Karneval, Geburtstags- und Silvesterböller: Sprengstoff für die Ohren?

Medizin am Abend Berlin:  Schön anzusehen ist es ja, das Karneval-, Geburtstags und Silvesterfeuerwerk, aber auch gefährlich für die Ohren.  

Chinaböller, Donnerschläge, Raketenzischen, Leuchtkugeln – alljährlich zu Silvester ist das Silvesterfeuer das Highlight, um das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen. 
  1. Dabei wird zumeist vergessen, dass z.B. ein Donnerschlag mit 150 Dezibel weit über dem Schallpegel eines Presslufthammers liegt. Selbst das Zischen einer Rakete erreicht mit 120 Dezibel für die Ohren eine bittere Schmerzgrenze. Und ein einzelner, impulsartiger Knall kann einen Hörsturz oder Tinnitus auslösen, der die Betroffenen mit einem durchdringenden Piepsen, Klingeln oder anderen störenden Dauertönen plagt.
Gerade bei neu aufgetretenen Ohrgeräuschen sollte rasch eine Therapie erfolgen, denn die Wahrscheinlichkeit für eine Chronifizierung der Ohrgeräusche steigt mit jedem Tag ohne Behandlung.

Tinnitus kann gravierende Folgen wie Schlafstörungen, Konzentrationseinbußen bis hin zu Depressionen haben. 
  • Wenn die herkömmlichen schulmedizinischen Verfahren zur Akutbehandlung nicht ausreichen oder ausgeschöpft sind, ohne die gewünschte Linderung zu bringen, kann die am Deutschen Zentrum für Musiktherapieforschung entwickelte und wissenschaftlich überprüfte Neuro-Musiktherapie nach dem Heidelberger Modell helfen. 
  • In einer fünftägigen Kompakttherapiewoche werden mit musikalischen Mitteln die Bahnen im Gehirn, die einen Tinnitus verursachen können, beeinflusst, bevor sich die „Ohrgeräusche“ dauerhaft festfahren können. 
Dieser positive Effekt der Therapie konnte mit Kernspin-Aufnahmen auch im Gehirn nachgewiesen werden.

Bei rund 80% der bisher behandelten Patienten konnte nach der Therapie eine deutliche Symptomreduktion bis hin zum Verschwinden der Ohrgeräusche erzielt werden.

Die Tinnitusambulanz des Deutschen Zentrums für Musiktherapieforschung bietet laufend Kompakttherapien für Patienten mit akutem und chronischem Tinnitus an.

Weitere Informationen für Patienten sind telefonisch erhältlich unter 06221 – 79 63 101 oder per E-Mail unter
tinnitusambulanz@dzm-heidelberg.de.

Das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung (Viktor Dulger Institut) DZM e. V. wurde 1995 in Heidelberg gegründet. Heute ist das DZM eines der größten musiktherapeutischen Forschungsinstitute in Europa und vereint Forschung und Praxis unter einem Dach. Das DZM ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich zum überwiegenden Teil aus Spenden und Forschungsdrittmittel. Am DZM entwickeln und erforschen Musiktherapeuten, Mediziner, Musikwissenschaftler und Psychologen in interdisziplinären Projekten musiktherapeutische und musikmedizinische Konzepte zur Verbesserung der Lebenssituation erkrankter Menschen.

Außer dem Forschungsinstitut gehört eine Tinnitusambulanz zum DZM.

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360° TOP-Einladung: Altershindruck: Überschüssiges Hirnwasser - typische Alterserscheinung - NPH

Medizin am Abend Berlin:  OP verhindert dauerhafte Schäden

Die Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden veranstaltet am morgigen Mittwoch (27. Januar) einen Informationsabend, um ärztliche Kollegen aus ganz Sachsen auf die Anzeichen und Behandlungsmöglichkeiten des Altershirndrucks hinzuweisen. 

Unter dem Titel „Ohne Demenz, Gangstörung und Inkontinenz durchs Alter – Normaldruckhydrocephalus rechtzeitig erkennen“ sprechen die Dresdner Neurochirurgen über die oft übersehene Kombination der Symptome und die Möglichkeiten, mit einer Operation das überschüssige Hirnwasser mit einem in den Bauchraum führenden Schlauch dauerhaft abzuleiten und damit eine Schädigung des Gehirns zu vermeiden. 

