360°TOP-Thema: Wichtige Frage: Wie groß sind Deine Spermien und wie viele pro Ejakulat?

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Warum Mäuse längere Spermien haben als Elefanten

Paaren sich in der Tierwelt Weibchen mit mehreren Männchen, wetteifern deren Spermien um die Befruchtung der wenigen Eier. 

Bei dieser Spermienkonkurrenz scheinen längere Spermien oft einen Vorteil zu haben. 

Eine Studie von Forschern der Universität Zürich und Stockholm zeigt nun, dass es auch auf die Grösse der Tiere ankommt. Je grösser die Tiere einer bestimmten Art sind, desto wichtiger ist die Zahl der Spermien und nicht deren Länge. 

  • Elefanten haben deshalb kleinere Spermien als Mäuse. 
 
  • Spermien sind in Form und Grösse wohl die vielfältigsten Zellen und haben seit ihrer Entdeckung vor fast 350 Jahren nicht an Faszination verloren. 

Doch warum sind Spermien zwischen Arten so unglaublich verschieden? Sie haben doch alle dieselbe Aufgabe, nämlich die Eier der Weibchen zu befruchten.

Wie man durch viele Studien weiss, spielt die Spermienkonkurrenz in der Evolution von Spermien eine zentrale Rolle.

Diese Konkurrenz entsteht, wenn sich Weibchen mit mehreren Männchen paaren und deren zahlreiche Spermien um die Befruchtung der wenigen Eier wetteifern. Längere Spermien sind dabei oft erfolgreicher.

Interessanterweise ist dies bei kleinen Nagetieren wie Mäusen und Ratten eher der Fall als bei grösseren Tieren. Die Spermien der Nager sind oft etwa doppelt so lange wie jene der grösseren Raubtiere, Huftiere, Primaten oder gar Wale. Die Gründe dafür sind jedoch umstritten.

Zahl und Länge der Spermien berücksichtigt

Eine neue Studie könnte nun Klarheit schaffen. Stefan Lüpold, neues Forschungsmitglied am Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften der Universität Zürich, und sein Kollege John Fitzpatrick, Universität Stockholm, haben den Einfluss der Spermienkonkurrenz auf die Evolution der Spermien bei 100 Säugerarten verglichen.

Im Gegensatz zu früheren Studien haben sie nicht nur die Spermienlänge berücksichtigt, sondern auch die Anzahl Spermien pro Ejakulat. 

Dies ist wichtig, weil die zur Spermienproduktion verfügbaren Ressourcen zwischen Anzahl und Grösse geteilt werden müssen. In andern Worten, je länger jedes einzelne Spermium ist, desto weniger davon kann ein Hoden bestimmter Grösse produzieren.

Aufgrund früherer Studien nahm man an, dass die Spermienzahl ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger sein könnte als die Spermienlänge. Denn je mehr Spermien ein Männchen gegen seine Kontrahenten ins Rennen schickt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eines davon gewinnt.

Grösse der Tiere ist relevant

Durch die gemeinsame Betrachtung von Spermiengrösse und -zahl und mithilfe neuer metaanalytischer Methoden zeigen die beiden Forscher nun, dass Arten mit intensiver Spermienkonkurrenz durchschnittlich mehr in ihre Ejakulate investieren als solche, die eher monogam sind. 

Zudem haben sie herausgefunden, dass es von der Grösse der Tiere abhängt, ob die Länge oder die Zahl der Spermien von Bedeutung ist.

Mit steigender Körpergrösse erhöht sich der Selektionsdruck auf die gesamten Investitionen in Ejakulate, und die Spermienzahl wird immer wichtiger als die Spermienlänge. Dies hängt mit dem voluminöseren weiblichen Geschlechtstrakt zusammen, in dem die Spermien eher verloren gehen oder «verdünnt» werden.

