CAVE-Zecken: FSMEFrühsommer-Meningoenzephalitis -Erkrankungen, Hirnhautentzündung, Zecken-Fieber

Medizin am Abend Berlin Fazit: Tropen-Zecken in Deutschland: Uni Hohenheim bittet um Zusendung auffälliger Zeckenfunde

Eingewanderte Hyalomma-Zecke: 

Bevölkerung kann Forschung zu neuer Zeckenart unterstützen / 2018 bescherte Höchststand bei FSME-Erkrankungen seit 19 Jahren 

Bis zu dreimal so groß wie ihr europäischen Verwandter, der gemeine Holzbock (links) - die tropische Zecke Hyalomma (rechts)
Bis zu dreimal so groß wie ihr europäischen Verwandter, der gemeine Holzbock (links) - die tropische Zecke Hyalomma (rechts) Quelle: Uni Hohenheim/Marco Drehmann
 
Sie ist doppelt bis dreimal so groß wie ihre europäischen Verwandten und hat auffällig geringelte Beine:

Im vergangenen Jahr vermeldete Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim in Stuttgart die ersten Funde der tropischen Hyalomma-Zecke in Deutschland. Auf der stattgefunden Medien-Konferenz bat sie die Bevölkerung um Mithilfe bei der Forschung zur Ausbreitung der neuen Art.

Auch die klassische Holzbock-Zecke war 2018 besonders aktiv:

Bundesweit erkrankten 583 Menschen an der von ihr übertragenen Hirnhautentzündung.

Die meisten Krankheitsfälle traten in Baden-Württemberg auf.

Gleichzeitig benennt das Robert-Koch-Institut neue Risikogebiet. 

Vermutlich wurde sie durch Vögel eingeschleppt:

Die auffällige Hyalomma-Zecke, die ursprünglich aus Afrika, Asien und Südeuropa stammt. „Der Klimawandel scheint es der Hyalomma Zecke zu erlauben, auch dauerhaft in Deutschland Fuß zu fassen“, erklärt Prof. Dr. Mackenstedt, Parasitologin und Expertin für Zecken an der Universität Hohenheim.

Auch in ihrem Jagdverhalten unterscheidet sich die neue Art von ihren europäischen Verwandten: 

  • Letztere klettern an Gräsern, Kräutern und Büschen in die Höhe, wo sie sich von Wildtieren und Wanderern abstreifen lassen. 

„Die Hyalomma-Zecke jagt dagegen aktiv:

  • Sie erkennt Warmblütler auf Distanzen von bis zu 10 Metern und kann sie über mehrere 100 Meter verfolgen“, so Prof. Dr. Mackenstedt.

Wie weit die neue Art auch Krankheiten überträgt, ist noch unklar

„In ihrer Heimat gilt die Hyalomma-Zecke als Überträgerin einiger Krankheitserreger.

Dazu gehören die Erreger des sogenannten Krim-Kongo Hämorrhagischen Fiebers, des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers und einer Form des Zecken-Fleckfiebers.“

 Letztere (Rickettsien) seien in einigen der 2018 gefundenen Exemplare auch nachgewiesen worden. Die Erreger der hämorrhagischen Fieber-Formen bislang jedoch noch nicht.

Um die Ausbreitung und mögliche Gefahren durch die neue Hyalomma-Zecke zu erforschen, bittet die Zecken-Expertin nun die Bevölkerung um Mithilfe: „Wir sind dankbar um jede eingesandte Hyalomma-Zecke, die wir im Labor erforschen können.“

  • Vor allem Reiterinnen und Reiter sollten beim täglichen Pferdestriegeln aufmerksam sein, da die Hyalomma-Zecke gerne große Säugetiere befällt. 

Festgebissene Zecken am besten wie auch europäische Zecken mit Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette entfernen und in kleinen, festverschlossenen Containern senden an

Universität Hohenheim
Prof. Dr. Ute Mackenstedt
Fachgebiet für Parasitologie
Emil-Wolff-Straße 34
70599 Stuttgart

Rekordjahr auch für klassische Holzbock-Zecke und FSME-Erkrankungen


Auch in anderer Hinsicht war das vergangene Jahr 2018 auffällig: „Die hohen Temperaturen und eine hohe Aktivität der Zecken bescherten uns auch ein Rekordjahr an FSME-Erkrankungen“, diagnostizierte PD Dr. Gerhard Dobler, Mikrobiologe und Leiter des Nationalen Konsiliarlabors für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr.

Bundesweit erkrankten 583 Menschen an der eigentlich vermeidbaren Erkrankung.

„Diese hohen Krankheitszahlen sind eigentlich unnötig“, betont Mikrobiologe PD Dr. Dobler. Anders als z.B. in Österreich seien in Deutschland nur 20 bis 40 Prozent der Bevölkerung gegen FSME geimpft.

Die Krankheitszahlen in Deutschland lägen deshalb rund viermal höher als in der Alpenrepublik, wo 80 Prozent der Bevölkerung geimpft seien.

