Alkoholkranke Patienten: Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit

Medizin am Abend Berlin Fazit: ELAD®: Verfahren zur Leberunterstützung bei alkoholkranken Patienten mit Organversagen

Pilot-Projekt kann durch leberzellbasierte Unterstützung Überleben sichern / Chance auf Erholung der Leber durch Dialyse-ähnliche Methode 

Patienten, die aufgrund von Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit von akutem Leberversagen bedroht sind, haben wegen der in Deutschland geltenden Kriterien für eine Organtransplantation und dem gleichzeitigen Mangel an Spenderorganen derzeit faktisch keine Chance auf eine neue Leber.

  • Die Überlebensrate bei alkoholinduziertem Leberversagen ist vergleichsweise gering - nur 25 Prozent der Patienten leben mit der Diagnose länger als drei Monate. 

Deswegen hat sich die Klinik für Transplantations-medizin am UKM (Universitätsklinikum Münster) unter Leitung von Prof. Hartmut Schmidt dazu entschlossen, an einer internationalen Studie teilzunehmen, die diesen Patienten das Überleben sichern kann. Die ELAD®-Studie wird in rund 40 Studienzentren in Europa und den USA durchgeführt. 

Ein alternatives Therapieverfahren, bei dem – ähnlich wie bei einer künstlichen Leber – das Blut von einer Maschine „gewaschen“ wird, verspricht eine Erholung des Organs.

„Wir sehen im ELAD-Verfahren eine reelle Chance für Patienten, die generell mit einem alkoholinduzierten Leberversagen eine sehr schlechte Prognose haben.

Weil diese Patienten oft von der Möglichkeit einer Transplantation ausgeschlossen sind, stand uns bisher für ihre Behandlung nur eine symptomorientierte Therapie zur Verfügung, beispielsweise mit der entzündungshemmenden Gabe von Kortison.

Wir haben nun – wenn auch zunächst im Testlauf – eine Alternative“, sagt Dr. Christian Wilms, Oberarzt der Klinik für Transplantationsmedizin.

  • Das ELAD®-System separiert dabei zunächst über einen zentralvenösen Zugang Blutzellen aus dem Plasma. 

Danach werden diesem Filtrat durch ELAD Hepatozyten zugeführt, die die Zellregeneration der Leber unterstützen sollen.

  • Hepatozyten sind funktionelle Leberstammzellen, die sich im Falle einer Leberschädigung verstärkt teilen. 

Die Behandlung mit ELAD dauert bis zu fünf Tage, danach sollte sich die Leberentzündung zurückgebildet haben. 

Um als Proband an der Studie teilnehmen zu können, müssen zudem gewisse Kriterien erfüllt sein:

So darf der Patient nicht über 50 Jahre alt und seine Nierenfunktion nicht eingeschränkt sein.

„Angesichts der Hilflosigkeit, mit denen man als Arzt diesen Patienten gegenüber stand, gibt das neue Verfahren aber Anlass zur Hoffnung“, so Wilms.

Info:
Patienten mit alkoholinduzierter Leberdekompensation unterliegen laut den Transplantationsrichtlinien einer Alkohol-Karenzpflicht von sechs Monaten, bevor sie für eine Organtransplantation gelistet werden können. 

Der Gesetzgeber will so sicherstellen, dass sich die Leber der Patienten bei einer Alkoholabstinenz eigenständig wieder erholen kann.

Demgegenüber steht die vergleichsweise geringe drei-Monats-Überlebensrate der Betroffenen von nur ca. 25 Prozent. 

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Das Prostatakarzinom - die Ausdehnung dieser Tumorerkrankung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Prostatakrebs: Weltweite Resonanz auf neue Form der Diagnose und Therapie

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. 

In jedem Jahr erkranken allein in Deutschland mehr als 60.000 Männer. 

Durch die Entwicklung des Wirkstoffs PSMA-617 können mit einem nuklearmedizinischen Verfahren jetzt wichtige Hinweise über die Ausdehnung dieser Tumorerkrankung gegeben werden, was entscheidend zu ihrer genauen Diagnose beiträgt. 

Außerdem ist mit dem neuen Verfahren eine wirksame Therapie des Prostatakarzinoms möglich, welche unter Experten weltweit große Aufmerksamkeit hervorgerufen hat. 
  • Die meisten Prostatakarzinome entwickeln sich zumindest zu Beginn der Erkrankung abhängig vom männlichen Geschlechtshormon Testosteron. 
  • Eine Hormonentzugstherapie bietet für Männer mit Prostatakrebs somit zunächst eine wirksame Methode, um den wachstumsfördernden Effekt dieses Hormons zu stoppen und so das Tumorwachstum zu begrenzen. 

