PIA - Psychiatrische Institutsambulanz: psychosoziale Unterstützung - wirklichkeitsnahe Selbsteinschätzung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Gefährliche Fehleinschätzungen bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern

Angeborene Herzfehler sind schwere chronische Erkrankungen. 

Trotzdem schätzen die meisten Patienten mit angeborenen Herzfehlern im Alter zwischen zehn und 30 Jahren ihre eigene Gesundheit als gut bis sehr gut ein. 

  • Auch fühlen sie sich in ihrem Alltag kaum beeinträchtigt. Beratung durch Psychologen oder Sozialarbeiter nehmen nur sehr wenige Patienten in Anspruch. 

Zu diesem aus Expertensicht bedenklichen Ergebnis kommt eine vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) geförderte Studie des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler. 
 
„Grundsätzlich ist es sehr erfreulich, dass die Patienten ihren Gesundheitszustand so positiv bewerten“, sagt Paul Helm, Psychologe und einer der Autoren der Studie.

„Trotzdem hat uns das Ergebnis auch beunruhigt. Schließlich geht es um schwere chronische Erkrankungen, die mit erheblichen Beeinträchtigungen verbunden sind und eine kontinuierliche medizinische Vorsorge und Betreuung erfordern.“

  • Wird die eigene Gesundheit falsch eingeschätzt und daher die notwendige Gesundheitsvorsorge vernachlässigt, kann das zu lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen führen.

An der Studie des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler nahmen 587 Patienten mit leichten und komplexen Herzfehlern im Alter zwischen zehn und 30 Jahren sowie 231 Eltern von Patienten teil.

Die Eltern bewerteten den gesundheitlichen Status ihrer Kinder sogar noch besser als diese selbst.

Auch alltägliche Einschränkungen wurden von ihnen als schwächer angesehen als von ihren betroffenen Kindern. Für die Wissenschaftler ein Anzeichen dafür, wie nötig gezielte Beratung und Unterstützung für die Patienten und ihre Angehörigen ist.

Bessere Einschätzung durch psychosoziale Unterstützung

Doch noch werden Unterstützungsangebote durch Sozialarbeiter oder Psychologen wenig wahrgenommen. Nur 6,5 Prozent der Patienten gaben an, solche Angebote genutzt zu haben.

  • Helm hält das für bedenklich. Denn die wenigen Patienten, die psychosoziale Unterstützung erhalten hatten, beurteilten ihre Gesundheit und die damit verbundenen alltäglichen Schwierigkeiten durchaus realistischer als der Durchschnitt. Und so eine wirklichkeitsnahe Selbsteinschätzung ist laut dem Experten wichtig und wünschenswert für den richtigen Umgang mit der Erkrankung.

Eine mögliche Erklärung für die positive Bewertung durch die Patienten sei, dass man den Unterscheid zwischen gesund und krank selbst nie erlebt hat, wenn man eine angeborene Erkrankung hat, vermutet der Psychologe. 

Außerdem belegen die Zahlen der Studie, dass unter den befragten Teilnehmern insbesondere Jugendliche ihre Gesundheit falsch einschätzen. „In der Übergangsphase vom Kind zum Erwachsenen leiden viele der Patienten darunter, nicht mit den Altersgenossen mithalten zu können und haben Angst, deshalb ausgegrenzt zu werden“, erklärt Helm. „Dass man krank ist, wird deshalb oft heruntergespielt.“

Psychosoziale Unterstützung kann hier einen wertvollen Beitrag leisten, um sich selbst richtig einzuschätzen und einen positiven Umgang mit der Krankheit zu lernen.

Hilfe ist weder uncool noch verrückt

Die Wissenschaftler nehmen außerdem an, dass viele Patienten und auch ihre Eltern aus Angst vor einer Stigmatisierung keinen Psychologen oder Sozialarbeiter aufsuchen.

„Ein zentrales Ziel ist es deshalb, in den Köpfen fest zu verankern, dass es alles andere als schwach, verrückt oder uncool ist, sich professionelle Hilfe zu holen“, wünscht sich Dr. Ulrike Bauer, Ärztin und Geschäftsführerin des Nationalen Registers für angeborene Herzfehler.

