CAVE Rettungsstelle: Weltfrauentag - WeltnierenTag: Einfach zu hoher Blutdruck

Medizin am Abend Berlin Fazit: Weltnierentag: Zu hoher Blutdruck ist eine häufige Ursache für Nierenversagen

Ein zu hoher Blutdruck ist nach dem Diabetes die zweithäufigste Ursache für schwere Nierenerkrankungen. 

  • In Deutschland könnte er für ein Viertel aller Dialyse-Fälle verantwortlich sein. 

Die rechtzeitige Diagnose und eine konsequente Behandlung können chronische Nierenschäden verhindern, teilt die Deutsche Hochdruckliga (DHL®) anlässlich des Weltnierentags am 8. März mit. 
 
Etwa 300 Mal am Tag wird das Blut in den Nieren gefiltert und von Schadstoffen befreit. 

  • Die Arbeit erledigen in jeder Niere etwa eine Million mikroskopisch kleine Nierenkörperchen mit einem angeschlossenen Kanälchen, in denen der Urin entsteht. 
  • Zusammen werden diese Einheiten als Nephrone bezeichnet.

Ein zu hoher Blutdruck kann die Nierenkörperchen zerstören. 

„Bereits beim gesunden Menschen kommt es im Verlauf des Lebens zu einem Verlust von Nephronen“, erklärt DHL®-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. med. Bernhard Krämer, Direktor der V. Medizinischen Klinik an der Universitätsmedizin Mannheim:

Bei Menschen mit Bluthochdruck ist dieser Prozess beschleunigt, so dass am Ende nicht mehr genügend Nephrone vorhanden sind, um das Blut von Stoffwechselschlacken zu befreien.“

In Deutschland haben etwa 20 bis 30 Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck.

Zu den Folgen gehören neben Schlaganfall und Herzinfarkt auch Nierenschäden. Die nephrologischen Fachverbände schätzen, dass ein chronisches Nierenversagen in Deutschland zu 24 Prozent auf den Bluthochdruck zurückzuführen ist. „Damit wäre der Bluthochdruck in Deutschland für 20.000 von über 80.000 Dialysefällen verantwortlich“, sagt Professor Krämer.

Viele Erkrankungen können durch eine rechtzeitige und gute Behandlung des Bluthochdrucks vermieden werden. Professor Krämer erläutert: 

„Wir verfügen nicht nur über eine Reihe von Medikamenten, die den Blutdruck senken und damit die Nieren schonen. Einige Mittel wie die ACE-Hemmer oder AT1-Antagonisten können über eine Hemmung von Angiotensin II auch bei Nierenerkrankungen den Blutdruck senken und häufig eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion verhindern.“

  • Wegen der engen Beziehung zwischen Blutdruck und Nieren, rät die Deutsche Hochdruckliga allen Patienten mit hohem Blutdruck, die Nierenfunktion regelmäßig überprüfen zu lassen. 
  • Dies geschieht heute durch eine Untersuchung des Urins auf Albumin, das bei vielen Nierenerkrankungen vermehrt ausgeschieden wird. 
  • Eine 24-Stunden-Blutdruckmessung gibt einen ersten Hinweis, ob der Bluthochdruck seine Ursache in den Nieren hat. 
  • „In diesem Fall fehlt häufig der leichte Abfall des Blutdrucks, zu dem es in den Nachstunden kommt“, erläutert Prof. Dr. Ulrich Wenzel vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 
  • Eine Ultraschall- und Laboruntersuchungen können dann häufig die Ursache aufdecken.
  • Bei einer Verengung der Nierenarterien können in ganz ausgewählten Fällen eine Angiografie mit Aufweitung und Stent-Einlage Blutdruck und Nierenfunktion verbessern. 
  • Bei Patienten, deren Blutdruck sich durch Medikamente definitiv nicht senken lässt, kann eine Verödung von Nervenfasern in den Nierenarterien zur Blutdrucksenkung erwogen werden. 

Laut Professor Wenzel kommt sie aber derzeit nur in besonderen Ausnahmefällen und im Rahmen von klinischen Studien zur Anwendung.

