Ebola-Blutproben in Deutschland

In Deutschland wird es bald mehr Speziallabore geben, in denen Ebola-Blutproben analysiert werden können. Das teilte Prof. Stephan Becker, Virologe an der Uniklinik Marburg und Leiter des dortigen Ebola-Labors, in einem Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) mit. Kurz vor der Eröffnung stünden Labore im Berliner Robert-Koch-Institut und im Friedrich-Löffler-Institut, das seinen Hauptsitz auf der Ostseeinsel Riems hat; damit gäbe es (neben demjenigen im Hamburger Bernhard-Nocht-Institut) vier sogenannte S4-Labore in Deutschland - alle im Nordosten des Landes. Unter Virologen sorgt diese geografische Konstellation für Uneinigkeit. Prof. Jörg Timm, leitender Virologe an der Uniklinik Düsseldorf, sagt: "Sollte sich die Zahl der Ebola-Verdachtsfälle in Deutschland häufen, könnte eine Dezentralisierung der Diagnostik sinnvoll sein." Momentan ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass bei jedem Ebola-Verdacht die Laborproben nach Hamburg oder Marburg gehen. Becker hingegen erklärt: "Weitere Laboratorien sind nicht erforderlich."

360 ° MFA - Kritisch nachgefragt: Empfehlung zur Einnahme von Paracetamol?

Diskussionsgrundlage:

""Die Empfehlung zur Einnahme von Paracetamol sollte sich nicht ändern.""?

""Paracetamol bleibt Mittel der Wahl in der Schwangerschaft""??

Hintergrund aktuell ist:

Zwei wissenschaftliche Studien (Brandlistuen, Liew) sind aktuell vielfach diskutiert- sie zeigen einen Zusammenhang zwischen Paracetamol und ADHS.

Die Einnahme in der Schwangerschaft soll demnach bei Kindern zu Verhaltensauffälligkeiten führen. Doch die Ergebnisse sind seit der Veröffentlichung bereits umstritten. Medizinische Experten, unter Ihnen Neurowissenschaftler oder die Beauftragten der europäischen Arzneimittelzulassungsbehörde (EMA), haben die Einzelheiten der Studien analysiert. Das Ergebnis: Ein Zusammenhang zwischen Paracetamol und ADHS gilt als nicht bewiesen. Paracetamol bleibt Mittel der Wahl in der Schwangerschaft. Seit dem Frühjahr 2014 wird diskutiert, ob die Verwendung von Paracetamol in der Schwangerschaft zu körperlichen bzw. geistigen Verhaltensstörungen beim Kind führt bzw. ADHS auslöst. Ausgangspunkt sind zwei skandinavische Studien, die das vermeintlich beweisen (Brandlistuen 2013, Liew 2014).

Die Europäische Arzneimittelbehörde hat folglich die Studien in einem Sicherheitsbewertungsverfahren untersucht - das Ergebnis des Expertenkomitees wurde im Juni 2014 präsentiert. Die Aussage wörtlich: "Ein kausaler Zusammenhang zwischen Paracetamoleinnahme und ADHS konnte nicht festgestellt werden. Die Empfehlung zur Verwendung von Paracetamol in der Schwangerschaft bleibt aufrecht". Das Verfahren wurde eingestellt.
Auch die Experten des deutschen Zentrums für Embryonaltoxikologie der Charité in Berlin (Embryotox), die offizielle Stelle zur Arzneimittelbewertung in dieser Hinsicht, kommen zu dem gleichen Ergebnis: "Es bleibt spekulativ wie Paracetamol zu den Verhaltensauffälligkeiten führen soll."
Bei näherem Hinsehen zeigen beide Studien erhebliche Schwächen: Unbekannte Dosierungen von Paracetamol, unbekannte Dauer der tatsächlichen Paracetamol-Einnahme, nicht ausreichendes Datenmaterial zur Bewertung der Entwicklung der Kinder etc.. Die Liste lässt sich fortsetzen. So wurde die Diagnose "ADHS" nicht etwa aus ärztlichen Berichten entnommen, sondern auf Basis eines Gesprächs mit den Eltern erstellt. Außerdem wurde die Tatsache, dass ADHS zu einem großen Teil vererbt wird, bei der Interpretation der Studien nicht beachtet. Eine Analyse der klinischen-psychologischen Expertin Cooper des Institutes für Neurowissenschaften aus Wales sieht ebenso Auffälligkeiten im Studiendesign und kommt zu dem Schluss; "Die Ergebnisse sollten vorsichtig interpretiert werden, die Empfehlung zur Einnahme von Paracetamol sollte sich nicht ändern".

