Entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems/Rückenmark/Gehirn

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Therapien für die Autoimmunerkrankung Neuromyelitis optica im Vergleich

In einer deutschlandweiten Studie haben Mediziner verschiedene Behandlungen der Neuromyelitis optica verglichen, einer entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems. 

Die konventionelle Therapie mit Steroiden schnitt dabei nicht am besten ab. 

Das Team berichtet unter Leitung der Ruhr-Universität Bochum und der Medizinischen Hochschule Hannover in der Zeitschrift „Annals of Neurology“. 
 

In einer deutschlandweiten Studie haben Mediziner verschiedene Behandlungen der Neuromyelitis optica verglichen, einer entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die konventionelle Therapie mit Steroiden schnitt dabei nicht am besten ab. Das Team berichtet unter Leitung der Ruhr-Universität Bochum und der Medizinischen Hochschule Hannover in der Zeitschrift „Annals of Neurology“.



Die Standorte der deutschlandweiten Neuromyelitis-Optica-Studiengruppe, kurz NEMOS gennant
Die Standorte der deutschlandweiten Neuromyelitis-Optica-Studiengruppe, kurz NEMOS gennant
© NEMOS-Netzwerk

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Rentenbericht 2015 


Schubförmiger Krankheitsverlauf

Die Neuromyelitis optica verläuft schubförmig.

Daten über die Behandlung von 871 Schüben von 185 Patientinnen und Patienten gingen in die Untersuchung ein. Sie wurden an verschiedenen Standorten der Neuromyelitis-Optica-Studiengruppe (NEMOS) gewonnen, einem Zusammenschluss von neurologischen Universitätskliniken und Versorgungskrankenhäusern. Prof. Dr. Ingo Kleiter von der Neurologischen Klinik der Ruhr-Universität am St. Josef Hospital und PD Dr. Corinna Trebst von der Klinik für Neurologie der Medizinischen Hochschule Hannover leiteten die Studie.

Konventionelle Therapie nicht am wirksamsten

Die Analyse bestätigte frühere Erkenntnisse, dass sich die Schubsymptome nur in einem Fünftel der Fälle komplett zurückbilden.

  • Insbesondere Entzündungen des Rückenmarks lassen sich schwer heilen. 

„Angesichts dieser schlechten Prognose ist eine möglichst frühzeitige und intensive Behandlung der Schübe wichtig“, sagt Prof. Dr. Ingo Kleiter.

  • Eine Kombination verschiedener Behandlungen ist dafür besser geeignet als einzelne Therapien, lautet ein Fazit der Studie. 

Bei Rückenmarksentzündungen erwies sich die konventionelle Therapie mit Steroidpräparaten als weniger wirksam als Blutwäscheverfahren. 

Für diese Austauschverfahren wird das Blut der Patienten ähnlich wie bei der Dialyse über Filter gereinigt und dem Patienten über eine Infusion wieder zugeführt, oder es wird durch Blutersatzmittel wie Albumin ersetzt.

Über die Krankheit

Die Neuromyelitis optica ist eine seltene Autoimmunerkrankung des Rückenmarks und Gehirns, die lange Zeit als Unterform der Multiplen Sklerose galt. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass es bei der Krankheit zu einem Angriff der Immunzellen auf den Wasserkanal Aquaporin-4 der Gehirnzellen kommt.

Während der Schübe kommt es häufig zu einer Entzündung der Sehnerven oder des Rückenmarks. Langfristig können die Patienten daran erblinden oder schwere Behinderungen davontragen.

Titelaufnahme

I. Kleiter et al. on behalf of NEMOS (2015): Neuromyelitis optica: evaluation of 871 attacks and 1153 treatment courses. Annals of Neurology, DOI: 10.1002/ana.24554





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Prof. Dr. med. Ingo Kleiter
Neurologische Klinik der Ruhr-Universität Bochum
St. Josef-Hospital Bochum
Gudrunstr. 56, 44791 Bochum
Tel. 0234/509-2411
E-Mail: ingo.kleiter@rub.de
Dr. Julia Weiler Ruhr-Universität Bochum


PD Dr. med. Corinna Trebst
Neurologische Klinik
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Tel. 0511/532-2392
E-Mail: trebst.corinna@mh-hannover.de


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Gesundheitsplanung mit dem Karriereziele 2016: Jeder dritte Deutsche möchte nach Feierabend besser abschalten

Medizin am Abend Berlin Fazit:   17 Prozent wollen effizienter arbeiten, 15 Prozent sind auf dem Sprung / Weniger Gehaltsforderungen als im Vorjahr

Mehr Gelassenheit und eine stärkere Abgrenzung zwischen Beruflichem und Privatem sind die Top-Ziele der deutschen Arbeitnehmer für das kommende Jahr 2016. Mehr als ein Drittel der Deutschen haben sich zum Ziel gesetzt, nach Feierabend besser abzuschalten, um sich ihrem Privatleben widmen zu können. Mehr Gelassenheit im Job nehmen sich 32 Prozent vor. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Karriereziele 2016" des Personaldienstleisters ManpowerGroup Deutschland. Hierfür wurden 1.004 Deutsche ab 18 Jahren zu ihren beruflichen Vorsätzen und Karrierewünschen befragt.

