360° TOP-Thema: Patienten am Lebensende - lebensverlängernde Maßnahmen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Arzt und Patient verzichten häufiger auf lebensverlängernde Massnahmen

In der Schweiz wird bei Patienten am Lebensende häufig auf eine Behandlung verzichtet – auch im europäischen Vergleich. Im Jahr 2013 leisteten Deutschschweizer Ärzte in mehr als vier von fünf erwarteten Sterbefällen in irgendeiner Form Sterbehilfe. Die ethisch schwierigen Entscheidungen werden meist gemeinsam mit Patienten und Angehörigen gefällt, wie zwei neue Studien von Wissenschaftlern der Universitäten Zürich und Genf belegen. 
 
Schwindet die Hoffnung auf Heilung, verschieben sich die Schwerpunkte medizinischen Handelns. 
  • Anstatt den Tod weiter hinauszuzögern, soll die Lebensqualität von schwerkranken Patientinnen und Patienten möglichst hoch sein und ihr Leiden gelindert werden. 

Forschende der Universitäten Zürich und Genf haben im Jahr 2013 Ärzte in der Deutschschweiz zu ihrer medizinischen Praxis am Lebensende befragt.

Die nun veröffentlichten Daten zeigen, dass in mehr als vier von fünf erwarteten Todesfällen in irgendeiner Form Sterbehilfe geleistet wurde – am häufigsten als Behandlungsverzicht oder -abbruch sowie als intensivierte Verabreichung von Schmerzmitteln wie etwa Morphin.

In der überwiegenden Mehrheit der Fälle wurde der Entscheid gemeinsam mit dem Patienten und seinen Angehörigen gefällt.

Insgesamt waren 71,4 Prozent bzw. 2256 der untersuchten Todesfälle «nicht plötzlich» und «erwartet».

  • Nur bei 18 Prozent dieser Fälle wurden im Vorfeld keine medizinischen Entscheidungen getroffen, die den Todeseintritt möglicherweise oder wahrscheinlich beschleunigt haben. 
Bei 70 Prozent der erwarteten Sterbefälle wurde auf weitere Behandlungen verzichtet bzw. eine laufende Therapie abgebrochen.

Fast gleich häufig war mit 63 Prozent der Fälle die intensivierte Abgabe von Mitteln zur Schmerz- bzw. Symptomlinderung. «Bei etwas mehr als der Hälfte der erwarteten Sterbefälle wurden vor dem Tod mehrere Massnahmen kombiniert», erklärt Matthias Bopp vom Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich. Hingegen selten – in drei Prozent der Fälle war aktive Sterbehilfe wie Suizidbeihilfe, aktive Sterbehilfe auf Verlangen oder ohne ausdrückliches Verlangen des Patienten.

Medikamentöser Tiefschlaf am Lebensende

Die Studie untersuchte auch die sogenannte terminale Sedierung, den Einsatz von Beruhigungsmitteln mit dem Ziel, den Patienten kurz vor dem Tod in einen kontinuierlichen Tiefschlaf zu versetzen. Auch wenn diese Massnahme in der Regel nicht zu einer Lebensverkürzung führt, ist die terminale Sedierung eine ethisch schwerwiegende Entscheidung.

  • Verschiedene Länder berichteten über eine Zunahme dieses Trends. 
  • In der vorliegenden Studie ergab sich für 2013 gegenüber 2001 beinahe eine Vervierfachung der Häufigkeit und damit ein (noch) höherer Wert als etwa in Belgien oder den Niederlanden.

