KAUF MICH: Probiotischen Inhaltsstoffen in Fuctional-Food-Produkten

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Der Japan-Effekt für die Verdauung

Probiotika stehen für gesunde Ernährung, daher sollen sich Lebensmittel mit L.-Casei-Shirota-Bakterien auch besser verkaufen. Eine Studie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt hat den Einfluss des Herkunftsland-Effekts (country-of-origin-effect, COO-Effekt) im Zusammenhang mit probiotischen Inhaltsstoffen in Fuctional-Food-Produkten untersucht. 
 
  • In der Europäischen Union ist es nicht mehr erlaubt, Lebensmittel mit gesundheitsfördernder Wirkung zu bewerben, wenn diese positive Wirkung zwar erkennbar, aber wissenschaftlich (noch) nicht eindeutig nachgewiesen ist. 
Davon betroffen sind unter anderem Hersteller wie Danone oder Yakult, die ihre Slogans auf Basis dieser rechtlichen Richtlinie ändern mussten. Nun arbeiten Marketing-StrategInnen an alternativen Wegen, diese Produkte am europäischen Markt zu positionieren.

Medizin am Abend Berlin Zusatz-Fachlink hier:  


Die Alternative könnte über einen Umweg führen:

  • „Inhaltsstoffe von funktionellen Lebensmitteln können als semiotische Zeichen betrachtet werden, die kulturelle Bedeutung der sozialen Strukturen von deren Produktion, Vertrieb und Konsum transportieren, einschließlich der Assoziationen zu ihrem Herkunftsland“, erläutert Sonja Grabner-Kräuter (Abteilung für Marketing und Internationales Management). 
Die Studie, an der 251 junge europäische Personen teilgenommen haben, hat die Zusammenhänge zwischen Herkunftsland-Assoziationen mit japanischen Functional-Food-Produkten, der Bekanntheit von entsprechenden Inhaltsstoffen und der Wahrnehmung ihrer gesundheitsfördernden Wirkung untersucht.

Im Fokus stand dabei auch die Auswirkung dieser Faktoren auf die Bereitschaft, solche Produkte zu kaufen.

  • Die Ergebnisse zeigen, dass positive Herkunftsassoziationen zu funktionellen Lebensmitteln aus einem bestimmten Land einen positiven Effekt sowohl auf die Beurteilung der gesundheits¬fördernden Wirkung des Inhaltsstoffs als auch auf die Kaufabsicht für die angereicherten Lebensmittel haben. 

Das COO-Image, das KonsumentInnen von japanischen Functional-Food-Produkten haben, resultiert in einer entsprechenden Beurteilung der gesundheitsfördernden Wirkung von funktionellen Inhaltsstoffen, die mit Japan assoziiert werden.

  • Außerdem zeigte sich, dass der positive Effekt der Wahrnehmung einer gesundheitsfördernden Wirkung des Inhaltsstoffs auf die Kaufabsicht bei einem positiven Herkunftslandimage am stärksten ist.

Die Marketing-ForscherInnen kommen zum Fazit, dass die Kommunikation von Herkunftsland-Informationen beziehungsweise der Herkunftsbezug in der Werbung vielversprechend für funktionelle Lebensmittel sein kann. Sonja Grabner-Kräuter führt dazu aus:

  • „Eine Country-of-Origin-Positionierung kann für die Vermarktung solcher Produkte geeignet sein, insbesondere dann, wenn bestimmte probiotische Inhaltsstoffe für ihr Herkunftsland bekannt sind.“

Die Studie wurde im Rahmen der kumulativen Dissertation von Fanny V. Dobrenova durchgeführt.

