Krankenhauslandschaft Rheinland-Pfalz – Gutachten Krankenhausstrukturgesetz (KHSG)

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Gutachten zur Weiterentwicklung der stationären Versorgung

Gemeinsame Information von AOK, vdek, IKK Südwest, BKK Landesverband Mitte, SVLFG - Landwirtschaftliche Krankenkassen, Knappschaft, hcb und RWI:

Patienten werden in rheinland-pfälzischen Krankenhäusern gut versorgt.
Dies ist das Ergebnis eines Gutachtens des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Institute for Health Care Business GmbH (hcb), das die gesetzlichen Krankenkassen im Land in Auftrag gegeben hatten. 
 
Und das heute in Mainz präsentiert wurde. Die Erkenntnisse dieser Analyse sollen den Dialog – auch im Zusammenhang mit dem jüngst in Kraft getretenen Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) – zwischen allen Partnern fördern und eine wissenschaftlich fundierte Basis schaffen.

Das RWI stellt fest:

• Die Kliniken in Rheinland-Pfalz schneiden im Bundesschnitt bei der messbaren Qualität und der Patientenzufriedenheit gut ab. Zudem sind sie gut erreichbar und bieten eine breite Grundversorgung. Die Ausbildungsaktivitäten der Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz sind überdurchschnittlich hoch.

Die hohe Krankenhausdichte und die vielen kleinen Standorte wirken sich negativ auf die wirtschaftliche Situation der Kliniken in Rheinland-Pfalz aus. Vor allem in Ballungsgebieten und an Ländergrenzen gibt es Doppelstrukturen, es ist oft keine eindeutige Spezialisierung der Standorte erkennbar.

Da es praktisch keine privaten Träger gibt, findet kaum Wettbewerb zwischen den Trägerschaften statt.

Rheinland-Pfälzer nehmen im Vergleich zu anderen Bundesländern überdurchschnittlich häufig und auch mit leichteren Erkrankungen eine Krankenhausbehandlung in Anspruch.

  • Das heißt im Durchschnitt ist der Schweregrad bei allen Patienten in Rheinland-Pfalz bundesweit am niedrigsten. 
Die ambulante Versorgung ist unterdurchschnittlich ausgeprägt und könnte entsprechend ausgebaut werden.

  • • Rheinland-Pfalz hat das bundesweit höchste Preisniveau der Krankenhäuser, insbesondere durch einen überdurchschnittlich hohen Personaleinsatz, der fast 10 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt.

• Die vom Land Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellten Investitionsfördermittel sinken kontinuierlich. Gemeinsam mit dem Saarland landet Rheinland-Pfalz beim Kapitaleinsatz, gemessen als Sachanlagevermögen in Relation zu den Gesamterlösen, bundesweit auf dem vorletzten Platz.

Die gesetzlichen Krankenkassen wollen mit den Partnern im Gesundheitswesen für die Menschen in Rheinland-Pfalz die Krankenhausversorgung zukunftssicher gestalten. Die Menschen in Rheinland-Pfalz müssen sich auch in Zukunft auf eine qualitativ hochwertige und zugleich bezahlbare, wirtschaftliche stationäre Versorgung im Land verlassen können. Das heißt konkret:

• Rheinland-Pfalz muss seiner Finanzierungsverantwortung für die stationäre Versorgung nun endlich im vollen Umfang gerecht werden und die jährliche Förderlücke an Investitionen von über 100 Millionen Euro abbauen.

  • • Durch mehr Arbeitsteilung in der stationären Versorgung und mehr Spezialisierung der Krankenhäuser lassen sich Doppelstrukturen vermeiden und soll zudem die notwendige strukturelle Konsolidierung in der Krankenhauslandschaft vorangetrieben werden.

• Auch in Rheinland-Pfalz kann durch mehr Kooperation und Spezialisierung die Qualität der Krankenhausversorgung noch erheblich gesteigert werden.

  • • Eine bessere Vernetzung der ambulanten und der stationären Versorgung stärkt ein patientenfreundliches Angebot und sichert die ländliche Versorgung.

