Adipositastherapie: Reduzierung Körpergewicht und Blutdruck: Metabolisch-Vaskuläre

Medizin am Abend Berlin Fazit: Weniger ist manchmal mehr – neue Substanz reduziert das Körpergewicht

In einer weltweiten Studie haben Forscherinnen und Forscher erstmals die Wirksamkeit von Semaglutid wissenschaftlich untersucht. 

  • Mit diesem Medikament lässt sich künftig nicht nur das Gewicht reduzieren, sondern auch der Blutdruck verbessern. 

Die neuen in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichten Erkenntnisse bedeuten einen großen Fortschritt in der Adipositastherapie. 

Mitautor ist Prof. Andreas Birkenfeld, Leiter des Studienzentrums Metabolisch-Vaskuläre Medizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus. 

Prof. Andreas Birkenfeld, Leiter des Studienzentrums Metabolisch-Vaskuläre Medizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus.
Prof. Andreas Birkenfeld, Leiter des Studienzentrums Metabolisch-Vaskuläre Medizin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus. Foto: Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden / Stephan Wiegand
 
„Diäten und Magenverkleinerungen sind sicherlich wichtig und auch so etwas wie der Königsweg, wenn es darum geht, das Gewicht zu reduzieren.

 Allerdings sind heute auch andere wirksame Methoden gefragt, um einer drohenden Diabetesepidemie etwas entgegenzusetzen“, sagt Prof. Andreas Birkenfeld, Stoffwechselexperte der Medizinischen Klinik III am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden und Leiter des neu gegründeten Universitätsstudienzentrums für Stoffwechselerkrankungen.

In einer weltweiten Phase-2-Studie (erstmalige Wirksamkeitserprobung am Patienten) mit mehr als 900 Patienten wurde nun erstmals die Wirksamkeit und die Sicherheit von Semaglutid in der Therapie der Adipositas untersucht. Das Medikament ist eine neue Substanz. Sie gehört in die Klasse der Glucagon-like Peptid-1 (GLP-1)-Analoga.

  • Die Wirkungsweise ist ähnlich der körpereigenen Darmhormone, die das Sättigungsgefühl erzeugen. 

Semaglutid soll einmal wöchentlich verabreicht werden.

Das Studienteam um Prof. Andreas Birkenfeld fand heraus, dass alle Semaglutid-Dosen im Vergleich zu Placebo deutlich das Körpergewicht reduzieren.

In der höchsten Dosierung konnte eine Gewichtsabnahme von bis zu 17 Prozent des Ausgangskörpergewichts beobachtet werden.

Damit war es möglich, einen Patienten, der zuvor einen BMI von 35 kg/m2 und formal eine Adipositas Grad 2, also eine mittelschwere Adipositas aufwies, auf einen BMI von 29 kg/m2 zurückzuführen.

Kurzum: 

er schaffte den Schritt von formal fettleibig zu übergewichtig. 

  • Zeitgleich wurden der Blutzucker, der Blutdruck, und die Blutfette deutlich gesenkt. 

Prof. Andreas Birkenfeld bewertet die Reaktion positiv:

„Der Patient hat nicht nur abgenommen, sondern Semaglutid gut vertragen, die Nebenwirkungen entsprachen denen anderer bekannter GLP-1 Analoga und sind nicht als kritisch einzustufen.“

Diese Wirkung von Semaglutid auf das Körpergewicht läutet jetzt eine neue Ära der pharmakologischen Adipositastherapie ein.

Es wird erstmals eine Gewichtsreduktion erreicht, die sonst meist nur mit einer chirurgischen Therapie möglich war.

Nachdem Semaglutid in der Typ-2-Diabetestherapie zugelassen wurde, ist absehbar, dass es auch bei Adipositaspatienten zum Einsatz kommt.

Denn es wurde bei Patienten mit Typ 2 Diabetes bereits bewiesen:

Semaglutid bewirkt nicht nur eine Gewichtsreduktion, sondern reduziert auch das Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen. 

Die Ergebnisse der Adipositastherapie wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlicht.

