360° TOP-Hinweis: Rettungsstelle - KANZEL: Druck ablassen für die Augen - Grüner Star/Glaukom

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Autogenes Training und Co. helfen bei Grünem Star

Entspannungsübungen helfen Patienten, die unter der Augenerkrankung „Grüner Star“ leiden: 
  • Studien weisen darauf hin, dass autogenes Training, Hypnose oder Musiktherapie den Augeninnendruck senken, die Durchblutung des Sehnervs verbessern und so den Krankheitsfortschritt bremsen könnten. 
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) sieht in Entspannungsübungen eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen Therapie, keinen Ersatz.

  • Beides sollte deshalb immer in Absprache mit dem Augenarzt und unter professioneller Anleitung erfolgen. 
 
Rund 2,2 Millionen Menschen leiden an einem Grünen Star oder an einem Frühstadium des sogenannten Glaukoms – ein unheilbares Augenleiden, das vor allem Senioren betrifft.

  • Dabei führen fortschreitende Schäden am Sehnerv zum Verlust der Sehkraft, bis hin zur Erblindung. 
  • Als bedeutendster Risikofaktor für ein Glaukom gilt ein erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt und dessen Durchblutung stört. 
„Medikamente, die den Augeninnendruck senken, sind darum der erste Behandlungsschritt, mit dem sich das Fortschreiten des Glaukoms verlangsamen lässt“, sagt Professor Dr. med. Norbert Pfeiffer von der Sektion DOG-Glaukom.

Aber es spielen auch noch andere Faktoren hinein:

„Ähnlich wie bei Bluthochdruck kann Stress auch zum erhöhten Augeninnendruck und Glaukom beitragen“, erklärt Pfeiffer, der die Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz leitet. Studien zufolge reagieren zwei Drittel aller Glaukom-Patienten tendenziell auch empfindlicher auf Stress als gesunde Menschen: Schon kurzfristig erhöhte Stresslevel treiben ihren Augeninnendruck in die Höhe. Das Fortschreiten der Erkrankung sorgt für zusätzlichen Stress: „Denn der Patient sieht zunehmend schlechter, verliert seine Selbstständigkeit und hat Angst zu erblinden“, so Pfeiffer. „Viele Erkrankte zeigen Anzeichen einer Depression.“

Entspannungsmethoden können helfen, Stress und Ängste abzubauen und so auch den Augeninnendruck zu reduzieren. 

Autogenes Training beispielsweise senkte in Studien den Augeninnendruck von Glaukompatienten um einige Millimeter auf der Quecksilbersäule (mmHg), mithilfe von Hypnose fiel der Augeninnendruck noch stärker aus. 

„Diese Methoden sind allerdings nicht für alle Patienten geeignet und nicht flächendeckend verfügbar“, sagt Pfeiffer.

Eine Alternative böte auch Musiktherapie: Marburger Augenärzte haben ein musiktherapeutisches Programm speziell für Glaukompatienten zusammengestellt:

Eine Kombination aus Musik, Naturgeräuschen, und gesprochenen Texten, die Entspannungsübungen aus dem autogenem Training anleiten.

Untersuchungen zeigen, dass der Stressabbau nicht nur bei der Behandlung des Glaukoms hilft, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen verbessert. In keinem Fall könnten die Übungen aber die konventionelle ärztliche Therapie ersetzen, betont Pfeiffer. „Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt und Medikamente sind für eine angemessene Behandlung des Glaukoms immer nötig.“

Quellen:
T. Bertelmann, I. Strempel. Entspannungsmethoden bei Glaukom – Stellenwert von autogenem Training, Hypnose und Musikmedizin. Opthalmologe 2016 113:102–110

Stellungnahme zur Glaukomfrüherkennung (August 2015)

http://www.dog.org/?cat=7#7


DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 6500 Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste augenärztliche Gesellschaft der Welt.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 
www.medizin-am-abend.blogspot.com




 









Über Google: Medizin am Abend Berlin 

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-552
Telefax: 0711 8931-167
voormann@medizinkommunikation.org

  institution logo
Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

http://www.dog.org

Angst und Furcht vor Transösophageale Echokardiographie (Schluck-Echo): Stresshormon Cortisol, Botenstoff Glutamat, Botenstoff GABA

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Wo die Angst sitzt

Stress kann Angst erhöhen. 

