Droht ein Aortenaneurysma zu reißen, besteht Lebensgefahr...!

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Gefährliches Aortenaneurysma: Spezielle Gefäßprothese als heute sicherste OP

Droht ein Aortenaneurysma zu reißen, besteht Lebensgefahr. Betrifft die Wandschwäche die gesamte Aorta, ist der offene Eingriff mit erheblichen Risiken für spätere Komplikation behaftet. Prof. Dr. Hubert Schelzig, Gefäßchirurg und Leiter der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf, hatte mit einem spezialisierten Hersteller eine Gefäßprothese entwickelt, die beide Risiken minimieren kann und damit das heute sicherste Operationsverfahren für solch kritische Aortenaneurysmen darstellt. Das „künstliche Gefäß“ wird inzwischen weltweit verwendet. 

Deshalb konnte Schelzig nun die 2.000. Prothese an der Uniklinik Düsseldorf implantieren. 
 
  • Die Prothese stabilisiert von innen dauerhaft das defekte Blutgefäß. 

Dadurch dass sie innerhalb der Aorta an der geschädigten Stelle fest verankert werden kann, ist es nicht mehr nötig, währed der OP den Blutkreislauf für den notwendigen Gefäßersatz zu unterbinden.

Das ist bei einem offenen Eingriff unabdingbar.

  • Was sich zunächst wie ein operationstechnisches Detail anhört, kann schwere Folgen für alle Organe und sogar das Rückenmark haben, die in einem bestimmten Zeitfenster von der Durchblutung getrennt sind. 

Prof. Dr. Hubert Schelzig erklärt: „Die Gefahr besteht in einer Schädigung durch diese sog. Ischämie, also die dauerhafte Gewebeschädigung durch Mangeldurchblutung. Wenn man sich klarmacht, dass die Aorta lebenswichtige Organe wie z.B. Nieren und Darm versorgt, wird das Risiko schnell deutlich.

  • Schwere Komplikationen – je nach Ausmaß des Aneurysmas ist die Wahrscheinlichkeit höher oder niedriger – entstehen bei 10 bis 30 Prozent der Patienten mit diesem offenen Verfahren.

Die Gefäßprothese, die Prof. Schelzig selbst, damals noch an der Uniklinik Ulm, mit entwickelt hat, kann bei schlagendem Herzen und bestehendem Blutkreislauf im gesunden Aortenteil verankert werden und sichert die betroffene Stelle ab. Der Blutdruck kann die geschädigte Gefäßwand dann nicht mehr zum Einreißen bringen.

  • Eine besondere Metalllegierung mit Memo-Charakter, die sich bei Körpertemperatur auf einen definierten Durchmesser ausdehnt, hält die Aorta dauerhaft durchlässig. 

Das Verfahren gibt es seit sechs Jahren und hat sich weltweiit durchgesetzt, da es erheblich bessere Ergebnisse für den Patienten mit Aortenaneurysma erreicht. Dem Patienten, der die 2.000ste Prothese erhalten hat, geht es heute gut.

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Prof. Dr. Hubert Schelzig
Direktor der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie
Universitätsklinikum Düsseldorf
Tel.: 0211 / 81-17090
E-mai: hubert.schelzig@med.uni-duesseldorf.de
Susanne Dopheide Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle-KANZEL: LiMAx Test - potentielle Leistungsfähigkeit der Leber / Atemluft

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Innovatives Gerät misst Leberfunktion in der Atemluft / Sicherere Operationen an Leber möglich

Den Leberchirurgen am Universitätsklinikum Leipzig steht jetzt ein innovatives Verfahren zur Messung der Leberfunktion zur Verfügung. 
  • Der sogenannte LiMAx Test misst die potentielle Leistungsfähigkeit der Leber anhand von Bestandteilen der Atemluft und liefert so mehr Daten als z.B. Blutuntersuchungen. 
Wichtig ist diese Form der Vorabuntersuchung vor allem für die bessere Planung von Leberoperationen – anhand der so erhobenen Funktionsreserve kann der Operateur das Risiko eines Eingriffs sehr viel genauer beurteilen. 
 Prof. Daniel Seehofer, Victoria Kegel, Ärztin in Weiterbildung, und Prof. Thomas Berg (von links) besprechen die Werte eines LiMAx-Patienten.
Prof. Daniel Seehofer, Victoria Kegel, Ärztin in Weiterbildung, und Prof. Thomas Berg (von links) besprechen die Werte eines LiMAx-Patienten. Stefan Straube / Universitätsklinikum Leipzig
 
„Damit können wir die notwendigen Operationen sehr viel sicherer machen und die Gefahr von Komplikationen ganz wesentlich verringern“, erklärt Prof. Daniel Seehofer, Leberoperateur und Leiter des Bereichs Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. 