Momentan ist Semaglutid ist noch nicht für die Adipositastherapie zugelassen.

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Originalpublikation:
THE LANCET. 2018 Aug 25;392(10148):637-649
doi: 10.1016/S0140-6736(18)31773-2
PMID: 30122305

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CAVE: Rettungsstelle-KANZEL: Multitasking von kognitiven + motorischen Prozessen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Multitasking: Eine Herausforderung für Körper und Geist

Prof. Dr. Christine Stelzel von der IPU Berlin wird zur Projektleiterin im zweiten Teil des interdisziplinären Projekts „Effects of Modality Mappings within working memory on Postural control“ (MoMaP) im Rahmen eines Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zum Thema „Multitasking“. 

Der zweite Teil des Forschungsprojekts startet im Oktober 2018 und vereint in bisher einzigartiger Weise die Untersuchung von kognitiven und motorischen Prozessen bei Multitasking-Anforderungen. 

MoMaP ist eins von über 20 Forschungsprojekten zum Thema Multitasking, die von der DFG über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren gefördert werden. 
 
Die Psycholog_innen Prof. Dr. Christine Stelzel (IPU Berlin) und Prof. Dr. Stephan Heinzel (FU Berlin) kooperieren dabei mit dem Trainings- und Bewegungswissenschaftler Prof. Dr. Urs Granacher und dem Sozial- und Präventionsmediziner Prof. Dr. Michael A. Rapp (beide Universität Potsdam). MoMaP ist eins von über 20 Forschungsprojekten zum Thema Multitasking, die von der DFG über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren gefördert werden.

Die innovative Kombination der verschiedenen beteiligten Forschungsdisziplinen bei MoMaP erlaubt es, die Interaktion zwischen Hirnprozessen zu untersuchen, die einerseits Bewegungsabläufe betreffen sowie andererseits Denken, Aufmerksamkeit und Konzentration. 

  • Der Fokus liegt auf der Frage danach, wie sich die verschiedenen Vorgänge im Gehirn bedingen oder blockieren. 

„In der Straßenbahn stehen und gleichzeitig mit dem Handy telefonieren ist für ältere Menschen oft eine schwierige Aufgabe“, erklärt Projektleiterin Stelzel.

Beim Anfahren der Bahn kann es dann zum Gleichgewichtsverlust kommen.

Statistiken zeigen, dass die Sturzhäufigkeit mit steigendem Alter immer weiter zunimmt. 

  • Während im jungen Alter Bewegung einen positiven Effekt auf die Denkfähigkeit haben kann, führt die Doppelbelastung, das sogenannte Dualtasking, im Alter häufig zu Problemen. 

Im ersten Teilprojekt wurde daher untersucht, inwiefern sich solche Belastungen durch gezieltes Training verbessern lassen.

Im zweiten Teil des Projekts sollen nun die Wirkungsmechanismen untersucht werden, die bedingen, dass älteren Menschen Multitasking schwerer fällt als jüngeren.

Durch ein breites methodisches Spektrum, wie die Verwendung der funktionellen Magnetresonanztomographie sowie der Elektroencephalographie soll insbesondere das Verständnis für die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen altersbedingter Schwierigkeiten im kognitiv-motorischen Multitasking erweitert werden.

Dabei soll die Untersuchung der Effekte von kognitiver vs. physischer Ermüdung Rückschlüsse auf die gegenseitige Abhängigkeit beider Bereiche erlauben.

„Wir verfolgen dabei die Hypothese, dass der Frontalkortex bei älteren Menschen stärker an Bewegungsaufgaben beteiligt ist“, so Stelzel. 
Dieses Hirnareal ist normalerweise für sogenannte exekutive kognitive Fähigkeiten zuständig, also Denken, Handeln, Entscheiden. 
  • Bei jüngeren Menschen laufen motorische Prozesse eher automatisch oder auf subkortikaler Ebene ab. 
  • Im Alter würde dann als Folge natürlicher Abbauprozesse das Frontalhirn dazu geschaltet. 
  • Dies könnte eine gegenseitige Störung motorischer und kognitiver Prozesse bedingen.

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