Denn von sich aus geeignete Hilfe anzufordern, ist laut der Ärztin der Schlüssel zu einer guten Lebensqualität. Adressen von seriösen Unterstützungsangeboten gibt es beim behandelnden Arzt und beim Bundesverband Herzkranke Kinder e. V.

Originalarbeit: Helm PC, Kempert S, Koerten M-A, Lesch W, Specht K, Bauer UMM. Congenital heart disease patients’ and parents’ perception of disease-specific knowledge: Health and impairments in everyday life. Congenital Heart Disease. 2018;00:1–7. DOI: 10.1111/chd.12581


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com














idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.
Über Google: Medizin am Abend Berlin 


Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK)

Paul Helm, Nationales Register für angeborene Herzfehler, helm(at)kompetenznetz-ahf.de

Dr. Ulrike Bauer, Kompetenznetz Angeborene Herzfehler, ubauer(at)kompetenznetz-ahf.de

Oudenarder Straße 16
13347 Berlin
Deutschland
Berlin

Christine Vollgraf
Telefon: 030 3465 52902
E-Mail-Adresse: christine.vollgraf@dzhk.de



Halbmarathon Berlin: Rettungsstellen-Kanzel

Medizin am Abend Berlin Fazit: Langzeit-Sterblichkeit nach Herzinfarkt: Alter, Gewicht und Akuttherapie sind entscheidende Faktoren

  • Eine erfolgreiche Katheter-Intervention nach einem Herzinfarkt ist der wichtigste Faktor, der die Langzeit-Sterblichkeit positiv beeinflusst. 

Untergewichtige haben schlechtere Karten als leicht übergewichtige Menschen. 

Das zeigt eine Studie des Bremer Instituts für Herz- und Kreislaufforschung, die auf der DGK-Jahrestagung in Mannheim vorgestellt wurde. 
 
Etwa ein Viertel interventionell behandelter Herzinfarkt-Patienten sind nach fünf Jahren nicht mehr am Leben. 

Neben dem Alter der Patienten und der Schwere des Infarkts ist die Langzeit-Sterblichkeit auch vom Body-Mass-Index abhängig. Der wichtigste Faktor zum Erreichen einer niedrigen 5-Jahres-Mortalität ist die erfolgreiche Durchführung einer Katheter-Intervention (PCI) in der Akuttherapie des Infarktes. Das sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung des Bremer Instituts für Herz- und Kreislaufforschung am Klinikum Links der Weser, die auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim präsentiert wurde Vom 4. bis 7. April 2018 trafen zu diesem Kongress mehr als 8.500 aktive Teilnehmer zusammen.

Ausgewertet wurden die 5-Jahres-Nachbeobachtungsdaten von Patienten, die von Januar 2006 bis Dezember 2012 wegen eines ST-Hebungs-Myokardinfarkts (STEMI) interventionell behandelt wurden. Im Bremer STEMI-Register (BSR) sind seit 2006 Daten aller STEMI-Patienten in einer großen Region in Nordwest-Deutschland mit rund einer Million Einwohner erfasst.

Es wurden 3.736 Patienten untersucht. 95,3 Prozent der Patienten hatten in der Akuttherapie eine erfolgreiche Katheter-Intervention erhalten. Die Akut-Mortalität der Patienten betrug 8,4 Prozent, nach fünf Jahren waren 21,3 Prozent der Patienten verstorben.

Prädiktoren der 5-Jahres-Mortalität: Alter, BMI, erfolgreiche PCI

Die stärksten Prädiktoren für ein erhöhtes Langzeit-Mortalitätsrisiko waren ein Alter über 75, eine eingeschränkte Nierenfunktion mit Kreatininwerten von oder über 2 mg/dl  
und die Größe des Infarkts mit CPK-Werten von oder über 3000 U/I. 

Ein Body-Mass-Index zwischen 25 und 35 kg/m² war mit einer niedrigeren Langzeit-Mortalität assoziiert, während bei einem BMI von mehr als 35 kg/m² keine signifikante Assoziation zur Mortalität bestand und ein BMI von weniger als 20 kg/m² mit einer signifikant erhöhten Mortalität assoziiert war. 

