Schichtarbeit: Kohlenmonoxid-Stoffwechsel im Körper - Innere Uhr -

Medizin am Abend Berlin Fazit: Störungen der Inneren Uhr als Ursache für Stoffwechselprobleme

Charité-Wissenschaftler untersuchen Kohlenmonoxid-Haushalt

Chronobiologen der Charité – Universitätsmedizin Berlin konnten zeigen, dass der Kohlenmonoxid-Stoffwechsel des Körpers und die Innere Uhr eng zusammenarbeiten. 

Kohlenmonoxid ist nicht nur ein toxisches Gas in Autoabgasen oder Zigarettenrauch, es entsteht auch in lebenden Zellen als Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs. 

Seine Herstellung wird tageszeitabhängig von der Inneren Uhr gesteuert, gleichzeitig reguliert Kohlenmonoxid selbst die Innere Uhr. 

Das enge Zusammenspiel dieser Regulationssysteme beschreiben die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature Structural & Molecular Biology*.

  • Innere Uhr und Stoffwechselprozesse sind eng miteinander verzahnt, damit der Körper je nach Tageszeit optimal auf Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel Nahrung, reagieren kann. 
Dabei werden Stoffwechselsignale vom molekularen Uhrwerk wahrgenommen und der Zellstoffwechsel in der Folge angepasst. 
  • Sobald einer dieser Mechanismen gestört ist, funktioniert auch der andere nicht richtig, wie sich an Diabetes oder Metabolischem Syndrom bei zum Beispiel durch Schichtarbeit gestörter Innerer Uhr beobachten lässt. 
Die Wissenschaftler um Prof. Dr. Achim Kramer, Leiter des Arbeitsbereichs Chronobiologie am Institut für Medizinische Immunologie der Charité, haben nun untersucht, welche Rolle der Stoffwechsel von Häm, einem eisenhaltigen Farbstoff der roten Blutkörperchen, für das Funktionieren der Inneren Uhr spielt. Es handelt sich dabei um eine komplexe Verbindung, die als Stoffwechselsensor in zahlreichen anderen Proteinen präsent ist.

„Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Abbauprodukt von Häm, das Kohlenmonoxid – eigentlich ein hochtoxisches Gas – für ein reibungsloses Ticken der Inneren Uhr essentiell ist“, erklärt Prof. Kramer. 

„Stört man dessen Produktion in Leberzellen, zum Beispiel durch pharmakologische Hemmung oder durch genetisches Ausschalten des verantwortlichen Enzyms Hämoxygenase, ist der molekulare Mechanismus der Inneren Uhr gestört und sie geht langsamer“, so der Wissenschaftler weiter. 

Störungen dieser Art führen zu einer massiven Fehlregulation von Hunderten von Genen, die unter anderem auch für essentielle Stoffwechselprozesse, wie die Neusynthese von Glukose, verantwortlich sind.

Die aktuellen Erkenntnisse tragen zu einem weiteren Verständnis der Zusammenhänge von Stoffwechselerkrankungen und dem Wirken der Inneren Uhr bei. 

Mit der Aufklärung der molekularen Grundlagen der Inneren Uhr könnten sich zudem gezieltere Therapien entwickeln lassen.

*Roman Klemz, Silke Reischl, Thomas Wallach, Nicole Witte, Karsten Jürchott, Sabrina Klemz, Veronika Lang, Stephan Lorenzen, Miriam Knauer, Steffi Heidenreich, Min Xu, Jürgen A Ripperger, Michael Schupp, Ralf Stanewsky & Achim Kramer. Reciprocal regulation of carbon monoxide metabolism and the circadian clock. Nature, Nov. 2016. doi: 10.1038/nsmb.3331

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Prof. Dr. Achim Kramer
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t: +49 30 450 524 263
E-Mail: achim.kramer@charite.de

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Rheinische Post: Erwerbstätige Flüchtlinge verdienen doppelt so viel wie in der Heimat

Erwerbstätige Flüchtlinge, die seit Anfang 2013 nach Deutschland gekommen sind, verdienen im Durchschnitt 1122 Euro netto im Monat und damit etwa doppelt so viel wie in ihrer Heimat.

Das geht aus einem Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Er liegt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) vor.

Demnach verdienten die Flüchtlinge vor dem Zuzug im Durchschnitt 555 Euro im Monat.

Die höchsten Einkommenssteigerungen konnten Migranten aus den Westbalkan-Ländern erzielen.

Sie steigerten ihre monatlichen Netto-Einkommen von durchschnittlich 191 im Heimatland auf 1259 Euro in Deutschland, so die IAB-Studie.

  • Erwerbstätige Syrer dagegen erhöhten ihre Verdienste lediglich von 859 auf 1074 Euro. 

Die IAB-Untersuchung beruht auf einer im Jahr 2016 durchgeführten Befragung von 4500 Geflüchteten, die zwischen dem 1. Januar 2013 und Mitte 2016 nach Deutschland gekommen sind.

Von ihnen gaben 78 Prozent an, "ganz sicher" in der Zukunft in Deutschland erwerbstätig sein zu wollen.

  • Unter den 2015 und 2016 zugezogenen Geflüchteten waren jedoch erst 13 Prozent erwerbstätig. 

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hatte am gestrigen Freitag ihren Bericht zu den Integrationsfortschritten vorgelegt. 

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