Spendenkonto zur Unterstützung für Betroffene und Angehörige des Anschlags in Magdeburg

Die Hilfsorganisationen DRK, Caritas und Diakonie haben in einem Aktionsbündnis ein Spendenkonto zur Unterstützung für Betroffene und Angehörige des Anschlags in Magdeburg eingerichtet. 

Die Initiative kam von der Landesregierung Sachsen-Anhalt. 

Die Spenden unterstützen die Arbeit der Hilfsorganisation sowie der Organisation der Opferhilfe Weißer Ring vor Ort. 

 

Spenden bitte unter folgender Bankverbindung: 

DRK Sachsen-Anhalt  

Sozialbank 

IBAN: DE10 3702 0500 0003 5195 00 

BIC: BFSWDE33XXX 

 

Stichwort: Opferhilfe Magdeburg

ADHS und Neurofeedback - Behandlungen

Es gibt kaum Belege dafür, dass Neurofeedback-Behandlungen für die meisten Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) als einzige Behandlung nützlich sind, obwohl eine kleine Wirkung von Standard-Neurofeedback nachweisbar ist. 

Das ist das zentrale Ergebnis einer Übersichtsarbeit, die das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit zusammen mit dem King's College London, der Universität Southampton und der Universität Zürich durchgeführt hat. 

Dafür wurden 38 wissenschaftliche Studien ausgewertet.

Neurofeedback ist ein Training, bei dem Menschen lernen können, ihre Gehirnaktivität zu steuern. 


In der Regel wird die Elektroenzephalografie (EEG) eingesetzt, um die elektrische Aktivität des Gehirns zu messen und der Person ein Echtzeit-Feedback zu geben. 

DieservAnsatz wird als Alternative zur Einnahme von Medikamenten vorgeschlagen, um Menschen zu helfen, die ADHS-bezogene Gehirnaktivität selbst zu regulieren und Verhaltenssymptome zu reduzieren.

Doch können durch Neurofeedback tatsächlich ADHS-Symptome signifikant reduziert werden? 


Dieser Frage geht die in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlichte Übersichtsarbeit nach, die neben dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim vom King's College London, der Universität Southampton sowie der Universität Zürich durchgeführt wurde. 


Die Übersichtsarbeit umfasste eine Metaanalyse von 38 randomisierten kontrollierten Studien, in denen die Ergebnisse der Neurofeedback-Behandlung bei Personen mit ADHS untersucht wurden. 


Ausgewählt wurden also nur Studien, in denen Personen nach dem Zufallsprinzip einer Neurofeedback- oder Kontroll-Gruppe zugewiesen wurden und bei denen die Berichte über die Symptome wahrscheinlich „verblindet“ waren, das heißt die Beurteilenden nicht wussten, wer Neurofeedback erhielt und wer nicht.

Keine signifikante Verringerung von ADHS-Kernsymptomen

Die Metaanalyse ergab, dass Neurofeedback insgesamt keine signifikante Verringerung der ADHS-Kernsymptome, wie Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität/Impulsivität, bewirkte, aber klassisches („Standard“)-Neurofeedback zu einer kleinen Verbesserung der Gesamtsymptomatik führte. 


Auch die kognitiven Leistungen hatten sich nicht verbessert, abgesehen von einem kleinen positiven Effekt auf die Geschwindigkeit, mit der die Teilnehmenden Informationen verarbeiteten.

„Neurofeedback nutzt Echtzeit-Feedback der Gehirnaktivität, um die Selbstregulierung dieser Aktivität zu trainieren. In den vergangenen Jahren hat diese Methode, die anstelle von Medikamenten oder begleitend zu diesen eingesetzt wird, zunehmend an Interesse gewonnen, doch war die Wirksamkeit dieser Intervention bei Menschen mit ADHS bisher unklar. 


Unsere Meta-Analyse von 38 randomisierten, kontrollierten Studien ergab, dass die Beweise nicht ausreichen, um Neurofeedback als Erstbehandlung für ADHS zu empfehlen“, sagt Dr. Sam Westwood, Dozent für Psychoedukation am King’s College London und Erstautor der Studie.

Keine Belege für den Nutzen neuerer Neurofeedback-Techniken

Die Forscherinnen und Forscher fanden auch keine Unterschiede zwischen Neurofeedback und anderen nicht-pharmakologischen Behandlungen, wie körperlicher Bewegung oder kognitivem Training, – obwohl es nur wenige Studien gab, die diese Interventionen untersuchten beziehungsweise miteinander verglichen. 


Es gab keine Belege für den Nutzen neuerer Neurofeedback-Techniken wie funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) und funktionelle Nahinfrarot-Spektroskopie (fNIRS).

„Sinnvoll wäre weitere Forschung, die sich damit beschäftigt, Patienten zu identifizieren, die eher auf Neurofeedback ansprechen und lernen“, sagt Prof. Dr. Daniel Brandeis, Leiter der Arbeitsgruppe Klinische Neurophysiologie des Kindes- und Jugendalters am ZI und neben Prof. Edmund Sonuga-Barke (King’s College London) und Prof. Samuele Cortese (Universität Southampton) einer der Hauptautoren der Studie.

Neue Ansätze für die Behandlung entwickeln

„Trotz Fortschritte in unserem wissenschaftlichen Verständnis von ADHS hat sich in Bezug auf die Behandlung seit Jahrzehnten wenig geändert. 


Es fehlt nach wie vor an wirksamen Alternativen zur medikamentösen Behandlung der Kernsymptome. 


