360° TOP- SPeADy - StudienEinladung: Draufgänger, Erwachsener, Rentner

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Sturm und Drang in der Jugend, Eremit im Alter

Psychologen der Universität Bielefeld erforschen, was Individuen einzigartig macht

In der Jugend ein Draufgänger, als Erwachsener auf Sicherheit bedacht, und introvertiert im Rentenalter: 


Die Persönlichkeit ändert sich im Laufe des Lebens gleich mehrfach. 

Warum das so ist und welchen Einfluss die Gene auf solche Veränderungen haben, untersuchen Persönlichkeitspsychologen der Universität Bielefeld in der Längsschnittstudie „SPeADy“. 

Dafür bitten sie Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer verschiedener Altersgruppen und deren Freunde sowie Zwillingspaare und deren Familien zur Befragung. 

 Dr. Christian Kandler forscht zu Persönlichkeitsentwicklung in unterschiedlichen Lebensstadien. Foto: Universität Bielefeld
 Dr. Christian Kandler forscht zu Persönlichkeitsentwicklung in unterschiedlichen Lebensstadien. Foto: Universität Bielefeld Universität Bielefeld
 
So wollen die Forschenden herausfinden, was Individuen einzigartig macht. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und ist für eine Dauer von sechs Jahren geplant.

SPeADy steht für „Study of Personality Architecture and Dynamics”, ist also eine Studie der Persönlichkeitsarchitektur und -dynamiken.

Dabei geht es Projektleiter Dr. Christian Kandler vor allem um Muster und Einflüsse darauf, wie sich die Persönlichkeit entwickelt.

„Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale“, erklärt der Psychologe, „entwickeln sich bei den meisten Menschen in eine ganz bestimmte Richtung, die es Ihnen ermöglicht, effektiver im Austausch mit anderen zu sein. 

Da es diese Entwicklungstrends auch bei Primaten gibt, vermuten wir, dass die Ursachen dafür zu einem gewissen Grad in den Genen liegen.“

  • So haben Kandler und sein Team in den vergangenen Jahren herausgefunden, dass sich die Persönlichkeit nach einer Sturm-und-Drang-Phase während der Pubertät im Erwachsenenalter in eine Richtung entwickelt, die sich günstig auf die Beziehungen zu anderen Menschen und im Beruf auswirkt. 
„In der Jugend hat man viele Lebensziele, die man sich erfüllen möchte, als junger Mensch sucht man sich die Umwelt, die zu einem passt.

  • Später dagegen wollen Menschen das Erreichte bewahren, sie passen sich eher den Umwelten an“, sagt Christian Kandler. 

Vor allem im hohen Alter finden sich wieder deutliche Veränderungen. Ältere werden emotional wieder weniger stabil, introvertierter und weniger gewissenhaft. 

  • „Vielleicht ist das eine sinnvolle, funktionale Entwicklung, dass ältere Menschen furchtsamer sind im Hinblick auf Gefahren des Alltags. Sie kompensieren körperliche wie kognitive Einschränkungen durch einen Fokus auf das Wesentliche und die wichtigen Menschen im Leben, um eine hohe Lebensqualität zu bewahren.“

Wie sich solche Muster im Laufe des Lebens entwickeln, wollen Kandler und sein Team untersuchen. Insgesamt befragen sie ihre Probanden drei Mal innerhalb von sechs Jahren.

Themen sind dann nicht nur typische Eigenschaften, Interessen oder Einstellungen, sondern auch Lebensziele. 

Auch die subjektiv wahrgenommene Attraktivität einer Person bei sich selbst, moralische Grundvorstellungen und wie Menschen auf ihre Umwelt wirken, spielen mit in die Studie hinein. 

Etwa eine Stunde schätzen sich die Probanden selbst mittels eines Online-Fragebogens ein. Anschließend bewerten Freunde und Bekannte die Studienteilnehmer. „Für eine möglichst hohe Objektivität ist es uns wichtig, sowohl die Selbst- als auch die Bekanntenperspektive zu erfassen“, sagt Kandler, und zwar in allen Altersgruppen.