Seitliche Röntgenaufnahme des Schädels eines Patienten, bei dem ein Shuntsystem implantiert worden ist.
Seitliche Röntgenaufnahme des Schädels eines Patienten, bei dem ein Shuntsystem implantiert worden ist. Das hier sichtbare Ende des Schlauchsystems reicht in die inneren Hirnkammern während das andere Ende bis in den Bauchraum geführt wird (nicht abgebildet) Über die kreisförmigen Ventileinheiten wird der Abflusswiderstand des Hirnwassers reguliert. Foto: Uniklinikum Dresden

„Herr Konrad*, ein 67 Jahre alter Akademiker stellte sich im Oktober 2014 in unserer neurochirurgischen Ambulanz vor.

Seine Symptome waren beginnende Demenz im Sinne von Kurzzeitgedächtnisstörungen mit Harninkontinenz und einer sichtbaren Gangstörung“, sagt Prof. Dietmar Krex, geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie des Dresdner Uniklinikums.

Diese Symptomkombination, genannt Hakim-Trias, sehen die Spezialisten der Klinik häufiger bei über 60-Jährigen. 
  • „Demenz, Inkontinenz und ein breitbeiniger, schlurfender Gang während des ‚Altwerdens‘ sind nicht der Ausdruck des Alterungsprozesses sondern stellen einen behandelbaren Symptomenkomplex dar. 
Je früher wir mit einer Therapie beginnen, desto besser sind auch die Erfolgsaussichten“, erklärt Prof. Krex die Anzeichen. Auch medizinische Laien können sie gut erkennen und sollen deshalb ebenfalls auf diese Erkrankung aufmerksam gemacht werden. (* Name geändert)

Das Krankheitsbild, das sich dahinter verbirgt, heißt kurz NPH: Normalpressure Hydrocephalus oder deutsch: Normaldruckhydrocephalus.

Der NPH kann jedoch auch mit anderen degenerativen Erkrankungen wie zum Beispiel Morbus Alzheimer oder Morbus Parkinson einhergehen. Da die meisten Patienten älter als 60 Jahre sind, sprechen die Ärzte auch von „Altershirndruck“. Die Ursachen sind bis heute nicht ausreichend erforscht. Es wird aber vermutet, dass in Deutschland etwa 80.000 über 60-Jährige daran leiden.

Experten gehen davon aus, dass etwa jeder zehnte Demenzkranke eigentlich unter NPH leidet.

Herr Konrad hatte eigentlich Glück, denn anders als bei vielen anderen wurde bei ihm bereits vor gut fünf Jahren in einer anderen Klinik erstmals die Diagnose Normaldruckhydrocephalus gestellt.

 „Seither erfolgten immer wieder Liquorablasspunktionen, also das Ablassen überschüssigen Hirnwassers durch eine Punktion des Rückenmarkschlauches in Höhe der Lendenwirbelsäule.

Danach verbesserte sich jeweils sein Gangbild. Diese Störung in Form einer Kleinschrittigkeit und „des Klebens der Füße auf der Erde beim Laufen“ kam jedoch nach wenigen Wochen wieder. „Zuletzt blieb das Ablassen des Hirnwassers ohne den gewünschten Effekt, so dass sich der Patient in unserer Klinik vorgestellt hat“, so Prof. Krex. Die daraufhin gemachten Aufnahmen des Gehirns mit einem Magnetresonanztomografen (MRT) zeigten, dass alle inneren Hirnwasserkammern erweitert waren. „Ein eindeutiges Bild. Die Zusammenschau der Krankengeschichte, der Symptome und der sichtbar gemachten Strukturen und Formen des Gehirns, bestätigten uns die Diagnose eines Normaldruckhydrocephalus, so dass wir dem Patienten eine Operation anboten.“

Die Therapieoption der ersten Wahl war auch bei Herrn Konrad eine neurochirurgische OP:

  • Im Gehirn wird täglich Hirnwasser gebildet, das aufgrund des begrenzten Kopfvolumens jedoch kontinuierlich ablaufen muss. Die dafür notwendigen natürlichen „Ablaufkanäle“ sind bei Patienten mit NPH gestört. 

