Charite-Forum-Fortbildung: Samstag, 07.März 2015: Kardiovaskuläre Medizin & Hypertonie


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 Katrin Franke, geprüfte Pharmareferentin und ganzheitliche Ernährungsberaterin.

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GenderMedizin: Knochenstoffwechsel : Behandlung der Osteoporose

Medizin am Abend Fazit: Knochenstoffwechsel – Neuartige Medikamente verbessern die Behandlung der Osteoporose

Osteoporose betrifft in Deutschland weit über sieben Millionen Menschen. Sie tritt bei Frauen oft nach den Wechseljahren auf. Bei Männern und Frauen wird mit zunehmendem Lebensalter die Knochendichte geringer und erhöht damit das Risiko für Knochenbrüche. Neue Erkenntnisse zum Hormonstoffwechsel des Knochens haben die Entwicklung von neuen, rasch wirksamen und nebenwirkungsarmen Medikamenten ermöglicht. Die Medikamente, die in den Hormonstoffwechsel eingreifen, kommen als Alternative zu den bewährten Bisphosphonaten in Frage.
 
Knochen sind keine statischen Gebilde, sondern bestehen aus Zellen, die in die mineralische „Knochenmatrix“ eingebettet sind. Wie andere Gewebe im Körper werden sie ständig erneuert: Sogenannte Osteoklasten bauen die Knochenmasse ab, Osteoblasten bauen sie wieder auf. Hormone können den Knochenabbau fördern oder auch hemmen. „Das Nebennierenhormon Cortisol, das in der Medizin häufig als Entzündungshemmer eingesetzt wird, kann zur Osteoporose führen“, erläutert Professor Dr. med. Heide Siggelkow, Ärztliche Leiterin des Endokrinologikums Göttingen und 1. Vorsitzende des Dachverbandes Osteologie.

„Eine Östrogentherapie zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden hingegen hat als günstigen Nebeneffekt einen Anstieg der Knochendichte zur Folge“, ergänzt die Beirätin der DGE-Sektion Knochenstoffwechsel.
Hormone, Teile der Botenstoffe oder auch Substanzen, die in die Übertragungswege der Stoffe eingreifen, werden daher auch gezielt bei Frauen nach dem Wechsel zur Behandlung der Osteoporose eingesetzt. Ein Mittel zur Therapie der postmenopausalen Osteoporose ist Raloxifen, ein sogenannter selektiver Östrogenrezeptormodulator. Ein weiteres Osteoporosemittel ist Teriparatid, eine verkürzte Variante des Parathormons aus der Nebenschilddrüse, das seit 2003 zur Behandlung der Osteoporose bei Frauen und Männern zugelassen ist.

„Das Problem dieser Präparate ist, dass sie ihre Wirkung im ganzen Körper entfalten“, erklärt Professor Siggelkow. Das erste Mittel, das gezielt im Knochen wirkt, ist das vor vier Jahren eingeführte Denosumab. Je nach Präparat wird es vierwöchentlich oder halbjährlich mit einer Spritze verabreicht. „Der Antikörper Denosumab blockiert im Knochen das Signalprotein RANKL, das die Bildung und Aktivität von Osteoklasten fördert“, erläutert Professor Siggelkow: „Das Ergebnis ist eine Hemmung des Knochenabbaus durch die Osteoklasten und damit eine Steigerung der Knochendichte“. RANKL – die Abkürzung steht für „Receptor Activator of NF-kappaB Ligand“ – ist nicht das einzige in den letzten Jahren entdeckte Gewebshormon des Knochens, das einen Angriffspunkt für die Therapie der Osteoporose bietet. Auch das Gewebshormon Sklerostin gehört zu den Signalstoffen, mit denen Osteoblasten und Osteoklasten kommunizieren. Erste Studien zeigen, dass Sklerostin-Antikörper die Knochendichte deutlich erhöhen. Die Expertin aus Göttingen rechnet in den nächsten Jahren mit der Zulassung des Wirkstoffs.

Die neuen hormonellen Mittel könnten die langfristige Sicherheit der Osteoporosebehandlung verbessern, hofft auch DGE-Mediensprecher Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Bochum. Die derzeit am häufigsten eingesetzten Mittel, die Bisphosphonate, seien jedoch äußert effektiv und blieben das Mittel der Wahl, neben der Basistherapie mit Kalzium und Vitamin D.