Dobrenova, F.V., Grabner-Kräuter, S. & Terlutter, R. (2015). Country-of-origin (COO) effects in the promotion of functional ingredients and functional foods. European Management Journal, doi: 10.1016/j.emj.2015.03.003. Downloadbar unter: http://dx.doi.org/10.1016/j.emj.2015.03.003.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Universitätsstr. 65-67
9020 Klagenfurt, Österreich
Österreich
Kärnten


MMag. Katharina Banfield
E-Mail-Adresse: katharina.banfield@aau.at


Mag. Lydia Krömer
Telefon: 0043(0)463-2700-9301
E-Mail-Adresse: lydia.kroemer@aau.at


Mag. Barbara Maier
Telefon: 43 / 463-2700-9206
Fax: 43 / 463-2700-9299
E-Mail-Adresse: barbara.maier@uni-klu.ac.at

Dr. Romy Müller Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.aau.at

360° TOP-TIP: http://www.vorhofflimmern-zaehlt.org

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Internationale Expertengruppe legt Plan vor

Weltweit leben mindestens 30 Millionen Menschen mit Vorhofflimmern. 

Trotz verbesserter Behandlungsmöglichkeiten erleiden Patienten mit Vorhofflimmern nach wie vor Schlaganfälle, erkranken an Herzschwäche und sterben vorzeitig. 

Auf Initiative des Kompetenznetzes Vorhofflimmern e.V. (AFNET) und der European Heart Rhythm Association (EHRA) hat eine internationale Expertengruppe nun einen Plan entwickelt, um die Qualität der Behandlung von Vorhofflimmern zu verbessern. Der AFNET/EHRA Konsensusbericht erscheint heute in der Zeitschrift EP Europace. 
 
Die fünfte AFNET/EHRA Konsensuskonferenz stand unter dem Titel „Understanding and eliminating inequalities and barriers that prevent optimal treatment of atrial fibrillation” (Verstehen und Eliminieren von Ungleichheit und Hindernissen, die eine optimale Behandlung von Vorhofflimmern verhindern). Der AFNET Vorstandsvorsitzende und EHRA Vorstandsmitglied Prof. Paulus Kirchhof, einer der Initiatoren der AFNET/EHRA Konsensuskonferenz, erklärt: „Wir haben das Expertentreffen veranstaltet, um einen Plan für konkrete Verbesserungen bei der Versorgung von Vorhofflimmern zu entwickeln.

Das Ergebnis der Konferenz haben wir in Form von Empfehlungen und Forschungsprioritäten zusammengefasst.“

Von den Nachbarn lernen

Mehr als 70 Vorhofflimmerexperten aus fast allen Kontinenten haben an der Konferenz teilgenommen und ihre Erfahrungen ausgetauscht. „Angesichts der großen weltweiten Vielfalt der Gesundheitssysteme können die verschiedenen Länder voneinander lernen und bessere Modelle für die Behandlung von Vorhofflimmern entwickeln. Wir hoffen, dass dieser Plan, der von Spezialisten aus unterschiedlichen Teilen der Welt erstellt wurde, dazu beiträgt, die Behandlung von Vorhofflimmern in Europa und der Welt zu verbessern“, bemerkt Prof. Gerhard Hindricks, Präsident der EHRA.

Aufgeklärte Patienten

Für eine erfolgreiche Therapie von Vorhofflimmern – darüber sind sich die Experten einig – sollten alle Patienten in die Entscheidungen über ihre Behandlung einbezogen werden sollten. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Patienten gut informiert sind. Um das zu erreichen, empfehlen die Autoren, das Angebot an frei zugänglichen Informationen über Vorhofflimmern und die damit verbundenen Komplikationen und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.

Patientengerechte Initiativen wie zum Beispiel die von der EHRA entwickelte Patienten-Website „Vorhofflimmern zählt“ (http://www.vorhofflimmern-zaehlt.org/), die in fünf europäischen Sprachen verfügbar ist, werden als sehr hilfreich angesehen, um die Einbeziehung der Patienten voranzubringen. 


Außerdem sollten „patient reported outcomes“ genutzt werden, um Symptome und Folgen von Vorhofflimmern aus der Perspektive der Patienten zu erfassen.

