K.O. Tropfen - Faschingszeit!!!!!!!!!!!!!

Medizin am Abend Fazit: K.O.-Tropfen: Gefahr aus dem Glas Polizei warnt besonders in der Faschingszeit vor der Partydroge

Faschingszeit ist Partyzeit. Doch Vorsicht. Partybesucher sollten auf ihre Getränke aufpassen. Denn auf Festen, in Diskotheken oder Lokalen machen Unbekannte ihre Opfer durch sogenannte K.O.-Tropfen willenlos oder sogar bewusstlos, um sie anschließend zu berauben oder zu vergewaltigen.

"Wer auf eine Party oder in eine Diskothek geht, sollte sein Getränk immer im Blick behalten und sich nichts von Unbekannten ausgeben lassen", rät Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Fühlt man sich nach einem Getränk unerklärlicherweise komisch, ist es wichtig, Freunde oder das Personal um Hilfe zu bitten, sofort zum Arzt zu gehen sowie Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Denn nur so können weitere Opfer vor Schaden bewahrt werden, so Klotter weiter.

K.O.-Tropfen sind flüssige Drogen, die hilf-, willenlos oder gar bewusstlos machen. Insbesondere auf Partys oder in Diskotheken geben die Täter diese Tropfen heimlich in die offenen Getränke ihrer Opfer. Manchmal zum Spaß, häufig, aber um das Opfer auszurauben oder sich an ihm zu vergehen.
Bei den zumeist farb- und geruchlosen Tropfen kann es sich um Medikamente (Narkose- und Beruhigungsmittel) oder sogenannte Partydrogen wie GBL (Gammabutyrolacton) oder GHB (Gammahydroxybutyrat) handeln. GBL ist eine chemische Substanz, die sich im Körper in GHB umwandelt. GBL/GHB ist in der Partyszene zum Eigenkonsum weit verbreitet und als Liquid Ecstasy, Liquid X, Liquid E, Fantasy, Soap oder G-Juice bekannt. In Deutschland unterliegt GHB dem Betäubungsmittelgesetz.

Die Einnahme von K.O.-Tropfen verlangsamt die Aktivitäten des Gehirns und des zentralen Nervensystems. Schon zehn bis zwanzig Minuten nach der Einnahme beginnt die Wirkung, die bis zu vier Stunden, zum Teil auch erheblich länger anhält. Nach anfänglicher Euphorie folgen Übelkeit, Schwindel und plötzliche Schläfrigkeit. Das Opfer wird willenlos, unter Umständen sogar bewusstlos. Hat es eine zu hohe Dosis erhalten, kann es zu ernsthaften Komplikationen bis ihn zum Erstickungstod durch Atemlähmung kommen. "Besonders gefährlich ist eine Kombination mit Alkohol oder anderen Drogen. Häufig kann sich das Opfer gar nicht oder nur noch vage daran erinnern, was passiert ist", erklärt Klotter.
Hat man den Verdacht, K.O.-Tropfen bekommen zu haben, weil man sich nach dem Konsum eines Getränks anders fühlt, z.B. motorische oder psychische Auffälligkeiten spürt, die man sich nicht erklären kann, oder einen sogenannten Filmriss hat, sollte man schnellstens einen Arzt aufsuchen. K.O.- Tropfen können im Urin oder Blut nachgewiesen werden, allerdings nur bis wenige Stunden nach dem Konsum.

Wichtig ist außerdem, bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Denn das Verabreichen von K.O.-Tropfen kann verschiedene Straftatbestände erfüllen, z.B. gefährliche Körperverletzung oder Verstöße gegen das Betäubungs- bzw. Arzneimittelgesetz. "Nur mit Hilfe einer Anzeige ist es möglich, Täter zu ermitteln und mögliche weitere Opfer vor Schaden zu bewahren", bekräftigt Klotter.

Tipps:

- Getränke bei der Bedienung bestellen und selbst entgegennehmen.