Gemeinsame Entscheidung mit Patienten und Angehörigen

Ein besonderes Augenmerk legte die Studie auf die Frage, wie häufig Patienten und Angehörige bei Entscheidungen miteinbezogen wurden. Dabei zeigten sich grosse Unterschiede, je nach dem, wie der Arzt die Entscheidungsfähigkeit des Patienten einschätzte. Während nur mit jedem zehnten der nicht urteilsfähigen Patienten die getroffenen Entscheidungen besprochen wurden, geschah dies bei den voll urteilsfähigen Patienten in beinahe drei von vier Fällen. Werden auch Gespräche mit Angehörigen und frühere Willensäusserungen des Patienten berücksichtigt, kommt es bei nicht urteilsfähigen Patienten in vier von fünf Fällen zu einer gemeinsamen Entscheidung und bei voll Urteilsfähigen sogar in rund neun von zehn Fällen. Georg Bosshard, Leitender Arzt an der Klinik für Geriatrie des UniversitätsSpitals Zürich, sieht hier Verbesserungspotenzial: «Es werden noch einige medizinische Entscheidungen gefällt, ohne dass der Arzt diese mit dem Patienten oder seinem Umfeld vorgängig bespricht. Wenn es gelingt, die Kommunikation zwischen Arzt, Patient und Angehörigen zu verbessern und solch heikle Entscheidungen wann immer möglich gemeinsam zu treffen, führt dies zu einer besseren Situation für alle Betroffenen.»

Vergleiche mit den lateinischen Landesteilen in Aussicht

In der letzten Lebensphase haben Ärztinnen und Ärzte oft ethisch schwierige Entscheidungen zu fällen, die den Todeszeitpunkt der von ihnen betreuten Patientinnen und Patienten beeinflussen können. Dabei treffen unterschiedliche Erfahrungen, Emotionen, Glaubens- und Wertanschauungen von Ärztinnen und Ärzten, von Patientinnen und Patienten und Angehörigen aufeinander. Mit den Resultaten dieser Studie kann das Thema «Sterbehilfe» wissenschaftlich fundiert und aus einer sachlichen Perspektive beleuchtet werden. Im Gegensatz zur Erhebung im Jahr 2001 sind in der neuen Studie alle Landesteile der Schweiz abgedeckt. Dies ermöglicht eine gezielte Untersuchung allfälliger kultureller Unterschiede. Entsprechende Auswertungen sind im Gange und sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Zur Studie
Repräsentative Daten zur Häufigkeit medizinischer Praktiken in der letzten Lebensphase wurden bisher in der Schweiz erst einmal, im Jahr 2001, erhoben. Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 67 «Lebensende» führte das Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit der Klinik für Geriatrie am Universitätsspital Zürich, dem Institut für Biomedizinische Ethik der Universität Genf und dem Bundesamt für Statistik 2013 eine zweite Erhebung durch. Von den rund 5000 an Deutschschweizer Ärzte versandten Fragebogen wurden 63,5 Prozent retourniert.

Methodische Anmerkung
Es gibt zwei mögliche Nenner als Bezugsgrösse für medizinische Entscheidungen am Lebensende: (1) das Total aller Sterbefälle, das bei internationalen Vergleichen üblich ist (siehe Publikation in JAMA Internal Medicine); (2) alle Sterbefälle, bei denen eine Entscheidung möglich war (d.h. unter Ausschluss von rund 30 Prozent plötzlichen und unerwarteten Sterbefällen, bei denen vermutlich gar keine Entscheidung möglich war), was bessere Aussagen über die Versorgungsqualität erlaubt (siehe Publikation in Swiss Medical Weekly).

Diese Studie wurde hauptsächlich durch den Schweizerischen Nationalfonds im Rahmen seines Nationalen Forschungsprogramms 67 «Lebensende» finanziert. Ein Zusatzbeitrag wurde von der SwissLife Jubiläumsstiftung gesprochen.

Literatur:
Georg Bosshard, Ueli Zellweger, Matthias Bopp, Margareta Schmid, Samia A. Hurst, Milo A. Puhan, Karin Faisst. Medical end-of-life practices in Switzerland: A comparison of 2001 and 2013. JAMA Internal Medicine. Published online February 29, 2016. doi:10.1001/jamainternmed.2015.7676

Margareta Schmid, Ueli Zellweger, Georg Bosshard, Matthias Bopp. Medical end-of-life decisions in Switzerland 2001 and 2013: Who is involved and how does the decision-making capacity of the patient impact? Swiss Medical Weekly, March 2, 2016. doi:10.4414/smw.2016.14307

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360° TOP-Hinweis: Behandlung von Erektionsproblemen + Vorher zum Hausarzt? Vorher zum Hautarzt?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Potenzmittel Sildenafil kann Wachstum von Hauttumoren verstärken