Die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen vertreten rund 90 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz, wenn es um deren Betreuung im Krankheits- und Pflegefall sowie um die Gesundheit und deren Förderung geht. Unser zentrales Anliegen ist es, dass die Menschen in Rheinland-Pfalz auch zukünftig qualitativ hochwertige medizinische und pflegerische Leistungen unabhängig von Alter, Wohnort und sozialer Herkunft zu bezahlbaren Preisen in Anspruch nehmen können.

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Frühkindliche Bildungsangebote - bessere Gesundheit für Kind und Eltern/Großeltern?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Kinder besuchen länger frühkindliche Bildungsangebote, trotzdem nimmt gemeinsame Familienzeit zu

Eltern von unter Sechsjährigen verbringen heute mehr aktive Zeit mit ihren Kindern als noch vor 15 Jahren, obwohl Kinder früher und in einem größeren zeitlichen Umfang frühkindliche Bildungsangebote nutzen. 

Dies ist eines der Forschungsergebnisse des Deutschen Jugendinstituts, das in den Nationalen Bildungsbericht 2016 eingeflossen ist. Der Bericht „Bildung in Deutschland 2016“ liefert zum sechsten Mal eine aktuelle Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens. Das Deutsche Jugendinstitut ist insbesondere für den Bereich der frühkindlichen Bildung zuständig und kam dabei unter anderem zu folgenden Ergebnissen: 
 
  • Seit 2013 hat sich die Quote der Bildungsbeteiligung der unter Dreijährigen auf insgesamt rund 32,9 Prozent (in Westdeutschland auf 28 Prozent und in Ostdeutschland auf 52 Prozent) erhöht. 

Ab dem dritten Geburtstag besucht fast jedes Kind ein frühkindliches Bildungsangebot.

Eltern von unter Sechsjährigen verbringen heute gegenüber 2001/2002 rund zehn Prozent mehr aktive Zeit mit ihren Kindern, obwohl sie ihre Kinder viel früher in eine Kita geben.

  • Sie wenden heute im Durchschnitt täglich fast zweieinviertel Stunden beispielsweise für Spielen, Beaufsichtigen, Gespräche und Vorlesen auf. Dies geht zu Lasten der Zeit, die insbesondere berufstätige Mütter für ihr soziales Leben, die Hausarbeit und die körperliche Pflege und Regeneration zur Verfügung haben.

Weiterer Ausbau an Plätzen in der Kindertagesbetreuung notwendig:

Zwischen 2013 und 2015 wurden weitere knapp 90.000 Plätze für unter Dreijährige in der Kindertagesbetreuung geschaffen. Trotzdem geben aktuell drei Prozent der Eltern ohne Betreuungsplatz an, keinen Platz bekommen zu haben, obgleich sie sich eine Betreuung für ihr Kind wünschen. Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Plätzen insgesamt weiter wächst. Gründe sind sowohl die gestiegene Anzahl an Kindern zwischen drei und fünf Jahren als auch der Zuzug von Kindern aus schutz- und asylsuchenden Familien.

Trend des zunehmenden Betreuungsumfangs in der Kindertagesbetreuung setzt sich fort, allerdings werden sie häufig nicht in vollem Umfang genutzt:

Die vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten haben sich für alle Altersgruppen weiter erhöht. Mittlerweile werden für fast jedes zweite Kind unter drei Jahren in Westdeutschland und 76 Prozent in Ostdeutschland ganztägig Betreuungszeiten vereinbart. Die Buchungszeiten stimmen allerdings nicht immer mit den Wünschen der Eltern überein, die sich zu einem geringeren Anteil ganztägige Betreuungsumfänge wünschen. Darüber hinaus werden die gebuchten Zeiten häufig auch nicht in vollem Umfang genutzt.

