Hör auf dein Herz! - Aber wie? http://www.hoeraufdeinherz.de - Broken-Heart-Syndroms

Medizin am Abend Berlin:  Vor allem Frauen fühlen sich nicht ausreichend informiert 


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Montagmorgen, 6h30 und der Dauerlauf durch die Woche beginnt schon im Kopf. Wer mit diesem Gefühl aufwacht, ist nicht allein in der Republik. Jeder zweite Mann und jede zweite Frau geben an, dass sie sich gestresst fühlen und auf der Suche nach innerer Balance sind. Das ergab eine repräsentative forsa Studie* zum Thema Stress im Auftrag von Coca-Cola light und der Initiative "Hör auf dein Herz".

Mit der Initiative macht sich Coca-Cola light seit 2011 für die Herzgesundheit von Frauen stark und macht aktuell auf die Folgen von dauerhaftem Stress auf die Gesundheit aufmerksam.

Die neue "Hör auf dein Herz" Studie hat ergeben, dass 46 Prozent der Twens, 49 Prozent der Ü30-Generation und 58 Prozent der 40- bis 49-jährigen Deutschen in ihrem Alltag dauerhaften Druck erleben.

Dabei ist nahezu allen Befragten (98 Prozent) bewusst, dass dauerhafter Stress zu seelischer und körperlicher Belastung führt - und uns ins Stolpern bringen kann.

Doch was das genau mit unserer Gesundheit macht, wenn wir im gefühlten Sprint durchs Leben eilen - darüber fühlt sich nur knapp die Hälfte (47 Prozent) der Deutschen ausreichend informiert.

Nur die Ausbalancierten unter uns - also diejenigen, die generell weniger Druck im Leben verspüren - fühlen sich ausreichend über Stress und seine Folgen informiert. 

"Wissensdurst to go" - Informationen zum Thema Stress, bitte!

Was macht der Stress mit mir? Und wie kann ich ihn vermeiden? Bei Fragen rund um diesen "Dauerbrenner" sind Ärzte oder Krankenversicherungen für 51 Prozent der Befragten die Anlaufstelle Nummer 1.

Als überaus wichtige Informationsquelle dienen aber auch die Medien:

Die Twens lesen vor allem in Online-Medien (51 Prozent), Zeitschriften (36 Prozent) und sozialen Netzwerken (22 Prozent) über dieses Thema.

Die Generation über 30 informiert sich ebenfalls digital in Magazinen und auf Portalen (48 Prozent), gefolgt vom Fernsehen (39 Prozent) sowie Zeitschriften (35 Prozent) und Zeitungen (25 Prozent).

Für die 40- bis 49-Jährigen haben Fernsehen (53 Prozent) und Zeitungen (35 Prozent) einen etwas höheren Stellenwert als Informationsgeber als bei den Jüngeren.

Eines wollen alle: 

Noch mehr über das Thema Stress und Stressvermeidung erfahren.

50 Prozent der Frauen würden gerne mehr aus dem Fernsehen darüber erfahren, 39 Prozent der jüngeren Generation aus ihren bevorzugten Online-Angeboten.

Denn je mehr wir über Stress und die richtige Prävention wissen, desto ausbalancierter können wir unser Leben gestalten. 

Bewusstsein für einen aktiven und ausbalancierten Lebensstil 

Coca-Cola light gründete 2011 gemeinsam mit den internationalen Berliner Gendermedizinerinnen:

Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek
http://gender.charite.de/institut/team/prof_dr_vera_regitz_zagrosek/ 

Dr. med. Natascha Hess www.gendermedizin.de 
 
und der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin e.V. 

http://www.dgesgm.de/  

die Initiative "Hör auf dein Herz". 

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Ihr Ziel ist es, die Gesellschaft für das Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen zu sensibilisieren und Präventionsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Mit der Initiative unterstützt Coca-Cola light auch die wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich: Dieses Jahr fließt die Spende in Höhe von 150.000 Euro in die Erforschung des "Broken-Heart-Syndroms".

So nennen Mediziner das akute schwere Herzleiden, das als Reaktion auf akuten Stress auftreten kann - gerade bei Frauen. Bislang hat Coca-Cola light die Frauenherzforschung in Deutschland mit insgesamt 700.000 Euro unterstützt.

