Herztransplantationszentrum

Das Transplantationszentrum im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW),
Bad Oeynhausen, ist in dieser Woche von einer Prüfungskommission der
Bundesärztekammer an zwei Tagen umfassend im Bereich der
Herztransplantationen kontrolliert worden. Die siebenköpfige Delegation,
bestehend aus Transplantationsexperten und Vertretern der
Bundesärztekammer sowie einem Vertreter des Landes NRW, hatte dabei keine
Beanstandungen gefunden.
Ausdrückliches Lob hat die Universitätsklinik für
die sehr gute und transparente Organisation des Transplantationsprogrammes
unter Oberarzt Uwe Schulz erhalten.

„Unsere Patienten vor und nach einer Transplantation können sicher sein,
dass in Bad Oeynhausen im Verfahren um die Vergabe von Spenderorganen kein
Missbrauch betrieben wurde“, betonte Prof. Dr. Jan Gummert, Ärztlicher
Direktor des HDZ NRW und Chefarzt der Klinik für Thorax- und
Kardiovaskularchirurgie. Dieses gute Ergebnis sei eine erneute Bestätigung
für das im HDZ NRW seit Jahren bewährte Acht-Augen-Prinzip. Diese Regelung
sorge bei Herz- und Lungentransplantationen dafür, dass regelkonform
gearbeitet werde.

Mit bisher über 2.100 Herztransplantationen seit 1989 ist das Herz- und
Diabeteszentrum NRW das mit Abstand führende Herztransplantationszentrum
in Europa. In 2014 sind bereits 79 Herzen bei Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen transplantiert worden. Die von Prof. Gummert geleitete Klinik
für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie ist die größte Herzchirurgische
Klinik in Deutschland, in der sämtliche Operationsverfahren durchgeführt
werden.
Herztransplantationen bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen
führt das Kinderherzzentrum im HDZ NRW unter Chefarzt Dr. Eugen Sandica
durch.

Gemäß § 12 des Transplantationsgesetzes haben der Spitzenverband der
Gesetzlichen Krankenkassen, die Bundesärztekammer und die Deutsche
Krankenhausgesellschaft eine Prüfungskommission errichtet. Diese ist
organisatorisch an die Bundesärztekammer angebunden. Die Kommission prüft
das sogenannte Allokationsverfahren, d.h. die Vermittlungsentscheidung der
Vermittlungsstelle (Eurotransplant) und der Transplantationszentren. Das
Bad Oeynhausener Transplantationszentrum hat dazu alle erforderlichen
Informationen zur Verfügung gestellt. Die Kommission ist verpflichtet,
etwaige Verstöße an die zuständigen Behörden der Länder weiterzuleiten.

„Die Zurückhaltung bei der allgemeinen Organspendebereitschaft trifft bei
uns aktuell 220 Patienten, die auf ein Herz oder eine Lunge warten“,
betont Gummert. „Das sind Menschen, denen wir in ihrer Situation dringend
helfen könnten, wenn genügend Spenderorgane zur Verfügung stehen würden.
Es sterben einfach noch zu viele Menschen auf der Warteliste.“

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Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad
Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von
Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 37.000 Patienten pro Jahr,
davon 15.000 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes
Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten vier
Universitätskliniken und Institute seit 30 Jahren interdisziplinär
zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik und zugleich Akademisches
Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum.

In der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW unter
der Leitung von Prof. Dr. med. Jan Gummert werden jährlich mehr als 3.800
Patienten am offenen Herzen und den herznahen Gefäßen operiert. Die Klinik
ist deutschlandweit führend in den Bereichen Herzklappenoperationen,
Herztransplantationen, Kunstherzimplantationen sowie Herzschrittmacher-/
ICD-Eingriffe.
Seit 1989 wurden hier mehr als 3.000
Herzunterstützungssysteme implantiert. Mit 75 Herztransplantationen in
2013 (gesamt: über 2.100) ist die Klinik das bundesweit größte
Herztransplantationszentrum.
Zu den weiteren Schwerpunkten der Klinik
zählen die minimalinvasive Klappenchirurgie und die Bypasschirurgie am
schlagenden Herzen.

Medizin am Abend DirektKontakt

Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 / 97 1955
Fax 05731 / 97 2028

Pflege-TÜV: Medizinisch-pflegerische Versorgung bis hin zum Pflegestärkungsgesetz

Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, hat die Forderung des Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), nach einer umgehenden Aussetzung des Pflege-TÜV`s zurückgewiesen. "Einen Stopp der Checks halte ich für falsch", sagte Lauterbach der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe).

Es stimme zwar, dass die Benotung nicht gut funktioniere. Aber sie sei auch nicht wertlos. "Manche Missstände in Heimen wurden dadurch schon aufgedeckt. Deshalb kann es nicht darum gehen, populistisch etwas abzuschaffen, sondern den Pflege-TÜV so schnell wie möglich zu verbessern", erklärte Lauterbach. Es müsse Schluss damit sein, bei der Benotung Wichtiges mit Unwichtigem verrechnen zu können. "Die medizinisch-pflegerische Versorgung muss im Mittelpunkt stehen und nicht die Frage, wie viele Feste ein Heim veranstaltet", sagte der SPD-Politiker. Er gehe davon aus, dass man hier im nächsten Jahr zu einer Lösung komme.