Die Spermienlänge oder -geschwindigkeit wirkt sich bei grossen Arten wohl erst dann aus, wenn überhaupt genügend Spermien in die Nähe der Eier gelangen.

Bei kleinen Arten ist die zurückzulegende Strecke der Spermien kürzer und das Verlustrisiko viel kleiner, so dass grosse Spermien eher von Vorteil sind.

  • Aus diesem Grund findet man wohl die komplexesten Spermienformen bei kleinen und nicht bei grossen Arten. 
  • So haben die kleinen Fruchtfliegen die grössten je beschriebenen Spermien und nicht etwa Wale. 
  • Bei Walen sind die Spermien weniger als einen Zehntelsmillimeter lang und fast tausendmal kürzer als bei den Fliegen.

Literatur
Lüpold S & Fitzpatrick JL. Sperm number trumps sperm size in mammalian ejaculate evolution. Pro-ceedings of the Royal Society of London B. Doi: 10.1098/rspb.2015.2122

 
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Dr. Stefan Lüpold
Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften
Universität Zürich
Tel. +41 44 635 47 69
E-Mail: stefan.luepold@ieu.uzh.ch
Beat Müller Universität Zürich

360° TOP-Einladung: Studienteilnehmer ohne Zahnbeschwerden gesucht

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wissenschaftler der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg untersuchen Früherkennung von Zahnerkrankungen mittels Kernspintomographie 

 
Für eine Studie der Abteilung Neuroradiologie, Neurologische Universitätsklinik Heidelberg, werden ab sofort Frauen und Männer im Alter von 30 bis 70 Jahren gesucht, die gesunde Zähne oder aktuell keine Zahnbeschwerden haben.

Die Probanden sollten bereit sein, sich einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes unter Einsatz eines gut verträglichen Kontrastmittels zu unterziehen.

Zuvor wird die Mundgesundheit in einer zahnärztlichen Routineuntersuchung überprüft.

  • Wer an beiden Untersuchungen teilnimmt, erhält eine Aufwandentschädigung von 50 Euro. Für die Zahnuntersuchung gibt es auf Wunsch einen Stempel in das Bonusheft der Krankenkasse.

  • Die MRT ist ein Bildgebungsverfahren ohne Belastung durch Röntgenstrahlen, das dazu genutzt werden könnte, Zahnerkrankungen frühzeitig zu erkennen. 

So wäre eine Behandlung möglich, bevor irreparable Schäden entstehen.

Im Rahmen der Studie sollen nun u. a. Bilddaten zahngesunder Probanden gewonnen werden, um gesunde und im frühen Stadium erkrankte Zähne präzise unterscheiden bzw. Auffälligkeiten im MRT-Bild besser einschätzen zu können.

Die Studienteilnehmer sollten keine Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis) und keinen aktuell behandlungsbedürftigen Karies haben. 

Füllungen oder bisher unbemerkter Karies im Anfangsstadium, sogenannter Initialkaries, der keine Beschwerden verursacht, stellen kein Problem dar.

Implantate, kieferorthopädische Zahnstabilisatoren (Retainer) oder Zahnspangen schließen von der Studienteilnahme aus.

Wer sich nicht sicher ist, ob er für die Studie in Frage kommt, kann gerne einen Termin zur Zahnkontrolle vereinbaren.


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Dr. med. Alexander Heil
Abteilung für Neuroradiologie
Neurologische Universitätsklinik Heidelberg
Tel.: 06221/5634732
Constanze Jelinek
Tel.: 0176/23491408
Julia Bird Universitätsklinikum Heidelberg


Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum.uni-heidelberg.de

Flüchtlingshilfe in Berlin: Schwindsucht - Tuberkulose (TB) - Behandlungskonzepte

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Tuberkulose: Aktuelle Empfehlungen zur Therapie

Die Tuberkulose zählt weltweit zu den bedeutendsten Infektionskrankheiten, ihre Behandlung ist nach wie vor langwierig und schwierig. Ärzte und Wissenschaftler am Klinischen Tuberkulosezentrum des DZIF entwickeln neue Therapien, behandeln Patienten und beraten Kollegen in ganz Deutschland. Der aktuelle Stand der Tuberkulosetherapie wurde nun in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine zusammengefasst. 