- Von Unbekannten keine offenen Getränke annehmen.

- Offene Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen.

- Bei Übelkeit Hilfe beim Personal suchen.

- Freundinnen und Freunde achten aufeinander und lassen ihre Getränke nicht aus den Augen.

- Freundinnen und Freunde holen im Ernstfall sofort ärztliche Hilfe für das Opfer und verständigen das Personal.

  Medizin am Abend DirektKontakt

Hessisches Landeskriminalamt Udo Bühler Telefon: (0611) 83-8119 Fax: (0611) 83-8115 

Interaktive Hilfe für Diabetiker - Forschungsprojekt GlycoRec gestartet

Medizin am Abend Fazit: Interaktive Hilfe für Diabetiker - Forschungsprojekt GlycoRec gestartet

Diabetikern im Alltag zu helfen, komplexe Entscheidungen zu
treffen und Vorsätze tatsächlich umzusetzen – das ist das Ziel des
Forschungsprojektes "GlycoRec". Dabei handelt es sich um ein adaptives,
lernendes System, auch interaktives Bio-Life-Logging genannt. Die
Koordinationsstelle des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) mit 1,4 Millionen Euro geförderten Projektes befindet sich an der
PFH Privaten Hochschule Göttingen im Bereich Wirtschaftspsychologie.

Weitere Projektpartner sind das Unternehmen Emperra E-Health Technologies
aus Potsdam, das L3S Forschungszentrum an der Leibniz-Universität
Hannover, die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden sowie das
Deutsche Diabetes Zentrum (DDZ). Anfang Februar 2015 startete das
Forschungsvorhaben in die Umsetzungsphase.

Ausgangssituation
Diabetes mellitus ist die häufigste chronische Erkrankung in Deutschland.
Etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen, und es ist mit
einer weiteren Zunahme zu rechnen. Schon jetzt ist Diabetes einer der
häufigsten Beratungsanlässe in allgemeinmedizinischen Praxen, und in
absehbarer Zeit wird der Beratungsbedarf wegen der steigenden Fallzahlen
nicht mehr zu decken sein. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Patienten
sich richtig verhalten, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Insgesamt
müssen Diabetiker daher täglich viele Entscheidungen treffen, die etwa
Ernährungsgewohnheiten, den Status des Blutzuckerspiegels und die
erforderliche Insulindosis oder den allgemeinen Lebensstil betreffen.
Gerade ältere Patienten und solche, bei denen die Erkrankung erst kürzlich
diagnostiziert wurde, sind damit im Alltag schnell überfordert.

Konzept von GlycoRec
Hier setzt GlycoRec (von "Glycose" und "Recommendation" [also Empfehlung])
an, das Diabetes-Patienten im Alltag bei ihren Entscheidungen unterstützen
soll. GlycoRec sammelt individuelle Patientendaten mit Hilfe einer Reihe
physiologischer Sensoren (Blutzucker, Körpergewicht, Blutdruck) sowie
Informationen über den individuellen Kontext (zu Hause, unterwegs, im
Supermarkt, Wochentag, Tageszeit, Metainformationen von Lebensmitteln).
Anschließend erfolgt eine Analyse der aktuellen Situation. Dies lässt sich
auf zweierlei Arten nutzen: Erstens kann der Patient die Initiative
ergreifen und um Hilfe bei einer Entscheidung bitten. In einem
interaktiven Beratungsdialog kann er Alternativen für Ernährung,
Aktivitäten und Medikamenteneinnahme vergleichen und deren Konsequenzen
durchspielen. Zweitens kann aber auch das System die Initiative ergreifen,
etwa weil die prognostizierten Werte einen Toleranzbereich zu verlassen
drohen. Auch in diesem Fall kann der Patient individuelle
Handlungsoptionen gegeneinander abwägen. Abrufen kann der Nutzer diese
Informationen je nach Vorliebe unterwegs über eine Smartphone-App oder zu
Hause über Smart-TV.

