Wie beeinflussen Werte die Lebenszufriedenheit?

Medizin am Abend Fazit:
Auf dem Weg zu Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und Glück

Freundlich und hilfsbereit oder durchsetzungsstark und zielstrebig. Oder
beides? Wie persönliches Wohlempfinden und Lebenszufriedenheit zu
erreichen sind und welche Rolle Werte spielen, haben FAU-Wissenschaftler
unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm vom Lehrstuhl
Sozialpsychologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
(FAU) untersucht.*

Sie gelten als die „Big Two“ der sozialen Interaktion, als zentrale
Begriffe, die die Dualität der menschlichen Existenz umschreiben: Agency
und Communion. Agentische Eigenschaften umfassen dabei zum Beispiel
Zielstrebigkeit, Kompetenz und Durchsetzungsvermögen, um ein Ziel zu
erreichen und stehen damit für die persönliche Selbstbehauptung und
Selbstentfaltung. Es gibt aber auch agentische Werte: Diese beziehen sich
darauf, wie wichtig einem Menschen Bereiche wie zum Beispiel Einfluss,
Wohlstand, Leistung oder Anerkennung sind. Kurz: Agency spiegelt das
Streben nach Kontrolle und Einfluss sowie die Wichtigkeit dieser Bereiche
wieder.

Demgegenüber bezeichnet Communion das Streben des Menschen nach
Gemeinschaft und sozialen Beziehungen. Kommunale Eigenschaften sind etwa
Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft oder Empathie.

Kommunale Werte beziehen sich darauf, wie wichtig einem Individuum
Vertrauen, Mitgefühl, Harmonie oder Anstand sind.

In einer Studie, die erstmals diese Big Two in das Forschungsfeld
Lebenszufriedenheit integriert haben und die in Deutschland und Russland
durchgeführt wurde, untersucht Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm vom FAU-
Lehrstuhl Sozialpsychologie das Verhältnis zwischen den agentischen und
kommunalen Eigenschaften einer Person, ihren agentischen und kommunalen
Werten und der Lebenszufriedenheit.

Entscheidend sind die zwischenmenschlichen Werte

Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm geht dabei von der Hypothese aus, dass
agentische Eigenschaften zusammen mit hohen kommunalen Wertvorstellungen
die Lebenszufriedenheit positiv beeinflussen. Die Ergebnisse der Studie
bestätigen diese Annahme. „Menschen, die Selbstvertrauen haben und sich in
der Lage fühlen, ihre Ziele zu erreichen (= agentische Eigenschaften) und
die gleichzeitig zwischenmenschliche Werte (= kommunale Werte) besonders
hoch halten, sind mit ihrem Leben besonders zufrieden“, fasst Abele-Brehm
ihre Ergebnisse zusammen.

Zu ihren Wertvorstellungen, Persönlichkeitseigenschaften und ihrer
Lebenszufriedenheit wurden in der Studie insgesamt 201 deutsche und 328
russische Teilnehmer befragt. „Russland und Deutschland unterscheiden sich
in vielerlei Hinsicht, zum Beispiel hinsichtlich kultureller Traditionen
und hinsichtlich ihrer ökonomischen Situation“, sagt Abele-Brehm. Auch
seien die Russen insgesamt mit ihrem Leben weniger zufrieden als die
Deutschen. Trotzdem sind die in der Studie untersuchten Zusammenhänge in
beiden Ländern gleich. „Es sind nicht die agentischen Werte, die zufrieden
machen, sondern vielmehr die kommunalen Werte. Allerdings entfalten die
kommunalen Werte nur dann ihren positiven Einfluss, wenn sie mit Tatkraft
verknüpft sind.“

*doi:10.3389/fpsyg.2014.01320
Abele AE (2014), Pursuit of communal values in an agentic manner: A way to
happiness?. Front. Psychol. 5:1320.

Medizin am Abend DirektKontakt 

Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm
Tel: 09131/85-22307
andrea.abele-brehm@fau.de

80 Arzneimittel

Die Entscheidung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), 80 Arzneimittel faktisch vom Markt zu nehmen, könnte Folgen für Millionen Versicherte haben.

Link für Sie: Medizin am Abend Info
TOP aktuell: Mittwoch, 10.12.2014 um 19.45 Uhr

Nach einem Bericht des Branchendienstes APOTHEKE ADHOC sind auch Rabattarzneimittel großer deutscher Krankenkassen betroffen.

