Erdnussallergen-Nachweis in Lebensmittel

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Erdnüsse als Allergene in Lebensmitteln: In der Regel gekennzeichnet

In der bislang größten Studie mit Produkten aus dem Handel untersuchte das BfR Lebensmittelproben auf Spuren von Erdnuss 
 
Erdnüsse können allergische Reaktionen auslösen und müssen daher auf der Verpackung von Lebensmitteln als Zutat angegeben werden.

Ob die Kennzeichnungen mit den Inhalten ausgewählter Lebensmittelproben übereinstimmen, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einem gemeinsam mit der französischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, Umwelt- und Arbeitsschutz (ANSES) durchgeführten Forschungsprojekt untersucht.

  • Das Ergebnis: Von insgesamt 633 Produkten, die nicht mit einem Hinweis auf Erdnuss versehenen waren, enthielten nur zwei Proben dennoch Erdnuss. Der Anteil positiver Proben lag damit bei 0,3 %. 
  • Umgekehrt enthielten nur 2,6 % der 266 Proben mit einer Kennzeichnung von Spuren von Erdnüssen auch wirklich messbare Kontaminationen oberhalb von 1 mg/kg. 
  • „Wer das Zutatenverzeichnis und Hinweise aufmerksam liest, kann den unbeabsichtigten Konsum weitestgehend vermeiden“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Hundertprozentige Sicherheit wird es jedoch nicht geben, denn jeder Allergiker reagiert äußerst individuell und dosisabhängig.“
Die Ergebnisse der Studie sind im Journal of Food Composition and Analysis, Volume 44, December 2015 veröffentlicht worden.

Auch wenn Erdnuss keine reguläre Zutat der Rezeptur ist, findet sich auf vielen Verpackungen der freiwillige Warnhinweis „Kann (Spuren von) Erdnuss enthalten“. Vor allem Betriebe, in denen Erdnuss parallel oder zeitversetzt in anderen Produkten verarbeitet wird, greifen zu dieser Kennzeichnungspraxis.

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der französischen Behörde ANSES wurden am BfR 899 Lebensmittelproben auf Spuren von Erdnuss untersucht. Es handelt sich damit um die bislang größte Studie mit Produkten aus dem Markt zu diesem Thema.

Zum Erdnuss-Nachweis wurden Antikörper-basierende immunologische Tests sowie ein DNA-Test eingesetzt. 

Die verwendeten Tests gehören zu den derzeit empfindlichsten Methoden für den Erdnussallergen-Nachweis in Lebensmitteln. Die Proben stammten direkt aus dem französischen Einzelhandel und enthielten laut Auszeichnung keine erdnusshaltigen Zutaten. Die Auswahl und Anzahl der gezogenen Proben erfolgte unter statistischen Gesichtspunkten, wobei altersabhängige Verzehrgewohnheiten eine wesentliche Rolle spielten. Zu den untersuchten Lebensmitteln zählten unter anderem Frühstückszerealien, Müsliriegel, Backwaren, Snacks, Pizzas, Crème-Desserts, Kuchen, Kekse, Schokolade, Eiscreme und Sorbets. 266 Proben, knapp ein Drittel, enthielten einen Hinweis auf Erdnuss auf der Verpackung, die übrigen 633 waren ohne entsprechende Angabe.

In lediglich neun von insgesamt 899 Proben (~ 1 %) waren Spuren von Erdnuss nachweisbar. Überwiegend waren es Snack-Produkte mit positivem Untersuchungsergebnis: je zwei Produkte geröstete Pistazien und Cashew-Kerne, zwei Produkte Käsekräcker sowie eine Nussmischung mit Trockenfrüchten. Spuren von Erdnuss ließen sich auch in einem Schokoriegel mit Nüssen und Rosinen und in einem Mandelbrotaufstrich nachweisen. Insgesamt enthielten sechs der neun Produkte mit positivem Ergebnis weniger als 5 mg/kg und zwei Proben 8 bis 10 mg/kg Erdnuss. Der Spitzenwert wurde mit ca. 20 mg/kg ermittelt. Diese Probe (Nussmischung mit Trockenfrüchten) war wie sieben weitere positive Produkte jedoch mit einem deutlichen Hinweis auf Erdnuss versehen. Die beiden positiven Produkte ohne jeglichen Hinweis auf eine mögliche Erdnuss-Kontamination (Mandelbrotaufstrich und geröstete Cashew-Kerne) enthielten sehr geringe, gerade noch erfassbare Spuren von Erdnuss um ca. 1 mg/kg. Von insgesamt 633 Produkten, die nicht mit einem Hinweis auf Erdnuss versehenen waren, lag der Anteil positiver Proben somit bei 0,3 %. Umgekehrt enthielten nur 2,6 % der 266 Proben mit einem Hinweis auf Erdnuss auch wirklich messbare Kontaminationen oberhalb von 1 bis 2 mg/kg.

Das deutsche BfR und die französische ANSES haben bereits 2010 einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, da beide Institutionen ähnliche Aufgaben und vergleichbare Konzepte der wissenschaftlichen Risikobewertung auf der Basis aktiver Forschungsarbeiten verfolgen. Die Kooperationsvereinbarung ermöglicht den Aufbau einer Zusammenarbeit sowohl auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Risikobewertung als auch in der Forschung sowie die technische und administrative Kooperation in diesen Feldern.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.