Mit der zunehmenden Lebenserwartung steigt auch die Zahl der Osteoporosepatienten. Neben Frauen seien immer häufiger auch Männer betroffen, was jedoch weltweit zu wenig beachtet und untersucht werde, etwa wenn ein Mann einen Knochenbruch erlitten hat, merkt Professor Schatz an. Zur Vorbeugung empfiehlt er: „Viel Bewegung, denn ‚Muskel macht Knochen‘, gesunde, kalziumreiche Ernährung und mindestens eine halbe Stunde täglich ins Freie gehen, um die Produktion von Vitamin D in der Haut zu steigern.“

Literatur:
W. J. Fassbender, B. Willmann: Medikamentöse Therapie der Osteoporose. Dtsch med Wochenschr 2014; 139(10): 497-500.
Professor Dr. med. Heide Siggelkow: Redemanuskript DGE-Pressekonferenz, 18.03.2015

Wie der Stoffwechsel Neubildung und Abbau des Skeletts steuert

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken, „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen, wie Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach „außen“ ab.

Medizin am Abend DirektKontakt 

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-380
Fax: 0711 8931-167


http://www.endokrinologie.net
http://www.dge2015.de

Das Ebola-Virus

Medizin am Abend: Pharmakologie - Bremse für das Ebola-Virus

Um in die Wirtszellen zu gelangen, spannt das tödliche Ebola-Virus die
Zellmaschinerie ein – unter anderem bestimmte Calcium-Kanäle der Zellwand.
Die lassen sich mit einem Wirkstoff blocken, was im Tiermodell die
Infektion stoppt.

Erst kürzlich kamen auch gute Nachrichten aus den Staaten Westafrikas, in
denen das tödliche Ebola-Virus wütet. In den drei am stärksten betroffenen
Ländern ist die Zahl der Neuinfektionen gesunken, den jüngsten Ausbruch in
Mali erklärt die Weltgesundheitsorganisation WHO offiziell für beendet.
Doch die Hoffnung könnte trügerisch sein. Schließlich hat ein Ausbruch
noch nie so lange gedauert wie der jetzige, noch nie ein so großes Gebiet
betroffen. Und noch immer verläuft in diesen Ländern die Mehrzahl der
Infektionen tödlich. Ein zugelassenes Medikament gegen Ebola gibt es
bislang nicht, nur eine Reihe von Wirkstoffkandidaten. Der Erreger löst
ein schweres hämorrhagisches Fieber aus, am Ende stehen schwere innere
Blutungen und schließlich ein Multiorganversagen.

Wie sich das Virus seinen Weg in den Körper bahnt und anschließend den
Stoffwechsel der Wirtszellen ausnutzt, um neue Viruspartikel zu bauen, ist
nicht in allen Teilen bekannt. Jetzt ist es einem deutsch-amerikanischen
Forscherteam gelungen, dem Bild ein weiteres entscheidendes Detail
hinzuzufügen – und damit gleichzeitig einen weiteren Ansatz für eine
mögliche Therapie aufzuzeigen. Die Wissenschaftler um die Pharmakologie-
Professoren Martin Biel und Christian Wahl von der LMU sowie den Virologen
Dr. Robert Davey vom Texas Biomedical Research Institute in San Antonio,
USA, berichten davon im renommierten Wissenschaftsblatt Science.

Die Erreger docken zunächst an bestimmte Rezeptoren an der Oberfläche vor
allem von Makrophagen, Fresszellen des Immunsystems, an. Das löst eine
Kette von Ereignissen aus: Die Zellen umschließen die Viren mit
Ausstülpungen und fangen sie so in Vesikeln ein, die wiederum mit anderen
Vesikeln, sogenannten Lysosomen, verschmelzen. Bei dieser Fusion spielen
bestimmte Ionenkanäle in den Membranen der Vesikel, sogenannte Two Pore
Channels (TPCs) , eine wichtige Rolle. Diese Kanäle, so fanden die
Forscher jetzt heraus, sind für den Infektionszyklus der Viren
unerlässlich. Sie liefern das für den Infektionsweg nötige Calcium-Ionen-
Signal. Sind sie blockiert oder defekt, bleiben die Viren in den Vesikeln
stecken und der Infektionszyklus wird wirkungsvoll unterbrochen.

