Ab 08.10.15: www.woche-des-sehens.de

Medizin am Abend Berlin Fazit:      Chat zum Thema "Diabetes und Auge" - Auf Augenhöhe Fragen zu Netzhautkrankheiten klären

"Auf Augenhöhe - gemeinsam für gutes Sehen":

Dem diesjährigen Thema der Woche des Sehens (8. bis 15. Oktober) entsprechend werden am Mittwoch, 14. Oktober beim Chat auf www.woche-des-sehens.de Fragen rund um diabetische Augenkrankheiten auf Augenhöhe thematisiert. Dr. Georg Spital, Generalsekretär der Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen" gibt von 14 bis 16 Uhr Hinweise, wie Patienten mit Diabetes langfristig ihr Augenlicht erhalten können.

  • Diabetiker und Augenärzte sind in den Bemühungen um den Erhalt des Augenlichts Verbündete. 

Einmal im Jahr zum Augenarzt - das ist für Zuckerkranke eine wichtige Vorsorgemaßnahme, um die Sehschärfe zu erhalten. Denn die diabetische Netzhauterkrankung und der Graue Star zählen zu den schwerwiegenden Folgekrankheiten des Diabetes mellitus. Die Entstehung verläuft dabei oft schleichend und wird bei einer augenärztlichen Untersuchung in der Regel schneller entdeckt als vom Patienten selbst bemerkt.

Im Frühstadium lassen sich diabetische Augenerkrankungen oft gut behandeln, so dass eine dauerhafte Sehbeeinträchtigung vermieden werden kann. Die konsequente Kontrolle von Blutzucker und Blutdruck tut ein Weiteres, um Schäden zu vermeiden.

Erfolgreiche Bemühungen um das Augenlicht 

Nach 20 Jahren mit Diabetes Typ 1 zeigen sich etwa bei der Hälfte der Betroffenen Veränderungen an der Netzhaut. Nach 40 Jahren sind etwa 85 Prozent der Patienten von einer Netzhauterkrankung betroffen; bei der Hälfte von diesen liegt eine schwere, fortgeschrittene Form der Augenkrankheit vor. So schlimm diese Zahlen auch sind und so sehr sie zeigen, wie wichtig regelmäßige Augenkontrollen sind, verglichen mit älteren Zahlen zeigen sie, dass die Bemühungen, das Augenlicht der Patienten zu erhalten, bereits Fortschritte erreicht haben: Älteren Daten zufolge litten nach 20 Jahren bereits 95 Prozent der Diabetes-Patienten an einer Netzhautkrankheit. Heutzutage werden jedoch die Blutzucker- und Blutdruck-Werte konsequenter eingestellt und den Patienten wird die regelmäßige augenärztliche Kontrolle nahegelegt.

  • Beim Typ 2 Diabetes, der oftmals sehr schleichend beginnt, müssen Augenärzte leider feststellen, dass nicht selten schon bei der Erstdiagnose der Zuckerkrankheit die Netzhaut bereits geschädigt ist. Manchmal erkennen überhaupt erst die Augenärzte bei einer Augenuntersuchung die Zuckerkrankheit - die Patienten selbst wissen noch gar nichts davon. 

Früherkennung ist das A und O 

Ganz wesentlich für den Erfolg der augenärztlichen Therapie ist, dass die krankhaften Prozesse so früh wie möglich erkannt und unterbunden werden.

Die Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen" und der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands raten deshalb:

  • Jeder Diabetiker sollte einmal jährlich zum Augenarzt gehen, auch wenn noch keine Schäden am Auge bekannt sind und der Patient gut sieht.

Sobald erste Veränderungen zu beobachten sind, werden die Untersuchungsintervalle individuell abgestimmt. Es gibt eine zunehmende Zahl an Behandlungsmöglichkeiten, die vielfach sogar eine Sehverbesserung erzielen können, wenn rechtzeitig behandelt wird. Eine Erblindung ist heute bei regelmäßiger Untersuchung und stadiengerechter Therapie fast immer vermeidbar!

