Eltern: Bindehautentzündung in Kitas und Kindergärten


Medizin am Abend Fazit:   Ins Auge gegangen / Bindehautentzündungen verbreiten sich in Kitas ziemlich schnell.


Eine Bindehautentzündung kommt in Kitas und Kindergärten selten allein - sie macht oft die Runde. Die betroffenen Kinder haben gerötete, geschwollene Augen, ein Fremdkörpergefühl und Juckreiz, viele sind lichtscheu oder haben sogar leichte Sehstörungen. Bei bakteriellen Infektionen bilden sich Eiter und kleine Krusten. "Die Schleimhaut am Auge ist sehr dünn und empfindlich, deshalb kann sie sich schnell entzünden", erklärt Kinder- und Jugendarzt Dr. Burkhard Lawrenz aus Arnsberg im Apothekenmagazin "Baby und Familie". Eltern sollten immer mit dem Kind zum Augenarzt gehen. Oft sind antibiotische Augentropfen nötig. Solange das Kind Symptome hat, muss es zuhause bleiben. Gegen den Juckreiz helfen Augentropfen mit dem pflanzlichen Wirkstoff des Augentrosts.

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Ruth Pirhalla Tel. 089 / 744 33 123 Fax 089 / 744 33 459 E-Mail: pirhalla@wortundbildverlag.de www.wortundbildverlag.de www.baby-und-familie.de

 

Schwarzer Hautkrebs -Hautdiagnostik - Ganzkörper-Hautkrebs-Früherkennungssystem

Medizin am Abend Fazit:  Hautkrebs schnell erkennen

 

Der »Schwarze Hautkrebs« ist aggressiv und lebensbedrohlich. Wird er nicht frühzeitig erkannt, sinken die Heilungschancen – doch die Vorsorgeuntersuchungen sind kompliziert. Fraunhofer-Forscher haben mit mehreren Projektpartnern ein Assistenzsystem entwickelt, das Dermatologen bei der Diagnostik unterstützt. 

Mit dem Dermascanner wird die Hautoberfläche des Patienten aus verschiedenen Positionen gescannt.
Mit dem Dermascanner wird die Hautoberfläche des Patienten aus verschiedenen Positionen gescannt. © Dirk Mahler/Fraunhofer IFF
 
Jedes Jahr erkranken laut der Deutschen Krebsgesellschaft rund 200.000 Menschen an Hautkrebs. 

Besonders gefährlich ist der »schwarze« Hautkrebs: Dringt dieser erst einmal in tiefere Hautschichten ein, sinken die Heilungschancen auf unter 10 Prozent.

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind der einzige Weg, um kritische Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen. Der Arzt inspiziert dazu mit einem Dermatoskop – einem Mikroskop, mit dem er bis in tiefere Hautschichten hinein sehen kann – atypische Leberflecken, Experten nennen sie Nävuszellnävi, auf Merkmale wie Größe, Textur und Umrandungen und beobachtet, ob sie sich im Laufe der Zeit verändern. Da die meisten Menschen viele davon haben, ist das eine zeitaufwändige Prozedur. Zudem ist es schwierig, Veränderungen wie etwa das Wachstum einzelner Leberflecke im Auge zu behalten, da sie der Arzt bei der nächsten Untersuchung oft nicht zweifelsfrei identifizieren kann.

Ganzkörperscanner unterstützt Hautdiagnostik

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF entwickelten auf Initiative und gemeinsam mit der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Magdeburg sowie den Partnern Dornheim Medical Images GmbH und Hasomed GmbH einen dermatologischen Ganzkörperscanner, der Ärzte künftig bei der Hautdiagnostik unterstützen soll:

»Der Scanner liefert standardisierte Daten, um die Haut zu beurteilen. Er ermöglicht zugleich eine verbesserte Verlaufsdokumentation jedes einzelnen aufgefallenen Leberflecks«, sagt Dr. Christian Teutsch vom IFF. Zu Beginn der Untersuchung wird die Hautoberfläche des Patienten aus verschiedenen Positionen gescannt und in etwa 100 Einzelbilder unterteilt. Solche bildbasierten Dokumentationen gibt es bereits. »Der Knackpunkt ist aber, dass man allein anhand der Aufnahmen die tatsächliche Größe und Wachstumsveränderungen nicht eindeutig erkennen kann«, erklärt Teutsch.

