CAVE: Chronische Magenschleimhautentzündung - Gastritis - Magenkrebs

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neuer Ansatz gegen Gastritis

MHH-Wissenschaftlerinnen klären auf, wie Helicobacter pylori Magenschleimhautentzündung hervorruft 
 Dr. Saskia C. Stein, Professorin Dr. Christine Josenhans und Eugenia Faber (von links) im Labor.
 Dr. Saskia C. Stein, Professorin Dr. Christine Josenhans und Eugenia Faber (von links) im Labor.
"Foto: MHH/Kaiser"


Hoffnung im Kampf gegen Krebs: 
  • 40 Prozent der Deutschen und sogar 50 Prozent der Menschen weltweit haben Helicobacter pylori im Magen – den Hauptverursacher chronischer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), die auch zu Magengeschwüren oder -krebs führen kann. 

Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben nun einen der wichtigsten Mechanismen entdeckt, mit dem das Bakterium das schafft:

Es schleust mit Hilfe einer spezifischen bakteriellen Injektionsspritze Teile seiner Hülle in die Zellen der Magenschleimhaut ein.

Diese treffen dort auf bestimmte Proteine, die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleiten. 

Das Team um Professorin Dr. Christine Josenhans vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene veröffentlichte diese Erkenntnisse in der Fachzeitschrift Plos Pathogens. Erstautorin ist Dr. Saskia C. Stein, auch entscheidend mitgewirkt haben die Doktorandin Eugenia Faber und die Post-Doktorandin Nina Coombs.
  • Die Forscherinnen konnten mit Hilfe der Genschere CRISPR-Cas9 auch eines der Proteine identifizieren, das die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleitet. 
Es handelt sich um das sogenannte Adaptorprotein TIFA. 

„Diese Erkenntnisse werden helfen, neue Therapieansätze gegen die chronische Magenschleimhautentzündung und vor allem gegen den daraus möglicherweise entstehenden Magenkrebs zu finden“, sagt Professorin Josenhans.

  • Bisher werden Helicobacter pylori-Infektionen hauptsächlich mit Antibiotika therapiert.

Die Arbeit des MHH-Teams wurde im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Sonderforschungsbereichs (SFB) 900 „Chronische Infektionen:

Mikrobielle Persistenz und ihre Kontrolle“ sowie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) gefördert.


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Die Originalpublikation finden Sie im Internet unter folgendem Link:

http://journals.plos.org/plospathogens/article?id=10.1371/journal.ppat.1006514

SonntagFrühstück mit dem Vati: Deine Bauchschlagader ...Ultraschalluntersuchung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neu für Männer ab 65:„Screening der Bauchschlagader wird Leben retten“

Über 17.000 Patienten werden pro Jahr in Deutschland operiert / Neue Früherkennungsmaßnahme für gesetzlich Versicherte / In Schweden konnte Sterblichkeit halbiert werden 
 
Männer ab 65 Jahren haben zukünftig einen Anspruch auf eine kostenlose, einmalige Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader. 

  • Durch dieses Screening sollen Aneurysmen, also gefährliche Aussackungen, der Hauptschlagader frühzeitig erkannt werden. 
  •  
  •  Prof. Dr. Hubert Schelzig, Direktor der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD)
Prof. Dr. Hubert Schelzig, Direktor der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) Foto: UKD

Hintergrund:

Reißt ein solches Aneurysma ein, überleben nur 20 Prozent der Patienten den massiven Blutverlust, der dadurch in kürzester Zeit eintritt. 

Deutschland ist eines der letzten Länder in Westeuropa, in denen ein solches Programm eingeführt wird.

„Das Screening wird Leben retten“, ist Prof. Dr. Hubert Schelzig überzeugt. Er ist Direktor der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD). Das Team von Prof. Schelzig versorgt jährlich rund 150 Menschen, die an einer Aussackung der Bauschlagader erkrankt sind.

  • „Männer über 65 erkranken sechsmal häufiger als Frauen an einem Aneurysma der Bauchaorta. 

Zudem steigt das Erkrankungsrisiko mit dem Alter. Kommen weitere Faktoren hinzu, vor allem das Rauchen oder auch eine familiäre Vorbelastung, erhöht sich das Risiko noch weiter“, so der Gefäßexperte.

Das Gefährliche an einem Aneurysma der Bauschlagader ist zudem: 

Es wird oft sehr spät oder gar nicht entdeckt. „Meist sind diese Aneurysmen symptomlos. Beschwerden werden als Bauchschmerzen abgetan oder auch als Rückenschmerzen, wenn es etwa auf die Wirbelsäule drückt. Kommt es dann zu einem Riss, im Fachbegriff Ruptur, ist es häufig für einen rettenden Eingriff leider zu spät“, betont Prof. Schelzig.

Pro Jahr werden in Deutschland über 17.000 Menschen gezählt, die an einem Aneurysma der Bauschlagader rechtzeitig und unter optimalen Bedingungen in der Klinik operiert werden. Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer bei Patienten mit einer tödlichen Ruptur noch höher ist, da nicht alle Fälle erkannt und damit auch nicht erfasst werden.

Angesichts dieser Zahlen sei der Schritt zu einen Screeninganspruch für gesetzlich versicherte Männer ab 65 Jahren als Hauptrisikogruppe jetzt absolut nötig gewesen, bekräftigt Prof. Schelzig.

Für den Erfolg einen solches Screenings gibt es beeindruckende Zahlen aus anderen Ländern.

In Schweden wurde 2006 mit einem solchen Programm begonnen.

  • Inzwischen konnte dort die Anzahl der tödlichen Verläufe bei Männern über 65 Jahren fast halbiert werden. Prof. Schelzig ist daher überzeugt: 

„Auch bei uns in Deutschland wird diese Früherkennungsmaßnahme Leben retten.“


  • Das Screening erfolgt per Ultraschalluntersuchung. 

Wird dort festgestellt, dass die Bauschlagader gefährlich erweitert ist, kann schnell gehandelt werden.

Dabei kann etwa operativ ein Ersatzgefäß aus Kunststoff in den erkrankten Bereich der Schlagader eingenäht werden. 

Eine schonende Alternative dazu stellt das minimal-invasive Einbringen einer Stentprothese über einen kleinen Leistenschnitt dar.

Hierbei wird die Gefäßprothese unter Röntgenkontrolle exakt an die erforderliche Stelle geschoben und dort entfaltet.

Auf eine große Operation kann so verzichtet werden.

„Die besten Chancen bestehen natürlich dann, wenn die Erkrankung so früh wie möglich entdeckt wird.

Daher ist das Screening enorm wichtig und der richtige Schritt“, so der Düsseldorfer Hochschulmediziner.

Die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) für diese Früherkennungsmaßnahme fiel 2016.

Für 2018 erwartet Prof. Schelzig nun den offiziellen Start des Screeningprogramms bei den Hausärzten. 

Am 20. September gibt es daher eine Informationsveranstaltung des Universitätsklinikums Düsseldorf im Haus der Universität in der Innenstadt für Ärzte und Interessierte.

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