Strukturierte Behandlung

Eine angemessene Behandlung von Vorhofflimmerpatienten ist vielschichtig. Prof. Andreas Götte, Vorstandsmitglied des Kompetenznetzes Vorhofflimmern, erklärt: „Eine solche Behandlung von Vorhofflimmern sollte sicherstellen, dass allen Patienten eine evidenzbasierte Therapie angeboten wird.“ Deshalb empfiehlt der AFNET/EHRA Plan ein strukturiertes, von interdisziplinären Teams geleitetes Vorgehen und schlägt die Entwicklung von Versorgungsplänen für alle Vorhofflimmerpatienten vor.

Verbesserte Therapie

Etliche Millionen Menschen auf der Welt haben unerkanntes und deshalb unbehandeltes Vorhofflimmern, verbunden mit einem hohen Schlaganfall- und Sterberisiko.

  • Die AFNET/EHRA Roadmap empfiehlt die Einführung eines groß angelegten Vorhofflimmer-Screenings für Über-65-Jährige und in Bevölkerungsgruppen mit hohem Risiko, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern möglich zu machen. 
  • Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmende Medikamente zur Schlaganfallprävention) können nur wirken, wenn sie regelmäßig eingenommen werden. Deshalb müssen Strategien festgelegt werden, um Unterbrechungen oder Abbrüche der Antikoagulationstherapie möglichst gering zu halten.  

 

Medizin am Abend Berlin Einladung am 29.10.2015


Die Vorhofflimmerablation ist mittlerweile ein etabliertes Verfahren, das in immer mehr Klinken angeboten wird. Die Autoren empfehlen die Entwicklung von Standards, mit denen die Qualität und der Erfolg der Vorhofflimmerablation einheitlich gemessen werden kann.

Häufig wird die Rhythmusstörung durch eine Ablation nicht komplett beseitigt. Weitere Studien sind notwendig, um für Patienten mit Vorhofflimmerrezidiven nach einer Ablation die beste rhythmuserhaltende Behandlung herauszufinden.

Personalisierte Behandlung

Weitere Forschung ist erforderlich, um die zellulären und molekularen Mechanismen, die dem Vorhofflimmern zugrunde liegen, besser zu verstehen.

  • Die Experten schlagen vor, genetische Faktoren, spezielle Biomarker und EKG Parameter auszuwerten, um verschiedene Subtypen von Vorhofflimmern bei einzelnen Patienten zu identifizieren und gezieltere Therapien zu entwickeln. 

So könnten beispielsweise neue Biomarker oder EKG Informationen genutzt werden, um bei Patienten mit einem mittleren oder geringen Schlaganfallrisiko das individuelle Risiko der Antikoagulation besser abschätzen zu können.

  • Zurzeit weiß man noch nicht, ob diese Patienten von einer Antikoagulationstherapie profitieren oder nicht.

Prof. A. John Camm, der zukünftige Präsident der EHRA und Mitveranstalter der fünften AFNET/EHRA Konsneuskonferenz, sagt abschließend: „Wir glauben, dass die vorgeschlagenen Forschungsaktivitäten helfen können, die Behandlung von Vorhofflimmern zu optimieren und die Behandlung für viele Patienten auf der Welt zu verbessern. Es gibt einen dringenden Bedarf für langfristige Forschungsförderung, um die Durchführung ausreichend großer Studien zu ermöglichen.“

Die Konferenz wurde von AFNET und EHRA gemeinsam veranstaltet und finanziert. Industrievertreter zahlten eine Teilnahmegebühr.