Bildungsbeteiligung weiterhin von sozialer Herkunft abhängig: 

Trotz Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung für alle Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr im August 2013 nutzen weiterhin weniger Kinder von Eltern mit niedrigem Schulabschluss und auch weniger Kinder mit Migrationshintergrund ein frühkindliches Bildungsangebot. Der Anteil der Kinder von Eltern mit einem Hauptschulabschluss ist zwischen 2012 und 2015 auf 16 Prozent gesunken. Demgegenüber ist die Bildungsbeteiligung bei Kindern von Eltern mit (Fach-) Hochschulabschluss mittlerweile auf 38 Prozent gestiegen. 

Weiterhin zeigen DJI-Analysen, dass bei Kindern mit Migrationshintergrund zwar ein Anstieg der Bildungsbeteiligung zu beobachten ist, allerdings nutzen sie diese Angebote weiterhin seltener als Kinder ohne Migrationshintergrund. Bei den Kindern unter drei Jahren mit Migrationshintergrund hat sich die Quote der Bildungsbeteiligung zwar verdoppelt, allerdings besucht aktuell nur fast jedes vierte unter dreijährige Kind mit Migrationshintergrund ein frühkindliches Bildungsangebot. Bei den unter Dreijährigen ohne Migrationshintergrund sind es 38 Prozent. Diese Unterschiede hängen vor allem mit dem Betreuungswunsch, der Erwerbstätigkeit und dem Bildungsstand ihrer Eltern zusammen. Im Alter von drei Jahren besuchen nahezu alle Kinder mit Migrationshintergrund ein frühkindliches Bildungsangebot. Von ihnen sprechen fast zwei Drittel zu Hause kaum oder wenig Deutsch, wobei regional starke Unterschiede bestehen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass den Kindertageseinrichtungen eine hohe Bedeutung beim Erlernen der deutschen Sprache zukommt.

Trotz anhaltendem Personalzuwachs in Kindertageseinrichtungen zwischen 2014 und 2015 erstmals keine Verbesserung des Personalschlüssels:

Mit 515.000 Beschäftigten hat die Anzahl des pädagogischen Personals einen weiteren Höchststand erreicht. Insbesondere in den vergangenen zwei Jahren sind überdurchschnittlich viele Personen in das Beschäftigungsfeld eingemündet. Das hat zwischen 2014 und 2015 allerdings nicht zur weiteren Verbesserung des Personalschlüssels beigetragen, sodass in Westdeutschland rechnerisch eine Vollzeitkraft im Mittel auf 3,4 ganztägig betreute Kinder in Gruppen ausschließlich für unter Dreijährige zuständig ist. In Ostdeutschland ist dieses Verhältnis weiterhin deutlich ungünstiger mit einer Vollzeitfachkraft für 5,8 ganztägig betreute Kinder in einer entsprechenden Gruppe. Vor allem in Ländern, in denen zusätzliche finanzielle Mittel für die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund zur Verfügung gestellt wird, lässt sich ein verbesserter Personalschlüssel in Gruppen mit Kindern ab drei Jahren beobachten, je höher der Anteil an Kindern in der Gruppe ist, die zu Hause kein oder wenig Deutsch sprechen. In der Kindertagespflege ist seit Jahren eine Verschlechterung des Verhältnisses der Anzahl der betreuten Kinder pro Tagespflegepersonen zu beobachten. 2015 ist fast jede zweite Tagespflegeperson für mindestens vier Kinder zuständig.

Unterschiedliche Organisation der Leitung von Kindertageseinrichtungen in Abhängigkeit zur Einrichtungsgröße:
Leitungskräfte sind in den Kindertageseinrichtungen unter anderem für die Sicherung und Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität verantwortlich. Allerdings melden 13 Prozent aller Tageseinrichtungen keine Beschäftigten, die für Leitungsaufgaben freigestellt sind. Mit knapp 50 Prozent überwiegt der Anteil an Einrichtungen, in denen eine pädagogische Fachkraft sowohl für Leitungsaufgaben freigestellt ist als auch andere Aufgaben übernimmt. Insbesondere in großen Einrichtungen mit mindestens fünf Gruppen überwiegt die vollständige Freistellung einer Fachkraft für Leitungsaufgaben.