Ziele und Vorgehen
Das Projekt GlycoRec untersucht, wie Patienten im Alltag besser
unterstützt werden können. Durch kontinuierliche Sammlung, Speicherung,
Aufbereitung und Analyse physiologischer Daten und Umgebungsdaten werden
individuelle Benutzer- und Kontextmodelle entwickelt. Diese erlauben es,
sehr viel genauere Prognosen und individuelle Empfehlungen für den
Patienten zu geben. GlycoRec stellt eine erweiterbare, integrierte
Infrastruktur aus Sensorik, Modellierung und Patienteninteraktion zur
Verfügung. Um eine solche Infrastruktur bereit zu stellen, ist es
notwendig, neue Technologien und Methoden in der Sensorik, der
Modellierung und der Benutzerinteraktion zu entwickeln. Diese werden dazu
beitragen, dass Patienten mit ihrer Krankheit besser umgehen können und
weniger Folgeerkrankungen entstehen. In diesem Sinne ist GlyoRec ein
interaktives Bio-Life-Logging für einen verständlicheren Umgang mit
Diabetes. Das Projektteam plant, in drei Jahren einen Prototyp entwickelt
zu haben.

Projektpartner
Antragsteller und Koordinator des Projektes ist Dr. Stephan Weibelzahl,
Professor für Wirtschaftspsychologie an der PFH. Er und sein Team sind für
die Entwicklung der Interaktivität und Benutzeroberfläche verantwortlich.
Technologiepartner des Projektes ist die Emperra E-Health Technologies aus
Potsdam, welche die Server-Infrastruktur für eine zentrale Datenbank sowie
einen Teil der Sensorik-Hardware beisteuert. Die Ostbayerische Technische
Hochschule Amberg-Weiden entwickelt und erprobt neuartige Sensorik im
Hinblick auf deren Nutzen für die Datenmodellierung. Das L3S
Forschungszentrum an der Leibniz-Universität Hannover arbeitet an
Algorithmen zur automatischen Analyse der Patientendaten. Das Deutsche
Diabetes Zentrum schließlich als Anwendungspartner stellt den Zugang zu
Patienten und damit eine Relevanzabschätzung sicher.

Medizin am Abend DirektKontakt zum Forschungsprojekt GlycoRec:

Prof. Dr. Stephan Weibelzahl
– Koordination Forschungsprojekt GlycoRec –
PFH Private Hochschule Göttingen
Weender Landstraße 3 – 7
37073 Göttingen
Tel.: +49 (0)551/547 00-431
www.pfh.de/glycorec
PFH Private Hochschule Göttingen, Peter Diehl

GenderMedizin: Körperliche Aktivität / Morbus Parkinson

Körperliche Aktivität ist gut für die Gesundheit, senkt das Risiko für
Schlaganfall und Demenz – kann aber noch viel mehr: Bewegung schützt vor
der Parkinson-Krankheit. Wissenschaftler des renommierten Karolinska
Instituts in Stockholm fanden heraus, dass tägliche moderate körperliche
Aktivität das Risiko für Parkinson verringert.

Am deutlichsten ist dieser Effekt bei den Männern. 

„Wir haben nun starke Gründe anzunehmen, dass
körperliche Aktivität die Wahrscheinlichkeit für eine Parkinsonerkrankung
senkt – ähnlich wie das für die Alzheimerkrankheit schon bekannt ist“,
erklärt Prof. Dr. Günther Deuschl von der Deutschen Gesellschaft für
Neurologie (DGN).

