Hemmende Synapsen beeinflussen Signale im Gehirn mit hoher Präzision

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Die Macht des Einzelnen

Informationen werden in unserem Gehirn über Billionen von Synapsen von einer Zelle zur nächsten weitergegeben. Für einen optimalen Datenfluss ist jedoch nicht nur die Übertragung von Informationen wichtig, sondern auch ihre gezielte Hemmung. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie in Martinsried konnten nun in Mäusen zeigen, dass selbst einzelne hemmende Synapsen die Signalverarbeitung maßgeblich beeinflussen können. Die Studie ergänzt ein wichtiges Puzzleteil zum Verständnis dieser grundlegenden Gehirnfunktion, die auch bei manchen Krankheiten eine Rolle spielt. 

Hemmende Nervenzellen (grün) können über einzelne Synapsen die Signalverarbeitung in Zellen der Großhirnrinde (rot) modulieren oder blockieren.
Hemmende Nervenzellen (grün) können über einzelne Synapsen die Signalverarbeitung in Zellen der Großhirnrinde (rot) modulieren oder blockieren.
MPI für Neurobiologie / Müllner


Das menschliche Gehirn besteht aus rund 100 Milliarden Nervenzellen.

Jede dieser Zellen ist über mehrere hundert bis tausend Synapsen mit anderen Zellen verbunden.

Unser Denken, Handeln und Fühlen, aber auch unsere Organ- und Körperfunktionen werden durch die synaptische Informationsweitergabe gesteuert – in jeder Sekunde sind es viele Billiarden Impulse.

Damit dieser enorme Datenstrom in geregelten Bahnen läuft, gibt es erregende Synapsen, die Informationen zwischen Zellen weitergeben, und hemmende Synapsen, die den Informationsfluss eingrenzen und verändern.

Wie wichtig auch das Unterdrücken unerwünschter Signale ist, zeigt sich unter anderem, wenn die Funktion der hemmenden Synapsen gestört ist:

Es kommt zu einer überhöhten Erregung im Gehirn, wie sie zum Beispiel bei Epilepsie zu sehen ist. Doch auch um zu lernen, oder sich zu erinnern, braucht das Gehirn Nervenzellen, die die Aktivität anderer Nervenzellen regulieren.

Die meisten dieser hemmenden Synapsen docken an die Empfangseinheit der Zielzelle an, die Dendriten. Welche Wirkung diese hemmenden Synapsen jedoch genau haben und wie präzise sie agieren, war bislang nicht erforscht.

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie konnten nun in Mäusen zeigen, dass selbst einzelne hemmende Synapsen die Signalverarbeitung in den Dendriten anderer Zellen entscheidend beeinflussen. 

Die Neurobiologen untersuchten den Einfluss der dendritischen Hemmung auf Nervenzellen im Hippocampus, einem Gehirnbereich, in dem unter anderem Kurzzeit- in Langzeiterinnerungen umgewandelt werden.

Mit einer fein abgestimmten Kombination verschiedener Methoden konnten die Forscher durch das Mikroskop beobachten, wie schon einzelne hemmende Synapsen die Stärke und Ausbreitung eines Signals in der gehemmten Nervenzelle erheblich veränderten. 

Die Ergebnisse zeigen, dass Nervenzellsignale durch hemmende Synapsen mit einer Präzision von wenigen Millisekunden und Mikrometern in ihrer Amplitude reguliert werden können.

Es war bekannt, dass hemmende Nervenzellen eine sehr grundlegende Funktion im Gehirn erfüllen. "Dass aber bereits einzelne hemmende Synapsen eine wichtige Rolle spielen und eine so präzise Wirkung haben, hat uns richtig fasziniert", erklärt Fiona Müllner, die Erstautorin der gerade erschienenen Studie. Aufbauend auf ihre Ergebnisse konnten die Wissenschaftler mit Hilfe eines Modells zeigen, wie einzelne hemmende Synapsen sogar die synaptische Plastizität, die Grundlage für Lernen und Gedächtnis, kontrollieren könnten. "Uns interessiert jetzt natürlich ganz besonders, welche Einflüsse eine so präzise Hemmung auf die Speicherung von Information im Nervensystem hat ", fügt Tobias Bonhoeffer hinzu, der mit seiner Abteilung am Max-Planck-Institut für Neurobiologie die Grundlagen der synaptischen Plastizität untersucht.