Unterschiedliche Alterszusammensetzungen von Gruppen in Ost- und Westdeutschland:

Die Organisation von Gruppen erfolgt in den beiden Landesteilen sehr unterschiedlich. Während in Ostdeutschland die Gruppen in Kindertageseinrichtungen vergleichbar mit den für die Schule typischen Jahrgangsklassen zusammengesetzt sind, erfolgt die altersspezifische Zusammensetzung von Gruppen in Westdeutschland meist anhand der Alterszusammensetzung von Kindertageseinrichtungen. Dementsprechend werden unter Dreijährige vor allem in Gruppen betreut, die der Altersspanne von Krippen (2 Jahrgänge) oder von Kindergärten, die für Zweijährige geöffnet sind (4 Jahrgänge) entsprechen. Die Altersspanne von Gruppen mit ausschließlich Kindern ab drei Jahren umfasst meist drei Jahrgänge und entspricht damit der Altersspanne eines klassischen Kindergartens.

Weiterhin etwa ein Viertel der Fünfjährigen mit Sprachförderbedarf: 

Auch wenn es seit Jahren zahlreiche Initiativen im Bereich der sprachlichen Bildung gibt, ist der Anteil an sprachförderbedürftigen Kindern seit einigen Jahren in etwa konstant geblieben. Insbesondere Kinder aus Elternhäusern mit niedrigem Schulabschluss sowie mit nicht deutscher Familiensprache werden häufiger als sprachförderbedürftig diagnostiziert. Zudem werden diese Kinder anschließend auch häufiger verspätet eingeschult.

Ausblick
Mit dem Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr und dem damit verbundenen Ausbau der frühkindlichen Bildungsangebote wurde Familien verstärkt die Möglichkeit gegeben, frühkindliche Bildungsangebote für ihre Kinder in Anspruch zu nehmen und damit zugleich Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. 

Eine wachsende Zahl an Kindern verbringt in diesen Einrichtungen eine immer längere Zeit bis zur Einschulung, wodurch der Stellenwert der Kindertagesbetreuung weiter gestiegen ist. Damit haben sich gleichzeitig die Anforderungen an die Kindertagesbetreuung erhöht, da der gestiegenen Heterogenität der Kinder Rechnung zu tragen ist. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es auch zukünftig einer ausreichenden Anzahl an qualifizierten Fachkräften sowie der Sicherung und Weiterentwicklung von Qualitätsstandards im Bereich der frühkindlichen Bildung.

Der Bildungsbericht wird alle zwei Jahre im Auftrag der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von einer unabhängigen Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI), dem Soziologischen Forschungsinstitut der Universität Göttingen (SOFI), dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) sowie den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder erstellt. Das DJI ist seit Beginn an der Erstellung des Berichts beteiligt und insbesondere für den Bereich der frühkindlichen Bildung zuständig. Das Schwerpunktkapitel des Bildungsberichts 2016 befasst sich mit Fragen der Bildung von Menschen mit Migrationshintergrund sowie von Schutz- und Asylsuchenden.

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Christiane Meiner-Teubner
Deutsches Jugendinstitut
Abt. Kinder und Kinderbetreuung
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Dr. Felicitas von Aretin
Deutsches Jugendinstitut
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http://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichte-seit-2006/bildungsbericht-2016 Nationaler Bildungsbericht

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Verengung der Aortenklappe, die sogenannte Aortenklappenstenose

Medizin am Abend Berlin Fazit: Katheterbasierter Aortenklappenersatz: Besonders schonender Eingriff in der MHH besonders sicher

Institut bescheinigt den Herzspezialisten der MHH hervorragende Expertise 
 
Großer Erfolg für die Herzmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH):

Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) hat den Ärzten eine hervorragende Expertise im Bereich des kathetergestützten Aortenklappenersatzes bescheinigt.

Die Verengung der Aortenklappe, die sogenannte Aortenklappenstenose, ist der häufigste Herzklappenfehler im hohen Lebensalter.

