Bewusstseinsstörungen: Musik tut gut.....Musikinterventionen und Musiktherapien

Medizin am Abend Berlin Fazit: Musik hilft Menschen mit Bewusstseinsstörungen

Patienten mit schweren Bewusstseinsstörungen können von Musik profitieren, wenn sie zielgerichtet eingesetzt wird. 

Das ist das Ergebnis einer Übersichtsstudie von Teresa Grimm und Prof. Dr. Gunter Kreutz vom Institut für Musik der Universität Oldenburg. 
 
Musik tut gut – das gilt nicht nur für gesunde Menschen, die sich über ihren Lieblingssong im Radio freuen oder sich zu sanften Klängen entspannen.

Medizin am Abend Berlin ZusatzLink: Mein Lieblingssong  

Selbst Patienten, die sich in einem Koma oder Wachkoma befinden, bleiben von Musik nicht unberührt.

Das berichten Teresa Grimm und Gunter Kreutz von der Universität Oldenburg in der Fachzeitschrift Brain Injury. Die beiden Musikwissenschaftler haben Studien zusammengetragen und ausgewertet, die sich mit der Wirkung von Musik auf Patienten mit Bewusstseinsstörungen befassen.

„Tiefgreifende Bewusstseinsstörungen verwehren den Patientinnen und Patienten weitgehend die Kontaktaufnahme mit der Umwelt“, so Kreutz.
Um die Lebensqualität dieser Menschen zu verbessern, wird häufig Musik abgespielt, die sie in ihrem früheren Leben gerne mochten. 
  • Manchmal kommen auch verschiedene Formen von Musiktherapie zum Einsatz, bei denen ein Therapeut singt oder Rhythmen und Melodien an den Atemrhythmus des Patienten anpasst. 

Grimm und Kreutz werteten insgesamt 22 Studien aus, die zum größten Teil in den letzten zehn Jahren erschienen und insgesamt 329 Patienten einschlossen.

Das Ergebnis ist, dass Musikinterventionen und Musiktherapien häufig positive Effekte nach sich zogen.

Die Patienten blinzelten zum Beispiel häufiger mit den Augen, veränderten ihren Gesichtsausdruck und atmeten tiefer. 

Bei einigen veränderte sich der Herzschlag.

In einzelnen Studien wurden auch verstärkte Gehirnaktivitäten beobachtet.

„Methodisch hochwertige Untersuchungen sind allerdings noch selten“, berichtet Kreutz.

Die beiden Wissenschaftler konnten daher nicht eingrenzen, ob etwa bestimmte Eigenschaften der Musikstücke oder eher biografische Faktoren für die positive Wirkung der Musik verantwortlich waren.

Der Musikwissenschaftler betont jedoch:

Musikbasierte Therapien und Interventionen bleiben aufgrund ihrer hohen Sicherheit und relativen Nebenwirkungsfreiheit ein wichtiger Baustein in der Lebensbegleitung von Menschen mit Bewusstseinsstörungen.“

Teresa Grimm & Gunter Kreutz (2018): Music interventions in disorders of consciousness (DOC) – a systematic review, Brain Injury, 32(6), 704-714, DOI: 10.1080/02699052.2018.1451657

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(RA) Rheumatoider Arthritis - Entzündungshemmende Medikamente (DMARDs/Glukokortikoide)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Versorgung bei rheumatoider Arthritis – am besten, wenn Haus- und Facharzt gemeinsam behandeln

Zi-Studie auf Basis bundesweiter ambulanter Arzneiverordnungsdaten
veröffentlicht 
 
  • Mit welchen Medikamenten werden Patienten behandelt, bei denen erstmals eine rheumatoide Arthritis (RA) festgestellt wurde? 

Diese Frage untersucht eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) zum ersten Mal für ganz Deutschland.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Personaluntergrenezn und bedarfsgerechte Pflege  

  • Bei der Therapie der RA ist die frühzeitige Kontrolle der zugrundeliegenden Entzündung von zentraler Bedeutung. 

Entzündungshemmende Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der DMARDs (engl. disease-modifying antirheumatic drugs) nehmen daher eine Schlüsselrolle bei der Therapie ein. 

Die Zi-Studie mit Daten aus den Jahren 2009 bis 2015 zeigt, dass bei etwa 44 Prozent der RA-Patienten im ersten Jahr nach Diagnosestellung DMARDs eingesetzt werden.  

  • Jüngere Patienten erhalten dabei in knapp 53 Prozent der Fälle DMARDS, während ältere Patienten bevorzugt Glukokortikoide erhalten.

Ein weiterer Unterschied wird bei den verschiedenen Untergruppen der RA deutlich.

Während 70 Prozent der Patienten mit seropositiver RA eine DMARD-Verordnung erhalten, liegt die DMARD-Verordnungshäufigkeit für Patienten mit seronegativer RA bei 37 Prozent.

Bei gemeinsamer Betreuung neu erkrankter RA-Patienten durch Rheumatologen und Hausärzte wird eine sehr hohe Versorgungsrate mit DMARDs von fast 80 Prozent erreicht. Dies zeigt:

  • Je früher ein Rheumatologe in die Behandlung eingebunden wird, desto eher kommen DMARDs zum Einsatz.

RA ist eine chronische, systemische Autoimmunerkrankung, die durch eine Entzündung der Gelenkinnenhäute (Synovialitis) gekennzeichnet ist.

  • Unzureichend behandelt, führt die Erkrankung zu einer fortschreitenden Schädigung der Gelenkstrukturen einschließlich einer Organbeteiligung. 
  • Mit einer RA geht ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Begleiterkrankungen einher, insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Eine weitere vor kurzem im Versorgungsatlas veröffentlichte Studie der Zi-Wissenschaftler hatte gezeigt, dass in Deutschland mit 1,2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung mehr Menschen von RA betroffen sind als bisher angenommen.

Diese Entwicklung deckt sich mit Ergebnissen einer zeitgleich veröffentlichten amerikanischen Studie, die für die USA zu gleichen Erkenntnissen gekommen ist. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 80 je 100.000 Personen neu an RA.

Die Studie basiert auf den bundesweiten vertragsärztlichen Arzneiverordnungsdaten für die Jahre 2009 bis 2015. Es wurden dabei alle gesetzlich krankenversicherten Patienten im Alter von 15 bis 79 Jahren erfasst, die im Untersuchungszeitraum mindestens einen Arztkontakt hatten, unabhängig davon, ob Arzneimittel verordnet wurden oder nicht.

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