"Embryotox" in Berlin unterstreicht, dass die Studienergebnisse ein "interessantes Signal" darstellen - sie sollten weiter überprüft werden. Die Ergebnisse reichten aber keineswegs aus, um die Empfehlung von Paracetamol als Analgetikum der Wahl in der Schwangerschaft aufzuheben oder einzuschränken.
https://www.embryotox.de/
 
Ihr Medizin am Abend DirektKontakt:

EMA http://www.ema.europa.eu/ema/

Prof. Dr. med. Ute Schäfer-Graf http://www.schwangerschaft-und-diabetes.de/Prof-Dr-Ute-Schaefer-Graf.132.0.html


Esther Fernholz, Tel.: (0221) 94081217, esther.fernholz@pronomen.de

www.op-effizienz.de :Genügend Anreize für OP-MitarbeiterInnen? Befragung von Verantwortlichen für das OP-Management

78 % der befragten Verantwortlichen für OP-Management haben noch keine
Anreizsysteme für die Mitarbeitermotivation in ihrem Verantwortungsbereich
implementiert. 91 % der Befragten halten Anreizsysteme jedoch für
sinnvoll.

Das sind wichtige Erkenntnisse einer Befragung zu „Anreizsystemen im OP“, an der sich 186 ärztliche bzw. pflegerische Mitarbeiter(innen), die für das OP-Management verantwortlich zeichnen, beteiligt haben; damit wurden rund 10 % aller OP-Bereiche an deutschen Krankenhäusern erreicht. Das Zentrum für Gesundheitswirtschaft und -recht (ZGWR) der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) und der Expertenkreis „OP-Effizienz“ führten die Befragung im ersten Halbjahr 2014 durch.

Da im OP-Bereich 25 bis 45 % der Wertschöpfung eines Krankenhauses erzielt
werden, sind dort Anreize für die Mitarbeitermotivation von besonderer
Bedeutung, auch vor dem Hintergrund eines erheblichen Nachwuchsmangels
oder noch vorhandener Defizite in der Ablauforganisation (siehe OP-
Barometer 2013). „Steigende Anforderungen an Krankenhäuser erfordern neue
Konzepte zur Personalmotivation. In diesem Zusammenhang spielen
Anreizsysteme wie die Erhöhung des Einkommens oder die Möglichkeit zur
Personalentwicklung eine bedeutende Rolle; im OP-Bereich stecken sie
allerdings noch in den Kinderschuhen“, erklärt Prof. Thomas Busse,
Direktor des ZGWR.

Der größte Nutzen von Anreizsystemen wird in der Steigerung der
Mitarbeiterzufriedenheit gesehen (97 %), gefolgt von der Einhaltung der
morgendlichen Startzeiten im OP-Bereich (95 %) und der Möglichkeit der
Personal- und Team-Entwicklung (93 %). Als mögliche Anreize werden neben
der Gehaltserhöhung (82 %) zusätzliche Fort- und Weiterbildungen (79 %)
oder individuelle Aufstiegsmöglichkeiten (77 %) genannt. Über die Hälfte
Befragten sprach sich dafür aus, einem Anreizsystem auch negative
Sanktionen gegenüberzustellen. Die Frage nach der Art dieser Sanktionen
ergab keine eindeutigen Aussagen.

Das ZGWR und der Expertenkreis werden auf Grundlage der
Befragungsergebnisse eine Orientierungshilfe zu Anreizsystemen im OP-
Bereich erstellen.

Das Zentrum für Gesundheitswirtschaft und -recht (ZGWR) bündelt die
Kompetenzen der Frankfurt University of Applied Sciences auf den Gebieten
Gesundheitswirtschaft, Gesundheitsökonomie und Gesundheitsrecht. Es dient
als Plattform für interdisziplinäre, fachbereichsübergreifende
Kooperationen.

Alle zwei Jahre veröffentlicht das ZGWR den OP-Barometer
mit den Befragungsergebnissen zur Arbeitssituation von Pflegekräften im
Operations- und Anästhesie-Bereich an deutschen Krankenhäusern; weitere
Informationen zum ZGWR unter: www.zgwr.de .Der Expertenkreis „OP-
Effizienz“ hat mit der Idee gegründet, Expertise zum hochaktuellen Thema
OP-Management zu generieren und diese interessierten Betroffenen verfügbar
zu machen.


Medizin am Abend DirektKontakt:


Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Zentrum für
Gesundheitswirtschaft und -recht, Prof. Thomas Busse, Geschäftsführung
ZGWR, E-Mail: busse@fb4.fh-frankfurt.de;
Expertenkreis OP-Effizienz, Dr. Evangelos Tsekos, Sprecher,

Neue personalisierten Therapie für Diabetes

Wissenschaftler am Deutschen Diabetes-Zentrum haben einen neuen
Mechanismus zur Entstehung der Stoffwechselkrankheit Diabetes aufgeklärt.
Die Forschungsergebnisse erlauben es erstmals, die betroffenen
Risikopatienten zu identifizieren und mit einer personalisierten Therapie
zu unterstützen.