* Für die Coca-Cola light Stress-Studie wurden 1004 Personen im Alter von 20 bis 49 Jahren im Rahmen des forsa-Omninet-Panels befragt.
 

 
Über Coca-Cola 

Die The Coca-Cola Company mit Sitz in Atlanta (USA) ist mit einem Portfolio von mehr als 500 Marken der weltgrößte Anbieter von alkoholfreien Getränken. Weltweit sind wir Anbieter Nummer 1 von Erfrischungsgetränken, Ready-to-Drink Kaffees, Säften und Fruchtsaftgetränken. Zu unserem Sortiment zählen auch Wässer, Sportgetränke, Energydrinks, Tees sowie Heißgetränke. Täglich werden in mehr als 200 Ländern mehr als 1,9 Milliarden Mal Produkte unseres Hauses verzehrt.

Weltweit arbeiten über 700.000 Mitarbeiter für Coca-Cola. Wir produzieren immer lokal, in Deutschland seit 1929. Heute erfolgt die Herstellung der Getränke in über 20 Betrieben. Coca-Cola beschäftigt hierzulande rund 10.000 Mitarbeiter. Unser Portfolio umfasst mehr als 80 Produkte aus allen Segmenten alkoholfreier Getränke.

Mit "Lebe die Zukunft" verfolgt Coca-Cola eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. Wir haben in den sieben Handlungsbereichen Produkt, Wasser, Klimaschutz, Verpackung, Arbeitsplatz, Aktiver Lebensstil und Gesellschaft ehrgeizige Ziele formuliert und berichten regelmäßig über die Fortschritte. Coca-Cola Deutschland wurde von der VERBRAUCHERINITIATIVE e.V. als Nachhaltiger Hersteller 2011 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.

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Weitere Informationen auf: www.thecoca-colacompany.com 

Stefanie Effner

T +49(0) 30 22 606 9800
F +49(0) 30 22 606 9110

Charité und Vivantes kooperieren bei Gewebespenden - Gewebetransplantation

Medizin am Abend Berlin Fazit: 

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH haben jetzt eine weitere Kooperation intensiviert: beide Unternehmen arbeiten eng im Bereich der Gewebetransplantation zusammen. Ziel der Kooperation ist es, Patienten in der Region schneller mit einer passenden Gewebespende zu versorgen.

Zu den Gewebespenden gehören Augenhornhäute, Herzklappen, Blutgefäße, Haut sowie Knochen, Sehnen und Bänder.

Dabei machen die Hornhauttransplantate einen Großteil der Gewebespenden aus.

Die Verpflanzung dieser hauchdünnen, äußeren Schicht des Auges ist mit jährlich über 100.000 Eingriffen weltweit eine sehr häufige Transplantation menschlichen Gewebes. Angewendet wird sie beispielsweise zur Therapie von schweren Erkrankungen der Hornhaut, die ohne Transplantation zu starken Beeinträchtigungen oder Blindheit führen würden.

In Berlin erhalten jährlich rund 500 Patientinnen und Patienten eine neue Hornhaut.

Die Gewebebank von Charité und Vivantes kann pro Jahr ca. 400 Hornhäute vermitteln, einige davon werden in Augenkliniken im Land Brandenburg benötigt.

Der Bedarf ist insgesamt in der Region aber etwa doppelt so hoch, d.h. viele Patienten müssen bisher mehrere Monate auf eine passende Hornhautspende warten.

Die Knochentransplantation ist mit etwa 50.000 Transplantationen pro Jahr allein in Deutschland noch häufiger und erfolgt insbesondere bei orthopädischen und unfallchirurgischen Operationen mit großen Knochendefekten.

Die Kooperation der landeseigenen Klinikunternehmen trägt zu einer deutlich verbesserten Versorgung der Berliner und Brandenburger Bevölkerung bei. Die Zusammenarbeit von Charité und Vivantes schließt die Spendergewinnung, Entnahme, Herstellung/Aufbereitung und Lagerung von Gewebetransplantaten ein und wird von Forschungsprojekten begleitet.