Der Dermascanner erstellt daher zusätzlich 3D-Messdaten, die mit den 2D-Aufnahmen fusioniert werden. Dadurch wird jedem einzelnen Pixel im Bild ein Maßstab zugeordnet. Damit dies funktioniert, integrieren die Experten mehrere 3D-Sensoren in den Scanner. Die Sensoren und Kameras werden kalibriert, so dass ihre räumliche Lage exakt bekannt ist. Treffen nun Lichtstrahlen aus der Kamera auf den Leberfleck, kann man ihnen einen genauen 3D-Abstand zuordnen. Selbst wenn verschiedene Aufnahmen nicht aus der exakt gleichen Entfernung aufgenommen wurden – was kaum möglich ist – kann der Arzt anhand des Maßstabs die tatsächlichen Größenverhältnisse eindeutig bestimmen. Die Messdaten und Bildaufnahmen werden in eine Analysesoftware eingespeist, dort ausgewertet und durch eine automatische Klassifizierung vorsortiert. Existieren Verlaufsaufnahmen früheren Datums, vergleicht die Software diese mit den aktuellen Bildern. »Mit unserer Technologie erkennt man ein Wachstum ab einem halben Millimeter«, sagt Teutsch. Ein weiterer Vorteil: Die 3D-Messdaten erlauben dem Arzt eine eindeutige Re-Lokalisierung jedes einzelnen Leberflecks.

»Es kommt häufig vor, dass ein einzelner Patient mehrere hundert Leberflecke aufweist«, berichtet Prof. Dr. Harald Gollnick, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie. Wenn sich ein solcher Hochrisikopatient nach einiger Zeit erneut beim Arzt vorstellt, lässt sich bei einer mit Pigmentmalen übersäten Haut mit herkömmlichen Untersuchungsmethoden nicht nachvollziehen, ob Stelle und Größe der Leberflecke noch identisch sind. Gollnick: »Mit dem neuen Ganzkörper-Hautkrebs-Früherkennungssystem ist erstmals eine annähernd standardisierte Beurteilung von Zustand und Veränderungen der Haut möglich.«

»Die Diagnose selbst ist und bleibt Sache des Arztes«, betont Teutsch. Dazu stehen dem Arzt sowohl die Messergebnisse als auch die Bildaufnahmen mit einer zusätzlichen 3D-Tiefenkarte zur Verfügung, auf der die Entfernung der einzelnen Pixel in der Aufnahme verzeichnet ist. Da schon minimale Veränderungen eines atypischen Leberflecks von Bedeutung sein können, müssen die Mess- und Bilddaten zu jedem Zeitpunkt und auch zwischen verschiedenen Geräten vergleichbar sein. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Entwicklung war daher die Standardisierung des Dermascanners – ebenfalls eine Expertise des IFF: »Wir kalibrieren alle relevanten Bestandteile wie zum Beispiel Lichtquellen und rechnen die Bildaufnahmen in einen einheitlichen Farbraum um«, erklärt Teutsch. Dies stellt sicher, dass Effekte wie etwa ein Nachlassen der Leuchtstärke im Laufe der Zeit die Ergebnisse nicht beeinflussen.

Der Dermascanner steht kurz vor der Marktreife, erste Pilotanlagen wurden realisiert. Kürzlich wurde das Projektteam zudem für seine Entwicklung vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Hugo-Junkers-Preis 2014 für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt ausgezeichnet (www.hugo-junkers-preis.de).

Hinweis: Nun steht die Suche nach Investoren an, um den Hautscanner in die Serienproduktion zu bringen. 

