IntensivFortbildung in der Kardiologie - Angiologie und Hinweis:

Medizin am Abend Berlin Fazit: 


















Medizin am Abend Berlin Fazit: 

„Macht Krankenhaus krank?“ – Gesundheitsförderliche und krankmachende Bedingungen im Klinikalltag

Störungen der psychischen Gesundheit, wie klinisches Burnout, Depression oder Angststörungen, sind bei Beschäftigten im Gesundheitswesen höher als in der Allgemeinbevölkerung. 

  • Der Arbeitsstress im Krankenhaus trägt nachweislich einen Teil dazu bei. 
 
Aufgrund der hohen Relevanz für das Fachgebiet Arbeitsmedizin steht das Thema „Arbeit im Gesundheitswesen“ daher auch im Mittelpunkt der 58. Wissenschaftlichen Jahrestagung der DGAUM vom 07.-09. März 2018 in München.

In einem öffentlichen Sondersymposium werden Forschungsergebnisse vorgestellt und auf dem Podium diskutiert, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Krankenhaus möglich und sinnvoll sind.

DGAUM/DGPM/DKPM-Satellitensymposium:
„Macht Krankenhaus krank? Gesundheitsförderliche und krankmachende Bedingungen im Klinikalltag – für Mitarbeiter und deren Patienten“

Datum/Uhrzeit:
Freitag, 9. März 2018
10:00 – 12:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Klinikum der LMU München
Hörsaalgebäude Großhadern, Hörsaal 3
Marchioninistr. 15
81337 München

Das detaillierte Tagungsprogramm und weiterführende Informationen finden Sie online unter https://www.dgaum.de/dgaum-jahrestagung/.

Über DGAUM:
Die DGAUM wurde 1962 gegründet und ist eine gemeinnützige, wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft der Arbeitsmedizin und der klinisch orientierten Umweltmedizin. Ihr gehören heute über 1000 Mitglieder an, die auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin und Umweltmedizin arbeiten, vor allem Ärztinnen und Ärzte, aber auch Angehörige anderer Berufsgruppen wie etwa Natur- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Mitglieder der Fachgesellschaft engagieren sich nicht nur in Wissenschaft und Forschung, um so bereits bestehende Konzepte für die Prävention, die Diagnostik und Therapie kontinuierlich zu verbessern, sondern sie übernehmen die ärztliche und medizinische Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an der Schnittstelle von Individuum und Unternehmen. Darüber hinaus beraten die Mitglieder der DGAUM alle Akteure, die ihren Beitrag zu der medizinischen Versorgung leisten und auf Fachwissen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention, der arbeits- und umweltbezogenen Diagnostik und Therapie, der Beschäftigungsfähigkeit fördernden Rehabilitation sowie aus dem versicherungsmedizinischen Kontext angewiesen sind.

Weitere Informationen unter http://www.dgaum.de.

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Hauptgeschäftsführer: Dr. Thomas Nesseler
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CAVE: Traumatisierte Operations - Patienten - DELIR

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neuer HAW-Newsletter beschäftigt sich mit dem Umgang mit traumatisierten OP-Patienten

Umgang mit traumatisierten OP-Patienten – ein Schwerpunkt im Masterstudiengang Pflege an der HAW Hamburg: 
  • Fünf bis 15 Prozent aller Betroffenen leiden nach einer Operation unter Narkose an einem sogenannten postoperativen, kognitiven Defizit, auch Delir genannt. 
  • Bewusstsein, Denken und Gedächtnis können dann gestört sein. 
Diese komplexe Patientenversorgung stellt besonders die Pflegenden vor große Herausforderungen. 

Die HAW Hamburg setzt hier einen Schwerpunkt im Pflegestudium und kooperiert mit Kliniken in der Metropolregion. 

Medizin am Abend Berlin Zusatzhinweis: Bitte an die frühzeitige Patientenaufklärung zur 
1 zu 1 Patientenbetreuung (Extrawache/Sitzwache/Sonderwache) incl. den Beratungen über mögliche FeM - Maßnahmenkataloge ärztlich und pflegerisch mit allen Entscheidungsträgern incl. vorab dem Patienten beraten und absichern. 