Morbus Parkinson zählt zu den neurodegenerativen Erkrankungen. Im Gehirn
sterben nach und nach Nervenzellen ab, die den Botenstoff Dopamin
produzieren – es kommt zu einem Dopaminmangel in der im Mittelhirn
gelegenen Substantia nigra, der sogenannten schwarzen Substanz. Die
Nervenzellen in diesem Areal enthalten Melanin und sind dunkel gefärbt –
daher der Name. Dopamin hat viele Aufgaben im Gehirn – unter anderem ist
der Neurotransmitter für reibungslose Bewegungsabläufe zuständig. Wenn 50
bis 60 Prozent der Dopamin-produzierenden Zellen abgestorben sind, machen
sich die ersten Krankheitszeichen von Parkinson bemerkbar. Die typischen
Symptome sind Muskelzittern in Ruhephasen, verlangsamte Bewegungen und
Steifheit der Muskeln. Warum ein Mensch an Parkinson erkrankt und der
andere nicht, ist noch weitgehend unklar. Diskutiert werden erbliche
Faktoren und Umweltgifte, welche die Substantia nigra schädigen. Eine
Prävention gegen die neurodegenerative Erkrankung gibt es nicht.

Alltagsaktivitäten in Haushalt, Beruf und Freizeit

Das schwedische Forscherteam um Karin Wirdefeldt nahm nun den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und dem Risiko, an Parkinson zu erkranken, in einer Studie (1) genauer unter die Lupe. Sie werteten die Daten von
mehr als 43.000 Schweden aus, die an einer großen Krebsvorbeugungsstudie
teilnahmen. Insgesamt wurden 27.863 Frauen und 15.505 Männer, die im
Schnitt 50 Jahre alt waren, von 1997 bis zum Ende des Jahres 2010
beobachtet. Keiner der Probanden war zu Beginn der Studie an Parkinson
erkrankt.

In einem 36-seitigen Fragebogen machten sie detaillierte Angaben zu ihren
körperlichen Aktivitäten: im Haushalt, auf dem Weg zur Arbeit, in Beruf
und Freizeit sowie zu ihrer täglichen Gesamtaktivität. Zusätzlich gaben
sie Auskunft darüber, wie körperlich aktiv sie in bestimmten
Altersperioden gewesen waren. Als Maß für die körperliche Aktivität
dienten sogenannte Metabolische Äquivalente (MET, Metabolic Equivalent of
Task) in Stunden pro Tag. Die Basis dafür war die Messung der körperlichen
Belastung über den geschätzten Sauerstoffverbrauch, der mit den
verschiedenen Aktivitäten einhergeht.

Die MET-Punkte für Haushalt, Pendeln zum Job und Freizeitaktivität wurden
als „allgemeine körperliche Aktivität “ summiert. Dann ermittelten die
Forscher das Risiko für eine Parkinsonerkrankung in Abhängigkeit von ihrer
körperlichen Aktivität. „Eine Stärke der Studie ist, dass wir damit das
gesamte Spektrum des täglichen Energieverbrauchs berücksichtigt haben,
statt uns nur auf bestimmte Bewegungsarten zu fokussieren“, so die
Forscher.

Sechs Stunden Bewegung pro Woche reduziert das Parkinson-Risiko um bis zu 45 Prozent

Im Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 12,6 Jahren erkrankten 286
der insgesamt 43.368 Studienteilnehmer an Parkinson laut nationalem
schwedischen Patientenregister – 158 davon waren Männer. Personen, die
mehr als sechs Stunden pro Woche im Haushalt und auf dem Weg zum
Arbeitsplatz körperlich aktiv waren, hatten ein 43 Prozent niedrigeres
Risiko an Parkinson zu erkranken als Probanden, die auf diese Aktivitäten
weniger als zwei Stunden wöchentlich verwendeten. Bei Männern sank das
Risiko sogar um 45 Prozent. „Schon tägliche moderate Bewegung im Alltag
kann das Parkinsonrisiko deutlich senken“, schlussfolgern die schwedischen
Forscher. Das Studienergebnis erhärtete sich, als die Forscher zusätzlich
bereits veröffentlichte prospektive Kohortenstudien (2) analysierten. Auch
hier zeigte es sich, dass moderate Bewegung das Parkinsonrisiko bei
Männern und Frauen senkt.