Gewebe werden häufig nicht sofort transplantiert, sondern zunächst in speziellen Gewebebanken nach standardisierten Verfahren aufgearbeitet und konserviert. 

Gewebebank 

Ähnlich wie bei der Organspende erklären sich Patienten dazu bereit, nach ihrem Ableben geeignetes Gewebe zu spenden. Diese Spenden werden dann in Gewebebanken aufgearbeitet und konserviert. Die Gewebebank ist ein hochspezifischer medizinischer Bereich der klaren gesetzlichen Regelungen, insbesondere des Transplantations- und des Arzneimittelgesetzes, unterliegt. An der Charité gibt es eine der wenigen vollumfänglichen Gewebebanken in Deutschland mit universitärem Anschluss. Sie ist seit 1998 Mitglied der "European Association of Tissue Banks" und besitzt eine Vielzahl von Kooperationsvereinbarungen mit Krankenhäusern der Region. Es werden zahlreiche Gewebetransplantate entsprechend den Genehmigungen des Paul-Ehrlich-Insitutes und der Herstellungserlaubnis durch das LAGeSo Berlin bereitgestellt.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

 

 

Prof. Dr. Axel Pruß
Institut für Transfusionsmedizin
Leiter der Gewebebank
Campus Charité Mitte
Tel.: +49 30 450 525 126

Prof. Dr. Hermann Herbst, FRCPath
Direktor Vivantes Fachbereich Pathologie
Vivantes Klinikum Neukölln
Tel.: +49 30 130 142 680

Herzregeneration der Herzmuskelzellen

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Warum der Mensch sein Herz nicht regenerieren kann

Herzversagen ist weltweit die häufigste Todesursache. Der Hauptgrund dafür ist bekannt: Schäden am menschlichen Herzen verursachen das Absterben von Herzmuskelzellen. Dies führt wiederum zu einer Reduktion der Herzfunktion und damit zum Tod. Anders bei Zebrafischen und Lurchen. Sind deren Herzen geschädigt und Herzmuskelzellen abgestorben, können sich die noch vorhandenen Herzmuskelzellen wieder vermehren – mit der Folge, dass sich die Herzen regenerieren. Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben jetzt eine mögliche Erklärung gefunden, warum dies bei menschlichen Herzzellen nicht funktioniert. 
 
Ihre Ergebnisse haben sie in eLife, einem Magazin für hochkarätige Forschung, publiziert.*

Die Fertigkeit der meisten Herzmuskelzellen, sich zu vermehren, geht bei Menschen und allen anderen Säugetieren kurz nach der Geburt verloren.

Wie diese verloren geht und ob die Vermehrung von Herzmuskelzellen und damit die Regeneration des Herzens wiederhergestellt werden kann, ist allerdings unbekannt.

Die FAU-Forscher Dr. David Zebrowski und Prof. Dr. Felix B. Engel von der Nephropathologischen Abteilung des Pathologischen Instituts des Universitätsklinikums Erlangen haben mit Kollegen nun eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen gefunden.

„Wir haben in unserer Studie entdeckt, dass das Zentrosom in Herzmuskelzellen in einem schleichenden Prozess, der kurz nach der Geburt abgeschlossen ist, zerfällt", sagt Prof. Engel.

„Ein Teil der Proteine verlässt das Zentrosom und lagert sich an die Membran des Zellkerns an, in dem die DNA gelagert ist. Dieser Prozess führt dazu, dass das Zentrosom in seine zwei sogenannten Zentriole zerfällt.

Und dadurch verliert die Zelle ihre Fähigkeit, sich zu vermehren.“

Das Zentrosom ist eine organähnliche Struktur in einer Zelle. Ist dieses Zentrosom nicht intakt, kann eine Zelle sich nicht mehr vermehren. Dies zeigten Experimente der vergangenen Jahre und warfen eine Schlüsselfrage auf: Inwieweit lässt sich die Zentrosomen-Integrität, also die Unversehrtheit der Zentrosomen, manipulieren – zum Beispiel bei Erkrankungen wie Krebs, bei denen sich Zellen unkontrolliert vermehren?

Die FAU-Forscher haben nun erstmals untersucht, ob der Zustand der Zentrosomen-Integrität im Tierreich auf natürliche Weise reguliert wird, um die Zellvermehrung bestimmter Zellen zu kontrollieren.

