CSD - Christopher Street Day Parade Berlin : lesbische, schwule, bisexuelle und Trans-Beschäftigte

Medizin am Abend Berlin Fazit: Studie: Transgeschlechtliche Beschäftigte werden am Arbeitsplatz häufig diskriminiert

Das Institut für Diversity- & Antidiskriminierungsforschung (IDA) hat in Kooperation mit der Hochschule Fresenius und der Antidiskriminierungsstelle des Bundes am 19. Juli die Studie „Out im Office?!“ in Berlin vorgelegt. 

Darin wurden 2884 lesbische, schwule, bisexuelle und Trans-Beschäftigte zu ihrer Arbeitssituation befragt. 
 
Die Ergebnisse der Studie zeigen: 

  • Die Zahl der lesbischen und schwulen Beschäftigten, die am Arbeitsplatz offen mit ihrer sexuellen Identität umgehen, hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. 
  • Knapp ein Drittel (28,9 Prozent) der Befragten spricht mit allen Kolleginnen und Kollegen offen über dieses Thema. 
In einer ersten Befragung 2007 waren es nur 12,7 Prozent.

Auch gegenüber Führungskräften wächst die Offenheit. Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten, die angeben, bereits Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt zu haben, unverändert hoch. Drei von vier Befragten (76,3 Prozent) berichten davon.

  • In der neuen Stichprobe konnte der Anteil transgeschlechtlicher Beschäftigter verzehnfacht werden, so dass erstmalig belastbare Aussagen zur Arbeitssituation dieser Personengruppe getroffen werden können. Unter den befragten transgeschlechtlichen Beschäftigten ist ein Coming-out am Arbeitsplatz auch 2017 deutlich seltener als bei lesbischen und schwulen Beschäftigten. 

69 Prozent der Trans-Personen bzw. 56 Prozent der bisexuellen Beschäftigten gehen nicht oder nur gegenüber wenigen Kolleginnen oder Kollegen offen mit ihrer Geschlechts- bzw. sexuellen Identität um; für 70 Prozent bzw. 61 Prozent gilt dasselbe gegenüber Führungskräften. Auch erleben transgeschlechtliche Beschäftigte wesentlich häufiger direkt arbeitsplatzrelevante Diskriminierung (also zum Beispiel Kündigungen, Versetzungen oder verweigerte Einstellungen) als lesbische, schwule und bisexuelle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

„Die Befragung zeigt leider deutlich: LSBT-Beschäftigte erleben am Arbeitsplatz Ausgrenzung, Mobbing und Belästigungen“, sagte die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin. „Wir sehen aber auch: Das gewandelte gesellschaftliche Klima schlägt sich in den Unternehmen nieder. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können heute offener mit ihrer sexuellen Orientierung umgehen als noch vor zehn Jahren. 

  • Unternehmen können und sollten das unterstützen – indem sie Diskriminierung sichtbar ahnden und eine offene Unternehmenskultur fördern, zum Beispiel durch mehr Diversity-Trainings.“

Dr. Dominic Frohn, wissenschaftlicher Leiter des IDA und Dozent an der Hochschule Fresenius, ergänzte: „Auf diese Weise wird nicht nur für LSBT-Beschäftigte die Arbeitssituation verbessert, sondern auch die Unternehmen profitieren deutlich. Denn die Zahlen belegen: Je selbstverständlicher die Beschäftigten mit ihrer sexuellen Identität umgehen können, desto höher sind ihre Arbeitszufriedenheit und Verbundenheit mit dem Unternehmen.“

Über die Studie: 

An der von der Antidiskriminierungsstelle geförderten Studie haben zwischen Februar und Mai 2017 insgesamt 2884 lesbische, schwule, bisexuelle und Trans-Beschäftigte teilgenommen. Die Erhebung ist eine Neuauflage der gleichnamigen Untersuchung aus dem Jahr 2007. Erstmalig wurde auch die Situation von bisexuellen und transgeschlechtlichen Beschäftigten in den Blick genommen. Die vollständige gedruckte Studie wird – dank der Unterstützung durch die Stiftung PROUT AT WORK - ab September 2017 vorliegen und kann ab sofort beim IDA über ein Formular auf der Webseite vorbestellt werden: 

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Feel Well Festival Berlin: „Sättigungshormon“ Insulin + Neuronales Belohnungssystem

Medizin am Abend Berlin Fazit: UKE-Wissenschaftler belegen Wirkung: Insulin verändert im Gehirn die Bewertung von Essensreizen

Erstmals haben Wissenschaftler eine direkt Wirkung von Insulin auf das neuronale Belohnungssystem im menschlichen Gehirn nachgewiesen. 