„Zusammen mit weiteren Studien, die in dieselbe Richtung weisen, ist dies
der Einstieg in eine wissenschaftlich abgesicherte Vorbeugung von
neurodegenerativen Erkrankungen – jenen Krankheiten, bei denen die
Nervenzellen im Gehirn zugrunde gehen“, kommentiert Deuschl, Direktor der
Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel
und Präsident der European Academy of Neurology (EAN). „Bewegung in den
Alltag zu integrieren, fällt vermutlich den meisten Menschen leichter, als
gezielt regelmäßig Sport zu treiben, und könnte positive Langzeiteffekte
für die Gesundheit haben. Die Mechanismen für diese Wirkung sind noch
nicht klar.

Körperliche Bewegung hat viele positive Effekte, darunter die
Freisetzung von Wachstumsfaktoren, verminderte Entzündungsaktivität,
höhere Vitamin-D-Produktion
“, so der Parkinson-Experte.

Parkinson tritt in der Regel in höherem Lebensalter auf. Die Diagnose wird
meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr gestellt. Es gibt allerdings
auch jüngere Parkinsonpatienten – etwa 10 Prozent sind bei der Diagnose
noch keine 40 Jahre alt.


Bei den über 60-Jährigen erkrankt etwa einer von
100 Menschen an Morbus Parkinson. Insgesamt wird die Zahl der betroffenen
Patienten in Deutschland auf 240.000 bis 280.000 geschätzt.

Nach der  Alzheimer-Krankheit ist Parkinson damit die zweithäufigste
neurodegenerative Erkrankung. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen.
Mit der steigenden Lebenserwartung wird die Anzahl der Parkinsonpatienten
in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Der Grund: die steigende
Lebenserwartung der Bevölkerung.

Quellen

1) Wirdefeldt, K. et al (2015). Physical activity and risk of Parkinson's
disease in the Swedish National March Cohort. Brain: A Journal of
Neurology 2015: 138; 269-275, DOI: 10.1093/brain/awu323

2) Xu Q, Park Y, Huang X, et al. Physical activities and future risk of
Parkinson disease. Neurology 2010;75(4):341-348.

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. med. Günther Deuschl
Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Schleswig-Holstein in Kiel
E-Mail:
Tel.: +49 (0) 431 5978501

Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Frank A. Miltner, Tel: +49 (0) 89 46148622

FreeStyle Libre: Zuckererkrankung Typ 1 Typ 2

Die DAK-Gesundheit verbessert die Versorgung bei Diabetes-Patienten. Gemeinsam mit dem Gesundheitsunternehmen Abbott startet die Krankenkasse ein exklusives Projekt für ihre Versicherten mit einer schweren Zuckererkrankung. Ab Mitte des Jahres erhalten ausgewählte Patienten einen neuen High-Tech-Sensor. Das innovative Produkt mit dem Namen FreeStyle Libre ermöglicht Zuckermessen mit einem diskreten Scan und viel mehr Einblick in den Glukoseverlauf.

Die neue Zuckermessung soll Diabetikern, die Insulin benötigen, das Leben mit ihrer Krankheit deutlich vereinfachen. Ab Mitte des Jahres versorgt die DAK-Gesundheit zunächst eine limitierte Anzahl von Patienten aus ihren Gesundheitsprogrammen Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 mit dem neuen Sensor.

"Als innovative Versorgerkasse mit besonderem Qualitätsanspruch freuen wir uns, diese Medizin-Revolution zu unterstützen und unseren Versicherten das Messsystem so schnell wie möglich als freiwillige Leistung zur Verfügung zu stellen", sagt Thomas Bodmer, Mitglied des Vorstandes der DAK-Gesundheit.