Deshalb schafft das Team um Prof. Krex eine „Umleitung“ von den inneren Hirnkammern zum Bauchraum, in dem das überschüssige Hirnwasser problemlos vom Körper abgebaut wird. Bei einer rechtzeitig erfolgenden OP profitieren mehr als 90 Prozent der Patienten von diesem Verfahren.

Herrn Konrads Zustand besserte sich bereits unmittelbar nach der Operation deutlich:

Sein Gangbild war sichtbar flüssiger, sicherer – er konnte mit weiter ausgreifenden Schritten gehen, wies eine höhere Stabilität der Körperhaltung auf und seine Neigung zu fallen, war deutlich zurückgegangen. Herr Konrad und seine Frau berichteten auch, dass sich die Harninkontinenz sowie seine geistige Leistungsfähigkeit ebenfalls deutlich verbesserten“, berichtet Prof. Krex, der mit seinem Team bereits eine Vielzahl an NPH-Patienten operiert hat.

„Aktuell können wir den Normaldruckhydrocephalus nicht heilen.

Jedoch führt das rechtzeitige Erkennen und Behandeln der Krankheit zum Ausbleiben beziehungsweise zum deutlichen Rückgang der Beschwerden. Dadurch lässt sich die Lebensqualität sichtbar verbessern. Und das ist die gute Nachricht, mit der die Betroffenen im Alter häufig gar nicht rechnen“, sagt Prof. Krex.

Die hausärztliche Rolle bei der Erkennung der NPH und die richtige Zuweisung der Patienten in die entsprechenden neurochirurgischen Zentren sind unverzichtbar.

Bei einer Demenz, Harninkontinenz und Gangstörung sollten alle Mediziner neben degenerativen Erkrankungen auch den Normaldruckhydrocephalus in die differentialdiagnostischen Überlegungen mit einbeziehen. 

Deshalb entschloss sich die Klinik für Neurochirurgie, eine Informationsoffensive zu starten und vor allem für ärztliche Kollegen mit eigener Praxis die Veranstaltung „Ohne Demenz, Gangstörung und Inkontinenz durchs Alter – Normaldruckhy¬drocephalus rechtzeitig erkennen“ anzubieten, die am morgigen Mittwoch (27. Januar) im Medizinisch-Theoretischen Zentrum der Hochschulmedizin Dresden, Fiedlerstraße 42, 01307 Dresden stattfindet.


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Universitätsklinikum Dresden
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Direktorin: Prof. Dr. med. Gabriele Schackert
Tel. 0351/ 4 58 28 83
E-Mail: Neurochirurgie@uniklinikum-dresden.de

Weitere Informationen:
http://www.uniklinikum-dresden/nch

Herzinfarkt- un Herzschwächepatienten - deutlich effizientere Therapieanwendungen und Verfahren

Medizin am Abend Berlin: Was passiert im Herz nach einem Infarkt oder einer Entzündung?

Nach einer Schädigung des Herzmuskels, beispielsweise durch Herzinfarkt oder Herzmuskelentzündung bedingt, laufen Reparatur- und Heilungsvorgänge im Herzmuskel an. Wie diese genau ablaufen, war bislang noch unbekannt. Forschern des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) und der Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Würzburg ist es jetzt gelungen, die Zellen abzubilden, die nach der Organschädigung wichtige Funktionen einnehmen. Damit kann die Prognose für die Entwicklung einer Herzschwäche, die dem Infarkt oder der Entzündung zumeist folgt, genauer und besser durchgeführt werden. Für Herzschwächepatienten verspricht dies deutlich effizientere Therapieanwendungen und Verfahren. 

 Entzündungsprozesse am Herzens mittels nuklearmedizinischer Verfahren dargestellt (DOTATOC-PET/CT). Die Pfeile zeigen auf die Entzündungsaktivität in der Herzscheidewand (Pfeile).