Ein nierenbedingter Bluthochdruck lässt sich auch durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen. 

Wichtig ist aus Sicht der DHL® ein Verzicht auf das Rauchen, da damit eine vorzeitige Verkalkung der Nierenarterien verhindert wird.

Auch eine salzarme Kost kann die Nieren entlasten, zu deren Aufgaben die Ausscheidung von übermäßig mit der Nahrung aufgenommenem Kochsalz gehört.

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Frauentag 2018: Mütter und kostenlose Kindertagsbetreuung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Beitragsfreie Kita-Betreuung führt nicht dazu, dass Frauen mehr arbeiten

Mütter weiten ihr Arbeitsangebot nicht aus, wenn ihnen eine kostenlose Kindertagesbetreuung zur Verfügung steht. 

Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlicht hat. 

  • Zwar steigert die Beitragsfreiheit die Kita-Besuchsquote von Kleinkindern, doch das familienpolitische Ziel einer Stärkung der Frauenerwerbstätigkeit wird verfehlt. 
Die Autorinnen halten es für sinnvoller, die Kita-Gebühren nach Haushaltseinkommen zu staffeln und die eingesparten Mittel in die Betreuungsqualität zu investieren. 
 
Die Studie von Anna Busse und Christina Gathmann, Ökonominnen an der Universität Heidelberg, untersucht anhand von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2010 bis 2015, wie sich die Abschaffung der Gebühren für Kindergärten und Kindertagesstätten in verschiedenen Bundesländern auf die Betreuungssituation, Erwerbstätigkeit und kindliche Entwicklung ausgewirkt haben. 

  • Das letzte Kindergartenjahr ist inzwischen in neun der elf alten Bundesländer beitragsfrei. 
Drei dieser Länder haben die Beitragsfreiheit bereits auf jüngere Kinder ausgeweitet.
  • Die Einführung des kostenlosen letzten Kindergartenjahres hatte auf die Besuchsquote, die in dieser Altersgruppe bereits vor der Beitragsfreiheit bei 97 Prozent lag, praktisch keinen Einfluss. 
  • Bei den Zwei- bis Dreijährigen erhöhte die Reform hingegen die Besuchsquote um 8 Prozentpunkte. 
  • Besonders stark fiel der Anstieg bei Kindern aus einkommensschwachen Familien aus. 
„Diese Entwicklung ist positiv zu bewerten, da Kinder aus ärmeren Bevölkerungsschichten in einem qualitativ hochwertigen Betreuungsangebot besser ihre Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln können“, erklärt Wirtschaftsprofessorin Christina Gathmann. Insbesondere Mädchen profitieren der Studie zufolge von der außerhäuslichen Betreuung.

Insgesamt habe die Einführung der Beitragsfreiheit aber hauptsächlich zu „Mitnahmeeffekten“ geführt, die zwar das Familienbudget erhöhen, jedoch die gewählte Kinderbetreuung nur unwesentlich beeinflussen.

Außerdem fanden die Forscherinnen kaum positive Wirkungen auf die Erwerbsbeteiligung oder die wöchentliche Arbeitsstundenzahl von Müttern.

  • Eher scheinen die Familien das zusätzliche Einkommen zu nutzen, um das Arbeitsangebot der Mütter zu verringern.

Das Ziel, durch die Bereitstellung beitragsfreier Betreuungsplätze die Erwerbstätigkeit und damit die ökonomische Eigenständigkeit von Frauen, vor allem von Alleinerziehenden, zu erhöhen, werde jedenfalls durch diese Politik nicht erreicht, so das Fazit der Untersuchung. 

Die Förderung des Kita-Besuchs von Kindern aus ärmeren Familien sei kostengünstiger durch die vielerorts bereits übliche Staffelung der Gebühren nach Haushaltseinkommen zu erreichen.

Die so eingesparten Mittel könnten dann in die Qualität der Kinderbetreuung investiert werden, von der alle Vorschulkinder profitieren würden.

Download der englischsprachigen Studie:

Anna Busse, Christina Gathmann: Free Daycare and its Effects on Children and their Families
IZA Discussion Paper No. 11269
http://ftp.iza.org/dp11269.pdf

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