In einem zweiten Teil der Studie stehen Zwillingspaare und deren Familien im Fokus. 

„Nur so können wir feststellen, was genetisch oder über die Umwelt vermittelt weitergegeben wird“, sagt Studienleiter Kandler. 

Bereits jetzt weiß sein Team, dass sich Zwillingspaare mit der Zeit immer unähnlicher werden und nur Umweltunterschiede und Unterschiede in den individuellen Erfahrungen der Zwillinge kann dies erklären. 

Um ihre Thesen zu überprüfen, untersuchen die Persönlichkeitspsychologen neben eineiigen Zwillingen auch zweieiige Zwillinge. 

„Diese Paare sind genetisch betrachtet so ähnlich wie normale Geschwister, sind aber exakt gleich alt“, erklärt Kandler. 

„Das was eineiige Zwillinge ähnlicher macht als zweieiige Zwillinge kann auf genetische Einflüsse zurückgeführt werden.“

Für das Projekt sucht Kandler noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlicher Altersgruppen, „gern auch im hohen Lebensalter mit viel Lebenserfahrung.“ 

Interessierte für die Altersgruppenstudie melden sich bitte per E-Mail: altersgruppen@speady.de oder telefonisch: 0521 – 106-4449. 

Interessierte für die Zwillingsfamilienstudie melden sich bitte per E-Mail: zwillinge@speady.de oder telefonisch: 0521 – 106-4468.

Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE04/Forschung/index.html

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Dr. Christian Kandler, Universität Bielefeld
Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft, Abteilung für Psychologie
Abteilung für Psychologie
Telefon: 0521 106-4540
E-Mail: christian.kandler@uni-bielefeld.de
Sandra Sieraad Universität Bielefeld

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE04/Forschung/index.html

Digitales Mammographie-Screening - Brustkrebs Früherkennung - Tumorvorstufen bei Älteren



Medizin am Abend Berlin Fazit:  Brustkrebs-Früherkennung durch Screening: 

Häufiger aggressive Tumorvorstufen bei Älteren

Seit Einführung der qualitätsgesicherten und flächendeckenden Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland durch digitales Mammographie-Screening werden etwa doppelt so viele Tumorvorstufen – „ductale Carcinomata in situ“ (DCIS) – wie zuvor entdeckt. 

 Priv-Doz. Dr. Stefanie Weigel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Klinische Radiologie und des Referenzzentrum Mammographie am UKM, forscht auf dem Gebiet der Brustkrebs-Früherkennung
Priv-Doz. Dr. Stefanie Weigel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Klinische Radiologie und des Referenzzentrum Mammographie am UKM, forscht auf dem Gebiet der Brustkrebs-Früherkennung
  • In diesem Stadium sind die Tumorzellen auf die Milchgänge der weiblichen Brust beschränkt und haben die Basalmembran noch nicht durchbrochen, so dass sie noch nicht metastasierend im Körper streuen können.
  • „Der potentielle Screeningvorteil, einen aggressiven Brustkrebs durch die Diagnose als Vorstufe und durch eine entsprechende Therapie zu verhindern, tritt häufiger unter älteren als unter jüngeren Teilnehmerinnen auf“, sagt Privatdozentin Dr. Stefanie Weigel, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Klinische Radiologie und des Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster (UKM). 

Ausgewertet wurden die entdeckten Tumorvorstufen DCIS nach Kernmalignitätsgrad (hoch, intermediär und gering) und nach 5-Jahres-Altersgruppen zwischen 50 und 69 Jahren bei 733.905 Frauen, die in den Jahren zwischen 2005 und 2008 erstmals am Mammographie-Screening in Nordrhein-Westfalen teilgenommen hatten.