Die Aufnahmen entstanden während eines neurochirurgischen Eingriffs Die Aufnahmen entstanden während eines neurochirurgischen Eingriffs
Fotoquelle: BG Klinikum Hamburg/Fotoabteilung
 
Intensivpflegerin und Master-Absolventin Sabrina Pelz erklärt das Phänomen:

„Das Delir ist ein akuter Verwirrtheitszustand. Einen Risikofaktor stellt die Operation unter Narkose dar.
Das postoperative Delir entwickelt sich kurz nach dem Erwachen aus der Narkose, einige Stunden danach oder auch Tage später.“ 

Pelz beschäftigte sich in ihrer Abschlussarbeit im Master Pflege an der HAW Hamburg mit der pflegerischen Praxis des Delirs
  • Die klassischen Symptome reichen von fluktuierenden Phasen der Verwirrtheit, Desorientierung, psychomotorischer Unruhezuständen, Halluzinationen oder auch Wahnvorstellungen. 
  • Dabei beziehen betroffene Patienten Gegenstände und Personen in ihre subjektive Wirklichkeit mit ein. „Das kann auch bedeuten, dass sie bekannte Personen nicht erkennen oder ein aggressives Verhalten zeigen“, so Pelz.
Diese temporäre Verwirrtheit kann Spätfolgen haben. 
  • In zirka 40 Prozent der Fälle haben diese Patienten bleibende kognitive Defizite oder sind sogar pflegebedürftig. 
  • Zudem kann das Delir die Entwicklung einer Demenz begünstigen. 
Diverse Risikofaktoren können ein Delir hervorrufen: 
  • bestehende kognitive Defizite
  • Stoffwechselerkrankungen
  • große Operationen mit langer Narkose
  • der Aufenthalt auf einer Intensivstation
  • bestimmte Übermedikation (Polypharmazie).
Was können Pflegende tun?

  • In zirka 78 Prozent der Fälle wird das Delir erst spät oder gar nicht erkannt. 
Diese hohe Zahl gab den Anstoß für Sabrina Pelz, sich in ihrer Masterarbeit mit dem Thema des postoperativen Delirs zu beschäftigen. „Ich wollte wissen, was wir Pflegenden dabei tun können. Vor allem die frühzeitige Erkennung und Behandlung war mir wichtig.“

Pflegende sind die Berufsgruppe mit dem engsten Kontakt zum Patienten.

Sie überprüfen zum Beispiel die Orientierung und Aufmerksamkeit des Patienten.

Dabei spielen auch Informationen über die Kognitionsfähigkeiten des Patienten vor der Operation eine Rolle.

Bei der Reorientierung des Patienten helfen zum Beispiel die Brille, das Hörgerät oder die Zahnprothese.

Weitere Orientierungshinweise geben eine Uhr oder ein Kalender. 

Auch die Mobilisation unterstützt bei der Wiederherstellung der Orientierung im Raum, stärkt die Muskulatur und fördert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Angehörige sind ein persönliches Bindeglied für den Patienten. Ihre Anwesenheit beschleunigt den Wiederherstellungsprozess der realen Wahrnehmung.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die einem postoperativen Trauma und einem Delir vorbeugen können. 
Den Schlaf-Wach-Rhythmus erhalten und fördern, Medikation vermeiden, die ein Delir auslösen oder Angstzustände hervorrufen können. 
  • Zum Beispiel zwei Stunden vor einer Operation das Trinken von Wasser schluckweise erlauben.
Die frühzeitige Mobilisierung von Patienten fördern“, resümiert Pelz.

Weitere Forschungen zu diesem Thema

„Der Umgang mit kritisch kranken und gefährdeten Menschen ist ein Schwerpunkt unserer Projekte. Zurzeit bearbeiten wir beispielsweise im Rahmen der Landesforschungsförderung eine Dissertation“, ergänzt Prof. Dr. Uta Gaidys, Professorin für Pflegewissenschaft, Ethik und Kommunikation. "Die Doktorarbeit analysiert Entscheidungsfindungen von chronisch kranken Menschen in krisenhaften Situationen anhand von Dialogen mit Sterbenden. Masterarbeiten bearbeiten den Umgang mit alkoholisierten Patienten in der Notaufnahme, das Erleben älterer, chronisch und multimorbid erkrankter Menschen vor und nach medizinischen Eingriffen.