Die Entwicklung neuer, wissenschaftlich fundierter und wirksamerer nicht-pharmakologischer Ansätze für die Behandlung von ADHS bleibt daher eine Priorität für unser Fachgebiet“, sagt Professor Edmund Sonuga-Barke, Professor für Entwicklungspsychologie, Psychiatrie und Neurowissenschaften am King's College London.

„Auch wenn Neurofeedback nicht zu einer klinisch bedeutsamen Verringerung der ADHS-Gesamtsymptome führte, machen die Präzisionsmedizin und die Techniken der Bildgebung rasche Fortschritte. 


Dies könnte uns helfen, Personen mit ADHS zu identifizieren, die in Zukunft eher von Neurofeedback profitieren könnten“, sagt Professor Samuele Cortese, NIHR-Forschungsprofessor an der Universität von Southampton.

Die Untersuchung wurde im Rahmen der Europäischen ADHS-Leitliniengruppe (EAGG) durchgeführt.

Originalpublikation:
Westwood SJ, Aggensteiner PM, Kaiser A, Nagy P, Donno F, Merkl D, Balia C, Goujon A, Bousquet E, Capodiferro AM, Derks L, Purper-Ouakil D, Carucci S, Holtmann M, Brandeis D, Cortese S, Sonuga-Barke EJS; European ADHD Guidelines Group (EAGG): Neurofeedback for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder: A Systematic Review and Meta-Analysis. In: JAMA Psychiatry. 2024 Dec 11. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2024.3702. Online ahead of print. PMID: 39661381
Link: 

https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/fullarticle/2827733

Plötzliche Panikattacken, unkontrollierte Bewegungen, Jaulen und seltener im späteren Verlauf epileptische Anfälle

Deutschlandweit zahlreiche Fälle von Hunden mit schweren neurologischen Symptomen. 

TiHo-Forschende suchen Besitzerinnen und Besitzer betroffener und auch gesunder Hunde für eine Umfrage rund um die Vorfälle.

Seit Ende August 2024 wurden deutschlandweit vermehrt Fälle von Hunden bekannt, die akute, schwere neurologische Symptome zeigten. 

Dazu gehören plötzliche Panikattacken, unkontrollierte Bewegungen, Jaulen und seltener im späteren Verlauf epileptische Anfälle. 


Um die Ursachen dieser Symptome besser zu verstehen, hat ein Forschungsteam einen Fragebogen entwickelt, der sich an Halterinnen und Halter sowohl betroffener als auch nicht betroffener Hunde richtet. 


Die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) führt die Erhebung gemeinsam mit Forschenden der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und spezialisierten Tierneurologinnen und Tierneurologen durch.

Unter 

https://ibei.tiho-hannover.de/survey/epunver/ 


können Besitzerinnen und Besitzer an der Erhebung teilnehmen und damit die Untersuchungen unterstützen. 

Die Beantwortung des Online-Fragebogens dauert bis zu 20 Minuten. 


Die Teilnahme ist freiwillig und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen abgebrochen werden. Die Daten werden vertraulich behandelt.

Es handelt sich bei den Symptomen mutmaßlich um Vergiftungserscheinungen, die aber nach bisherigem Wissensstand kein Todesurteil für die Tiere bedeuten. 


Der Verlauf dieser Erkrankung schwankt nach dem akuten Beginn über mehrere Tage bis Wochen. 


Viele Patienten zeigen nach einer Behandlung der Symptome allmählich Besserung. 


Besonders auffällig ist, dass in einigen Haushalten mehrere Hunde betroffen sind. 


Die auslösende Ursache ist aktuell noch nicht endgültig gesichert. 


Die Forschenden untersuchen verschiedene mögliche Auslöser.

Anhand der bisherigen Dokumentation haben die bei Tierneurologinnen und Tierneurologen vorgestellten Hunde mit diesen spezifischen klinischen Zeichen kurz vorher Rinderhautknochen erhalten. 


Jedoch ist bisher nicht bewiesen, dass diese tatsächlich die klinischen Zeichen auslösen. Der zeitliche Zusammenhang bestätigt nicht, dass es sich dabei auch um die Ursache handelt. Da solchen akuten Auffälligkeiten verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen können, rät die TiHo dazu, die Hunde in der Abteilung für Neurologie der Klinik für Kleintiere der TiHo oder anderen zertifizierten Tierärztinnen und Tierärzten untersuchen zu lassen, die sich auf Neurologie spezialisiert haben. 


Eine Übersicht deutschsprachiger Neurologie-Spezialistinnen und -Spezialisten ist unter www.tier-neurologen.com oder 


https://www.ebvs.eu/specialists 


zu finden.

Das Ziel der Erhebung ist, durch den Vergleich von betroffenen und nicht betroffenen Hunden mögliche Auslöser oder Risikofaktoren zu identifizieren. 


Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, zukünftige Vorfälle besser einzuordnen und effektiver darauf reagieren zu können.

MaAB - Medizin am Abend Berlin Fortbildungen VOR ORT

Dr. Nina Meyerhoff
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Klinik für Kleintiere
Tel.: +49 511 953-6200
kleintierklinik@tiho-hannover.de

Prof. Holger Volk, PhD
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Klinik für Kleintiere
Tel.: +49 511 953-6200
kleintierklinik@tiho-hannover.de

Prof. Dr. Andrea Fischer
Ludwig-Maximilians-Universität München Kleintierklinik
Tel.: +49 89 2180-2650
andreafischer@lmu.die


Weitere Informationen finden Sie unter
https://ibei.tiho-hannover.de/survey/epunver/