  • Die Klinik-Aufnahme der Herzinfarkt-Patienten am Wochenende oder an einem Werktag hatte keinen Einfluss auf die Mortalität.

„Bezüglich therapeutischer Maßnahmen zeigte sich, dass eine erfolgreiche PCI mit einer deutlichen Senkung der Langzeit-Mortalität assoziiert war“, berichten die Studienautoren.

„Auch der Einsatz des neuen Thrombozytenaggregationshemmers Prasugrel versus Clopidogrel war mit einer geringeren 5-Jahres-Sterblichkeit verbunden.“

Der Einsatz von speziellen Systemen zur Thromben-Absaugung (Thrombaspiration) blieb hingegen ohne Effekt auf die Mortalität.

Quelle: A. Kudaibergenow et al. 5-Jahres-Outcome nach STEMI – welche Patienten haben den bes-ten Langzeit-Verlauf? Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com

























Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Hauptstadtbüro der DGK: Tel.: 030 206 444 82
Kerstin Kacmaz, Tel.: 0211 600 692 43

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org

HEUTE: Berliner Halbmarathon 2018: Deine Stimme zählt

Medizin am Abend Berlin Fazit: Outsport

Europäisches Forschungsprojekt gestern  gestartet
 
Die Deutsche Sporthochschule Köln forscht im Rahmen eines EU-Projektes zu den Erfahrungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen im Sport.

Begleitet wird die Studie von der Social-Media-Kampagne #yourvoicecounts, die zur Teilnahme an der europaweiten Online-Befragung motivieren soll.
Outsport-Umfrage - Deine Stimme zählt!



Outsport-Umfrage - Deine Stimme zählt!

Das Projekt verfolgt das Ziel, Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um Diskriminierung und Gewalt im Sport aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität entgegen zu wirken. Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Intersexuellen (LGBTI) soll auf diese Weise die Teilnahme am Sport auf allen Ebenen erleichtert werden.

Als Grundlage für die Entwicklung dieser Maßnahmen führt das Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln unter der Leitung von Professorin Dr. Ilse Hartmann-Tews eine wissenschaftliche Studie durch.

Die europaweite Online-Befragung richtet sich an alle LGBTI, die älter als 16 Jahre sind und in der Europäischen Union Leben. Auch sportlich inaktive Personen sind ausdrücklich zur Teilnahme eingeladen. Erste Ergebnisse werden Ende 2018 veröffentlicht (www.out-sport.eu).

Für eine weitreichende Verbreitung des Fragebogens startet zeitgleich die Kommunikationskampagne #yourvoicecounts. 

Über Soziale Medien und weitere Informationskanäle werden Fotos und Videos mit bekannten FürsprecherInnen veröffentlicht, die zur Teilnahme an der Studie aufrufen.

Outsport wird über das Förderprogramm Erasmus+ durch die Europäische Kommission finanziert.

Das Verbundprojekt wird in Zusammenarbeit von fünf europäischen Partnern durchgeführt:

Italian Association for Culture and Sport (AICS), LEAP Sports Scotland, Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC), FRIGO Hungary, Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS Köln).

Zur Online-Umfrage:

Die europaweite Online-Umfrage in sechs verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch und Ungarisch) kann unter folgendem Link abgerufen werden:  

https://ww2.unipark.de/uc/Projekt_Outsport/ed19/

Informationsmaterial:

Das gesamte Informationsmaterial der Kampagne ist hier abrufbar:  


http://www.out-sport.eu/?page_id=2585&lang=de


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com









Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Univ.-Prof. Dr. phil.
Ilse Hartmann-Tews
Institut für Soziologie und Genderforschung
Tel.: 0221 4982-3770
i.hartmann@dshs-koeln.de

Sabine Maas Deutsche Sporthochschule Köln
Am Sportpark Müngersdorf 6
50933 Köln
Postfach
50927 Köln
Deutschland
Nordrhein-Westfalen
E-Mail-Adresse: presse@dshs-koeln.de

Sabine Maas
Telefon: 0221 / 4982-3850
Fax: 0221 / 4982-8400
E-Mail-Adresse: pressestelle@dshs-koeln.de



Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.out-sport.eu

https://ww2.unipark.de/uc/Projekt_Outsport/ed19/


http://www.dshs-koeln.de