Baden-Württemberg an Spitze der FSME-Statistik

Im Jahr 2018 wurden die meisten Krankheitsfälle nicht mehr aus Bayern, sondern aus Baden-Württemberg gemeldet, berichtet Dr. Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt Baden-

Zum besonderen HotSpot entwickle sich hier der Landkreis Ravensburg. „Bereits im Jahr 2017 traten dort 19 Fälle auf. Mit 23 Fällen hat sich die Zahl im Jahr 2018 noch einmal gesteigert“, so Dr. Oehme.

Neue HotSpots: Deutschland wird zum bundesweiten Risikogebiet

Doch auch in nördlicheren Bundesländern ist der FSME-Erreger auf dem Vormarsch. „Erstmals finden wir 2018 mit dem Landkreis Emsland auch in Niedersachsen ein Risikogebiet“, berichtet PD Dr. Dobler.

„Generell beobachten wir seit einigen Jahren, dass sich das Risiko nicht mehr lokal eingrenzen lässt“, erläutert Prof. Dr. Mackenstedt. Manche HotSpots mit besonders hohem Krankheitsrisiko blieben über Jahre stabil. Andere tauchten von Jahr zu Jahr neu auf, verschöben sich und verschwänden wieder. „Im vergangenen Jahr trat jede fünfte Erkrankung außerhalb der bekannten Risikogebiete auf.“

„Ein Fazit ist, dass man dem FSME-Risiko in Deutschland nicht mehr ausweichen kann“, erklärt die Parasitologin. Das gelte nicht nur für Waldgebiete, sondern auch für Grünanlagen oder den eigenen Garten, wie die Universität Hohenheim bereits zwischen 2014 bis 2016 in Studien belegt habe.

Grund zur Panik sei dies jedoch keiner: „Unsere Nachbarländer machen uns vor, wie erfolgreich eine möglichst flächendeckende Impfung die Krankheitszahlen nach unten drückt.

  • Die Impfung werde von der Krankenkasse bezahlt und wird in endemischen Regionen gleich für die ganze Familie empfohlen.

HINTERGRUND: Tropenzecke Hyalomma

Die beiden Arten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes stammen ursprünglich aus den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Südeuropas. Mit ihren gestreiften Beinen sind sie eine auffällige Erscheinung und viel größer als der normale Holzbock-Im eurasischen Raum sind sie potentielle Überträger des Hämorrhagischen Krim-Kongo-Fiebers und des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers und können eine Form des Zecken-Fleckfiebers auslösen. Erwachsene Zecken bevorzugen große Tiere als Wirte, auf die sie sich aktiv bis zu 100 Meter zu bewegen. Larven und Nymphen befallen vor allem Vögel und Kleinsäuger. Sie bleiben bis zu 28 Tage auf ihrem Wirt und können so mit Zugvögeln nach Deutschland eingeschleppt werden.

HINTERGRUND: Hirnhautentzündung oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

FSME-Erreger werden durch europäische Zecken wie den europäischen Holzbock übertragen.  
In den Risikogebieten liege die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion nach einem Zeckenstich bei 1:50 bis 1:100. 

Danach träten nach zirka 10 Tagen grippeähnliche Symptome auf. 

Bei ca. einem Drittel der Patienten kommt es nach vorübergehender Besserung zu einem erneuten Fieberanstieg und der 2. Krankheitsphase. 

Bei leichten Verläufen klagten die Patienten vorwiegend über starke Kopfschmerzen. 

Bei schwereren Verläufen seien Gehirn und Rückenmark beteiligt. 

Zu den Symptomen gehören Koordinationsstörungen, Lähmungen, Sprach- und Sprechstörungen sowie Bewusstseinsstörungen und epileptische Anfälle. 

Für ca. 1 % der Patienten ende die Krankheit tödlich. 

Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, können nur die Symptome therapiert werden.

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Heute Aprilscherze -. und ab morgen wird wieder gelogen.....schwarze Lügen/weiße Lügen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Lügenforscher: Darum lügen wir

Am 1. April werden wieder Aprilscherze gemacht. 

Jedes Jahr fallen Menschen auf frei erfundene Geschichten herein. 

An diesem Tag sind Lügen erlaubt und werden anschließend aufgedeckt. 

Aber auch an anderen Tagen im Jahr wird gelogen. 

Warum eigentlich? 

Ist das immer verwerflich? 

Und gibt es Unterschiede zwischen Frauen und Männern? 

Diese Fragen beantwortet Dr. Philipp Gerlach, Psychologe und Dozent an der Hochschule Fresenius in Hamburg, im Interview. 
 
Schon Kinder lernen früh: Du darfst nicht lügen.

Am 1. April haben wir sozusagen die offizielle Erlaubnis, Unwahrheiten zu verbreiten, um andere damit zu veräppeln. 

Hier steht sicher die Schadenfreude im Vordergrund. 