Als besonders effektiv erwies sich der Wirkstoff Tetrandrin, ein
pflanzliches Alkaloid, das seit Langem in der traditionellen fernöstlichen
Medizin Verwendung findet. Tetrandrin verhindert die Infektion von
Makrophagen mit Ebola-Viren und zeigt auch therapeutische Wirkung bei
Mäusen, bei gleichzeitig vergleichsweise geringer Toxizität. Das konnten
die US-Wissenschaftler in Infektionsversuchen in ihren
Hochsicherheitslabors in San Antonio nachweisen. Die Münchner,
Spezialisten für Ionenkanäle, haben die Eigenschaften der TPCs und
insbesondere die Interaktion dieser Kanäle mit Tetrandrin in den Vesikeln
direkt analysiert. Von entscheidender Bedeutung für diese Untersuchungen
waren von den Münchnern hergestellte genetische Mausmodelle, denen TPCs
fehlen. Teile der Forschungsarbeiten fanden im Rahmen des Exzellenz-
Clusters Center for integrated Protein Science Munich (CiPSM) und des
Transregio-Sonderforschungsbereiches 152 „Steuerung der Körper-Homöostase
durch TRP-Kanal-Module“ statt.

An den TPCs anzusetzen, um das Virus zu bekämpfen, könnte aus Martin Biels
Sicht eine vielversprechende pharmakologische Strategie sein. „Wir töten
nicht das Virus ab, sondern verhindern, dass es infektiös wird“, sagt der
LMU-Forscher. „Wir greifen es also nicht direkt an, sondern gleichsam auf
einem Umweg.“ Das verringere die Gefahr, dass die hohe Variabilität der
Viren eine therapeutisch eingesetzte Substanz schnell unwirksam werden
lasse. Die Münchner Wissenschaftler wollen den Wirkstoff pharmazeutisch-
chemisch weiterentwickeln und in seiner Wirkung auf die Ionenkanäle noch
besser anpassen. „Ich bin durchaus optimistisch“, sagt Biel. „Die Chancen,
dass dabei ein aussichtsreicher Wirkstoff-Kandidat herauskommt, sind
groß.“
Science 2015

Publikation:
Two pore channels control Ebolavirus host cell entry and are drug targets
for disease treatment
Y. Sakurai, A. A. Kolokoltsov, C.-C. Chen, M. W. Tidwell, W. E. Bauta, N.
Klugbauer, C. Grimm, C. Wahl-Schott, M. Biel, R. A. Davey
Science 2014
http://www.sciencemag.org/content/347/62



Medizin am Abend DirektKontakt:

Prof. Dr. Martin Biel
Department Pharmazie
Zentrum für Pharmaforschung
Tel.: 0049 89 2180-77328
martin.biel@cup.uni-muenchen.de
http://www.cup.uni-muenchen.de/dept/ph/pharmakologie/biel.php

Prof. Dr. Christian Wahl
Department Pharmazie
Zentrum für Pharmaforschung
Tel.: 0049 89 2180-77654
christian.wahl@cup.uni-muenchen.de
http://www.cup.uni-muenchen.de/dept/ph/pharmakologie/wahl.php
Ludwig-Maximilians-Universität München, Luise Dirscherl

Patienteneigene Blutzellen

Medizin am Abend Fazit: MHH Forscher erzeugen Blut aus pluripotenten Stammzellen Patienteneigene Blutzellen in großem Maßstab / Grundstein für innovative (Blut)-Zelltransplantation / Veröffentlichung in StemCell Reports

Das menschliche Blut besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher
Blutzellen mit spezifischen Aufgaben. Ist die Blutbildung jedoch wie etwa
bei einer Leukämie gestört oder großen Verletzungen überfordert, müssen
Ärzte auf Blut- oder Stammzellspenden zurückgreifen. Forschern des
Instituts für Experimentelle Hämatologie und des Exzellenzclusters REBIRTH
(Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie) an der
Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist es gelungen, aus menschlichen
pluripotenten Stammzellen (PSC) unterschiedliche reife Blutzellen für
Bluttransplantationen herzustellen. Das Besondere: Die Zellen können in
großem Maßstab erzeugt werden und ihre Funktion ist mit der Funktion der
Blutzellen im menschlichen Körper vergleichbar. „Diese Methode könnte in
Zukunft helfen, Bluttransplantationen mit bedarfsgerecht hergestellten
Blutzellen schnell und effizient durchzuführen“, sagt Dr. Nico Lachmann,
Postdoktorand in der REBIRTH-Arbeitsgruppe iPSC basierte hämatopoetische
Regeneration. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der
Fachzeitschrift StemCell Reports. Dr. Lachmann und Dr. des. Mania
Ackermann teilen sich die Erstautorenschaft der Publikation.

