Hüftgelenksfraktur - Alterstramazentrum bitte verlegen - hüftgelenknahen Oberschenkelfraktur

Medizin am Abend Berlin Fazit: Hohes Behandlungsniveau in Alterstraumazentren bei Menschen mit Hüftgelenkfraktur

Erster AltersTraumaRegister DGU®-Jahresbericht erschienen

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) legt ihren ersten AltersTraumaRegister DGU®-Jahresbericht vor. 


Das AltersTraumaRegister DGU® (ATR-DGU) dokumentiert Patienten ab einem Alter von 70 Jahren, die aufgrund einer hüftgelenknahen Oberschenkelfraktur in einem spezialisierten Zentrum der Initiative AltersTraumaZentrum DGU® (ATZ) operiert wurden. 

Beispielhaft ist die kurze präoperative Verweildauer – so konnten über 75 Prozent der Patienten innerhalb von 24 Stunden operiert werden. 
 
„Das Alterstraumaregister der DGU bringt erstmals eine Übersicht über den Therapieverlauf nach hüftgelenknahem Oberschenkelbruch und zeigt den Behandlungserfolg bei diesen nicht selten vielfach vorerkrankten älteren Patienten“, sagt DGU-Generalsekretär Professor Dr. Dietmar Pennig.

Das Register hatte 2016 seinen Regelbetrieb aufgenommen – daran beteiligt waren 38 Einrichtungen aus Deutschland und der Schweiz. 
  • Diese mittlerweile 70 Zentren der Initiative AltersTraumaZentrum DGU® (ATZ) gewährleisten, dass die operative Behandlung an die oftmals reduzierte Knochensubstanz älterer Menschen angepasst ist und der Patient mit all seinen Zusatzerkrankungen in einem Gesamtkonzept therapiert wird. 
  • So soll verhindert werden, dass bei alten Menschen die OP-Strapazen zu einer Verschlechterung des ohnehin schon sehr eingeschränkten Allgemeinzustandes führen und die Gefahr der dauerhaften Pflegebedürftigkeit droht.
Für das Behandlungsergebnis ist dabei die Dauer zwischen der Aufnahme in der Klinik und der Operation von großer Bedeutung.

Die operative Versorgung einer Hüftgelenkfraktur sollte möglichst innerhalb von 24 Stunden erfolgen – vorausgesetzt, der Patient nimmt keine blutverdünnenden Medikamente, weswegen die Operation verzögert werden muss, bis die Gerinnungshemmer abgebaut sind. 

Studien zeigen, dass durch eine zeitnahe Operation die Sterblichkeit innerhalb der ersten 30 Tage nach dem Unfall gesenkt werden kann.  

Ähnlich dem Prinzip der Stroke Units zur Behandlung von Schlaganfallpatienten erfolgen Diagnostik und Therapie in einem zertifizierten Alterstraumazentrum sieben Tage in der Woche rund um die Uhr in einem multiprofessionellen Team aus Unfallchirurgen, Geriatern, Pflegekräften und Physiotherapeuten.

Der Leiter der DGU-Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie Professor Dr. Ulrich C. Liener sagt: „Die Strukturen der Alterstraumazentren bieten beste Voraussetzungen, um die schlechte Prognose nach einem Sturz im hohen Alter zu verbessern.“

Die ATZ-Kliniken sind verpflichtet, ihre Daten in das ATR-DGU einzupflegen. Für das Jahr 2016 ergeben sich folgende Kennzahlen:

Das Durchschnittsalter liegt bei 84 Jahren. 72 Prozent der erfassten Patienten sind Frauen.

Die Mehrheit der Patienten wohnte zum Zeitpunkt des Unfalls zu Hause oder im betreuten Wohnen.

Die Zeit zwischen der Aufnahme der Patienten bis zu ihrer Operation lag im Median bei ca. 18 Stunden.

80 Prozent der Patienten wurden bereits am ersten Tag nach der OP mobilisiert.

Nahezu alle konnten bereits nach sieben Tagen mit Hilfsmitteln wieder laufen:

34 Prozent mit Rollator, 52 Prozent mit Gehbock oder -wagen und 11 Prozent mit Gehstock.

Die Liegedauer im Krankenhaus betrug im Durchschnitt 18 Tage. 

95 Prozent der Patienten konnten nach der Akutphase entlassen werden:

Beispielsweise 52 Prozent kamen in die Akutgeriatrie oder eine geriatrische Rehabilitationsklinik, 17 Prozent in ein Pflegeheim und 9 Prozent konnten zurück nach Hause oder in das betreute Wohnen.