„Gerade bei älteren oder geschwächten Patienten, für die eine Operation am offenen Herzen ein zu hohes Risiko bergen würde, ist diese Methode eine schonende und sichere Alternative“, betont Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie. „Wir tun alles für die Sicherheit unserer Patienten.“



Professor Dr. Johann Bauersachs, PD Dr. Julian Widder – mit einem Herzmodell – und Professor Dr. Tibor Kempf (von links) im Herzkatheter-Labor.
Professor Dr. Johann Bauersachs, PD Dr. Julian Widder – mit einem Herzmodell – und Professor Dr. Tibor Kempf (von links) im Herzkatheter-Labor. Quelle „MHH/Kaiser“.

Das IQTIG untersucht seit vergangenem Jahr im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses –oberstes Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland – die Versorgungsqualität im Gesundheitswesen. Dazu hat das Institut die 147 katheterbasierten Aortenklappen-Implantationen, kurz TAVI (Transcatheter Aortic Valve Implantation), ausgewertet, die im Jahr 2015 von dem MHH-Herzteam durchgeführt worden waren.

In dem Team arbeiten die Spezialisten der Klinik für Kardiologie und Angiologie (PD Dr. Julian Widder), der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (PD Dr. Serghei Cebotari) und der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin eng zusammen.

Weniger Komplikationen als andernorts

Das Ergebnis spricht für sich: In allen verglichenen Punkten schneidet die MHH wesentlich besser ab als der Bundesdurchschnitt.

  • Während es bundesweit bei 3,05 Prozent der Fälle während der Eingriffe zu intraprozeduralen Komplikationen kam, trat das in der MHH-Klinik bei keiner der 147 Behandlungen auf. 
  • Auch bei Gefäßkomplikationen liegt die MHH-Klinik mit 7,48 Prozent unter dem Durchschnitt aller Kliniken (8,61 Prozent). 
  • Noch frappierender ist die Differenz bei der Sterblichkeitsrate: Während bundesweit 3,86 Prozent der Patienten als Folge eines derartigen Eingriffs sterben, sind es in der MHH nur 0,68 Prozent.
Eingriff am Herzen, ohne den Brustkorb zu öffnen

Die Aortenklappe zwischen linker Herzkammer und der Aorta (Hauptschlagader) verfügt über Klappensegel, die sich öffnen und Blut in die Aorta strömen lassen, wenn sich das Herz zusammenzieht.

Eine Aortenklappenstenose entsteht durch Kalkablagerungen an den Klappensegeln. 

Dadurch verengt sich die Klappenöffnung. Der Herzmuskel wird dicker, um den Blutfluss aufrecht zu erhalten. 
  • Beschwerden wie Luftnot, insbesondere unter Belastung, Brustschmerzen und Engegefühl (Angina pectoris), Schwächegefühl und Schwindel bei Anstrengung, aber auch Müdigkeit – vor allem unter erhöhter Belastung – und plötzliche kurzdauernde Bewusstlosigkeit können die Folge sein. 

Mit der katheterbasierten Aortenklappen-Implantation (TAVI) kann die Aortenklappe in der Regel ohne das Öffnen des Brustkorbs am schlagenden Herzen ersetzt werden.

Dazu wird über die Leistenschlagader mit einem Katheter – einem langen und flexiblen Schlauch – die neue Herzklappe über die Hauptschlagader ins Herz eingeführt. 

Sobald sich die Klappenprothese innerhalb der verkalkten Aortenklappe befindet, wird die Herzklappe exakt positioniert und dann implantiert. Im Anschluss wird das Kathetersystem entfernt.

„Von unserem erfahrenen Herzteam an der MHH wird dieser Eingriff in der Regel ohne Vollnarkose durchgeführt“, erläutert PD Dr. Widder einen der Vorteile des Systems. Im ersten Halbjahr 2016 hat das Herzteam der MHH bereits 88 derartiger Eingriffe durchgeführt.