Publikation

Kirchhof P et al. A roadmap to improve the quality of atrial fibrillation management: proceedings from the fifth Atrial Fibrillation Network / European Heart Rhythm Association consensus conference. Europace 2015; doi:10.1093/europace/euv304

Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET)

Das Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET) ist ein interdisziplinäres Forschungsnetz, in dem Wissenschaftler und Ärzte aus Kliniken und Praxen deutschlandweit zusammenarbeiten. Ziel des Netzwerks ist es, die Behandlung und Versorgung von Patienten mit Vorhofflimmern in Deutschland und Europa durch koordinierte Forschung zu verbessern. Dazu führt das Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. wissenschaftsinitiierte klinische Studien (investigator initiated trials = IIT) und Register auf nationaler und internationaler Ebene durch. Der Verein ist aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kompetenznetz Vorhofflimmern hervorgegangen. Seit Januar 2015 werden einzelne Projekte und Infrastrukturen des AFNET vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gefördert.

European Heart Rhythm Association (EHRA)

Die European Heart Rhythm Association (EHRA) ist die europäische Fachgesellschaft für Arrhythmien und Elektrophysiologie. Sie ist ein Teil der European Society of Cardiology (ESC), der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie. EHRA hat das Ziel, die Lebensqualität der europäischen Bevölkerung zu verbessern durch Bekämpfung der Auswirkungen von Herzrhythmusstörungen und Bekämpfung des plötzlichen Herztods. EHRA fördert Wissenschaft und Bildung auf dem Gebiet der Herzrhythmusstörungen mit dem Schwerpunkt Vorhofflimmern. Neben patientenbezogenen Aktivitäten führt EHRA Wissenschafts- und Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und andere Fachleute durch. In Zusammenarbeit mit anderen Organisationen fördert EHRA die Behandlungsqualität für Patienten mit Vorhofflimmern durch die Veröffentlichung internationaler Konsensusschriften.

European Society of Cardiology (ESC)

Die European Society of Cardiology (ESC) ist die europäische Fachgesellschaft für Kardiologie und vertritt mehr als 90.000 Kardiologen in Europa und weltweit. Die ESC verfolgt das Ziel, die Belastung durch kardiovaskuläre Erkrankungen in Europa zu verringern.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Dr. Angelika Leute
E-Mail: a.leute@t-online.de
Tel: 0202 2623395
Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET)


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de - Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V. (AFNET)

http://www.escardio.org/EHRA - European Heart Rhythm Association (EHRA)

http://www.escardio.org - European Society of Cardiology (ESC)

Chronische Herzschwäche: „Die chronische Herzschwäche ist die Epidemie des 21. Jahrhunderts“

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Forscher entdecken körpereigenes Schutzprotein - RKIP

Viele ältere Menschen leiden an Herzschwäche. Noch gibt es keine heilende Therapie. Hoffnung macht nun ein neuer Therapieansatz von Forschern der Universität Würzburg. Er könnte erstmals zu einer Behandlung führen, die das schwache Herz nachhaltig kräftigt und dem Patienten nicht schadet.

EKG Messung - Die Herzfrequenz wird bei den Studienteilnehmern im DZHI vor und nach sportlicher Betätigung erfasst, um so den Schweregrad der Herzschwäche genauer zu erkunden. EKG Messung - Die Herzfrequenz wird bei den Studienteilnehmern im DZHI vor und nach sportlicher Betätigung erfasst, um so den Schweregrad der Herzschwäche genauer zu erkunden. Foto: DZHI


In der aktuellen Ausgabe von Nature Medicine berichten Forscher um Kristina Lorenz, Professorin am Institut für Pharmakologie und Toxikologie und dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz der Universität Würzburg, über ein Protein, dass das Herz stärker pumpen lässt und es gleichzeitig vor Schäden schützt.

  • Bisher führten alle Versuche, das Herz zu einer höheren Pumpleistung anzuregen, bei längerfristiger Anwendung zu deutlichen Schäden. 
  • Studien belegten zudem, dass so behandelte Patienten oft schneller verstarben. 
  • Deswegen verwendet man heute indirekte Therapien, die auf Blutdruck, Niere und Hormonsysteme wirken, nicht aber auf das Herz selbst.

Die Würzburger Forscher entdeckten nun, dass ein Protein mit dem Namen RKIP zu einer dauerhaften Erhöhung der Schlagkraft des Herzens führt.