Den im ATR-DGU erfassten Kennzahlen liegt ein international abgestimmter Datensatz zugrunde. Er wurde von Experten der DGU in Zusammenarbeit mit dem „Fragility Fracture Network“ (FFN) entwickelt und greift Erfahrungen mit der britischen „National Hip Fracture Database“ und dem „Australian and New Zealand Hip Fracture Registry“ auf. Damit nutzen die deutschen Orthopäden und Unfallchirurgen einen vergleichbaren Datensatz wie die Mediziner aus England oder Australien. Zukünftig wird so der Vergleich mit internationalen Behandlungsergebnissen im Sinne eines Benchmarks möglich.

Die aus dem Register gewonnenen Daten werden zudem für Qualitätsberichte verwendet und geben Antworten auf wissenschaftliche Fragestellungen zur Fehlervermeidung, Erhöhung der Patientensicherheit und Verbesserung des Behandlungsergebnisses. Professor Dr. Benjamin Bücking, stellvertretender Leiter der DGU-Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie, sagt: „Das Register wird uns zukünftig zeigen, an welchen Stellen wir die Behandlungsqualität für die hochbetagten Unfallpatienten noch verbessern können.“

Hintergrund:
Bei circa 700.000 Osteoporose-assoziierten Frakturen in Deutschland pro Jahr machen geriatrische Patienten aktuell über die Hälfte des unfallchirurgischen Krankenguts in Akutkliniken aus. Unter allen in Deutschland stationär behandelten Patienten zählt die hüftgelenknahe Oberschenkelfraktur als Indikatorfraktur zu den zehn häufigsten Hauptdiagnosen. 2010 betrug die Inzidenz einer hüftgelenknahen Oberschenkelfraktur 157/100.000 Patienten. Demografisch bedingt ist bis 2030 mit einer Verdopplung bis Verdreifachung dieser Anzahl zu rechnen. Die zunehmende sozioökonomische Relevanz der Alterstraumatologie wird mit diesen Zahlen evident.

Um ältere Menschen nach einem Unfall optimal zu behandeln, hat die DGU Richtlinien erarbeitet und 2014 im Kriterienkatalog „AltersTraumaZentrum DGU®“ veröffentlicht. Im Zentrum steht ein multiprofessioneller Ansatz: Er stellt sicher, dass der Verletzte durch Unfallchirurgen und gleichzeitig auch von Geriatern (Altersmedizinern) betreut wird. Damit ist es möglich, die Patienten besser zu versorgen und Probleme im Heilungsverlauf zu vermeiden, sodass sie ihre Mobilität möglichst zügig und dauerhaft wiedererlangen können. Denn gerade bei geriatrischen Patienten ist die Mobilität ausschlaggebend für ihre Selbstständigkeit und damit auch für ihre Lebensqualität. Unfallkliniken, die die im Kriterienkatalog beschriebenen strukturellen und inhaltlichen Anforderungen erfüllen, können sich als AltersTraumaZentrum DGU® zertifizieren lassen. Inzwischen gibt es bundesweit 70 zertifizierte Alterstraumazentren der DGU, bei denen die Frakturversorgung unter Berücksichtigung abgestimmter altersspezifischer Behandlungsprozesse verläuft. Über 170 Unfallkliniken haben die Zertifizierung bereits beantragt. Das AltersTraumaRegister DGU® und das AltersTraumaZentrum DGU® werden von der AUC - Akademie für Unfallchirurgie GmbH im Auftrag der DGU umgesetzt.
(Stand: 2/2018)

Weitere Informationen: http://www.alterstraumazentrum-dgu.de

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ZNA - Rettungsstelle am kommenden Montag: Frühjahrsmüdigkeit: Zeitumstellung auf Sommerzeit

Medizin am Abend Berlin Fazit: Frühjahrsmüdigkeit: Licht ist die beste Therapie

Aufwachen aus dem Winterschlaf und fit sein für den Frühling, das klappt am besten mit einer Lichttherapie, sagt Schlafmedizinier und Diplompsychologe Werner Cassel vom Universitätsklinikum Marburg. 

Die richtige Dosis Licht zur passenden Zeit kann nämlich wirken wie ein Medikament. 
 
Endlich ist der Frühling da. Die Sonne scheint und man bekommt sofort Lust, sich draußen wieder mehr zu bewegen: Spazieren gehen, Fahrrad fahren, die Sonne genießen. Doch bei so manchem zieht der Körper einfach nicht richtig mit. Besonders das Aufstehen fällt schwer, der Körper fühlt sich an wie Blei, kaum mühsam im Bad angekommen, möchte man sich am liebsten einfach wieder ins Bett legen.