Die pluripotenten Stammzellen werden während der Differenzierung in
Richtung Blutzellen in einer Petrischale in einer Art Komplex gehalten,
der kontinuierlich in der Lage ist, reife Blutzellen zu bilden. Dabei
entstehen aus nur wenigen Stammzellen spezialisierte Blutzellen. Über
einen Zeitraum von sechs Monaten können die Wissenschaftler jede Woche bis
zu zehn Millionen Zellen pro Petrischale ernten. „Wir konnten zwei Arten
weißer Blutkörperchen erzeugen, die Makrophagen und die Granulozyten. Sie
sind genauso funktionsfähig wie Zellen, die direkt aus dem menschlichen
Körper entnommen werden“, sagt Dr. des. Ackermann aus der REBIRTH-
Arbeitsgruppe iPSC basierte hämatopoetische Regeneration. „Neue Daten
deuten daraufhin, dass wir auch andere reife Blutzellen mit dieser Methode
erzeugen können. Die entwickelte Methode ist so einfach, dass bereits
Arbeitsgruppen in Deutschland und den USA diese neue Methode nutzen“,
ergänzt Dr. Lachmann.

Medizin am Abend DirektKontakt:

Dr. Nico Lachmann, Telefon (0511)
532-5266, Lachmann.Nico@mh-hannover.de
Medizinische Hochschule Hannover, Stefan Zorn

Die Originalarbeit finden Sie unter www.cell.com/stem-cell- reports/abstract/S2213-6711(15)00026-0


Dr. Nico Lachmann und Dr. des. Mania Ackermann bei der Analyse der Blutzellen.
Dr. Nico Lachmann und Dr. des. Mania Ackermann bei der Analyse der Blutzellen. Foto: MHH/Kaiser

Rückstellung von der Einschulung kann Leistungen verschlechtern http://dasgehirn.info/

Kinder von der Einschulung zurückzustellen könnte sich negativ auf ihre
späteren Schulleistungen auswirken. Das berichtet ein deutsch-britisches
Forscherteam in der Zeitschrift „Journal of Developmental Medicine and
Child Neurology“. „Das fehlende Jahr Lernerfahrung ging einher mit
durchschnittlich schlechteren Leistungen in standardisierten Tests im
Alter von acht Jahren“, sagt Julia Jäkel von der Ruhr-Universität Bochum.
„Wir brauchen nun mehr Studien, die die Langzeiteffekte der verspäteten
Einschulung untersuchen. Unsere Ergebnisse sollten Eltern und Lehrern aber
zu denken geben.“

Verspätet und altersgemäß eingeschulte Kinder im Vergleich

http://dasgehirn.info/

Kinder, die bei der verpflichtenden Einschulungsuntersuchung schlecht
abschneiden, dürfen häufig erst ein Jahr später mit der Schule anfangen.
Eine neue Studie legt jedoch nahe, dass daraus keine besseren
Schulleistungen resultieren. Entwicklungspsychologin Julia Jäkel
untersuchte den Sachverhalt gemeinsam mit Prof. Dieter Wolke, University
of Warwick, und weiteren britischen Kollegen. Das Team verglich die
Leistungen von verspätet und altersgemäß eingeschulten Kindern. Am Ende
des ersten Schuljahres bewerteten die Lehrer die Leistungen der Kinder in
beiden Gruppen gleich. Verglichen die Forscher die Leistungen der beiden
Gruppen im Alter von acht Jahren, standen die altersgemäß eingeschulten
Kinder im Durchschnitt jedoch besser dar. Und zwar in standardisierten
Tests in Lesen, Schreiben, Mathe und Aufmerksamkeit.