  1. In Herzen von Patienten mit chronischer Herzschwäche, so beobachteten sie weiterhin, findet sich mehr von dem Protein als bei gesunden Personen. Dabei handele es sich vermutlich um einen körpereigenen Schutzmechanismus, schreiben die Wissenschaftler in Nature Medicine.

Für ihre Studie untersuchten sie genetisch veränderte Mäuse, die vermehrt RKIP im Herzen bildeten. Diese profitierten von einer lebenslang erhöhten Herzleistung und waren vor hohem Blutdruck, Infarkt und anderen Schädigungen des Herzens geschützt. Umgekehrt erwiesen sich Mäuse, bei denen das Gen für RKIP ausgeschaltet wurde, als besonders empfänglich für Herzschäden. Durch eine anschließende Gentherapie mit RKIP konnten sie jedoch vor Schäden bewahrt werden.

  • Das Protein RKIP sorgt dafür, dass Herzmuskelzellen auf das Stresshormon Adrenalin empfindlicher reagieren. 
  • Vermittelt wird diese Wirkung durch Rezeptoren auf der Oberfläche der Herzmuskelzellen. Einige Rezeptoren, genannt beta-1, erhöhen die Schlagkraft des Herzens. Andere Rezeptoren, genannt beta-2, vermitteln die Schutzwirkungen.

„Unsere Entdeckung eröffnet der Herztherapie ganz neue Chancen“, sagt Kristina Lorenz. Denn bisher gebe es keine Therapie, die das Herz gleichzeitig antreibt und schützt. Denkbar sei eine Behandlung per Gentransfer oder durch Arzneimittel, die die Bildung von RKIP im Herzen anregen. Lorenz: „Nach solchen Medikamenten suchen wir derzeit.“

„Die chronische Herzschwäche ist die Epidemie des 21. Jahrhunderts“, sagt Professor Georg Ertl, Leiter des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz. Der Bedarf an wirksamen Behandlungen sei groß. „Kristina Lorenz und ihre Arbeitsgruppe haben mit ihrer Entdeckung ein ganz neues Forschungsfeld eröffnet“, betont auch Professor Martin Lohse, Vorstand des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie.

Diese Entdeckung könnte eine Vielzahl von neuen Angriffsmöglichkeiten für die Therapie eröffnen. Kristina Lorenz will zusammen mit Firmen an der Entwicklung einer Gentherapie arbeiten. Einfacher anzuwenden wären allerdings Medikamente, die entweder RKIP aktivieren oder seine Produktion im Herzen anregen.

Über die chronische Herzschwäche

  • Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung tritt die chronische Herzschwäche vermehrt auf. 
  • Mehr als 45.000 Menschen sterben jährlich an Herzschwäche. Damit ist diese Krankheit, nach Durchblutungsstörungen des Herzens und dem Herzinfarkt, die Todesursache Nummer drei in Deutschland. 

Einige Formen der Herzschwäche lassen sich mit Medikamenten wie Betablockern und Blutdrucksenkern behandeln, für andere fehlt immer noch eine geeignete Therapie. Fast immer ist die Behandlung lebenslänglich notwendig. Medikamente, die das Herz direkt stärken, darunter sogenannte Herzglykoside, Katecholamine und PDE-Hemmer, verbessern das Befinden zwar kurzfristig.

  • Mit der Zeit führen sie jedoch zu Rhythmusstörungen und zu organischen Schäden am Herzen.

Cardiac RKIP induces a beneficial Beta-adrenoceptor- dependent positive inotropy. Nature Medicine DOI: 10.1038/nm.3972


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Gunnar Bartsch
Universität Würzburg
T: (0931) 31-82172
bartsch@zv.uni-wuerzburg.de

Sabine Kluge
Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg
Universitätsklinik Würzburg
T: (0931) 201 46325 / dzhi@ukw.de