Seehofer bringt von seiner früheren Wirkungsstätte an der Berliner Charité bereits gute Erfahrungen mit dem innovativen Gerät mit. „Dieses Verfahren wurde dort entwickelt und seit vielen Jahren eingesetzt, um die wichtige Frage, wieviel dem kranken Organ Leber bei einer Operation zuzumuten ist, im Vorfeld besser beantworten zu können“, so Seehofer.

  • Dafür liefert die Leberfunktionsmessung Daten, die bisher mittels Laboruntersuchungen nicht erhoben werden können.

Die Leber ist das einzige Organ, das sich aus eigener Kraft vollständig regenerieren kann. 

Bei Erkrankungen oder Verletzungen können verbleibende Teile die Funktion des gesunden Organs übernehmen und nach einiger Zeit ersetzen. Das gelingt aber nur, wenn das gesunde Gewebe noch über ausreichend Reserven verfügt. Anderenfalls droht nach einer Operation ein lebensgefährliches Organversagen.

„Mit dem Leberfunktionstest können wir sehr gut abschätzen, über wieviel Funktionsreserve und damit Kraft zur Regeneration die Leber noch verfügt“, beschreibt Seehofer. „Oftmals stellen wir so fest, dass die Leber noch bessere Reserven hat als angenommen.“

Dadurch wird ein rettender Eingriff in manchen Fällen überhaupt erst möglich. 

Der Test kann aber auch Hinweise dazu liefern, dass vorbereitend vor einer Operation zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, z.B. um die Leber zum Wachsen anzuregen. „Durch die Funktionsmessung vorab können wir das Risiko für einen Eingriff stark verringern“, so Seehofer. 
  • Studien belegen inzwischen, dass durch den Einsatz der Leberfunktionsmessung die Sterblichkeitsrate nach einer Leberoperation um zwei Drittel zurückgegangen ist. 
  • Bei Krebspatienten beispielsweise zeigt die Leberfunktionsmessung nach einer Chemotherapie oftmals schlechte Werte.
„Diese Einschränkung können wir mit anderen Verfahren oft gar nicht erfassen“, erläutert dazu Prof. Thomas Berg, Leiter der UKL-Sektion Hepatologie und internistischer Partner von Prof. Seehofer bei der Behandlung von Lebererkrankungen.

  • „In solchen Fällen können wir jetzt einfach ein paar Wochen warten, bis sich die Leber von der Krebstherapie erholt hat und dann operieren“, so Berg. 

Ohne diese Hinweise auf die geschwächte Leber wäre die Operation für den Patienten hoch gefährlich.

  • „Das neue Messverfahren ist damit eine sehr sinnvolle und wertvolle Ergänzung unserer diagnostischen Möglichkeiten und sehr hilfreich, um Operationen zu ermöglichen oder unsichere Operationen zu verhindern“, betont Prof. Berg.

Dabei ist das ca. 45 Minuten dauernde Verfahren für den Patienten völlig unbelastend:


Für die Messung wird eine Substanz über die Vene verabreicht, die nur in der Leber verstoffwechselt wird. 
  • Das dabei entstehende typische Kohlenstoffisotop wird zu den Lungen transportiert und mit der Atemluft abgeatmet. Das LiMAx-Gerät misst über eine spezielle Atemmaske die Konzentration des Kohlenstoffisotops in der Atemluft und gibt so direkte Rückmeldung zur Funktionsfähigkeit der Leber.
Ziel der UKL-Mediziner ist es, künftig Referenzwerte auch für weitere Fragestellungen zu erheben und damit das Anwendungsfeld zu erweitern.

 „Wir können uns zum Beispiel vorstellen, dass die Leberfunktionsmessung perspektivisch auch zu einer frühzeitigen Beurteilung eines akutes Leberversagens beitragen kann, und damit Informationen darüber liefern kann, ob eine Transplantation notwendig ist oder eine Chance besteht, dass sich die Leber aus eigener Kraft wieder erholt“, gibt Prof. Berg einen Ausblick. 

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