Rund ein Viertel der Bevölkerung spürt sie, die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit, sagt der Marburger Schlafmediziner und Diplom-Psychologe Werner Cassel. Doch woher kommt sie? Dafür gibt es mehrere Gründe:

Seit Millionen von Jahren hat die Evolution Mensch und Tier darauf programmiert, sich für die kalten Monate eine dickere und somit wärmende Fettschicht zuzulegen und das tun wir auch noch heute:

Die leckere Gans zu Weihnachten, Schokolade und Plätzchen erfüllen diesen Zweck.  

Zudem bewegen wir uns in der dunklen Jahreszeit deutlich weniger an der frischen Luft, weil es draußen einfach oft ungemütlich ist und auch viel früher dunkel wird.
 
„Wir ernähren uns fetter und bekommen so auch weniger Vitamine und Spurenelemente“, so Cassel, „das führt dazu, dass unser Speicher für Aktivitäten einfach leerer ist. Gleichzeitig fordert uns der Frühling zu mehr Bewegung auf und da fehlt dann einfach die Power.“

Die schlafmedizinische Forschung kennt einen zweiten Grund: Den „Winterschlaf“. Im Schnitt schlafen wir im Winter 20 bis 45 Minuten länger. Wenn wir morgens vor dem Wecker wach werden, können wir wieder besser einschlafen - ganz einfach, weil es noch dunkel ist. 

Aus diesem Grund gehen wir abends meist auch früher zu Bett. Ist es dagegen abends noch hell, sind wir länger aktiv und morgens weckt uns das Licht auch schon mal vor dem Wecker.

Die Zeitumstellung auf Sommerzeit macht es den Frühjahrsmüden zudem noch einmal schwerer, denn nun müssen wir uns zunächst einmal darauf einstellen, eine Stunde früher aufzustehen, als es unserem bisherigen Rhythmus entspricht. Studien aus Kanada haben gezeigt:

Am ersten Montag nach der Zeitumstellung gab es auf den Straßen acht Prozent mehr Unfälle, weil die Autofahrer müder und damit unkonzentrierter hinter dem Steuer sitzen. 
„Diese Umstellung auf den kürzeren Schlaf im Frühling ist ein zweiter Grund für die Frühjahrsmüdigkeit, die aber bei den meisten nach etwa zwei Wochen überwunden ist“, erklärt der Schlafmediziner.

Wer aktiv werden möchte gegen Frühjahrsmüdigkeit und den „Jet Lag“ durch die Zeitumstellung, der sollte sich am besten eine Lichttherapie verordnen, rät Cassel: „Licht kann wirken wie ein Medikament. Denn Licht fördert die Produktion von Serotonin und Vitamin D und mit der richtigen Dosis Licht zur richtigen Zeit können wir uns sowohl fit für einen aktiven Tag wie auch für eine erholsame Nacht machen.“

Grund dafür ist das Schlafhormon Melatonin, das maßgeblich unseren Tag-Nacht-Rhythmus regelt. 

  1. Etwa gegen 21 Uhr wird die Produktion des Schlafhormons im Körper richtig angekurbelt und fällt dann morgens nach drei Uhr wieder langsam ab. 
  2. Je weniger Licht wir abends und in der Nacht abbekommen, desto höher ist die Konzentration des Hormons, das für erholsamen Schlaf sorgt. 
  3. Kerzenschein und indirekte Beleuchtung am Abend sind deshalb nicht nur gemütlich, sondern sorgen auch für einen guten Schlaf, weil sie im Gegensatz zu hellem Licht die Melatoninproduktion fördern. 
  4. „Schon das Licht der hellen Neonröhre beim Zähneputzen am Abend kann insofern hinderlich sein“, erklärt der Schlafmediziner.

Umgekehrtes gilt für den Tag: 

Licht stoppt die Produktion des Schlafhormons und macht fit für den Tag.

Besonders am Vormittag sollte man viel Licht tanken.

Also wenn es irgend geht, lieber mit dem Fahrrad zur Arbeit oder wenigstens das Auto nicht vor der Tür parken, sondern ein Stück zu Fuß laufen.

Frühstücks- und Mittagspause nach Möglichkeit nach draußen verlagern.

Laut Cassel haben zahlreiche Studien belegt:

„Licht und körperliche Bewegung besonders am Vormittag fördern den Tiefschlaf in der Nacht.

Dazu gehört auch, dass man den Übergang von Tageslicht zu Dunkelheit für den Körper möglichst kontrastreich gestalten sollte: A

Also morgens am besten gleich die Rollos hoch und die Fenster auf.
Abends wenig und nur gedämpftes Licht einsetzen.

Allein durch den richtigen Einsatz von Licht lassen sich zudem manche Schlafstörungen bekämpfen.“

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Dipl.-Psych. Werner Cassel
Verhaltensmedizinische Therapie und Studienkoordination im Schlafmedizinischen Zentrum
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