Der Glucocorticoidrezeptor für das Stresshormon Cortisol vermittelt verstärkte Angst. Spielen unterschiedliche Zelltypen, in denen er sich findet, dabei eine Rolle? Forscher des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie konnten erstmals nachweisen, dass nicht nur die Hirnregion, sondern auch die Art der Neuronenpopulation eine entscheidende Rolle spielt. 

Diese Erkenntnis liefert einen neuen Ansatzpunkt zur Behandlung von Angststörungen. 
 
  • Rund 20 Prozent der Bevölkerung erkranken irgendwann in ihrem Leben an einer Angststörung. 

Sehr häufig ist eine erhöhte Ängstlichkeit auch Begleiterscheinung anderer psychiatrischer Erkrankungen.  

So haben 60 bis 70 Prozent aller Menschen, die an einer Depression leiden, auch Probleme mit vermehrter Angst.

Forscher wissen, in welchen Hirnregionen die Angst sitzt, zum Beispiel in der Amygdala, dem sogenannten Mandelkern. Sie wissen auch, dass Stress Angst erhöhen kann.

  • Eine wichtige Erkenntnis, denn viele der Grunderkrankungen, die mit verstärkter Angst gekoppelt sind, sind ebenfalls Stress-bedingt.

Was die Forscher bisher nicht wussten ist, ob ein bestimmter Zelltyp im Gehirn für verstärkte Ängstlichkeit verantwortlich ist. 

Der Hauptrezeptor für das Stresshormon Cortisol, der Glucocorticoidrezeptor, vermittelt verstärkte Angst. 

Doch welcher Typ von Nervenzellen vermittelt diesen Effekt? 

  • Wird der Botenstoff Glutamat von den Nervenzellen gebildet, agieren diese erregend, während Nervenzellen mit dem Botenstoff GABA neuronale Aktivität hemmen. 
Dieser Thematik gingen Wissenschaftler um Mathias Schmidt am Max-Planck-Institut für Psychiatrie nach.

Im Mausmodell schaltete Schmidt mit seinem Team den Glucocorticoidrezeptor entweder nur in der erregenden, glutamatergen Zellpopulation oder in hemmenden, GABAergen Nervenzellen aus. 

Die jetzt in der renommierten Zeitschrift "Molecular Psychiatry" publizierten Ergebnisse zeigen: 

Nur Mäuse, in denen der Glucocorticoidrezeptor in glutamatergen Neuronen ausgeschaltet war, hatten weniger Angst. Die andere Gruppe mit einer Manipulation in GABAergen Neuronen zeigte keinen Effekt auf die Angst. 

Die Art der Zellpopulation scheint also entscheidend für die Entstehung von Stress-induzierter Angst.

In einem zweiten Schritt betrachteten die Forscher einen kleineren Bereich im Gehirn, nämlich ausschließlich die Amygdala. Hier konnten die Ergebnisse noch weiter aufgeschlüsselt werden und eine Funktion des Glucocorticoidrezeptors speziell auf das Furchtgedächtnis nachgewiesen werden.

Besonders interessant war es für die Forscher am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, dass die Effekte von Stress-induzierter Angst und Furcht unterschiedlichen Hirnregionen zugeordnet werden können. 

 Diese Erkenntnis liefert wertvolle Hinweise für eine differenzielle Behandlung von Angst und Furcht.

Noch wichtiger ist das gewonnene Verständnis, dass außer der Hirnregion auch der Typ der Zellen entscheidend ist. 
  • Auch das ist für die Behandlung von Angststörungen wichtig, liefert es doch einen Ansatzpunkt, welche Schaltkreise konkret für Angst zuständig sind, wo also medikamentös am besten angesetzt werden sollte. 

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com







 
Über Google: Medizin am Abend Berlin

Anke Schlee Max-Planck-Institut für Psychiatrie

www.psych.mpg.de
 



Kraepelinstrasse 2-10
80804 München
Deutschland
Bayern

Telefon: 08930622263
E-Mail-Adresse: anke_schlee@psych.mpg.de