Tübinger Biochemiker entdecken Signalweg in Zellen des malignen Melanoms, der von dem Medikament beeinflusst wird 

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  • Tübinger Wissenschaftler haben neue Hinweise gefunden, dass die Einnahme des Wirkstoffs Sildenafil das Wachstum von Hauttumoren anregen kann. 
  • Sildenafil wird häufig bei Männern zur Behandlung von Erektionsproblemen eingesetzt.  
Professor Robert Feil und seine Arbeitsgruppe vom Interfakultären Institut für Biochemie der Universität Tübingen konnten im Tierversuch und an menschlichen Zellkulturen nun nachweisen, dass Sildenafil offenbar stimulierend in die Wirkung des Botenstoffes cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP) eingreift, was wiederum das Wachstum von bereits bestehenden bösartigen Melanomen anregt.

Ein Angriff auf den cGMP-Signalweg in Melanomzellen könnte im Gegenzug möglicherweise für die Behandlung von Hautkrebs genutzt werden. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Cell Reports veröffentlicht.
Der Signalstoff cGMP spielt in vielen komplexen Stoffwechselwegen eine wichtige Rolle, von den Zellen der Blutgefäße und des Herzens bis hin zu Nerven- und Sinneszellen.
Seine genaue Wirkung auf erwünschte und unerwünschte Wachstumsprozesse im Körper ist noch weitgehend unbekannt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtete 2013 zum Thema „cGMP-Signalwege beim Zellwachstum und Überleben“ eine Forschergruppe an der Universität Tübingen ein.

„Wir haben entdeckt, dass auch Zellen des malignen Melanoms den cGMP-Signalweg für ihr Wachstum nutzen“, sagte Feil. Normalerweise sorge in der Zelle ein Enzym, die Phosphodiesterase 5 (PDE5), dafür, dass neu gebildetes cGMP kontinuierlich abgebaut werde. Sildenafil wiederum hemme die Wirkung von PDE5. „PDE5 wirkt in der Zelle wie eine Bremse auf das cGMP“, sagte Feil:

  • „Die Einnahme von Sildenafil schaltet diese Bremse gewissermaßen aus.“ Die Folge sei, dass die Melanome stärker zu wachsen beginnen. Dieser biochemische Mechanismus könnte erklären, warum Sildenafil das Melanomrisiko bei Männern erhöht.
  • Ein möglicher Zusammenhang zwischen der Einnahme von Sildenafil und Krebs wird in der Forschung seit mehreren Jahren diskutiert. 
  • Bei der Auswertung einer Langzeitstudie an rund 15.000 Männern in den USA hatte sich 2014 der Verdacht ergeben, dass die Einnahme von Sildenafil mit einem erhöhten Risiko für bösartige Melanome verbunden ist. 
Dieser Verdacht erhärtete sich 2015 durch eine weitere Studie an etwa 24.000 Männern aus Schweden. Die beiden Untersuchungen konnten jedoch nicht abschließend klären, ob das erhöhte Melanomrisiko tatsächlich auf eine biologische Wirkung des Arzneimittels auf die Tumorzellen zurückzuführen ist. Nicht ausgeschlossen wurde, dass das vermehrte Auftreten von Hautkrebs bei Männern, die Sildenafil einnehmen, auch eine Folge ihres Lebensstils sein könnte, der durch zahlreiche Urlaube mit intensiven Sonnenbädern oder Besuche in Solarien geprägt war.

Der Tübinger Biochemiker betonte, auch vor dem Hintergrund der neuen Ergebnisse bestehe kein Anlass, Männern generell von der gelegentlichen Einnahme von PDE5-Hemmern zur Behandlung von Erektionsstörungen abzuraten.

Zunächst seien weitere Untersuchungen notwendig, um die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen abzuschätzen.