Reagiert der Tumor nicht (mehr) auf diese antihormonelle Therapie und hat zudem gestreut, müssen andere Behandlungsmethoden wie beispielsweise die Chemotherapie herangezogen werden.

Sind auch diese Therapien ausgeschöpft, gab es bisher keine andere Möglichkeit einer weiteren Behandlung des Patienten.

Seit kurzem bietet sich genau für diese Patienten nun die Möglichkeit eines zusätzlichen neuartigen nuklearmedizinischen Untersuchungs- und Therapieverfahrens, das unter Experten weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt hat. 

Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg haben hierfür den Wirkstoff PSMA-617 entwickelt, der sich speziell mit Prostatakrebszellen verbindet und zudem mit verschiedenen radioaktiven Substanzen – so genannten Radionukliden – markieren lässt.

Voraussetzung jeder Tumortherapie ist zunächst eine präzise Bildgebung, mit der auch kleine Tumore exakt dargestellt und ihr Verhältnis zu anatomischen Nachbarstrukturen sicher definiert werden können.

Mit dem neuen Untersuchungsverfahren kann durch den Wirkstoff PSMA-617 das prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA) dargestellt werden. 
Bei PSMA handelt es sich um einen Eiweißkörper, der auf der Zelloberfläche von Prostatakarzinomzellen verstärkt zu finden ist, im übrigen Körper hingegen kaum vorkommt. 
  • Durch Bindung einer schwach radioaktiv markierten Substanz an diesen Eiweißkörper besteht nun die Möglichkeit, mittels einer nuklearmedizinischen PET/CT-Untersuchung diese Tumore im Detail sichtbar zu machen, so dass Erkenntnisse über die Ausdehnung der Tumorerkrankung gewonnen werden können.
Von besonderer Bedeutung für die Fachwelt und die betroffenen Patienten ist die Nachricht, dass mit diesem erst seit kurzem zur Verfügung stehenden Verfahren nun auch eine weiterführende Therapie zur Behandlung von Prostatakrebs zur Verfügung steht: 

  • Wird der Wirkstoff PSMA-617 mit einem stark strahlenden therapeutischen Radionuklid markiert, können Krebszellen gezielt vernichten werden. 

Tumorzellen, die das Zielmolekül PSMA tragen, nehmen das Radiopharmakon auf, welches dann gezielt die Zelle von innen zerstört.

  • Das übrige Gewebe wird nicht angegriffen. 

Diese Therapie dient nicht nur der Linderung der Symptome sondern auch der Verlangsamung bzw. des Aufhaltens des Tumorwachstums sowie der Zurückdrängung des Tumors. 

  • Sie kann somit deutlich zur Verlängerung der Lebenszeit des Patienten beitragen.

Unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) haben sich zwölf Therapiezentren aus Deutschland zu einem Konsortium zusammengeschlossen und auf ein einheitliches verbindliches Verfahren zur Therapie, Dosimetrie und Nachsorge dieses metastasierten Prostatakarzinoms verständigt.

Diese Empfehlung ist mittlerweile nicht nur europaweit sondern auch bereits in den USA und Israel veröffentlicht worden und hat unter Experten weltweit große Aufmerksamkeit hervorgerufen.


Grundlage dieser gemeinsamen Empfehlung ist die retrospektive Auswertung von Patientendaten mit dem Ziel, die Wirksamkeit der Therapie zu evaluieren.

Diese Studie hat beachtenswerte Ergebnisse geliefert und eine große Wirksamkeit der Therapie bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen bestätigt:

so haben 40 Prozent der Patienten bereits nach einem einzigen Therapiezyklus positiv auf die Therapie regiert, nach Abschluss aller Therapiezyklen waren es 45 Prozent der Patienten. 

Die Nebenwirkungen der Behandlung waren gering und überschaubar.

Die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. (DGN) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Nuklearmedizin in Grundlagen- und Anwendungsforschung auf den Gebieten von Diagnostik, Therapie und Strahlenschutz zu fördern. Dies geschieht auf nationaler und auch auf internationaler Ebene durch Fort- und Weiterbildung, Nachwuchsförderung, Qualitätssicherung, Normungstätigkeit, Öffentlichkeitsarbeit sowie durch eine Jahrestagung.
Der DGN, die ihren Sitz in Göttingen hat, gehören etwa 1.500 Mitglieder an, darunter neben Fachärzten für Nuklearmedizin und Medizinern anderer Disziplinen auch Ingenieur- und Naturwissenschaftler.

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