Statt den Zuckerwert routinemäßig über das Blut zu bestimmen, erfolgen die Messungen in der Zwischenzellflüssigkeit des Unterhautgewebes.* Der Patient appliziert einen Sensor am Oberarm, der etwa so groß ist wie ein Zwei-Euro-Stück. Der Sensor trägt an der Unterseite einen feinen Faden, der fortlaufend die Zuckerkonzentration misst. Der Patient kann den Sensor jederzeit mit einem kleinen Lesegerät scannen. Es speichert die Glukosewerte von bis zu 90 Tagen sicher ab. Der Sensor selbst kann bis zu 14 Tage lang getragen werden, auch beim Sport und beim Baden. Bis zu einem Meter Tiefe ist er rund 30 Minuten wasserfest.

"FreeStyle Libre ist ein Meilenstein in der Diabetestherapie. Auf eine solche Alternative zur traditionellen Blutzuckermessung haben Menschen mit Diabetes und wir Ärzte lange gewartet", so Professor Morten Schütt, Bereichsleiter Diabetes und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. "Das System erleichtert das Diabetesmanagement im Alltag erheblich und hat positive Auswirkungen auf die Lebensqualität, das Therapievertrauen sowie das soziale Umfeld."

Das FreeStyle Libre-System von Abbott ist seit November 2014 auf dem deutschen Markt. Abbott hat mit Patienten den Dialog gesucht, um ein Messsystem zu entwickeln, das den Bedürfnissen von Menschen mit Diabetes entspricht. Statt Momentaufnahmen zeigen die Lesegeräte Zuckerverläufe in Kurven-Diagrammen an, welche die Patienten auf einen Blick erfassen können. "Das FreeStyle Libre-Messsystem bedeutet mehr Freiheit für Menschen mit Diabetes", erklärt Dr. Ansgar Resch, General Manager von Abbott Diabetes Care Deutschland. "Sie bekommen mit dem neuen Flash-Glukose-Messsystem durch einen einfachen Scan wesentlich mehr Informationen als durch die herkömmliche Blutzuckermessung. Für Menschen mit Diabetes, die auf eine intensivierte Insulintherapie angewiesen sind, ergeben sich dadurch ganz neue Chancen im Umgang mit ihrer Erkrankung."

Bisher sind die Produktionskapazitäten bei Abbott noch beschränkt. Das Versorgungsprojekt startet deshalb mit einer limitierten Patientenzahl bei der DAK-Gesundheit. "Von den Patienten, die an unseren DAK-Gesundheitsprogrammen Diabetes mellitus Typ 1 und 2 teilnehmen, werden wir das Angebot zunächst denjenigen machen, die eine intensivierte Insulintherapie benötigen und am stärksten unter dem ständigen Zuckermessen leiden", betont Bodmer.

Angesprochen werden Menschen mit Diabetes, die sich im Rahmen einer intensivierten Insulintherapie täglich viele Male in den Finger stechen müssen und nach jahrzehntelanger Krankheit und tausendfachem Piks oft taube Fingerspitzen haben. Der neue Sensor soll ihnen helfen, ihre Glukosewerte schmerzfreier zu kontrollieren, um lebensbedrohliche Unterzuckerung zu vermeiden und das Risiko für Spätfolgen zu reduzieren. "Wir gehen davon aus, dass sich der Sensor in Zukunft auch in der Regelversorgung durchsetzen wird", prognostiziert Bodmer.

Abbott Diabetes Care ist ein führendes Unternehmen in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung für Systeme zur Blutzucker- und Glukosekontrolle, die Diabetiker dabei unterstützen, besser mit ihrer Erkrankung zu leben.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Kassen in Deutschland und versichert 6,2 Millionen Menschen.

* Eine zusätzliche Prüfung der Glukosewerte mittels eines Blutzucker-Messgeräts ist erforderlich bei sich schnell ändernden Glukosespiegeln, weil die Glukosewerte in der Gewebeflüssigkeit die Blutzuckerwerte eventuell nicht genau widerspiegeln, oder wenn das System eine Hypoglykämie oder eine anstehende Hypoglykämie anzeigt oder die Symptome nicht mit den Messwerten des Systems übereinstimmen. Das Setzen eines Sensors erfordert ein Einführen eines Sensorfilaments unter die Haut.