Medizin am Abend Berlin Zusatzlink: StudienErgebnisse  


Auf Platz drei der guten Karrierevorsätze folgt eine erstaunlich ehrgeizige Antwort: 17 Prozent haben sich selbst zum Ziel gesetzt, effizienter zu arbeiten. "Die zunehmende Komplexität am Arbeitsplatz erfordert neue und effizientere Arbeitsweisen. Mitarbeiter erkennen, dass sie mit Hilfe von Flexibilität und neuen Technologien ihre Arbeit besser erledigen können, ohne dafür das Privatleben zu opfern", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. Wunschlos glücklich und ohne gute Karrierevorsätze ist nur noch etwa jeder zehnte Deutsche (elf Prozent). Das waren vor drei Jahren noch 19 Prozent. Die Ansprüche der Arbeitnehmer an ihr Arbeitsumfeld und ihre berufliche Entwicklung sind gestiegen. Einen Jobwechsel zu einem neuen Arbeitgeber planen wie in den Vorjahren 15 Prozent der Befragten. Innerhalb des Unternehmens wollen weitere fünf Prozent die Position wechseln.

Auch Arbeitgeber bekommen To-do-Liste

An den Arbeitgeber stellen die Bundesbürger ebenfalls Forderungen: 45 Prozent fordern mehr Gehalt. Dieser Anteil ist innerhalb eines Jahres um sechs Prozentpunkte gesunken. "Das Gehalt ist nicht mehr das Maß aller Dinge, es zählen viele weitere Faktoren", sagt Brune. So wünscht sich jeder vierte Angestellte mehr Wertschätzung für seine Leistungen. 20 Prozent würden ihre Arbeitszeit gern selbstständig einteilen dürfen. Gesunken sind die Wünsche, vielseitigere Aufgaben zu erhalten (17 Prozent im Vergleich zu 21 Prozent im Vorjahr) sowie mehr Verantwortung übertragen zu bekommen (neun Prozent, vorher 14 Prozent). "Zu mehr Leistungen sind die Arbeitnehmer nur bereit, wenn das Gesamtpaket stimmt und sie in ihrer Entwicklung gefördert werden", sagt der Deutschland-Chef des Workforce Solutions Anbieters. So wünschen sich 18 Prozent der Angestellten, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, 13 Prozent wollen mehr IT-Know-how erwerben und neun Prozent haben Interesse an einem Coaching in sozialen Kompetenzen. "Wünsche nach Qualifizierung sollten die Arbeitgeber erfüllen, zum Beispiel auch mit Kooperationspartnern. Für Unternehmen gibt es doch nichts Besseres als motivierte Mitarbeiter, die ihre Fähigkeiten erweitern", so Brune. Die ManpowerGroup stellt ihren Mitarbeitern ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm zur Verfügung.

Die Top 15 der Karriereziele für 2016 

   1.  Nach Feierabend besser abschalten (36 %)
   2.  Die Arbeit lockerer sehen (32 %)
   3.  Effizienter arbeiten (17 %)
   4.  Weniger arbeiten, z.B. Stunden reduzieren, um mehr Freizeit zu
       haben (15 %)
   5.  Sich bei einem anderen Arbeitgeber bewerben (15 %)
   6.  Besser mit den Kollegen zusammenarbeiten (12 %)
   7.  Die eigenen Kompetenzen selbstbewusster präsentieren (12 %)
   8.  Sich stärker im Job engagieren (11 %)
   9.  Mehr Zeit in die Karriere investieren (10 %)
   10. Studium oder Ausbildung beginnen bzw. fortzuführen (10 %)
   11. Mehr Networking zu betreiben (9 %)
   12. Weiterbildung bzw. neben dem Job weiterzubilden (9 %)
   13. Um eine Beförderung bemühen (7 %)
   14. Berufliche Auszeit / Sabbatical zu nehmen (5 %)
   15. Innerhalb des Unternehmens Position wechseln (5 %) 

Hintergrundinformation 

Die Studie "Karriereziele 2016" basiert auf einer Online-Befragung unter 1.004 Deutschen ab 18 Jahren. Sie wurde im Auftrag der ManpowerGroup Deutschland im November 2015 durchgeführt. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.