So darf beispielsweise der Blutdrucksenker Irbesartan des Herstellers Heumann in den Apotheken nicht mehr abgegeben werden - damit können die Rabattverträge von AOK, Barmer GEK, DAK Gesundheit, hkk, IKK Classic und Vereinigter IKK nicht mehr erfüllt werden.

Ebenfalls betroffen ist das Antidepressivum Venlafaxin - dafür haben Barmer GEK, DAK und zahlreiche Betriebs- und Innungskrankenkassen Rabattverträge mit Heumann abgeschlossen.

Der Hersteller Hormosan ist mit dem Antibiotikum Cefpodoxim Rabattpartner der AOK Bayern und mit dem Antiepileptikum Levetiracetam bei der AOK Bayern und der KKH Allianz vertreten.

In der Apotheke lässt sich nach der kurzfristigen Entscheidung des BfArM laut Recherchen von APOTHEKE ADHOC bislang kaum nachvollziehen, was an Patienten abgegeben werden kann und was nicht.

Denn viele Pharmaunternehmen haben für ihre Produkte in der Regel gleich mehrere Zulassungen in der Tasche, und die wurden von unterschiedlichen Dienstleistern gekauft.

So sind von der BfArM-Entscheidung zwar bestimmte Zulassungen betroffen, deren Dubletten aber weiterhin verkehrsfähig.

Die Krankenkassen haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Rabattverträge für Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen mit Herstellern abgeschlossen, um Arzneimittelkosten zu senken.

  • APOTHEKE ADHOC ist der unabhängige Nachrichtendienst für den Apotheken- und Pharmamarkt. 

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APOTHEKE ADHOC Skalitzer Straße 68 10997 Berlin 
Telefon: +49 - 30 - 80 20 80 560 Fax: +49 - 30 - 80 20 80 569 

Hausärzte

Medizin am Abend Fazit:

Trotz aller Kritik an den Ärzten halten die Deutschen ihren Medizinern die Treue. 

88 Prozent der Bundesbürger vertrauen ihrem Hausarzt. 89 Prozent finden ihren Arzt kompetent. Wer trotzdem einen neuen Mediziner sucht, der hat triftige Gründe.

77 Prozent würden ihren Arzt wechseln, wenn es zu Falschbehandlungen oder Fehldiagnosen kommt. 

Das zeigt die Umfrage "Arzt-Patienten-Beziehung 2014" von PENTAX Medical, für die 1.000 Bundesbürger online befragt wurden.

Für 66 Prozent der Befragten reicht die mangelnde Freundlichkeit des Personals als Anlass aus, um ihren Arzt zu wechseln.

58 Prozent ärgern sich, wenn sich der Mediziner zu wenig Zeit für sie nimmt.

Weniger wichtig ist den Befragten, wenn sie zu wenig Erklärungen und Informationen erhalten (45 Prozent).

Weitere Gründe für einen Arztwechsel sind die zu lange Wartezeit auf einen Termin und hohe Kosten für zusätzlich empfohlene Untersuchungen (jeweils 43 Prozent).

Dahinter folgen lange Wartezeit vor Ort (42 Prozent) und veraltete medizinische Geräte (42 Prozent).

Nur eine geringe Rolle spielen nicht ansprechend gestaltete Räumlichkeiten, die immerhin noch 13 Prozent der Deutschen zu einem Arztwechsel veranlassen würden.

Vom persönlichen Arzt ihres Vertrauens hat die überwältigende Mehrheit der Bundesbürger eine gute Meinung. Sie verlassen sich nicht nur auf ihn und finden ihn fachlich kompetent, 85 Prozent fühlen sich als Patient auch ernst genommen.

  • Fast genauso viele (84 Prozent) loben, dass ihr Arzt gut per Telefon zu erreichen ist. 
 83 Prozent freuen sich darüber, dass die Praxis zentral gelegen ist. Die gleiche Anzahl bescheinigt ihrem Arzt Einfühlungsvermögen.

75 Prozent finden, dass die Praxis ihres Arztes ansprechend und modern ist.

Nur 68 Prozent sind allerdings der Ansicht, dass die Technik in der Praxis auf dem neuesten Stand ist. "Wenn die technische Ausstattung nicht dem Stand der Forschung entspricht, kann auch nicht die beste Therapie garantiert werden", sagt Johannes Stäbler, Marketing Manager von PENTAX Medical.