„Dieser Schwerpunkt in unserer wissenschaftlichen Ausbildung an der HAW Hamburg ist deutschlandweit ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Professorin Gaidys. „Der Masterstudiengang Pflege spezialisiert Pflegende für spezialisierte Handlungsfelder, wie die komplex-intensive, onkologisch-palliative und geriatrisch-gerontologische Versorgung. Patienten in diesen Handlungsfeldern haben komplexe Bedürfnislagen. Gerade wenn ein akutes gesundheitliches Problem hinzukommt, beeinflussen sich Auswirkungen gegenseitig.“

Bei diesen relevanten Praxisforschungen kooperiert die HAW Hamburg mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), dem AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG und dem Albertinen Diakonie Werk (ADW).

Auch Sabrina Pelz‘ Erkenntnisse finden derzeit Eingang in ein großes Implementierungsprojekt für Delir-, Schmerz- und Sedierungsmonitoring am BG Klinikum Hamburg, an dem auch Pelz teilnimmt. 

Dabei spielen ihre Kompetenzen der „Advanced Practice Nurse“ eine Rolle – denn diese stellen die Verbindung zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Praxis her.

Das für diese Implementierung benötigte Expertenwissen aus der forschenden Praxis sowie Kompetenzen im Bereich Zusammenarbeit und Coaching sind wesentliche Bestandteile des Master-Studiengangs Pflege. (Autoren: Moritz Heitmann/Katharina Jeorgakopulos/Sabrina Pelz)

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Department Pflege und Management
Prof. Dr. Uta Gaidys
Professorin für Pflegewissenschaft (Ethik und Kommunikation)
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Dr. Katharina Jeorgakopulos Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
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Beitrag von NDR Visite mit Sabrina Pelz: Verwirrt nach Operation: Risiko senken (24.10.2017)

Weitere Themen im Newsletter sind:
- Aktionstag Fliegen am 16. Februar: Vorlesungen, Speeddating und Workshops
- Hammonia-Preis für Sozialforscherin Christine Färber: Preis für Engagement im Bereich Gender Budgetings und Frauenförderung
- Positive Bilanz für das Projekt „Grenzgänger“: psychische und soziale Betreuung von auffälligen Jugendlichen
- „Wagt den Schritt in die Selbständigkeit!“ Interview mit Start-Up Gründern der Internetplattform „Freelance Junior
- Energiewende muss verständlicher werden: Erste Ergebnisse der NEW 4.0-Akzeptanzstudie veröffentlicht

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http://www.ardmediathek.de/tv/Visite/Verwirrt-nach-Operation-Risiko-senken/NDR-F...


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CAVE: CAVE: Grippewelle 2018 - sehr schlecht für Herz und Lunge

Medizin am Abend Berlin Fazit: Grippewelle führt zu drastischem Anstieg bei Lungen- und Herz-Notfallpatienten

Seit Jahresbeginn haben sich in der MHH die Zahlen drastisch erhöht / Situation bleibt angespannt / Innovative Patientenversorgung rettet Menschenleben 
 
Die Grippewelle überrollt seit Jahresbeginn die Region Hannover mit allen Konsequenzen, die das für Arztpraxen und Krankenhäuser hat.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Arbeit auf Abruf  

Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die seit Januar mit Grippesymptomen in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) eingeliefert worden sind, ist von Woche zu Woche gestiegen.

Im gleichen Umfang hat in diesem Zeitraum die Zahl der Herzinfarkt-Patienten zugenommen. 

„In unserer Zentralen Notaufnahme haben wir seit Jahresbeginn bei Patienten mit Grippesymptomen einen Anstieg von mehr als einem Drittel verzeichnet zum Vergleichszeitraum des Vorjahres“, sagte gestern Professor Dr. Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie, am  beim Fachtreffen aus Anlass der „Hannover Herz Lungen Messe“.


Die Professoren Tobias Welte und Johann Bauersachs (von links).
 Die Professoren Tobias Welte und Johann Bauersachs (von links).Quelle „ MHH/Kaiser“.

Grippewelle führt zu drastischem Anstieg bei Lungen- und Herz-Notfallpatienten

Zudem hätten die Influenzaerkrankungen zu einem dramatischen Anstieg von Verschlechterungen bei obstruktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD sowie bei schweren Lungenentzündungen geführt, sagte Professor Welte.

Der Pneumologe nennt zwei Hauptgründe: 
  • Zum einen habe die Impfbereitschaft deutlich nachgelassen, zum anderen hat zum zweiten Mal in Folge der verwendete Grippe-Impfstoff diese Grippe nur unzureichend abgedeckt. 
  • Insbesondere Influenza B-Viren sind in diesem Jahr dominant, ein Virustyp, der direkt das Herz infizieren kann und so zu schweren Herzmuskelentzündungen führt.