  • Es sei aber eher unwahrscheinlich, dass der Wirkstoff bereits die Entstehung von Melanomzellen begünstige. „Wir gehen davon aus, dass Sildenafil und möglicherweise auch andere PDE5-Hemmer in erster Linie das Fortschreiten bereits vorhandener Melanome verstärken könnten, vor allem wenn diese Medikamente dauerhaft in hohen Dosen eingenommen werden“, sagte Feil.
Die Ergebnisse anderer Forschungsgruppen deuteten zudem darauf hin, dass der Wirkstoff auf weitere Tumorarten möglicherweise positive Effekte hat, so etwa das Wachstum bestimmter Darmtumore hemmen könnte.
Melanompatienten allerdings sollten die Verwendung solcher Medikamente mit ihren Ärzten abklären.

 „Letztlich sollten wir alle daran denken, unser Melanomrisiko zu reduzieren, indem wir unsere Sonnenexposition vermindern und wirksamen UV-Schutz verwenden“, sagte Feil.

Publikation:
Sandeep Dhayade, Susanne Kaesler, Tobias Sinnberg, Hyazinth Dobrowinski, Stefanie Peters, Ulrike Naumann, He Liu, Robert E. Hunger, Martin Thunemann, Tilo Biedermann, Birgit Schittek, Hans-Uwe Simon, Susanne Feil, and Robert Feil: Sildenafil Potentiates a cGMP-Dependent Pathway to Promote Melanoma Growth. Cell Reports (2016), http://dx.doi.org/10.1016/j.celrep.2016.02.028

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Kleinster Herzschrittmacher der Welt: Micra - Kabellos / Einkammerstimulationssystem

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Greifswalder Kardiologen implantieren kleinsten Herzschrittmacher der Welt

Mini-Kardiokapsel bringt viele Vorteile für Patienten

Kardiologen der Universitätsmedizin Greifswald haben im Januar die ersten kabellosen Herzschrittmacher, die Micra Kardiokapsel des Medizintechnik-Unternehmens Medtronic GmbH aus Meerbusch (Nordrhein-Westfalen), eingesetzt. 


Das neue Medtronic Micra® Transcatheter Pacing System, kurz Micra, ist der kleinste Herzschrittmacher der Welt. 

Der „unsichtbare“ Herzstimulator hinterlässt keine Beule unter der Haut, keine Narbe im oberen Brustbereich und benötigt keine Elektroden. 

Größenvergleich: Die Micra-Kapsel ist etwa so groß wie ein 1-€-Stück und etwa zehnmal kleiner als ein herkömmlicher Schrittmacher. Größenvergleich: Die Micra-Kapsel ist etwa so groß wie ein 1-€-Stück und etwa zehnmal kleiner als ein herkömmlicher Schrittmacher.  Foto: medtronic.de
 
  • In Deutschland sind bislang 126 Micras und weltweit 1.600 implantiert worden, davon 725 innerhalb der großen medizinischen Zulassungsstudie. 
In Mecklenburg Vorpommern werden die Mini-Kardiokapseln momentan nur an der Universitätsmedizin Greifswald zur Behandlung von Herzerkrankungen genutzt. Bundesweit arbeiten bereits 30 Kliniken mit der innovativen und schonenden Kardiokapsel Micra, die für Patienten viele Vorteile bringt.

„Beiden Patienten geht es sehr gut mit dem neuen Kardiokapseln“, informierte heute der verantwortliche Oberarzt für Rhythmologie und interventionelle Kardiologie, Dr. Mathias Busch. Eine 86-jährige Frau und ein 82-jähriger Mann aus Greifswald profitierten von dem neuen System, das in beiden Fällen zur sofortigen Verbesserung der gesundheitlichen Zustandes führte. 

 „Die 25,9 Millimeter große Kardiokapsel ist weniger als ein Zehntel so groß wie ein herkömmlicher Schrittmacher und etwa so groß wie eine große Vitamintablette.

Sie bietet die fortschrittlichste Herzschrittmachertechnologie und ist dabei kosmetisch unsichtbar und klein genug, so dass wir sie über einen Katheter minimalinvasiv unmittelbar ins Herz einbringen können“, erläuterte Busch.





Oberarzt Dr. Mathias Busch mit dem kleinsten Herzschrittmacher der Welt.
 Oberarzt Dr. Mathias Busch mit dem kleinsten Herzschrittmacher der Welt. Foto: UMG/Manuela Janke


Sobald die Kardiokapsel positioniert ist, wird sie an der Herzwand befestigt und kann bei Bedarf verlagert oder wieder entfernt werden. 