"Leider ist es so, dass viele niedergelassene Fachärzte sich aktuelle Medizintechnik nicht leisten können, da diese Ausstattung in den knappen Honoraren nicht vorgesehen ist.

Dies sollten Gesundheitspolitiker und Krankenkassen im Sinne einer bestmöglichen Patientenversorgung dringend ändern", sagt Stäbler.

Medizin am Abend und die Umfrage

Für die Studie "Arzt-Patienten-Beziehung 2014" wurden vom Marktforschungsunternehmen Toluna im Auftrag von PENTAX Medical 1.000 Erwachsene ab 18 Jahren online befragt. 


  • Über PENTAX Medical 
  • PENTAX Medical setzt seit über 30 Jahren immer wieder neue Maßstäbe in der endoskopischen Diagnose und Therapie. Mit innovativen Produkten, leistungsstarkem Service, maßgeschneiderten Trainings sowie individuellen Finanzierungs- und Instandhaltungskonzepten bietet PENTAX Medical Endoskopikern, medizinischem Personal und Krankenhäusern wertvolle Unterstützung in der Arbeit und größtmögliche Investitionssicherheit. Ziel des Unternehmens ist es, durch sinnvolle Innovation auf höchstem Niveau die Qualität der Patientenversorgung kontinuierlich zu verbessern.
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Johannes Stäbler Marketing Manager Business Unit Germany PENTAX Europe GmbH Julius-Vosseler-Straße 104 22527 Hamburg 

T: +49 (0)40 56192-261 M: +49 (0)174 9097452 F: +49 (0)40 56192-234 johannes.staebler@pentaxmedical.com www.pentaxmedical.de

360° TOP-Thema: Valvuloplastie / Krampfadern

Medizin am Abend Fazit:

Venenklappen reparieren – Gefäße retten

Langzeitauswertung zeigt: Neues Verfahren funktioniert
Bei Krampfadern nicht sofort strippen oder zerstören

Die Standardtherapien bei Krampfadern sind die operative Entfernung oder
die Verödung der Stammvene mittels Laser oder Radiowellen.

Zwar ist die Krampfader damit beseitigt, aber damit verliert der Patient auch
wertvolles Material, das mitunter für Bypassoperationen am Herzen oder an
den Beinarterien dringend benötigt wird.

Seit einigen Jahren gibt es als Alternative zur Entfernung oder Zerstörung der Krampfadern die Möglichkeit, die Venenklappen zu reparieren.

In einer Auswertung von Langzeitdaten konnten RUB-Forscher um Prof. Dr.
Achim Mumme nun zeigen, dass diese Therapie tatsächlich langfristig
wirksam ist. Die Mediziner raten dazu, die verschiedenen Therapieoptionen
zunächst gründlich zu prüfen, bevor wertvolle Venen zerstört oder entfernt
werden. Sie berichten in der Zeitschrift „Gefäßchirurgie“.

Ausgeleierte Venen, schlecht schließende Venenklappen

Bei Krampfadern leiern die großen Gefäße in den Beinen aus. Durch die
Erweiterung der Adern können die Venenklappen, die normalerweise den
Blutfluss nur in Richtung Herz ermöglichen, nicht mehr richtig schließen.

Das Blut „versackt“ in denen Beinen. Nicht nur dicke, schwere Beine sind
die Folge, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel, die
mitunter lebensgefährlich sein können.

„Innerer Stützstrumpf“ lässt Klappen wieder schließen

Als Alternative zu Entfernung oder Zerstörung der großen Stammvene wurde
eine venenerhaltende Therapie entwickelt, die seit einigen Jahren auch im
deutschsprachigen Raum zunehmend Anwendung findet. Dabei legen
Gefäßchirurgen eine enge Kunststoffhaut an kritischen Stellen um die Vene
und verengen sie so wieder. Dadurch können die Venenklappen wieder
schließen, das Blut nicht mehr nach unten fließen. Die Vene kann sich
erholen.  

Die langfristige Wirksamkeit der sogenannten extraluminalen
Valvuloplastie war allerdings bisher ungeklärt.