Prof. Christoph Lange (li) mit Patient
 Prof. Christoph Lange (li) mit Patient  DZIF/ Foto: ScienceRELATIONS
 

Medizin am Abend Berlin Zusatzfachthema: Diagnosedaten in Kliniken  


Mehr als neun Millionen Menschen erkranken jährlich neu an einer Tuberkulose (TB); 1,5 Millionen sterben an den Folgen der Erkrankung. 

Die Krankheit – im Volksmund Schwindsucht genannt – wird durch Bakterien ausgelöst und per Tröpfcheninfektion durch Husten übertragen.

  • Tuberkulose ist eine Krankheit, die nach der Infektion mit den Erregern bis zu einem Jahr braucht, bis sie ausbricht.  

Therapiert wird sie mit einer Kombination aus verschiedenen Antibiotika, die über viele Monate genommen werden müssen.

  • Besonders kompliziert wird die Tuberkulosetherapie durch die Ausbreitung Antibiotika-resistenter Stämme der Tuberkulosebakterien. Nebenwirkungen, hohe Behandlungskosten und mangelnde Aufklärung führen häufig zum Therapieabbruch.

Das Klinische Tuberkulosezentrum des DZIF am Forschungszentrum Borstel gehört weltweit zu den führenden medizinischen Einrichtungen, in denen Grundlagenforschung und klinische Anwendung für Tuberkulose eng verbunden sind. Hier ist man auch auf die Behandlung multiresistenter Tuberkulosen (MDR-TB) spezialisiert. „Wir setzen zunehmend auf maßgeschneiderte Behandlungskonzepte, bei denen die Antibiotika individuell zusammengestellt werden“, erklärt Dr. Christoph Lange, Ärztlicher Leiter der Klinischen Infektiologie in Borstel und Professor für International Health/Infectious Diseases an der Universität Lübeck.

Die neuesten Behandlungsmöglichkeiten haben die Wissenschaftler nun in einer Veröffentlichung zusammengefasst.

In einer interaktiven Graphik können Ärzte weltweit für unterschiedliche Behandlungssituationen eine geeignete Therapie finden.

Daneben bietet ein 6-köpfiges Ärzte-Team um Professor Lange einen umfassenden klinischen Beratungsservice zu Fragen der Tuberkulose und Erkrankungen durch nicht-tuberkulöse Mykobakterien an (04537/188 2110). 

Für die Therapieberatung von Patienten mit multiresistenter Tuberkulose haben sie mit Mitteln des DZIF ein nationales TB-Online-Consilium (http://dzif.fz-borstel.de) aufgebaut.

„In Deutschland ist die Tuberkulose selten geworden.

Doch gerade in ärmeren Ländern und Krisenherden ist unser Engagement gefragt, denn dort fehlen die Ressourcen, um die Tuberkulose zu bekämpfen und die Menschen zu heilen“, erklärt Christoph Lange.

Und mit den Flüchtlingen werde die Krankheit auch unseren Ärzten wieder häufiger begegnen, ist der Arzt und Wissenschaftler sich sicher.

Publikation
N Engl J Med. 2015 Nov 26; 373(22):2149-2160.
Treatment of Tuberculosis.
Horsburgh CR Jr, Barry CE 3rd, Lange C
DOI: 10.1056/NEJMra1413919

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Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Lange
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Janna Schmidt und Karola Neubert
T +49 531 6181 1170/1154
Karola Neubert Deutsches Zentrum für Infektionsforschung


Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln bundesweit rund 300 Wissenschaftler aus 35 Institutionen gemeinsam neue Ansätze zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte 
http://www.dzif.de