Entzündungsprozesse am Herzens mittels nuklearmedizinischer Verfahren dargestellt (DOTATOC-PET/CT). Die Pfeile zeigen auf die Entzündungsaktivität in der Herzscheidewand (Pfeile).
DZHI/Bauer.


„Die Heilungsprozesse nach einem Herzinfarkt oder einer Entzündung des Herzmuskels sind größtenteils noch nicht verstanden“, erklärt Professor Wolfgang Bauer, der am Würzburger Universitätsklinikum den Schwerpunkt Kardiale Magnetresonanztherapie und Klinische Elektrophysiologie leitet. Der Kardiologe und Physiker beschäftigt sich mit bildgebenden Verfahren in der Inneren Medizin, mit denen Krankheitsursachen und -verläufe erforscht werden. „Wir möchten herausfinden, was nach der Schädigung des Herzmuskels mit und in dem Organ passiert. 
  • Denn bislang spekulieren wir noch, dass gestörte oder überschießende Prozesse zu einer dauerhaften Verschlechterung der Herzleistung und damit zur Herzinsuffizienz führen.“
Der Grund, warum man beim Patienten so wenig über die Heilung nach Schädigung des Herzens weiß, liegt daran, dass es keine einfachen Verfahren gibt, die relevanten physiologischen Vorgänge zu erfassen. 
  • Blutwerte sind zu ungenau, Biopsien – also die Entnahme von kleinen Gewebestücken – sind für die Patienten zu belastend und es kann auch sein, dass man nicht das betroffene Areal findet oder trifft. 
Den Würzburger Medizinern Dr. Reiter und Dr. Lapa aus der Forschungsgruppe um Professor Bauer ist es jedoch gelungen, die Entzündungsvorgänge im menschlichen Herzen direkt darzustellen: 

Ihre Verfahren und Ergebnisse publizierten sie in den international renommierten Fachmagazinen International Journal of Car-diology und dem European Heart Journal.

Die Forscher nutzen nuklearmedizinische Verfahren in Kombination mit der Kernspintomographie, um die Zellen und Umbauvorgänge während der Entzündung im Herzen abzubilden. 

„Zunächst musste die Gruppe molekulare Spürsonden entwickeln, die die Entzündungszellen sichtbar machen. Das gelang den Forschern Dr. Li und Prof. Samnick mit einer radiochemischen Methode, bei der molekulare Strukturen auf der Oberfläche von Immunzellen markiert werden. 

Das Ausmaß der Gewebeschädigung im Herzen wurde mit der Kernspintomographie dargestellt. Dabei kann man z.B. das Gewebewasser, das bei einer Entzündung vermehrt ist, oder abgestorbene Zellengruppen sehen.
  • Durch die Kombination der nuklearmedizinischen Technik mit der Kernspintomographie war es uns letztendlich möglich, erstmals bei Patienten das Ausmaß der Schädigung des Herzmuskels nach einem Infarkt darzustellen“, erklärt Prof. Bauer.
  • Für Herzinfarkt- und Herzschwächepatienten sind diese Detaileinblicke in den Krankheitsverlauf von immenser Bedeutung. Denn ihre Herzerkrankung kann künftig wesentlich genauer diagnostiziert und dementsprechend schneller spezifisch behandelt werden.

Publikationen:
Lapa C & Reiter T et al: Imaging of myocardial inflammation with somatostatin receptor based PET/CT – A comparison to cardiac MRI. Int J of Cardiology 194 (2015) 44 -49.

Reiter T &. Lapa C et al: Detection of cardiac sarcoidosis by macrophage-directed somatostation receptor 2-based positron emission tomography/computed tomography. Eur. Heart J (36) 2015, http://dx.doi.org/10.1093/eurheartj/ehv278


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Sabine Kluge
Universitätsklinikum Würzburg
Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz ● Würzburg (DZHI)
Comprehensive Heart Failure Center (CHFC)
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Straubmühlweg 2a, Haus A9
97078 Würzburg
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Tel.: ++49 931 – 201 46325
Fax: ++49 931 – 201 646333
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