Schon 92 Herzinfarkt-Patienten in der MHH in diesem Jahr

Als Folge der Grippewelle sind auch die Zahlen der Patienten mit Herzinfarkt in den ersten Wochen des Jahres 2018 stark gestiegen. 

„Seit Jahresanfang mussten wir 92 Patienten behandeln, die mit Herzinfarkt in die MHH gebracht wurden“, betonte Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie. In Monaten ohne Grippe sind es durchschnittlich 40 Fälle. „Die Zahl der schweren Fälle mit akuter Herzbeteiligung ist um 25 Prozent gestiegen.“

Diese dramatische Tendenz kann auch Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, bestätigen:

 „Seit Winterbeginn mussten wir vermehrt Patienten mit einem Bypass versorgen.“ Beide Chefärzte betonen:

  • „Die Grippe-Impfung verringert bei älteren oder Risiko-Patienten eindeutig die Zahl der Herzinfarkte, leider wird sie nicht in ausreichendem Maße wahrgenommen.“ 

Denn, so ergänzte Professor Welte: „Auch wenn der in diesem Jahr von den Krankenkassen empfohlene Impfstoff einen Teil der Erreger nicht abgedeckt hat, so bleibt dennoch immer ein deutlicher Schutzeffekt durch die Impfung.“

Situation in Klinik bleibt angespannt – innovative Verfahren helfen Patienten

„Die Situation ist angespannt, auch weil wir vermehrt Patienten aus umliegenden Krankenhäusern zugewiesen bekommen“, sagte Professor Bauersachs. Mit ihren innovativen Behandlungsmethoden können die Herz- und Lungenspezialisten der MHH Menschenleben retten. Menschen, bei denen die Atmung versagt, wird in der MHH mit dem innovativen Verfahren einer künstlichen Beatmung, der extracorporalen Membranoxygenierung (ECMO), geholfen. In den ersten Wochen dieses Jahres musste das Verfahren bereits bei mehr als einem Dutzend Patienten angewendet werden, viermal häufiger als in Sommermonaten üblich

  • Auch die Zahl der implantierten Herzunterstützungssysteme wie etwa einer Impella-Microaxialpumpe hat zugenommen.

Chefärzte loben hohes Engagement der Pflegekräfte und Ärzte

  • Neben der Grippewelle spielen in diesem Winter auch andere Virusinfektionen eine Rolle. 

Das bekommt auch die MHH zu spüren: „Auch unter unseren Ärztinnen und Ärzten sowie dem Pflegepersonal war der Krankenstand in den vergangenen Monaten deutlich höher“, sagte Professor Bauersachs. „Dass wir unseren Patienten trotzdem 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen, ist dem großen Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken.“ Die Klinik-Direktoren betonten, dass die wegen der Grippewelle angespannte Lage durchaus zu Wartezeiten bei elektiven Patienten kommen kann. „Der Krankenhausbetrieb lässt sich nicht planen wie die Produktion in der Industrie“, erläutert Professor Welte.

„Die jährlich wiederkehrenden Virusepidemien, Influenza oder auch andere Erreger, führen zu einer Vervielfachung von Erkrankungen, die die Arztpraxen, aber auch die Krankenhäuser weit über das normale Maß hinaus belasten. Unserem Gesundheitssystem fehlen Strukturen, um auf die zeitlich begrenzte Erhöhung der Patientenzahlen reagieren zu können.“

Professor Welte kritisiert falsche Impfstoff-Empfehlung

  • Professor Welte kritisiert zudem, dass in diesem Winter zum zweiten Mal in Folge nach 2017 der Grippeimpfstoff nur eingeschränkt wirksam ist. 
  • Die momentan vor allem grassierende Influenza B-Variante (sogenannter Yamagata-Stamm) wird von dem in Niedersachsen empfohlenen Impfstoff nicht abgedeckt.
  • „Dabei wäre ein breiter wirksamer Impfstoff verfügbar gewesen, der diese Lücke nicht aufgewiesen hätte, allerdings wurde dieser von den Krankenkassen nicht erstattet. 
  • Eine im Nachhinein teure Fehlentscheidung, wenn man die hohen Kosten der intensivmedizinisch kranken Influenzapatienten bedenkt.“

Familientag am Sonntag informiert Gäste

Mehr als 200 Mediziner aus Niedersachsen und dem gesamten Bundesgebiet bilden sich seit Freitag und bis morgen bei der „7. Hannover Herz Lungen Messe“ im Hannover Congress Centrum fort. 