Laumann hatte den Pflege-TÜV vor wenigen Tagen als irreführend bezeichnet und die Aussetzung der Veröffentlichung der bisherigen Pflegenoten verlangt.

Medizin am Abend Hintergrund:

VdK-Petition für eine große Pflegereform am 1.12. im Bundestag
„Unsere Petition für eine große Pflegereform ist ein deutliches Signal an die politisch Verantwortlichen, endlich im Sinne der Pflegebedürftigen ein nachhaltiges Gesetz auf den Weg zu bringen“, so Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland. Am 1. Dezember wird im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages die Petition des Sozialverbands VdK beraten, die dieser im Zuge seiner Kampagne „Große Pflegereform – jetzt!“ eingereicht hatte.
200.000 Menschen hatten schriftlich und online die VdK-Petition für ein Gesetz unterzeichnet, das die Pflegeversicherung endlich einer echten grundlegenden Reform unterziehen soll. In der Petition heißt es: „Der Deutsche Bundestag möge eine Reform beschließen, die auf der Grundlage eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs den Hilfebedarf eines Menschen ganzheitlich, also unter Einbeziehung von seelischen, geistigen und körperlichen Einschränkungen, beurteilt.“ Denn bisher erhalten Demenzkranke kaum Pflegeleistungen. Auch wenn sie häufig 24 Stunden am Tag Betreuung benötigen, passen sie aufgrund ihrer eher geistigen als körperlichen Einschränkungen nicht in das jetzige System der Pflegestufen. „Angesichts einer deutlichen Zunahme von Demenzerkrankungen in einer älter werdenden Gesellschaft ist dieser Zustand unhaltbar – für die Erkrankten wie für deren Angehörige“, erklärt Mascher und fordert konkret:
• eine neue Definition von Pflegebedürftigkeit
• mehr Pflegeleistungen für Menschen mit Demenz
• frühe Hilfen bei beginnender Pflegebedürftigkeit
• mehr Entlastung und bessere soziale Absicherung für pflegende Angehörige
• bessere Betreuung im Pflegeheim durch mehr Pflegepersonal
• Stärkung der häuslichen Versorgung für alle Pflegebedürftigen
• Stärkung von Prävention und Rehabilitation
• eine ganzheitlichere und bedarfsgerechtere Pflege
„Das verabschiedete Pflegestärkungsgesetz reicht trotz kleinerer Verbesserungen nicht aus“, betont die VdK-Präsidentin. „Zwei wichtige Aspekte unseres Kampagnenmottos wurden darin nicht berücksichtigt“, erklärt Mascher weiter, „die Wörter ‚groß‘ und ‚jetzt‘“. Insbesondere die neuerliche Erprobung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs bezeichnet sie als „unverständlich und überflüssig“. Es sei zu befürchten, dass sich aufgrund dieser Verzögerungen grundlegende Verbesserungen für Demenzkranke kaum noch in dieser Legislaturperiode umsetzen lassen. Mascher: „Ein wichtiger Schritt ist nun die Anhörung unseres Anliegens im Petitionsausschuss des Bundestages. Wir fühlen uns durch den großen Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger für unsere Kampagne ‚Große Pflegereform – jetzt!‘ bestätigt. Sie wollen zügig umfangreiche Verbesserungen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige.“
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Cornelia Jurrmann 

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Präsidentin Ulrike Mascher
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MRSA-Infektionen und das DGKH - Krankenhaus - Schwarzbuch 2015

Strenge gesetzliche Meldepflichten, mehr Geld und Personal für Hygiene, MRSA-Keimtests bei allen stationären Neuaufnahmen. Experten fordern eine massive Verschärfung des Infektionsschutzes in deutschen Kliniken. "Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um resistente Erreger in den Griff zu bekommen", sagte der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Walter Popp, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe).

Für alle multiresistenten Erreger müsse eine gesetzliche Meldepflicht gelten, fordert die DGKH. Zusätzlich zu MRSA-Infektionen sollen künftig auch Keimbesiedlungen auf der Haut gemeldet werden. Etwa ein Viertel der Deutschen sind davon betroffen, viele ohne es zu wissen. Gesetzlich geregelt werden müsse auch mehr Pflegepersonal. Für Intensivstationen fordert Popp "mindestens eine Pflegekraft auf zwei Patienten".


Gesundheitsämter sollen die Hygiene in Krankenhäusern besser überwachen.

Klaus-Dieter Zastrow, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Hygieniker (BDH), hält "mehrfach unangemeldete Kontrollen im Jahr in infektionsrelevanten Risikobereichen wie Frühchen- und Intensivstationen" für notwendig. Die Ergebnisse sollten jährlich veröffentlicht werden, sagte er der WAZ. "Auch Ausbrüche resistenter Erreger müssen öffentlich gemacht werden, damit Patienten wissen, welches Problem es in welcher Klinik gibt", sagt Zastrow.