ORIGINALVERÖFFENTLICHUNG
Fiona Müllner, Corette Wierenga, Tobias Bonhoeffer
Precision of Inhibition: Dendritic Inhibition by Individual GABAergic Synapses on Hippocampal Pyramidal Cells Is Confined in Space and Time
Neuron, 5. August 2015

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Dr. Stefanie Merker
Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried
Tel.: 089 - 8578 3514
E-Mail: merker@neuro.mpg.de

Prof. Dr. Tobias Bonhoeffer
Abteilung "Synapsen – Schaltkreise – Plastizität"
Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried
Tel.: 089 - 8578 3751
Email: office.bonhoeffer@neuro.mpg.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://www.neuro.mpg.de/bonhoeffer - Webseite der Abteilung von Prof. Tobias Bonhoeffer am Max-Planck-Institut für Neurobiologie

360° TOP-Thema: Ihre Entscheidungsfindung, morgen am Donnerstag, den 06.August 2015!

Medizin am Abend Berlin Fazit: Bereits moderater Stress sabotiert die Selbstkontrolle

Starker Stress kann unsere Entscheidungsfähigkeit mindern. Nun zeigen Neuroökonomen der Universität Zürich, dass bereits moderater Stress ausreicht, um unsere Selbstkontrolle herabzusetzen. Ihre neue Studie liefert wichtige Hinweise zum Verständnis, wie Stress unser Gehirn bei der Entscheidungsfindung beeinflusst. 
 
Entscheiden wir uns für die Frucht oder das Kuchenstück zur Nachspeise? Eine anstrengende Sitzung am Morgen oder ein schwieriges Gespräch mit einem aufgebrachten Kunden kann beeinflussen, ob wir nach dem Mittagessen zu einem zusätzlichen Stück Kuchen greifen. Neuroökonomen der Universität Zürich zeigen in einer neuen Studie, wie Stress das Gehirn dazu bringen kann, die Selbstkontrolle herabzusetzen, wenn es mit einer Wahl konfrontiert wird.

In der Studie wurden 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Labor einer Behandlung unterzogen, die moderaten Stress erzeugt: Die Versuchsleiterin beobachtet und bewertet die Probanden, während diese eine Hand drei Minuten lang in Eiswasser tauchen. Nach dieser Behandlung wählten die Probanden im MRT-Scanner in einer Reihe von Entscheidungen zwischen jeweils zwei Speisen aus. Weitere 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden einer Kontroll-Behandlung unterzogen. Bei der Auswahl der Speisen standen alle Probanden vor der Wahl, etwas Schmackhaftes, aber Ungesundes zu essen, oder etwas, das zwar gesund, aber weniger schmackhaft war. Alle Probanden hatten vorgängig angegeben, dass sie einen gesunden Lebensstil führten – etwa indem sie sich ausgewogen ernährten und Sport trieben.


Gestresste bevorzugten ungesunde Speisen

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass jene Personen mit der stressreichen Eisbadbehandlung die geschmacklichen Attribute übergewichteten. Sie wählten mit grösserer Wahrscheinlichkeit eine ungesunde Speise aus als jene Probanden ohne Eisbadbehandlung.

Die Auswirkungen des Stress’ waren auch im Gehirn sichtbar, wie die Wissenschaftler mithilfe von bildgebender funktioneller Magnetresonanz-Tomographie (FMRT) belegten.

Zwischen den Hirnregionen, die für die Ausübung von Selbstkontrolle wichtig sind – wie dem Mandelkern, dem Striatum und dem für die Entscheidungsfindung wichtigen dorsolateralen und ventromedialen präfrontalen Kortex – zeigten sich bei den gestressten Teilnehmern veränderte neuronale Verbindungsmuster.