Über die ManpowerGroup
Die ManpowerGroup ist weltweit führend in der Bereitstellung innovativer Lösungen und Dienstleistungen, mit denen Unternehmen in der sich verändernden Welt der Arbeit erfolgreich sein können. Unter dem Dach der ManpowerGroup agieren in Deutschland an 160 Standorten die Gesellschaften Manpower, Experis, ManpowerGroup Solutions und Right Management. Zusammen mit den Joint Ventures Bankpower, AviationPower und Vivento Interim Services ist die Unternehmensgruppe Vorreiter in der Branchen- und Fachspezialisierung.
Mehr Informationen erhalten Sie unter http://www.manpowergroup.de.

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Lungenerkrankung Primary Ciliary Dyskinesia, kurz PCD

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Erstes internationales Patientenregister für seltene Lungenerkrankung PCD online

Wissenschaftler um Prof. Heymut Omran von der Universität Münster haben das erste internationale Patientenregister für die seltene Lungenerkrankung PCD eingerichtet. Die Forscher erhoffen sich neue Erkenntnisse durch die Dokumentation möglichst vieler Fälle betroffener Patienten. 
 
Der erfolgreiche Online-Start des ersten internationalen Patientenregisters für die seltene Lungenerkrankung PCD durch ein internationales Wissenschaftlerteam um Prof. Heymut Omran von der Universität Münster eröffnet neue Heilungschancen.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: HIV positive Menschen  


  • Die Lungenerkrankung Primary Ciliary Dyskinesia, kurz PCD, verursacht lang anhaltende und immer wiederkehrende Atemwegsinfekte. 

Bislang steht keine erfolgreiche Therapie zur Behandlung der Erkrankung zur Verfügung, vor allem besteht keine Aussicht auf Heilung.

Trotz Fortschritten in der Erforschung der seltenen Erkrankung konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler viele Aspekte wie die unterschiedliche Symptomatik bei Patienten und die Auswirkungen einzelner therapeutischer Interventionen noch nicht vollständig verstehen. Zur Generierung grundlegend neuer Forschungserkenntnisse wird eine Vielzahl von dokumentierten Fällen benötigt. Patientenregister sind gerade bei seltenen Erkrankungen effektive Instrumente zur Dokumentation der gesundheitlichen Konstitution der betroffenen Patienten, des Krankheitsverlaufs und der Reaktion auf die angewandten Therapien.

PCD tritt bereits bei Kindern auf und wird durch einen Gendefekt ausgelöst. 

  • Die Flimmerhärchen in den Atemwegen, Nasennebenhöhlen und dem Mittelohr werden unbeweglich. In der Folge sammelt sich Schleim in diesen Organen an, der nicht abtransportiert werden kann. Es entstehen irreversible, sackförmige Bronchienweiterungen, die langfristig auch zu Lungenversagen führen können. 

In der aktuellen Studie, heute im European Respiratory Journal online publiziert, beschreiben Wissenschaftler, wie sie das neue Register als eine internationale Online-Plattform zur systematischen Dokumentation von PCD-Diagnosen, -Symptomen, -Therapien und -Krankheitsverläufen einsetzen. Die münstersche Arbeitsgruppe um Prof. Heymut Omran, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM), kooperierte eng mit international führenden Wissenschaftlern und Patientenorganisationen.

Bis heute wurden 201 Patienten nach ihrer Zustimmung im PCD-Register durch Gesundheitsexperten aufgenommen.

Dr. Claudius Werner, Erstautor der Studie am Universitätsklinikum Münster fasst die Erwartungen der Wissenschaftler zusammen: "PCD ist eine seltene, langsam die Atemwege zerstörende Erkrankung, bei der noch immer Unsicherheiten hinsichtlich der Diagnose und Therapie bestehen.

Wir glauben, das neue Online-Register wird das Verständnis dieser seltenen Erkrankung verbessern und uns helfen, Patienten für klinische Studien zu gewinnen, um schließlich die Heilungschancen von PCD zu steigern.“

Dr. Werner weiter: „Durch die Rekrutierung weiterer Referenzzentren werden wir mehr Patienten einbeziehen können, um damit die Basis für weitere wissenschaftliche Analysen zu schaffen. 

Wir planen auch, regionale Registrierungs-Koordinatoren zu etablieren, um den Forschungsstand breiter zu kommunizieren und den Patienten-Zugang aus Ländern außerhalb des Konsortiums zu erleichtern.“




Dr. Claudius Werner, Leiter des Bereichs Pädiatrische Pneumologie in der münsterschen Uniklinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie Erstautor der Publikation zum PCD-Online-Register

Dr. Claudius Werner, Leiter des Bereichs Pädiatrische Pneumologie in der münsterschen Uniklinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie Erstautor der Publikation zum PCD-Online-Register Foto: FZ


Originalpublikation:

Werner C. et al. (2015): An international registry for primary ciliary dyskinesia. European Respiratory Journal online; DOI: 10.1183/13993003.00776-2015

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Astrid Bergmeister
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astrid.bergmeister@ukmuenster.de
Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://erj.ersjournals.com/content/early/2015/12/08/13993003.00776-2015 Originalpublikation