Die höchste DCIS-Erkennungsrate ergab sich für die aggressivsten Vorstufe (hoher Kernmalignitätsgrad) bei Frauen zwischen 65 und 69 Jahren (0,8 pro 1.000 gescreenter Frauen im Vergleich zu 0,5 pro 1.000 gescreenter Frauen der jüngeren Altersgruppen von 50 bis 64 Jahre). Im Gegensatz dazu lag die Detektion des DCIS vom geringen Kernmalignitätsgrad in der ältesten Altersgruppe bei 0,4 pro 1.000 gescreenter Frauen. Die Daten wurden vom Epidemiologischen Krebsregister NRW erhoben.
  1. Der Kernmalignitätsgrad des DCIS gilt als relevanter prognostischer Faktor hinsichtlich Wahrscheinlichkeit und Dauer bis zur Metastasierung. 
  2. Zudem geht infolge molekulargenetischer Pfade das DCIS vom hohen Kernmalignitätsgrad tendenziell in eine aggressive Brustkrebserkrankung über. 
Nach derzeitigem Wissen entsteht aus dem DCIS vom hohen Kernmalignitätsgrad im Durchschnitt nach fünf Jahren invasiver Brustkrebs – mit Durchbrechung der Basalmembran -, während sich aus dem DCIS vom geringen Kernmalignitätsgrad durchschnittlich erst nach 15 Jahren ein invasives Karzinom entwickelt.
  • Die neuen Studienergebnisse zeigen, dass durch digitales Mammographie-Screening mit zunehmendem Alter immer häufiger biologisch relevante Brustkrebsvorstufen entdeckt werden, bevor sie in einen aggressiven invasiven Brustkrebs übergehen. 
  • Die systematische Brustkrebs-Früherkennung bewirkt durch diese Diagnosevorverlagerung einen Therapievorteil, da Chemotherapien von Mammakarzinomen des molekulargenetischen „high-grade Pfades“ vermieden werden können. 

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http://Link zur Studie: http://pubs.rsna.org/doi/abs/10.1148/radiol.2015150322

Konsum illegaler Drogen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mitteldeutsche Zeitung: Sucht Illegale Drogen verursachen in Deutschland Kosten von bis zu sechs Milliarden Euro
  • Die Bundesregierung geht davon aus, dass der Konsum illegaler Drogen die öffentliche Hand jährlich fünf bis sechs Milliarden Euro kostet. 
Das ergibt sich nach einem Bericht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion.

Dort heißt es mit Bezug auf eine 2010 veröffentlichte Studie "Schätzung der Ausgaben der öffentlichen Hand durch den Konsum illegaler Drogen", dass sich "Kosten zwischen 5,2 und 6,1 Milliarden Euro an öffentlichen Ausgaben für den Bereich illegaler Drogen" ergäben.

Aus der Antwort ergibt sich ferner, dass das Ministerium die Zahl für unverändert aktuell hält.

Das Ministerium beteuert schließlich, dass es an seiner Drogenpolitik der vier Säulen festhält:

Prävention, Beratung und Behandlung, Maßnahmen zur Schadensreduzierung sowie Repression. 

In der Antwort steht wörtlich: "Der Schutz der Gesellschaft macht es unverzichtbar, den unerlaubten Umgang mit Betäubungsmitteln unter Strafe zu stellen."

Allerdings sei "Repression nur eine der vier Säulen". Und "eine drogenfreie Welt" sei "eine Illusion".

Der drogenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Frank Tempel, sagte der "Mitteldeutschen Zeitung" dazu: "Nach wie vor werden Milliarden für die Strafverfolgung verpulvert, während Projekte der Hilfe und Prävention sich nur mühsam über Wasser halten können. 

Die Drogenmafia wird durch Strafmaßnahmen nicht geschwächt, sie wird gestärkt." Er fuhr fort:

"Die Entkriminalisierung der Konsumierenden macht die Menschen und die Gesellschaft gesünder.

Es ist höchste Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden." Tempel stößt sich besonders daran, dass die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), bei der jüngsten UN-Drogenkonferenz in New York den Zugang zu Betäubungsmitteln als Medizin eingefordert habe, während die Regierung selbst allein durch Gerichtsurteile zu Verbesserungen gebracht werden könne.

Zuletzt hatte das Bundesverwaltungsgericht einem schwer kranken Mann den Eigenanbau von Cannabis zu Therapie-Zwecken erlaubt. Die UN-Drogenkonferenz war in der vorigen Woche ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen.


 
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