Chat am 14. Oktober von 14 bis 16 Uhr 


Diabetes ist eine komplexe Krankheit und in jedem einzelnen Fall gilt es, die richtige Strategie zu finden, um Folgeschäden zu vermeiden oder in den Griff zu bekommen. Die Woche des Sehens lädt in diesem Jahr erstmals zu einem Chat ein, bei dem Betroffene oder auch Angehörige einem erfahrenen Augenarzt Fragen stellen können. Den Besuch beim Augenarzt kann ein solcher Austausch selbstverständlich nicht ersetzen. Doch fundierte Informationen vom Experten können dazu beitragen, die Partnerschaft zwischen Augenärzten und Patienten zu verbessern.

Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2015 


Die Woche des Sehens unter der Schirmherrschaft der Fernsehjournalistin Gundula Gause wird von sieben Partnern gemeinsam getragen: der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Seit dem Jahr 2002 informiert die bundesweite Kampagne mit vielfältigen Aktionen über die Bedeutung guten Sehvermögens und klärt über die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern auf. Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.

Weitere Informationen finden Sie auf www.woche-des-sehens.de oder www.facebook.com/WochedesSehens.

Weitere Informationen zum Thema Auge und Sehen inklusive Bild- und Statistikdatenbank:

www.augeninfo.de/presse
 
Informationen der Initiativgruppe "Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen": www.diabetes-auge.de


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Dr. Georg Eckert

Berufsverband der Augenärzte Deutschlands

Tersteegenstraße 12

40474 Düsseldorf

Telefon: 0211 / 4303700

E-Mail: presse@augeninfo.de

www.augeninfo.de 

Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin: Wichtiger Cannabis Konsum THC Hinweis

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Haaranalyse kein eindeutiger Beweis für Cannabis-Konsum

Einlagerung des Cannabis-Hauptwirkstoffs THC findet nicht über Blutkreislauf statt / Abbauprodukte von THC können über Schweiß und Hauttalg bei Körperkontakt auf andere Personen übertragen werden / Freiburger Forscher publizieren in Scientific Reports 
 
  • Bisher galt es als gesichert, dass zumindest der Nachweis spezifischer Abbauprodukte des Cannabis-Hauptwirkstoffs THC im Haar einen Konsum zweifelsfrei beweise. 

Forscher am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg um den Toxikologen Prof. Dr. Volker Auwärter zeigten nun durch experimentelle Arbeiten, dass dieser Schluss so nicht zulässig ist. Die Ergebnisse der Arbeit sind im renommierten Fachmagazin Scientific Reports der Nature Publishing Group erschienen.

  • In der Freiburger Studie wurde nun gezeigt, dass eine Einlagerung von THC, das unter anderem für Abstinenzkontrollen im Rahmen von Fahreignungsüberprüfungen im Haar gemessen wird, bei Einnahme von THC nicht über den Blutkreislauf stattfindet.

  • Auch ein Abbauprodukt von THC, das in Zweifelsfällen bisher zum eindeutigen Nachweis eines Konsums herangezogen wurde, kann über Schweiß und Sebum eines Konsumenten auf andere Personen übertragen werden. 

Medizin am Abend Berlin Zusatz-Hilfe-Fachlink hier:


Um den experimentellen Beweis hierfür zu erbringen, führten zwei der Autoren einen einmonatigen Selbstversuch mit regelmäßiger Einnahme von Dronabinol (halbsynthetisch hergestelltem THC) und umfangreiche Messungen durch.

  • „Die neuen Erkenntnisse sind insbesondere bei Analysen von Kinderhaarproben im Rahmen von Sorgerechtsfragen von Bedeutung, da eine Cannabinoid-Übertragung bei engem Körperkontakt besonders wahrscheinlich ist und zu völlig falschen Rückschlüssen führen kann“, sagt Prof. Auwärter. In Ländern, in denen bei Arbeitnehmern oder Bewerbern Drogenkontrollen durchgeführt werden, könne die Folge einer Fehlinterpretation der Ergebnisse einer Haaranalyse zum Verlust des Arbeitsplatzes oder zum Ausschluss vom Bewerbungsverfahren führen, so der Experte.

Bereits in früheren Studien konnten die Freiburger Forscher nachweisen, dass es zu einer von außen herbeigeführten THC-Kontamination der Haare durch Cannabisrauch von anderen Personen kommen kann, die auch nach zahlreichen Haarwäschen erhalten bleibt.

Außerdem werden bereits durch das bloße Hantieren mit Cannabis relevante Mengen Cannabinoide auf das Haar übertragen.

Titel der Originalarbeit: Finding cannabinoids in hair does not prove cannabis consumption

DOI: 10.1038/srep14906

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