Das üblicherweise mit Stress in Verbindung gebrachte Hormon Cortisol spielte jedoch nur für einige dieser neuronalen Veränderungen eine Rolle.

Stress wirkt sich über mehrere Hirnregionen aus

«Unsere Erkenntnisse sind ein wichtiger Schritt zum Verständnis der Interaktionen zwischen Stress und Selbstkontrolle im menschlichen Gehirn.

Klar ist, dass sich Stress über mehrere Wege im Gehirn auswirkt», sagt Hauptautorin Silvia Maier vom Labor zur Erforschung Sozialer und Neuronaler Systeme der Universität Zürich. Ebenso sei die Fähigkeit zur Selbstkontrolle an mehreren Punkten des neuronalen Netzes für Störungen empfänglich. «Die optimale Selbstkontrolle erfordert ein präzises Gleichgewicht zwischen den Interaktionen der beteiligten Gehirnregionen. Selbstkontrolle lässt sich nicht mit einem Schalter vergleichen, der entweder ein- oder ausgeschaltet ist», so Silvia Maier.

 «Stattdessen könnte man eher an einen Regler denken, mit dem die Stärke der Selbstkontrolle flexibel angepasst werden kann.»

Die Studie weist laut der Forschenden darauf hin, dass sogar moderater Stress die Selbstkontrolle beeinträchtigen kann. «Dies ist eine wertvolle Erkenntnis, da moderate Stressfaktoren häufiger sind als extreme Ereignisse und daher die Selbstkontrolle häufiger und bei einem grösseren Teil der Bevölkerung beeinflussen», bilanziert Todd Hare, Professor für Neuroökonomie am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich.

«Es könnte interessant sein zu prüfen, ob einige der Faktoren wie Sport und soziale Unterstützung, die erwiesenermassen vor strukturellen Gehirnveränderungen nach schwerem Stress schützen, auch die Auswirkungen von moderatem Stress bei der Entscheidungsfindung dämpfen können.» Da es beim Ausmass des erlebten Stress’ eine beachtliche Streuung unter den Teilnehmern gab, ist es laut Hare zudem wichtig, zu untersuchen, warum einige Menschen widerstandsfähiger gegen Stress sind als andere.


Literatur:

Maier et al.: Acute Stress Impairs Self-Control in Goal-Directed Choice by Altering Multiple Functional Connections within the Brain’s Decision Circuits. Neuron. August 5, 2015. doi.org/10.1016/j.neuron.2015.07.005

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Nathalie Huber Universität Zürich

Schlüsselrolle hausärztlicher Praxen bei Alkoholismus


Medizin am Abend Berlin Fazit

„Risiko Alkohol? Früherkennung und Intervention in der Hausarztpraxis“ von
Katharina Liegmann, Bremen: APOLLON University Press, 2015. ‒ 140 Seiten,
broschiert, ISBN 978-3-943001-17-4.

Buchcover "Risiko Alkohol? Früherkennung und Intervention in der Hausarztpraxis" © APOLLON University Press
Buchcover "Risiko Alkohol? Früherkennung und Intervention in der Hausarztpraxis"

50-Jährigen für alternative Wohnformen im Pflegefall

Rheinische Post: AOK-Pflege-Report: Mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen für alternative Wohnformen im Pflegefall

Mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen steht alternativen Wohnformen im Pflegefall offen gegenüber, wie eine Umfrage des wissenschaftlichen Instituts (Wido) der AOK unter 50 bis 80-Jährigen für den Pflege Report 2015 zeigt, der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) vorliegt.