Unter dem Motto „Tierisch gesund – kleine und große Herzen“ bietet die Messe in diesem Jahr einen besonderen Familientag rund um das Thema Herz- und Lungenmedizin in Kooperation mit dem Zoo Hannover an. Bei Mitmachaktionen, an Informationsständen sowie bei Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wollen die Ärzte großen und kleinen Gästen Wissen rund ums Thema Herz auf spielerische Art vermitteln und auch schauen, was Menschen von Tieren lernen können, um gesund zu bleiben. Der kostenlose Familientag für jedermann findet am Sonntag, 25. Februar 2018, von 9 bis 14 Uhr statt. Um 10 Uhr starten die halbstündigen Vorträge. Dabei wird zunächst der Trainer Carsten Kupferberg die „Artgerechte Haltung im Büro und bei der Arbeit“ beleuchten, ehe Tierarzt Dr. Viktor Molnar vom Zoo Hannover über „Tiere und Gesundheit“ spricht. Der Arzt Dr. Matthias Marquardt aus Langenhangen wird im Anschluss über „Fitness und Ernährung – was wir vom Elch lernen können“ sprechen. In einer abschließenden Podiumsdiskussion mit den Referenten und den drei Professoren Bauersachs, Haverich und Welte haben die Gäste die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Bereits ab 9 Uhr gehören Reanimationskurse sowie ein Ernährungsaktionsstand für Kinder zum Programm. Darüber hinaus wird es Führungen durch begehbare Organe wie Herz und Lunge geben. Das Exzellenzcluster REBIRTH zum Thema Regenerative Medizin ist ebenfalls vertreten und bietet mit einem Sport- und Bewegungsparcours Mitmachaktionen an. Der Zoo Hannover bietet allen Gästen des Familientags der Hannover Herz-Lungen-Messe zehn Prozent Ermäßigung für einen anschließenden Zoo-Besuch am 25. Februar 2018 inklusive der kostenlosen Bereitstellung der neuen Audio-Guide-Systeme an, mit dem sich die Besucher während ihres Rundgangs im Zoo über die Tiere informieren können.

Weitere Informationen zur Hannover Herz Lungen Messe finden Sie unter
http://www.hannover-herz-messe.de/de/Programm/index.html

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CAVE Rettungsstelle: Virale Herzmuskelentzündung - Labor: Differentialblutbild-Erhebung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Hemmstoff des Proteinabbaus bremst schweren Verlauf von Herzmuskelentzündungen aus

Wie schwer eine virale Herzmuskelentzündung verläuft, hängt eng mit der Immunantwort der betroffenen Person zusammen. 

Ein Hemmstoff des Immunoproteasoms, eines Proteinabbaukomplexes in Immunzellen, reduziert das Ausmaß der Entzündung und damit auch die Schäden am Herz während einer Herzmuskelentzündung. 
Diesen neuen Behandlungsansatz haben Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin jetzt entdeckt, wie in der Fachzeitschrift EMBO Molecular Medicine* veröffentlicht ist. 
 
Virusinfektionen des Herzmuskels können insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen eine verheerende Reaktion des Immunsystems auslösen, die zu einer starken Entzündung mit anschließender Herzschwäche oder sogar plötzlichem Herztod führen kann.

  • Die Aktivierung der Immunantwort dient einerseits dazu, die Viruserkrankung einzudämmen, löst aber auf der anderen Seite auch krankhafte Reaktionen am Herzmuskel aus. 

Daher versuchen die Forscher, neue Angriffspunkte zu identifizieren, um die Immunantwort abzuschwächen und gleichzeitig eine sichere Kontrolle des Virus zu ermöglichen.

  • Denn hauptsächlich scheint der Verlauf der Erkrankung vom Wechselspiel zwischen den virusvermittelten Zellschäden und der individuellen Reaktion des körpereigenen Abwehrsystems abzuhängen. 

So verlaufen virale Herzmuskelentzündungen bei den meisten Menschen fast symptomlos.

Stabile Herzfunktion
DZHK-Wissenschaftlerin Professor Dr. Antje Beling vom Institut für Biochemie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat mit ihrem Team einen Hemmstoff des Immunoproteasoms, ONX 0914, mit dem Ziel eingesetzt, schwere Verläufe einer viralen Herzmuskelentzündung abzumildern. 