Im Gegensatz zu herkömmlichen Schrittmachern sind bei der Kardiokapsel weder Drähte („Elektroden“) erforderlich, noch muss operativ unter dem Schlüsselbein eine „Tasche“ unter der Haut angelegt werden. 

  • Stattdessen wird das System mit winzigen Titanärmchen in der Herzwand verankert und gibt über einen Pol an der Spitze des Geräts die elektrischen Impulse für die Herzaktivität ab. Trotz der geringen Größe der Kardiokapsel beträgt die geschätzte Lebenszeit der Batterie zehn Jahre. 
Die Micra Kardiokapsel ist für Patienten vorgesehen, die ein Einkammerstimulationssystem benötigen.

„Das System reagiert ähnlich wie herkömmliche Schrittmacher auf den Aktivitätsgrad des Patienten und passt die Schrittmachertätigkeit automatisch an“, zählte der Kardiologe weitere Vorteile auf.

  • „Es ist zudem für MRT-Untersuchungen aller Körperregionen zugelassen und hält dem Patienten so den Zugang zu den wichtigen diagnostischen Bildgebungsverfahren offen.“
  • Die Schrittmachertherapie ist die häufigste Form der Behandlung bei Bradykardie*, dem verlangsamtem Herzschlag. Über eine Million Herzschrittmacher werden weltweit pro Jahr implantiert. In Deutschland werden jährlich rund 70.000 Herzschrittmacher implantiert (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie).

*Hintergrund

Bradykardie ist eine Rhythmusstörung, bei der das Herz zu langsam schlägt. Das gesunde Herz schlägt 60 bis 100 Mal pro Minute und pumpt so ungefähr 284 Liter Blut pro Stunde durch den Körper. 
  • Bei Patienten mit Bradykardie schlägt das Herz weniger als 60 Mal pro Minute oder setzt sogar aus. 
Mit dieser Herzfrequenz ist das Herz möglicherweise nicht in der Lage, den Körper mit genug sauerstoffreichem Blut zu versorgen. 

Dies kann dazu führen, dass der Patient Schwindel, Müdigkeit oder Atemnot verspürt oder in Ohnmacht fällt. 

Herzschrittmacher - das gebräuchlichste Mittel zur Behandlung der Bradykardie - senden elektrische Impulse aus, um die Herzfrequenz zu steigern, und tragen so dazu bei, den natürlichen Herzrhythmus wiederherzustellen und die Symptome zu lindern.

So kommt Micra in die rechte Herzkammer: 
 
Der Arzt führt ein „strohhalmartiges“ Kathetersystem in eine Vene ein. Üblicherweise geschieht dies im Bereich des oberen Oberschenkels. Das Kathetersystem transportiert die Micra-Kardiokapsel in die rechte Herzkammer.  

Dort wird die Kardiokapsel an der Herzwand positioniert und mit flexiblen Fixierungsankern gesichert. 

Anschließend wird die Kardiokapsel mit einem externen Programmiergerät getestet und eingestellt und das Kathetersystem aus dem Körper entfernt. 

Weitere Informationen unter http://goo.gl/nClbtz oder http://www.medtronic.de


Die Greifswalder Klinik Innere B

Im vergangenen Jahr wurden 3.626 Patienten ambulant und 5.347 Patienten stationär in der kardiologischen Universitätsklinik Greifswald im Klinikneubau betreut. Zum Leistungsspektrum der Klinik Innere B mit einer High-Tech-Intensivstation und 130 Betten zählen unter anderem diagnostische Links- und Rechts-Herzkatheteruntersuchungen, Interventionen an den Herzkranzgefäßen und peripheren Gefäßen (Ballondilatationen mit Stentimplantation) inklusive komplexer Gefäßeingriffe, minimalinvasive Eingriffe an Herzklappen, Implantationen von Herzschrittmacher- und Defibrillatorimplantationen, die Versorgung mit neuesten Stimulatoren zur Verbesserung der Herzpumpleistung sowie elektrophysiologische Untersuchungen inklusive komplexer Ablationen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Die Greifswalder Kardiologie ist ein Teilstandort des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).






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