Ärzte raten: Therapieoptionen genau abwägen

Gefäßmediziner der Ruhr Universität Bochum haben nun die vorhandene
Literatur ausgewertet und konnten zeigen, dass in
Nachuntersuchungszeiträumen von bis zu zehn Jahren das Ziel der
Venenerhaltung überwiegend erreicht wird.

„Damit ist die extraluminale Valvuloplastie eine echte Alternative zur sonst üblichen Therapie, welche die Venen zerstört“, sagt Prof. Mumme. Er plädiert dafür, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung arteriosklerotischer Erkrankungen wie Rauchern, Diabetikern und Bluthochdruckpatienten kritisch zu prüfen, ob Krampfadern wirklich operativ entfernt oder per Laser, Radiowellen oder Schaum verödet werden müssen.

„Die extraluminale Valvuloplastie ermöglicht es, das Organ Vene langfristig zu erhalten und sorgt dafür, dass im Bedarfsfall Material für einen Bypass zur Verfügung  steht.“

Titelaufnahme

Mumme, A., Stücker, M., Hummel, T.: Die extraluminale Valvuloplastie der
Vena saphena magna. In: Gefässchirurgie November 2014, Volume 19, Issue 7,
pp 637-642

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Achim Mumme, Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie
Leitender Arzt am Venenzentrum, Katholisches Klinikum Bochum, Gudrunstr. 56, 44791 Bochum 
Tel: 0234-509-2270, Fax: 0234/509-2272,
E-Mail: achim.mumme@ruhr-uni-bochum.de

Ernährung und Alterungsprozesse

Heute, am 10. Dezember 2014, stand die Antrittsvorlesung von Prof. Dr.
Tilman Grune auf dem Programm der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen
Fakultät der Universität Potsdam. Er sprach über das Thema „Vom Altern -
was Menschen und Proteine gemeinsam haben und wie man durch Ernährung
Einfluss nehmen kann“. Grune ist Professor für Molekulare Toxikologie und
wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Instituts für
Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE).

Der gebürtige Brandenburger erforscht die Zusammenhänge zwischen Ernährung
und Alterungsprozessen. Insbesondere interessieren ihn die zellulären
Schutzmechanismen, die beschädigte Proteine erkennen, gezielt abbauen und
so dazu beitragen, den Körper gesund zu erhalten.

Proteinschäden entstehen durch den Angriff freier Radikale, die ein
Nebenprodukt des Zellstoffwechsels sind, aber auch durch pathologische
Veränderungen, die „oxidativen Stress" auslösen. Hierzu zählt zum Beispiel
auch ein krankhaft erhöhter Blutzucker, wie er bei einer Insulinresistenz
oder Diabetes auftritt. In einer normal funktionierenden Zelle werden
oxidativ veränderte oder geschädigte Proteine abgebaut und somit
entgiftet. Bei verschiedenen Stoffwechselsituationen, bei Erkrankungen
oder auch im Alter kann diese Schutzfunktion jedoch unzureichend sein und
modifizierte Proteine sammeln sich an. Dies kann die Funktion der Zelle
beeinträchtigen. Ein Ziel Grunes ist es herauszufinden, welche Ernährung
die an der Reparatur und Entgiftung beteiligten Systeme günstig
beeinflussen kann, um Alterungsprozessen und damit verbundenen
Erkrankungen entgegenzuwirken.

Tilman Grune studierte Medizinische Biochemie in Moskau, erhielt die
Approbation und den Facharzt für Biochemie in Berlin. Er promovierte 1992
und habilitierte sich 1998 an der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Der
Wissenschaftler ging 2003 an das Institut für Umweltmedizinische Forschung
in Düsseldorf. Drei Jahre später erhielt er einen Ruf an die Universität
Hohenheim, wo er den Lehrstuhl für Biofunktionalität und Sicherheit der
Lebensmittel innehatte. 2010 folgte ein Ruf der Friedrich-Schiller-
Universität Jena an das Institut für Ernährungswissenschaften, das er bis
Mai 2014 leitete. Im Frühjahr 2014 wurde er gemeinsam vom DIfE und der
Universität Potsdam auf die Position des wissenschaftlichen Vorstands des
DIfE berufen, die mit einer W3-Professur an der Mathematisch-
Naturwissenschaftlichen Fakultät verbunden ist.



Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Tilman Grune, Tel.: +49 33200 88 2416, E-Mail:
scientific.director@dife.de