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Dr. Suzan Fiack Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0889157515001726 Peanut traces in packaged food products consumed by allergic individuals: Results of the MIRABEL project

http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/lebensmittelallergie-4789.html Informationen des BfR zum Thema Lebensmittelallergien

Pflegekasse: Mehr Geld für die Pflege daheim

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Angehörige können seit Anfang des Jahres mehr Hilfen in Anspruch nehmen

Hierzulande werden mehr als 1,25 Millionen Menschen von Angehörigen zuhause gepflegt. Um sich nicht zu überfordern, sollten pflegende Angehörige sich rechtzeitig bei der Pflegekasse beraten lassen, welche Leistungen - etwa die vorübergehende Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung - bezuschusst werden, rät das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber".

Die Leistungen der Pflegekasse wurden Anfang des Jahres aufgestockt.

Das Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber" 11/2015 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

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Ruth Pirhalla

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Host City: Olympischen und Paralympischen Spiele 2024

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Olympia 2024: Erstes umfassendes Nachhaltigkeitskonzept für Hamburg


Die Bewerbungsgesellschaft und die Stadt Hamburg stellten  das Nachhaltigkeitskonzept zur Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in der Hansestadt vor. Das Öko-Institut und die Sporthochschule Köln haben das wegweisende Konzept in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie sowie weiteren Akteuren entwickelt.

Das Konzept formuliert eine Vision für ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähige Olympische Spiele und beschreibt Leitlinien und Handlungsfelder für die Bereiche Soziales & Partizipation, Infrastruktur & Verkehr, Ökologie & Ressourcen, Klima & Energie, Ökonomie & Nutzung. Zudem haben die Expertinnen und Experten bereits im Vorfeld für alle geplanten Sportstätten ein Umweltscreening durchgeführt, das die Auswirkungen der Sportevents auf Natur und Landschaft, Energie, Wasser, Boden, Klima, Luft sowie die menschliche Gesundheit geprüft hat. Zudem erstellten sie eine erste orientierende
Klimabilanz der Olympischen Spiele.

„Wir haben damit zum ersten Mal für eine Sportgroßveranstaltung in einem partizipativen Prozess ein Konzept vorgelegt, das alle drei Säulen von Nachhaltigkeit gleichermaßen berücksichtigt“, erläutert Dr. Hartmut Stahl, Projektleiter am Öko-Institut, die Bedeutung des Konzeptes. „Ob Mobilität, Gesundheit, Inklusion und Integration, Klimaschutz oder nachhaltige Beschaffung – mit diesem umfassenden Ansatz sowie den 20 konkreten Leitprojekten, die sich an den Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung orientieren, haben die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 damit die Chance, die ersten umfassend nachhaltigen Spiele der Geschichte zu werden.

Ziele und Leitlinien: Diversity, Inklusion & Integration

Menschen mit Behinderung sind selbstverständlicher Teil der Zivilgesellschaft. Durch die Einbindung von Menschen mit Funktionseinschränkungen in die Planung, Vorbereitung und Durchführung der Olympischen und Paralympischen Spiele wird Inklusion gelebt und sichtbar. Der barrierefreie Ausbau von Sportstätten, Freizeitanlagen, öffentlichen Verkehrsmitteln und weiterer Infrastruktur ist eine Grundvoraussetzung von Inklusion und wird noch lange nach den Spielen der gesamten Bevölkerung, insbesondere den Älteren, zugutekommen.

Ziele und Leitlinien: Individuelle Mobilität

Basis des olympischen Radverkehrsnetzes sind Hamburgs Velorouten, die bis 2020 Schritt für Schritt ausgebaut werden. Die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 wirken damit als Katalysator, um das Radfahren in Hamburg weiter zu fördern. Sie tragen so dazu bei, einen Anteil von 25 Prozent am Hamburger Straßenverkehr in den 2020er Jahren zu erreichen.

Ziele und Leitlinien: Beispiel Ökologie & Ressourcen

Wasser soll im Olympischen Dorf schonend eingesetzt und der natürliche Wasserkreislauf durch ein nachhaltiges Regenwassermanagement unterstützt werden. Die Leitlinie zum Handlungsfeld Wasser gibt konkret vor, dass im Sinne des olympischen Erbes die Voraussetzungen geschaffen werden, um den spezifischen Trinkwasserbedarf der Bewohnerinnen und Bewohner der OlympiaCity um ein Viertel zu reduzieren (im Vergleich zu den Hamburger Durchschnittswerten). Eines der 20 Leitprojekte unterstützt zudem die Schaffung nachhaltiger Wertstoffketten mit ökologischen und sozialen Standards entlang den gesamten Lieferketten.

Ausblick: Nachhaltigkeitsstrategie für die Olympischen Spiele

Am 29. November 2015 stimmen die Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Kiel in einem Referendum über die Olympiabewerbung ab.

Bei einem positiven Ausgang der Referenden wird das nun vorgelegte Konzept weiter konkretisiert und zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt.

Die Entscheidung, welche Stadt die Host City für die Spiele 2024 sein wird, fällt das IOC im Herbst 2017.

„Olympische und Paralympische Spiele Hamburg 2024. Nachhaltigkeitskonzept“ vom Öko-Institut und der Deutschen Sporthochschule Köln auf der Website der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024

Link: http://www.hamburg-2024.de/index.php/service/downloads-und-links/

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Dr. Hartmut Stahl
Senior Researcher im Institutsbereich
Infrastruktur & Unternehmen
Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt
Tel.: +49 6151 8191-180
E-Mail: h.stahl@oeko.de
Romy Klupsch Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie

Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.

Neues vom Öko-Institut auf Twitter: http://twitter.com/oekoinstitut

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