So kann sich mehr als die Hälfte der Befragten (54,1 Prozent) vorstellen, den Lebensabend in "betreutem Wohnen" zu verbringen. Darunter versteht man eine altersgerechte Wohnung, für die flexible Hilfen im Haushalt, bei der Betreuung und für die Pflege zur Verfügung stehen. Ebenfalls mehr als die Hälfte (51,8 Prozent) stehen dem Einzug in ein Mehrgenerationenhaus offen gegenüber. In solchen Einrichtungen helfen sich Jüngere und Ältere gegenseitig. "Während Politik und Pflegewirtschaft oft noch in den Grenzen herkömmlicher Pflegearrangements denken, sind die über 50-Jährigen schon einen Schritt weiter. Sie wünschen sich viel mehr Wohn- und Versorgungsformen zwischen Heim und Häuslichkeit", sagte der Chef des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann. Dies müsse aufgegriffen werden, forderte er. Der Möglichkeit einer 24-Stunden-Pflege, bei der eine Pflegekraft im eigenen Haushalt wohnt, stehen 41 Prozent positiv gegenüber. Die Alten-WG wird mit nur 39 Prozent Zustimmung etwas kritischer gesehen. Das Argument dagegen: "Alt macht alt".

Lediglich das Pflegeheim im Ausland findet kaum Zuspruch. Es hat das Image, dass Pflegebedürftige kostengünstig abgeschoben werden. Das Thema Pflege gehört für die Angehörigen der Generation 50+ zum Alltag. Knapp drei Viertel von ihnen (72 Prozent) haben mit dem Thema schon Erfahrung gemacht - entweder in der Sorge um die eigenen Eltern oder selbst als Pflegebedürftige.

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Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621

Gefahr von Versorgungslücken für alte Menschen

Medizin am Abend Fazit:   Demographischer Wandel verstärkt Unterschiede zwischen Stadt und Land

Deutschlands Bevölkerungsstruktur wird sich in den kommenden Jahren spürbar verändern. Das Durchschnittsalter steigt. Der Pflegebedarf nimmt zu. Während die Städte eher wachsen, dünnt der ländliche Raum weiter aus. Die Kommunen stellt das vor ganz unterschiedliche Herausforderungen. 
 
Deutschland wird bis zum Jahr 2030 um mehr als eine halbe Million Einwohner schrumpfen. Das zeigt eine Bevölkerungsprognose aus dem Datenportal "Wegweiser Kommune" der Bertelsmann Stiftung. Für die Studie wurde die zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerung für Städte und Gemeinden ab 5.000 Einwohner sowie aller Landkreise berechnet. Demnach werden in 15 Jahren trotz zu erwartender hoher Zuwanderung in Deutschland nur noch 79,97 Millionen Menschen leben, 0,7 Prozent weniger als 2012.

Der Bevölkerungsrückgang verteilt sich alles andere als gleichmäßig. Die einzelnen Bundesländer und Regionen nehmen sogar eine teils gegensätzliche Entwicklung.

Während Sachsen-Anhalt (– 13,6 Prozent), Thüringen (– 9,9 Prozent) sowie Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland (je – 7,9 Prozent) einen beachtlichen Teil ihrer Bevölkerung verlieren, werden andere Länder wachsen. Die Stadtstaaten Berlin (+ 10,3 Prozent), Hamburg (+ 7,5 Prozent) und Bremen (+ 1,0 Prozent) gewinnen ebenso an Einwohnern wie die Flächenländer Bayern (+ 3,5 Prozent), Baden-Württemberg (+ 2,1 Prozent), Hessen (+ 1,8 Prozent) und Schleswig-Holstein (+ 0,4 Prozent).

Städte wachsen, ländlicher Raum verliert

Vor allem für viele Gemeinden im ländlichen Raum dürften die Folgen des Bevölkerungsrückgangs dramatisch werden. In Hoyerswerda (Kreis Bautzen), Bitterfeld-Wolfen (Kreis Anhalt-Bitterfeld), Gräfenhainichen (Kreis Wittenberg) oder Roßleben (Kyffhäuserkreis) wohnen 2030 gut 26 Prozent weniger Menschen als 2012. Unterföhring, Feldkirchen (beide Kreis München), Ilvesheim (Rhein-Neckar-Kreis) und Teltow (Kreis Potsdam-Mittelmark) hingegen erwarten einen Anstieg der Einwohnerzahl um mehr als ein Viertel.