Dramatischer Unterschied

„Mit großer Überraschung haben wir festgestellt, dass das Zentrosom in Herzmuskelzellen von Zebrafischen und Lurchen bis ins Erwachsenenalter intakt bleibt", sagt Dr. David Zebrowski, der sich seit fünf Jahren mit der Forschung an Zentrosomen beschäftigt. „Damit haben wir zum ersten Mal einen wesentlichen Unterschied zwischen den Herzmuskelzellen von Säugetieren und Zebrafischen sowie Lurchen entdeckt, der erklären kann, warum der Mensch sein Herz nicht regenerieren kann.“

Dass es einen natürlichen Prozess zur Regulation der Zentrosomen-Integrität in Herzmuskelzellen von Säugern gibt, eröffnet zukünftiger Forschung vielfältige Möglichkeiten. Einerseits bietet die Beobachtung einen neuen Ansatzpunkt, um möglicherweise die Vermehrung von Herzmuskelzellen beim Menschen und damit die Herzregeneration zu stimulieren. Andererseits kann die Zentrosomen-Integrität genutzt werden, um nach Herzmuskelzellen zu suchen, die möglicherweise ihre Fähigkeit zur Vermehrung behalten haben – womit sich ein neues therapeutisches Ziel eröffnet. Schließlich könnte die detaillierte Aufklärung des Mechanismus auch dazu beitragen, das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen zu hemmen.

Die Basis der Forschung zur Herzregeneration ist die Zellzyklus-Initiative CYDER (Cell Cycle in Disease and Regeneration), die Prof. Dr. Felix B. Engel, Experte für Herzregeneration, ins Leben gerufen hat. CYDER wird seit 2014 von der FAU im Rahmen ihrer Emerging Fields Initiative (EFI) unterstützt. EFI fördert dabei herausragende, vorzugsweise interdisziplinär angelegte Vorhaben frühzeitig, flexibel und unbürokratisch. Für die Qualität der geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, der Ideen und Forschungsansätze bürgt ein strenger Auswahlprozess.

*Das Paper finden Sie unter: http://dx.doi.org/10.7554/eLife.05563

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 

Prof. Dr. Felix Engel
Tel.: 09131/ 85-25699
felix.engel@uk-erlangen.de
Dr. Susanne Langer
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

360° TOP: Zivilgerichte bewerten die Empfehlungen des BfR in der EHEC-Krise im Jahr 2011 als rechtmäßig

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Berufungen in Verfahren vor dem Kammergericht Berlin zurückgenommen - Urteile des Landgerichts Berlin vom 06.06.2014 rechtskräftig  

 

 

Mikroskopaufnahme von zwei E.coli-Bakterien (Quelle: BfR)

 

Das Landgericht Berlin hatte in erster Instanz zwei Klagen von Gemüseerzeugern abgewiesen, die die Bundesrepublik Deutschland und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf Schadensersatz verklagten. Hintergrund der geltend gemachten Schäden waren Einbußen, die die Kläger auf den Umsatzrückgang von Gemüse im Rahmen der EHEC-Krise zurückführten. Nachdem das Kammergericht Berlin in der mündlichen Berufungsverhandlung darauf hinwies, dass in den Verzehrsempfehlungen der Bundesinstitutionen im Verlauf der EHEC-Aufklärungsarbeiten kein amtspflichtwidriges Verhalten zu sehen sei, nahmen die Klägerinnen ihre Berufungen zurück. Die Urteile der ersten Instanz sind damit rechtskräftig.