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Britta Widmann
Telefon: (089) 1205 - 1302
E-Mail-Adresse: britta.widmann@zv.fraunhofer.de



Bauchfett und Diabetes-Risiko - Die Frau in den Wechseljahren www.myWomensCare.de

Medizin am Abend Fazit:  Was Frauen über die Wechseljahre wissen sollten

Früher oder später ist es bei jeder Frau soweit: Mit durchschnittlich 51 Jahren kommt sie in die Wechseljahre. In diesem Zeitraum, der zwischen sieben bis 15 Jahre dauern kann, verändert sich der Körper, der Hormonhaushalt stellt sich radikal um.

Durch den Mangel an Östrogenen können Hitzewallungen, Herzrasen, Haarausfall, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und ein erhöhtes Risiko für Osteoporose oder Diabetes auftreten. 

Lediglich ein Drittel aller Frauen bleibt symptomfrei, ein Drittel hat leichte Beschwerden und ein weiteres Drittel leidet so stark unter klimakterischen Beschwerden, dass das Alltagsleben massiv beeinträchtigt wird.

Doch was können betroffene Frauen tun? 

Die drei Phasen der Wechseljahre 

Wie stark die Wechseljahre bei einer Frau ausfallen, lässt sich nicht vorhersagen. Auch die Dauer kann stark variieren. Die wenigsten Frauen können benennen, wann genau sie in die Wechseljahre gekommen sind. Denn die ersten hormonellen Umstellungen im Körper laufen noch recht unbemerkt ab. Wird die Monatsblutung durch den Hormonmangel dann unregelmäßiger und bleibt schließlich ganz aus (Menopause), beginnt die Postmenopause - eine Phase, in der sich der Körper der veränderten hormonellen Situation anpasst.

Sport, Vitamine und Hormone 

Vorbeugende Maßnahmen gegen die Wechseljahre gibt es leider nicht. Bei leichten Beschwerden können Pflanzen wie Traubensilberkerze, sibirischer Rhabarber oder Johanniskraut Linderung verschaffen, die Wirkung ist jedoch nicht immer belegt. Auch eine Umstellung der Lebensweise - z.B. vitaminreiche Ernährung und viel Bewegung - kann Erleichterung bringen. Gegen starke Wechseljahresbeschwerden kann dies allein jedoch nicht helfen.

Laut Gynäkologen-Verbänden ist es am effektivsten, den Hormonmangel im Körper auszugleichen. So wird es auch bei fehlenden Schilddrüsenhormonen gemacht.

Bundesweite Erhebungen ergaben, dass mittlerweile 44 Prozent der Frauen, die wegen ihrer Wechseljahresbeschwerden zum Frauenarzt gehen, Hormongaben erhalten. Denn aktuelle Studien und individuelle Behandlungsmethoden erlauben heute einen differenzierten Blick auf Hormontherapien, die mit dem Abbruch der WHI-Studie ("Women's Health Initiative") seit 2002 zu Unrecht verteufelt wurden: 

Werden Hormone zeitnah nach der Menopause eingenommen, senkt dies mögliche Nebenwirkungen. So zeigt eine dänische Studie von 2012, dass die Teilnehmerinnen über einen Zeitraum von 16 Jahren kein erhöhtes Risiko für Brustkrebs oder Gefäßerkrankungen hatten.

Vorteile für Fettstoffwechsel und Knochen 

Zusätzlich bietet die Hormontherapie einen präventiven Gesundheitsnutzen, z.B. kann das Diabetes-Risiko gesenkt werden. Da viele Frauen in den Wechseljahren vor allem am Bauch vermehrt Fett einlagern, haben sie dadurch auch ein höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Östrogene reduzieren den Insulinbedarf und bremsen bestimmte ungünstige Veränderungen im Fettstoffwechsel und haben dadurch einen positiven Effekt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Hormongabe hat zudem einen günstigen Einfluss auf die Osteoporose. 

Welche Maßnahmen individuell geeignet sind, die Wechseljahre zu erleichtern, hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und welche Vorerkrankungen bestehen. Dies sollte immer in einem ausführlichen Gespräch mit dem Frauenarzt geklärt werden.