Das Immunoproteasom ist ein Proteasekomplex mit verschiedenen Enzymaktivitäten, der vor allem in menschlichen Zellen des Abwehrsystems vorkommt und dort Proteine abbaut. 

In einem Tiermodell, das sehr empfänglich für schwer verlaufende virale Herzmuskelentzündungen angelegt war, konnte dieser Hemmstoff die zerstörerische Entzündungsreaktion eindämmen.

Es wurden Mäuse mit dem CoxsackievirusB3 infiziert, das auch menschliche Herzmuskelzellen befällt, und mit Beginn der Infektion mit dem Inhibitor ONX 0914 behandelt. Obwohl die Anzahl der Viren durch den Inhibitor nur minimal sank, war weniger Herzgewebe geschädigt und die Herzfunktion blieb stabil. 

  •  „Mit dem Inhibitor treten keine starken Entzündungen auf, die die Füllung des Herzmuskels beeinträchtigen und das Herzmuskelgewebe schädigen. Deshalb kann das Herz auch unvermindert pumpen“, erläutert Beling.

Inhibitor bremst Botenstoffe aus
Monozyten und Makrophagen sind die Immunzellen, die während einer Virusinfektion wesentlich zu den Schäden am Herzmuskel beitragen. Deshalb untersuchten die Berliner Forscher, wie diese Zellen bei infizierten Tieren auf die Gabe des Inhibitors reagierten. Sie beobachteten, dass ONX 0914 zwar zu einer verstärkten Mobilisierung von Monozyten aus dem Knochenmark führte. Aber diese Zellen produzierten während der Infektion wesentlich weniger entzündungsfördernde Botenstoffe. 

Insbesondere durch die geringe Produktion von Monozyten-anlockenden Molekülen im Herzmuskel konnte sich auch keine starke, gewebeschädigende Entzündung entwickeln. „Die Unterdrückung der Produktion von entzündungsfördernden Botenstoffen ist der Haupteffekt des Inhibitors ONX 0914, der zu einem besseren Verlauf der Herzmuskelentzündung führt“, sagt Beling.
  • Auch die Wirkung von ONX 0914 auf andere Zellen des Immunsystems, wie die Lymphozyten und die Neutrophilen, wurde analysiert. 
  • Während einer Virusinfektion konnten die Wissenschaftler bei unbehandelten Mäusen beobachten, dass die Anzahl der Lymphozyten im Körper stark zurückging, was durch die Behandlung mit ONX 0914 komplett verhindert wurde. 
Ebenso fanden sie nach Gabe des Hemmstoffs mehr gegen das Virus gerichtete Antikörper, was darauf hindeutet, dass die Antikörperantwort des Immunsystems intakt blieb bzw. durch ONX 0914 sogar noch verbessert wurde. Neutrophile Abwehrzellen reagierten zwar deutlich auf die Behandlung mit ONX 0914, das beeinflusste jedoch nicht den Krankheitsverlauf.

Großes therapeutisches Potenzial
Momentan arbeiten die Forscher daran, auf molekularer Ebene zu entschlüsseln, wie die Hemmung des Immunoproteasoms die Produktion der entzündungsfördernden Botenstoffe drosselt. 

Sie konnten bereits herausfinden, dass ein bestimmter Signalweg in Zellen, der sogenannte MAP-Kinase-Weg, an der Übermittlung der Wirkung beteiligt ist. 

Außerdem überprüfen Beling und ihre Kollegen in einem anderen Modell zur Herzmuskelentzündung, ob ONX 0914 dort die gleiche schützende Wirkung entfalten kann. 

„Der Wirkstoff birgt eine großes Potenzial, nicht nur für die Herzmuskelentzündung, sondern auch für andere Krankheitsbilder, die maßgeblich durch eine überschießende Immunantwort entstehen“, so Beling. 

  • Ein Analog des Hemmstoffs ONX 0914 wird schon in klinischen Studien Phase I/II bei Patienten mit entzündlichen Autoimmunerkrankungen getestet.

Originalarbeit:
*Althof, N., Goetzke, C. C., Kespohl, M., Voss, K., Heuser, A., Pinkert, S., Kaya, Z., Klingel, K. & Beling, A. The Immunoproteasome-Specific Inhibitor Onx 0914 Reverses Susceptibility to Acute Viral Myocarditis. EMBO molecular medicine, (2018).
DOI 10.15252/emmm.201708089


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