Therapie der Darmkrankheit Divertikulitis



Weniger Antibiotika, seltener operieren - so lassen sich neue Empfehlungen zur Therapie der Darmkrankheit Divertikulitis zusammenfassen. Als Divertikel bezeichnen Mediziner kleine Aussackungen in der Darmwand.

Sie können sich entzünden, aufbrechen und benachbarte Organe, wie etwa die Blase in Mitleidenschaft ziehen. Gelangt durch ein geplatztes Divertikel Darminhalt in den Bauchraum, besteht Lebensgefahr. Bisher wurden frühzeitig Antibiotika verordnet. Neue Studien haben aber gezeigt, dass dies oft keinen Vorteil bringt, berichtet die "Apotheken Umschau".

 
 Divertikel-Entzündungen (Divertikulitis) quälen die Patienten oft wiederholt. "Es war noch vor wenigen Jahren die Regel, nach dem zweiten Schub einer Entzündung zu operieren", berichtet Professor Martin Kreis, Direktor der Klinik für Allgemeinchirurgie an der Berliner Charité. "Diese Empfehlung besteht nicht mehr."

Hierzu hätten Studien gezeigt, dass die Komplikationsrate mit der Anzahl der Entzündungen nicht steigt. Nach neuen Therapie-Leitlinien sollen Ärzte heute öfter abwarten und erst eingreifen, falls Komplikationen dies erfordern.


Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 1/2015 A liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

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