Weitere Tipps, um gut durch die Wechseljahre zu kommen, gibt es auf dem neuen Internetportal www.myWomensCare.de.
 
Anwendungsempfehlungen, 2012 Bühling K, Sichtweise von Frauenärzten sowie Patientinnen zur HRT, Frauenarzt 54 (2013) 


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Dr. Rhoda Busch Im Mediapark 6c 50760 Köln Telefon: 0221-569104-24 Telefax: 0221-569104-29 r.busch@signumpr.de

Speichelprobe zur Testosteronkonzentrationsbestimmung

Medizin am Abend Fazit:  Neue Studie: Testosteron ist besser als sein Ruf – es fördert auch soziales Verhalten

Dass eine hohe Konzentration von Testosteron im Blut den Menschen aggressiv macht, ist eine bekannte Tatsache. Neu ist, dass das männliche Sexualhormon auch soziales Verhalten fördert. Den Einfluss von Testosteron auf das menschliche Sozialverhalten hat Luise Reimers, Doktorandin im Forschungsteam von Jun.-Prof. Dr. Esther Diekhof (Arbeitsgruppe Neuroendokrinologie in der Abteilung Humanbiologie am Biozentrum Grindel der Universität Hamburg) untersucht. Das Ergebnis der Studie wurde jetzt im Schweizer open access-Journal „Frontiers in Neuroscience“ veröffentlicht. 
 
Testosteron ist bekannt für seinen Einfluss auf das Verhalten in Situationen von Konkurrenz bzw. Wettbewerb und Bedrohung, und man verbindet mit dem Hormon eher negative Eigenschaften wie erhöhte Aggressionsbereitschaft, Dominanz oder unsoziales Verhalten. Obwohl es auch Studien gibt, die einen prosozialen Effekt von Testosteron nachweisen konnten, wurden bisher Faktoren wie „Gruppenzugehörigkeit“ nicht in Testosteron-Verhaltensstudien einbezogen. Daher hat die Nachwuchswissenschaftlerin erforscht, inwiefern Testosteron das Verhalten während einer Konkurrenzsituation zwischen Gruppen beeinflusst.


Bei der Studie wurden 50 männliche Fußballfans getestet, die am PC ein sogenanntes Gefangenendilemma spielen mussten. Das Gefangenendilemma wird in der Verhaltensforschung angewendet, um Altruismus (Selbstlosigkeit) in Form von kooperativem Verhalten bzw. Egoismus zu erforschen. Bei dem Spiel wird untersucht, inwieweit die Spielerinnen und Spieler nur ihren eigenen Nutzen maximieren oder auch die Interessen anderer in ihre Entscheidungen mit einbeziehen und mit ihnen kooperieren. In dieser Studie wurde die körpereigene Testosteronkonzentration anhand von Speichelproben gemessen, die am Morgen des Testtages abgegeben wurden.

Die Fußballfans spielten das Gefangenendilemma auf zweierlei Weise: Zum einen sollten sie für sich selbst Punkte sammeln. Zum anderen gab es einen Wettbewerb, bei dem sie in der Gruppe gegen Fans der anderen Vereine spielen sollten und am Ende der Verein gewann, der als Gruppe die meisten Punkte hatte – die Teilnehmer mussten also zwischen persönlichem Gewinn und dem Erfolg ihrer Gruppe abwägen.

Die Daten zeigten, dass Testosteron bei Männern z.B. den Verzicht auf persönliche Vorteile zum Wohle der eigenen Gruppe oder eine erhöhte Kooperationsbereitschaft gegenüber eigenen Gruppenmitgliedern fördert. 

Dies galt vor allem in Situationen, bei denen sie sich für die eigene Gruppe einsetzen und gegen andere behaupten mussten.


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Luise Reimers
Universität Hamburg
Biozentrum Grindel und Zoologisches Museum
Tel.: 040 42838-9213
E-Mail: luise.reimers@uni-hamburg.de
Birgit Kruse Universität Hamburg

Zum Original-Artikel: http://journal.frontiersin.org/article/10.3389/fnins.2015.00183/full