360° TOP-Thema: Rettungsstelle - Kanzel: Dialysezugang per Katheter für Dialyse-Fistel oder Shunt

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Dresdner Uniklinikum nutzt minimalinvasives Verfahren

Um die Versorgung von Dialysepatienten weiter zu verbessern, haben die Bereiche Interventionelle Radiologie sowie Angiologie am Universitäts GefäßCentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden eine innovative Methode etabliert. 

Sie ist etwa für 40 Prozent der Patienten geeignet, die durch eine genaue präoperative Ultraschalldiagostik identifiziert werden können. Mit dem neuen, minimal-invasiven Eingriff wird ein Gefäßzugang zur Hämodialyse geschaffen, indem Arterie und Vene des Unterarms verbunden werden. 
 Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann, Leiter des Bereichs interventionelle Radiologie, mit den beiden Spezial-Kathetern zur minimalinvasiven Anlage eines Dialyseshunts.
Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann, Leiter des Bereichs interventionelle Radiologie, mit den beiden Spezial-Kathetern zur minimalinvasiven Anlage eines Dialyseshunts. Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer
 
Um den gewünschten Kurzschluss – auch Dialyse-Fistel oder Shunt genannt – herzustellen, navigieren die Radiologen zwei spezielle Katheter unter Ultraschall- und Röntgenkontrolle über nadelstichgroße Punktionen am Oberarm zu dicht nebeneinander verlaufenden Blutgefäßen am Unterarm.  

Mit dem neuen Verfahren lässt sich eine offene Operation vermeiden.
  • Die meisten Dialysepatienten müssen sich drei Mal pro Woche einer Blutwäsche unterziehen. 
  • Dabei werden ihnen in der Regel zwei Kanülen in eine oberflächlich gelegene Armvene gestochen, über die das Blut zum Dialysegerät fließt, um dann gereinigt wieder zurück in den Körper zu gelangen. 
  • Das geht aber nur, wenn die Vene dazu groß genug ist und einen ausreichenden Blutfluss hat. 
Deshalb wenden die Ärzte einen Trick an: Sie verbinden im Unterarm eine oberflächliche Vene mit einer Arterie. Durch diesen Kurzschluss und den veränderten Blutfluss vergrößert sich das Gefäß deutlich. Mit einem Durchmesser von mehr als fünf Millimetern und über eine Länge von gut zehn Zentimetern ist es dann möglich, die Kanülen trotz häufiger Einstiche optimal zu platzieren.

Bisher legten Gefäßchirurgen diese Dialysefisteln im Rahmen einer offenen Operation an, dies ist oft mit einem stationären Krankenhausaufenthalt verbunden. In den vergangenen Jahren wurde nun ein schonendes, minimal-invasives Verfahren entwickelt, das im vergangenen Jahr auch in Deutschland Einzug hielt.

Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann, Leiter des Bereichs Interventionelle Radiologie am Institut für Radiologie des Dresdner Uniklinikums, gehörte zu den ersten deutschen Spezialisten, die diesen Eingriff in die klinische Routine integrierte. 

Bei dem Verfahren, für das lediglich eine örtliche Betäubung notwendig ist, navigieren die Radiologen die beiden Katheter unter Ultraschall- und Röntgenkontrolle zu den beiden benachbarten Gefäßen des Unterarms.

Voraussetzung ist, dass die ausgewählte Arterie und die ebenfalls benötigte Vene sehr nah nebeneinander verlaufen und eine Verbindung zu oberflächlichen Venen besteht.

Dies wird im Rahmen der Voruntersuchungen in der Fistelsprechstunde der Gefäßambulanz des Universitäts GefäßCentrums von Angiologen mittels Ultraschall untersucht.

  • Sind bei dem Eingriff beide Katheter optimal platziert, presst ein Magnet Arterie und Vene aneinander. Hochfrequenter Wechselstrom öffnet danach die Gefäßwände und schafft eine Verbindung zwischen den beiden tief liegenden Gefäßen. Durch diesen gerade einmal eine Sekunde dauernden Vorgang entsteht ein direkter arterio-venöser Shunt.
Bei vorbestehender Verbindung aus dem tiefen Venensystem am Unterarm zu oberflächlichen Venen kann dann das Blut durch den kurzen Verschluss einer tiefen Armvene an die Oberfläche umgeleitet werden. Unmittelbar nachdem diese Verbindung geschaffen wurde, ist die oberflächliche Vene mit zwei Millimetern noch sehr klein. Durch den Blutfluss und die Druckverhältnisse weitet sich dieses Gefäß jedoch langsam.