„Der Ausgang des Verfahrens bestätigt unseren Ansatz der umfassenden Kommunikation von Risiken in Krisensituationen“, kommentierte BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Die EHEC-Krise stellte Verbraucher, Erzeuger und Handeltreibende wie auch die staatlichen Institutionen vor schwierig zu bewältigende Herausforderungen. Angesichts derart schwerwiegender gesundheitlicher Schädigungen und Gefahren müssen die Behörden angemessene, vorläufige Empfehlungen auf der Basis des aktuellen Erkenntnisstandes aussprechen können. Die Richtigkeit dieses Ansatzes wird durch die vorliegenden Urteile bestätigt und durch das BfR auch bei künftigen Krisen angewandt werden.“

Zu Beginn des EHEC O104:H4-Ausbruchs im Frühsommer 2011 in Deutschland hatte das BfR gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut eine Stellungnahme herausgegeben, in der empfohlen wurde, bis auf Weiteres Tomaten, Salatgurken und Blattsalate, insbesondere in Norddeutschland, nicht roh zu verzehren. Grundlage dieser Empfehlung war das Ergebnis einer Ende Mai 2011 in Hamburg durchgeführten epidemiologischen Studie, die einen Zusammenhang zwischen diesen Lebensmitteln und den Erkrankungen ergab.

Im weiteren Verlauf der Ausbruchsuntersuchungen wurden zu einem späteren Zeitpunkt als Ursache aus Ägypten importierte Bockshornkleesamen identifiziert, die zur Sprossenherstellung verwendet worden waren.

Bei den Klägerinnen handelte es sich um Gemüseanbaubetriebe, die unter anderem Rucola herstellen. Ihre Schadensersatzansprüche stützten sie darauf, mit der Stellungnahme bezüglich Tomaten, Salatgurken und Blattsalaten hätten die staatlichen Institutionen ihre Amtspflichten verletzt und einen ersatzfähigen Schaden herbeigeführt. Das Landgericht hatte die Klagen in erster Instanz abgewiesen und die Befugnis der Bundesregierung und der Bundesinstitutionen bei bundesländerübergreifenden Krisen zur Information der Bürger bestätigt.

Angesichts der damaligen schwerwiegenden EHEC-Erkrankungen mit schweren Verlaufsformen (855 Menschen erkrankten am hämolytisch-urämisches Syndrom - HUS und 2.987 an Gastroenteritis) sowie 53 Todesfällen sei die Informationsvermittlung auch im konkreten Fall verhältnismäßig gewesen. Die Bundeseinrichtungen hätten außerdem in angemessener Form auf bestehende Unsicherheiten bei der Bewertung der Krise und ihrer Ursachen hingewiesen. Das Kammergericht teilte die Einschätzung und veröffentlichte dies in einer Pressemitteilung vom 14.07.2015.

https://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/kg/presse/archiv/20150714.1540.402276....

Die Aktenzeichen der Urteile des LG Berlin lauten:

28 O 158/13
28 O 104/13

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin
Deutschland


Dr. Suzan Fiack
Telefon: 030-18412-4300
Fax: 030-18412-4970
E-Mail-Adresse: newsletter@bfr.bund.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/ehec___enterohaemorrhagische_escherichia_col...

Informationen des BfR zum Thema EHEC

360° TOP-Thema: Diabetes mit Magenoperation - Magenband- und -bypass

Medizin am Abend Berlin Fazit: 
Diabetes mit Magenoperation oder Lifestyle-Änderung stoppen
Was Diäten in vielen Fällen nicht schaffen, gelingt häufig durch eine Operation: Eine Magenverkleinerung oder ein Magenbypass können das Körpergewicht deutlich senken und einen Typ-2-Diabetes im besten Falle beseitigen, oder aber dessen Einstellung deutlich verbessern. Ob der Stoffwechsel auch langfristig normalisiert bleibt, müssen jedoch erst weitere Langzeit-Studien zeigen. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) hält es für wichtig, dass Patienten nach der Magenoperation ihren Lebensstil – also Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten – ändern, um das neue Gewicht und eine verbesserte Diabeteskontrolle auf Dauer zu halten.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken 7,2 Prozent der Deutschen im Verlauf ihres Lebens an Diabetes. Bei den meisten ist es der Typ 2, der neben einer gestörten Insulinproduktion immer auch durch einen zunehmenden Wirkungsverlust des Hormons Insulin verursacht wird. „Die Erkrankung ist häufig Folge einer jahrelangen qualitativen und quantitativen Überernährung in Kombination mit Bewegungsmangel und passiver Lebensweise, die zur Fettleibigkeit und bei Menschen mit einer polygenetischen Veranlagung zum Diabetes führt“, erläutert Professor Dr. med. Andreas Schäffler, Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Standort Gießen. Eine Diät mit Lebensstilmodifikation könnte einen Typ-2-Diabetes im Prinzip heilen oder zumindest langfristig hinauszögern. „Den allermeisten Menschen gelingt es jedoch nicht, ihr Körpergewicht auf Dauer um mehr als fünf bis zehn Prozent zu senken und die Lebensweise nachhaltig zu verändern“, sagt Schäffler: „Dies reicht in der Regel nicht aus, um den Blutzucker zu normalisieren.“