Generell setzt sich der Trend fort: Städtische Regionen wachsen, der ländliche Raum verliert. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung: "Es wird für die schrumpfenden und alternden Regionen immer schwieriger, eine gute Infrastruktur zu gewährleisten." Die zentrale Herausforderung sei, auch in einwohnerschwachen Regionen flexible Mobilitätsangebote, schnelles Internet und eine angemessene Gesundheitsversorgung in erreichbarer Nähe anzubieten.

Gefahr von Versorgungslücken für alte Menschen

Die zunehmende Alterung der Bevölkerung bedeutet einen erhöhten Pflegebedarf in den Kommunen.

2030 wird die Hälfte der Bundesbürger älter als 48,1 Jahre sein, während das sogenannte Medianalter 2012 noch 45,3 Jahre betrug.

In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg liegt es 2030 bei etwa 43 Jahren am niedrigsten. Am höchsten ist das Medianalter in Brandenburg und Sachsen-Anhalt (53,0 Jahre) sowie in Mecklenburg-Vorpommern (52,6 Jahre).

Auch dieser Wert verändert sich regional ganz unterschiedlich. Auf der Ebene der Städte und Gemeinden wird die Spanne von 41 bis 63 Jahren (2012: von 37 bis 56 Jahren) reichen. "Jüngste" Kommunen sind dann München, Unterföhring (Kreis München) und Münster, "älteste" Kommunen sind 2030 Bad Füssing (Kreis Passau), Guben (Kreis Spree-Neiße) und Grömitz (Kreis Ostholstein).

In den kommenden 15 Jahren steigt die Zahl der Hochbetagten über 80 Jahre bundesweit um 47,2 Prozent auf über 6,3 Millionen. 

 Mit seiner relativ jungen und wachsenden Bevölkerung wird sich Berlin gleichwohl auf einen Anstieg in dieser Altersgruppe um 75,1 Prozent einstellen müssen. Hohe Zuwächse wurden auch für Schleswig-Holstein (+ 68,8 Prozent) und Brandenburg (+ 60,9 Prozent) errechnet. Moderater verläuft die Entwicklung im Saarland (+ 31,8 Prozent) und in Nordrhein-Westfalen (+ 36,1 Prozent).

Nur in vereinzelten Gemeinden werden 2030 weniger über 80-Jährige leben als 2012. So gibt es einen Rückgang von 17 Prozent und mehr in Bad Blankenburg (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) und Heringen (Werra) im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Die Zuwächse fallen sehr viel drastischer aus: So müssen Kirchheim (Kreis München), Kropp (Kreis Schleswig-Flensburg) und Karlsfeld (Kreis Dachau) mit einem Anstieg von mehr als 180 Prozent bei den Hochbetagten rechnen. "Mit dem Anstieg dieser Altersgruppe vergrößert sich auch der Unterstützungs- und Pflegebedarf in den Kommunen. Es gilt, frühzeitig der Gefahr von Versorgungslücken aufgrund fehlender Pflegekräfte entgegenzuwirken", sagte Brigitte Mohn.

Zusatzinformationen

Die Auswertungen und Analysen stammen aus dem "Wegweiser Kommune" der Bertelsmann Stiftung. Unter www.wegweiser-kommune.de werden für alle Kommunen in Deutschland mit mehr als 5.000 Einwohnern Daten, Bevölkerungsvorausberechnungen, Handlungskonzepte und Praxisbeispiele für kommunale Akteure zur Verfügung gestellt. Der "Wegweiser Kommune" ermöglicht so einen Blick auf die Entwicklung in den Politikfeldern demographischer Wandel, Bildung, Finanzen, Integration und soziale Lage.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

Carsten Große Starmann, Telefon: 0 52 41 81 81 228
E-Mail: carsten.grosse.starmann@bertelsmann-stiftung.de

Petra Klug, Telefon: 0 52 41 81 81 347
E-Mail: petra.klug@bertelsmann-stiftung.de

Maria Droop Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Str. 256
33311 Gütersloh
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

Telefon: 05241-8181161
Fax: 05241-81681161
E-Mail-Adresse: maria.droop@bertelsmann-stiftung.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://www.bertelsmann-stiftung.de