Nach dieser von Experten „Reifung“ genannten Phase nach durchschnittlich zwei Monaten ist die für die Dialyse benötigte Shuntvene gut zehn Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von rund zehn Millimetern.


Mit zwei Kathetern lässt sich minimalinvasiv ein Dialyseshunt anlegen.

Mit zwei Kathetern lässt sich minimalinvasiv ein Dialyseshunt anlegen. TVA medical
 

Erste klinische Daten belegen eine hohe Erfolgsrate des neuen Verfahrens mit niedriger Komplikationsrate. Die mit dem Kathetersystem vorgenommenen Shunt-Anlagen gelingen in 97 Prozent der Eingriffe. Davon sind nach sechs Monaten 96 Prozent offen. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Operation, bei dem die Wunden genäht und die Gefäße stärker verletzt werden müssen, dürfte das neue Katheterverfahren den Patienten deutlich schonen und auch dazu beitragen, funktionstüchtigere und auch langlebigere Shunts zu schaffen. Da jedoch für diese innovative, minimal-invasive Methode noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den langfristigen Ergebnissen vorliegen, beteiligt sich das Universitäts GefäßCentrum des Dresdner Uniklinikums an der ersten europäischen Studie, ab der sich Kliniken aus Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien beteiligen.

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360° TOP-StudienEinladung: Denktraining bei starkem Übergewicht: Training der Exekutivfunktionen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Neues Angebot zur Gewichtsreduktion bei Adipositas

Das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen der Universitätsmedizin Leipzig baut sein Hilfsangebot aus und bietet ein spezielles Denktraining für Personen mit starkem Übergewicht an.

Medizin am Abend Berlin HinweisLink: Hier bitte.... 


Damit soll überschüssiges Körpergewicht reduziert und die neu gewonnene Figur langfristig gehalten werden. 

Das Denktraining erfolgt im Rahmen einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Studie (Cognitive Remediation Therapy-Studie, CRT-Studie).  
  • Menschen mit Übergewicht, die erfolgreich Gewicht reduzieren, zeichnen bestimmte Denk- und Verhaltensweisen aus. 
  • Dazu gehören Fähigkeiten wie effektiv planen, gezielt handeln, klare Entscheidungen treffen und Probleme konkret angehen. 

Ein Training dieser sogenannten Exekutivfunktionen soll beim Abnehmen helfen. 

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 Adipöse Frauen und Männer finden in der AdipositasAmbulanz Hilfe beim Abnehmen.
Psychologen nennen diese Fähigkeiten auch exekutive Funktionen. Eine Stärkung dieser Funktionen, könnte Patienten mit Adipositas helfen abzunehmen. So berichten Frauen und Männer, die nachhaltig Gewicht verloren haben, dass ein klarer Entschluss und ein anhaltendes Bewusstsein notwendig sind, um im Alltag das Ess- und Bewegungsverhalten langfristig zu verändern.

So berichten Frauen und Männer, die nachhaltig Gewicht verloren haben, dass ein Beobachten und Verändern des eigenen Ess- und Bewegungsverhaltens im Alltag notwendig sind, um das Körpergewicht langfristig zu reduzieren. "Abnehmen beginnt im Kopf", unterstreicht auch Studienleiterin Prof. Dr. Anja Hilbert.

Das Training der Exekutivfunktionen regt Patienten mit starkem Übergewicht zum Nachdenken über bestimmte Verhaltensweisen an. Sie lernen neue Denkstrategien zu entwickeln und können diese im Alltag erproben. "In den Trainingsgruppen wird unter anderem geübt, sich realistische Ziele zu setzen, an diesen effektiv und flexibel zu arbeiten, sich durch spontane Impulse nicht ablenken zu lassen und Motivationstiefs vorzubeugen", erklärt Hilbert.

Erste Hinweise liegen vor, dass ein solches Denktraining Exekutivfunktionen verbessern und somit ein Halten des reduzierten Gewichts unterstützen kann.

Die Leipziger Studie geht der Frage nach, ob die Teilnehmer des Denktrainings verbesserte Exekutivfunktionen aufweisen und das reduzierte Gewicht auch über einen langen Zeitraum erfolgreich halten können.

 Eine Patientin, die an dem Training teilnahm, bestätigt: "Ich fühle mich nach der Therapie wie aufgeräumt im Kopf."

Wer an der Studie teilnehmen möchte, kann sich bei den Psychologinnen Claudia Hübner und Marie Blume vom IFB AdipositasErkrankungen (Philipp-Rosenthal-Straße 27, 04103 Leipzig) per E-Mail (crt-studie@medizin.uni-leipzig.de) oder telefonisch unter 0341 - 9715380 melden.

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