Eine kürzlich in JAMA Surgery veröffentlichte Studie bestätigt diese Erfahrung. Dort gab es drei Gruppen. In einer folgten die Patienten einer strengen Diät. In der zweiten wurde in einer Operation ein Magenbypass angelegt, bei dem der Speisebrei über einen verkleinerten Magen in eine untere Dünndarmschlinge geleitet wird. In der dritten Gruppe wurde der Magen durch ein einstellbares Band verkleinert. Ein Vorteil der Studie war die relativ lange Nachbeobachtungsphase von drei Jahren, ein Nachteil die doch relativ geringe Fallzahl von insgesamt 61 Studienteilnehmern.

Keiner der Teilnehmer, die über ein Jahr einer intensiven Diät folgten, konnte am Ende der Nachbeobachtung auf seine Blutzuckermedikamente verzichten. Erfolgreicher waren die Patienten, die sich einer Operation unterzogen. 
Die größte Wirkung erzielt ein Magenbypass
„Die Patienten verloren fast 30 Prozent ihres Körpergewichts und zwei Drittel konnten in der Studie auf Diabetesmedikamente verzichten“, berichtet der Experte aus Gießen. Mit dem Magenband verloren die Patienten laut Schäffler weniger als 20 Prozent an Gewicht. Hier konnte auch noch nach drei Jahren ein Drittel auf Diabetesmedikamente verzichten.

Da jede Operation mit gewissen Risiken einhergeht, sind Magenband- und -bypass nur sinnvoll, wenn die Gewichtsreduktion auf Dauer erhalten bleibt. 
Dies erfordert eine dauerhafte Umstellung der Ernährung und der Lebensweise. Erstere wird teilweise durch den kleineren Magen erzwungen, der die Größe der Portionen beschränkt. „Die Patienten müssen aber zusätzlich auf eine ausgewogene Ernährung achten“, sagt DGE-Mediensprecher Professor Dr. med. Matthias M. Weber von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Dies gelte insbesondere beim Magenbypass, der die Strecke des Darms verkürzt, wo Nahrungsmittel und Vitamine aufgenommen werden.

Wenn diese Umstellung gelingt, kann die Operation langfristig erfolgreich sein. In der US-Studie waren die Patienten auch nach drei Jahren noch vom Diabetes befreit. „Die Untersuchung gehört zu einer Reihe von Studien, die in den letzten Jahren die metabolische Wirksamkeit der bariatrischen Operationen bestätigt haben“, sagt Weber. Das Besondere an der Studie war, dass auch zahlreiche Patienten erfolgreich mit einer Operation behandelt wurden, deren Fettleibigkeit mit einem BMI von 30 bis 35 noch nicht allzu weit fortgeschritten ist. Der DGE-Mediensprecher hält diese Ergebnisse zwar für vielversprechend, bleibt in seiner Empfehlung aber zurückhaltend. „Wir wissen heute nicht, wie der Körper nach zehn oder 20 Jahren auf die bariatrische Operation reagiert, sodass bis zum Vorliegen von mehr Erfahrung die Operation auch weiterhin nur Patienten mit schwerem Übergewicht und begleitenden Risikofaktoren angeboten werden sollte.“

Literatur:
Courcoulas AP, Belle SH, Neiberg RH, Pierson SK, Eagleton JK, Kalarchian MA, DeLany JP, Lang W, Jakicic JM. Three-Year Outcomes of Bariatric Surgery vs Lifestyle Intervention for Type 2 Diabetes Mellitus Treatment: A Randomized Clinical Trial. JAMA Surgery 2015; doi: 10.1001/jamasurg.2015.1534

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken, „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen, wie Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach „außen“ ab.

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