In einer Studie fanden Neurowissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) heraus, dass Insulin die Bewertung von Essensreizen verändert. 

Zugleich konnten sie zeigen, wie sich diese Wirkung bei übergewichtigen Menschen mit Insulinresistenz verändert. 

Darüber berichten sie in der aktuellen Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift Nature Communications. 
 
  • „Im Normalfall reduziert Insulin im Gehirn den Belohnungswert insbesondere hochkalorischer Nahrungsmittel und somit die Gefahr des Überessens“, erklärt die Studienleiterin Priv.-Doz. Dr. Stefanie Brassen vom Institut für Systemische Neurowissenschaften des UKE. 

„Die Hauptergebnisse unserer Studie zeigen, dass Insulin im Gehirn bei Probanden mit normaler Insulin-Sensitivität die Präferenz von Nahrungsmitteln deutlich reduziert und das sogenannte Belohnungssystem hemmt.“

Bei Studienteilnehmern mit Insulin-Resistenz hat sich dagegen keiner dieser Effekte gezeigt. Insulin-Resistenz ist daher für die Ausprägung von krankhaftem Essverhalten bereits bei nicht-diabetischen, jedoch übergewichtigen Menschen von Bedeutung. 

In nachfolgenden Studien wollen Dr. Brassen und ihre Mitarbeiter nun untersuchen, wie sich die Gewichtsabnahme nach einer dreimonatigen Diät auf die Wirkung des Insulins im Gehirn auswirkt.

Insulin per Nasenspray direkt ins Hirn
An der Studie nahmen 48 normal- und übergewichtige Probanden teil. Ihnen wurde zunächst – jeweils in Form eines Nasensprays – Insulin und an einem weiteren Tag ein Placebo verabreicht. „Durch diese intranasale Insulinapplikation und damit der Umgehung der Blut-Hirn-Schranke konnten wir sicherstellen, dass dieses Insulin auch im Gehirn ankommt“, erklärt Dr. Brassen. Anschließend mussten alle Teilnehmer Bilder von Lebensmitteln (zum Beispiel Schokoladenriegel) und Gegenständen (zum Beispiel Schmuck) hinsichtlich ihrer persönlichen Vorlieben bewerten. Während sie das taten, beobachteten die Forscher ihre Hirnaktivitäten mithilfe der funktionellen Kernspintomografie (fMRT).

Sonderforschungsbereich zu Ernährungsverhalten

Als „Sättigungshormon“ wird Insulin von der Bauchspeicheldrüse produziert und nach dem Essen ins Blut abgegeben. 
  • Dort führt es im Normalfall zum Abbau des durch die Nahrungsaufnahme gestiegenen Zuckerspiegels. 
  • Bei Übergewicht, Adipositas und Diabetes ist diese Wirkung aufgrund zunehmender Insulinresistenz vermindert. 
Laborstudien konnten zeigen, dass Insulin auch im Gehirn in Strukturen des Belohnungssystems, insbesondere im sogenannten Nucleus Accumbens, wirkt. 

Beim Menschen konnte diese Wirkung bis zur Studie der UKE-Neurowissenschaftler noch nicht nachgewiesen werden. Die Studie wurde als Projekt des transregionalen Sonderforschungsbereichs TR-SFB 134 „Ingestive Behaviour: Homeostasis and Reward“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

Literatur:
Tiedemann L. et al. Central insulin modulates food valuation via mesolimbic pathways. Nature Com-munications (2017)
DOI: 10.1038/ncomms16052

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