Die MHH ist die größte von fünf Kliniken in Niedersachsen, die einen solch schonenden Aortenklappenersatz anbieten kann – und die einzige in der Region Hannover.



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Professor Dr. Johann Bauersachs
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Stefan Zorn Medizinische Hochschule Hannover

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Prof. Dr. Volkmar Falk DHZB - Kunstherzen Studie: Bildung von Blutgerinnseln/Thrombosen

Medizin am Abend Berlin:  Aufsehenerregende Studie: DHZB-Team publiziert neue Behandlungsschemata für Kunstherz-Patienten

Die Bildung von Blutgerinnseln/Thrombosen ist eine seltene, aber schwere Komplikation beim Einsatz mechanischer Kreislauf-Unterstützungssysteme, meist als "Kunstherzen" bezeichnet. 

Ein Team des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) unter Leitung von Prof. Volkmar Falk hat über einen Zeitraum von fast sechs Jahren bei über 650 Kunstherzen eines bestimmten Typs untersucht, wo und warum es zu diesen Störungen kommen kann und wie sich Diagnose und Therapie entsprechend verbessern lassen. 

Die Ergebnisse wurden jetzt im „Journal of the American College of Cardiology (JACC)“ mit großer Resonanz veröffentlicht. 
 
Mechanische Kreislauf-Unterstützungssysteme, meist als Kunstherzen bezeichnet, können bei vielen Patienten mit unheilbarer Herzschwäche die Wartezeit bis zu einer Transplantation überbrücken und gelten zunehmend auch als dauerhafte Alternative für eine Organverpflanzung.

Eine seltene, aber schwere Komplikation dieser Systeme ist die Bildung von Thrombosen (Blutgerinnseln). Diese können sich vor allem dort bilden, wo das Blut – etwa aufgrund von Engstellen - nicht optimal fließen kann.

Ein Team aus Chirurgen, Kardiologen und Ingenieuren des Deutschen Herzzentrums Berlin hat über einen Zeitraum von fast sechs Jahren (Oktober 2009 bis Juli 2015) den Blutfluss innerhalb von über 650 Kreislauf-Unterstützungssystemen des Typs „Heartware LVAD“ wissenschaftlich untersucht.

Aufgrund dieses bislang einmalig großen Datenmaterials konnten die Mediziner des DHZB erstmals genau beschreiben, an welchen Stellen des Systems es zu Störungen des Blutflusses kommen kann und diese Störungen auch hinsichtlich ihre Schweregrades bewerten und klassifizieren.

  • Als Resultat dieser Erkenntnisse entwickelte das DHZB-Team ein genaues Schema zur bestmöglichen Diagnose und Therapie der Behinderungen des Blutflusses in „Heartware HVAD“-Kunstherzsystemen.
  • Insbesondere die am DHZB entwickelten Verfahren zur „Ausspülung“ von Blutgerinnseln im Ansaugbereich der Herzpumpe haben dazu geführt, dass einer Vielzahl von Patienten der bislang nötige, belastende und riskante Austausch des Systems erspart werden konnte.

Das Projekt und seine Ergebnisse wurden jetzt im „Journal of the American College of Cardiology (JACC)“ veröffentlicht, einem der bedeutendsten herzmedizinischen Fachorgane weltweit.

Schon innerhalb der ersten Tage nach der Publikation gab es zahlreiche positive Resonanz in der Fachwelt.

So bezeichnete ein Mediziner des renommierten „Texas Children's Hospital“ in Houston die Arbeit der DHZB-Experten als „eine der besten Publikationen, die ich in Bezug auf Kreislauf- Unterstützungssysteme je gesehen habe“.

Das Deutsche Herzzentrum Berlin betreibt das größte Kunstherz-Programm weltweit. 

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Christian Maier Deutsches Herzzentrum Berlin

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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://content.onlinejacc.org/article.aspx?articleid=2526759

https://www.dhzb.de/de/medizin_pflege/herz_thorax_und_gefaesschirurgie/unsere_le...