Inwiefern unterscheiden sich Aprilscherze von Lügen?

Der Aprilscherz ist eine spezielle Form der Lüge. Aprilscherze sind gesellschaftlich akzeptiert und dienen i.d.R. nicht dem persönlichen Profit.

Man verliert daher auch nicht seinen guten Ruf, wenn man am 1. April jemanden hereinlegt. Ein Grund ist auch, dass Aprilscherze vom Lügner selbst aufgelöst werden („April, April“). Eine solche Auflösung geschieht bei den „üblichen Lügen“ meist nicht durch den Lügner selbst und eher unfreiwillig.

Was sind überhaupt Lügen? Und wie entstehen sie?

Wie Sie beim Aprilscherz vielleicht bemerkt haben, gibt es verschiedene Formen der Lüge. Die Lügen, die wir untersucht haben, dienen dem persönlichen Profit und werden auch „schwarze Lügen“ genannt.

„Schwarze Lügen“ sind oft eine Versuchung:

Entweder man sagt die Wahrheit oder man entscheidet sich dagegen, um persönlich zu profitieren, z. B. in Form von Geld, sozialer Anerkennung, mehr Wählerstimmen. Normalerweise birgt jede Lüge aber auch das Risiko aufzufliegen.  

Langfristig ist es i.d.R. besser, wenn man seinen guten Ruf als ehrlicher Mensch behält. 

Kurzfristig kann es aber sein, dass man der Versuchung nicht wiederstehen kann.

Manchmal kann es auch schmerzhaft sein, die Wahrheit zu hören. Gibt es auch gerechtfertigte Lügen?

  • Es gibt neben Aprilscherzen und „schwarzen Lügen“ auch „weiße Lügen“. 

Das sind Lügen, bei denen beide Seiten von der Lüge profitieren. 

Nehmen wir an, Sie hatten heute so einen richtig miesen Tag. Nun werden Sie von einer Kassiererin gefragt, wie es Ihnen geht. Die Antwort „ach, ganz gut“ erspart Ihnen und der Kassiererin eine lästige Unterhaltung — auch wenn es sich dabei klar um eine Lüge handelt. „Weiße Lügen“ sind daher auch gesellschaftlich akzeptiert, im Gegensatz zu den „schwarzen Lügen“.

  • Sie haben in Ihrer Studie herausgefunden, dass Männer mehr lügen als Frauen. Woran liegt das?

Ja stimmt, wir haben 565 Experimente mit über 44.000 Teilnehmern untersucht. Im Schnitt haben Männer mehr „schwarze Lügen“ als Frauen erzählt. Der Unterschied war nicht wahnsinnig groß, aber er war recht eindeutig und über viele Experimente hinweg so zu finden. Es ist unklar, warum es zu diesem Geschlechterunterschied kommt.

Es gibt Studien, die zeigen, dass Männer risikobereiter sind als Frauen.  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Befristungen vom Ärztlichen Dienst  

Diese Risikobereitschaft könnte erklären, warum Männer eher bereit sind, „schwarze Lügen“ zu erzählen. Eine alternative Erklärung ist, dass Frauen häufig prosozialer sind.

  • Einige Studien zeigen, dass Frauen unehrliches Verhalten vor allem dann scheuen, wenn andere Menschen unter den Folgen ihrer Lüge leiden. 

Beide Erklärungen sind aber reine Spekulationen.

Wir wissen es schier nicht.


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CAVE- Untersucher-Einladung: Kinder- und Jugendliche

Medizin am Abened Berlin Fazit: Verrät mir mein Körper, wie ich mich fühle? Studie der Uni Mainz zu Kindern und Jugendlichen

Studie zu Körperbeschwerden und Emotionen bei Kindern und Jugendlichen - Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer im Alter von 12 bis 17 Jahren gesucht 
 
  • Emotionen spielen in unserem Alltag eine wesentliche Rolle. 

Dabei unterscheiden sich Menschen in ihrer Art, Emotionen zu regulieren.

In den letzten Jahren steht das Thema Emotionsregulation im Fokus der Forschung.

  • Allerding wissen wir bisher sehr wenig über den Zusammenhang zwischen Emotionen und Körpererleben sowie körperlichen Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen.

Die Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Experimentelle Psychopathologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) möchte daher der Frage nachgehen, wie sich verschiedene Arten des Umgangs mit Emotionen auf das emotionale und körperliche Befinden von Kindern und Jugendlichen auswirken.
  • Für die Studie „Verrät mir mein Körper, wie ich mich fühle?“ werden Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aus der Allgemeinbevölkerung gesucht. 

Die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer erhalten eine angemessene Aufwandsentschädigung.

Wenn gewünscht, geben die Studienleiter zudem eine individuelle Rückmeldung zum Untersuchungsbefund. 

Fragen zur Studie oder Anmeldungen können per Mail an

Studie-Gesundheit-Jugendliche@uni-mainz.de 

gesendet werden.

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Jun.-Prof. Dr. Stefanie Jungmann
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