Daten stammen aus der Bayerischen Längsschnittstudie

Daten von 999 Kindern, darunter 472 Frühgeborene, gingen in die Studie
ein, die von der britischen Nuffield Foundation gefördert wurde. Sie
stammten aus der Bayerischen Längsschnittstudie. Die Kinder mussten in
Bayern testen lassen, ob sie schultauglich sind. Das erfolgte drei bis
zwölf Monate vorm altersgemäßen Schuleintrittsdatum durch einen
Kinderarzt, der anschließend eine Empfehlung aussprach, ob die Einschulung
im aktuellen oder nächsten Jahr erfolgen sollte. Mit den so gewonnenen
Daten arbeitete das deutsch-britische Forscherteam. „Denn natürlich
konnten wir keine Kinder für unsere Studie von der Einschulung
zurückstellen“, sagt Dieter Wolke.

Medizin am Abend DirektKontakt

Dr. Julia Jäkel, Entwicklungspsychologie, Fakultät für Psychologie der
Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22294, E-Mail:
julia.jaekel@rub.de

Mehr Forschung von Julia Jäkel
http://rubin.rub.de/de/nicht-zu-frueh-zum-rechnen

Schwere Herzschwäche - Besserung mit Schrittmacher Quadra Allure MP (Hersteller St. Jude Medical)

Medizin am Abend Fazit: Bessere Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit schwerer Herzschwäche

Im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, wird weltweit einer der ersten Schrittmacher mit vierpoligem Elektrodenkabel zur Mehrfach-Stimulation des Herzens eingesetzt. 
 
Erstmals in Deutschland haben Herzspezialisten am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Horstkotte einen neuen Herzschrittmacher implantiert, der Patienten mit hochgradiger Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bessere Behandlungsmöglichkeiten verspricht.

Das weltweit neue System, das der Kardiologe und Elektrophysiologe Dr. Klaus-Jürgen Gutleben und der Herzchirurg Dr. Thomas Eitz am 3. März 2015 einer 58-jährigen Patientin erfolgreich einsetzten, ist im Vergleich zu herkömmlichen Herzschrittmachern mit einem vierpoligen Elektrodenkabel zur Stimulation der linken Herzkammer ausgestattet. Es trägt den Namen Quadra Allure MP (Hersteller St. Jude Medical). Der Schrittmacher ist besonders geeignet für Patienten, die auf eine sogenannte kardiale Resynchronisationstherapie, kurz CRT, nicht optimal ansprechen. CRT-Patienten wurden bisher mit mit zweipoligen Elektrodenkabeln zur Stimulation der linken Herzkammer ausgestattet. Das Ziel, den durch die schwere Herzschwäche bedingten ungleichmäßigen (asynchronen) Pumpvorgang der Herzkammern zu synchronisieren, kann mit dem neuartigen System besser erreicht werden.

„Wir können mit dem neuen Herzschrittmacher jetzt über die vierpolige Elektrode gleichzeitig zwei Impulse an unterschiedlichen Stellen der linken Herzenkammer abgeben“, erläutert Dr. Gutleben das kardiologische Behandlungsverfahren.

 
Prof. Dr. Dieter Horstkotte, Chefarzt der Kardiologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, und Oberarzt Dr. Klaus-Jürgen Gutleben mit dem neuen Herzschrittmacher

„Die zusätzliche Stimulation trägt dazu bei, die Arbeit unterschiedlicher Abschnitte der Herzkammern wieder in Takt und Gleichklang zu bringen, die Resynchronisation wird damit deutlich verbessert.“

Medizin am Abend DirektKontakt 

Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Anna Reiss
 Georgstr. 11h 32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 / 97 1955
Fax 05731 / 97 2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de
www.hdz-nrw.de

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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 15.000 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Die Klinik für Kardiologie des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dieter Horstkotte ist spezialisiert auf die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzmuskelerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und entzündliche Herzerkrankungen. In der Kardiologischen Klinik werden jährlich 10.000 Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt. Rund 9.000 Patienten pro Jahr kommen zur ambulanten Behandlung in die Klinik. Modernste diagnostische und bildgebende Verfahren sowie alle modernen Kathetertechniken sichern die bestmögliche und schonende medizinische Versorgung der Patienten. Die Klinik ist Europäisches und Nationales Exzellenz-Zentrum zur Bluthochdruckbehandlung, anerkanntes Brustschmerzzentrum (CPU – Chest Pain Unit) sowie als überregionales Zentrum zur Versorgung Erwachsener mit angeborenem Herzfehler (EMAH) zertifiziert.