Medizin am Abend Berlin Fazit: Die Zukunft der Krankenhäuser: wenige Exzellenzzentren, viele kommunale Grundversorger
Eine Studie des Center for Research in Healthcare Innovation
Management (CRHIM) an der IESE Business School benennt Anforderungen an
das Krankenhaus der Zukunft, um die öffentliche Gesundheitsversorgung
bis 2030 sicherzustellen. Gesundheitspolitiker und Krankenhausmanager
sollen dazu
- - Patienten zukünftig service-orientierter als Klienten behandeln,
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- Fachkräftemangel durch Vernetzung und Partnerschaften ausgleichen,
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- Ressourcen und Wissen flexibler teilen, Grenzen zwischen Abteilungen abbauen,
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- digitale, soziale, medizinische Innovationen effektiv einsetzen,
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- multidisziplinäre Gesundheits- und Exzellenzzentren entwickeln,
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- Grundversorgung kommunalen Krankenhäusern überlassen.
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Infografik zur Studie Krankenhaus der Zukunft IESE
Flexibler, spezialisierter, vernetzter
denken, das empfiehlt die Studie „Hospital of the Future: A new Role for
leading Hospitals in Europe“ des Center for Research in Healthcare
Innovation Management (CRHIM) an der IESE Business School. Die
Studienautor/innen Dr. Magda Rosenmöller, Prof. Jaume Ribera und Gabriel
Antoja von der IESE sowie Pablo Borrás, Executive Director bei
Accenture identifizieren darin Schlüsselfaktoren und Herausforderungen,
denen sich Gesundheitspolitiker und Krankenhausmanager in den nächsten
15 Jahren stellen müssen.
Die Wissenschaftler konnten aus ihren Untersuchungen unter anderem
folgende, wegweisende Erkenntnisse für Gesundheitspolitiker und
Krankenhausmanager herauskristallisieren:
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- Um den Kahlschlag bei den Gesundheitsausgaben und Mangel an
qualifizierten Krankenschwestern und Therapeuten auszugleichen, müssten
führende Krankenhäuser ihren Fokus stärker auf Vernetzung und
Partnerschaften mit Universitäten, Unternehmen aber auch anderen
Krankenhäusern legen und weniger auf kostspielige Infrastrukturen.
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- - Daneben empfiehlt die Studie, die starren Grenzen zwischen den
medizinischen Abteilungen abzubauen, sodass Ressourcen und Wissen
zwischen kleineren, komplexeren Einheiten flexibler geteilt werden
können.
- Wo Patienten sich außerdem mehr und mehr als Klienten verstünden,
müsse der Arzt zum service-orientierten Dienstleister werden.
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- Routineversorgung verliert, laut der Studie, an Bedeutung, präventive
Medizin dagegen wird immer wichtiger. Technologien wie genombasierte
Diagnosen oder die Fernüberwachung chronischer Erkrankungen über mobile
Anwendungen und medizinische Sensoren werden die Verweildauer der
Patienten verringern und gleichzeitig die Effizienz der Behandlung
erhöhen.
Der Report plädiert überdies für eine neue Aufteilung der
Zuständigkeiten im Gesundheitssystem.
Wenige, hochkarätige Krankenhäuser
sollen sich zu multidisziplinären Exzellenzzentren wandeln.
Sie
konzentrierten sich damit auf diejenige Versorgung, die
Spezialistenwissen oder den Einsatz von Spezialgeräten erfordere. Dafür
könnten sie durchaus auch verkleinert werden.
Die Versorgung von
Routinefällen dagegen sollen zukünftig kommunale Krankenhäuser und
Kliniken zu geringeren Kosten übernehmen.
Die Studie bezieht ihre Erkenntnisse insbesondere von zwei führenden
europäischen Kliniken: dem Universitätskrankenhaus Karolinska Institutet
(KI) in Schweden und der Hospital Clínic de Barcelona (HCB) in Spanien.
Sie wurden ausgewählt aufgrund ihrer erstklassigen Erfolgsbilanz in
Bezug auf Sicherheit, Service und Breite ihrer Angebots- und
Behandlungspalette. Beide gelten über ihre Region hinaus als hoch
innovative Referenzhäuser.
„Ohne wirklich ausgereifte und durchgreifende Maßnahmen“, so die
Studienautorin Dr. Rosenmöller, „werden unsere Gesundheitssysteme bald
endgültig an ihre Grenzen kommen. Wenn allerdings Gesundheitspolitiker
und Krankenhausmanager jetzt die richtigen Schritte unternehmen, können
Kliniken auch in Zukunft hervorragende medizinische Versorgung bieten.“
Zusammenfassungen zum Herunterladen:
Infografik: http://www.himss.eu/sites/default/files/whitepapers/Hospital%20of%20the%20Future...
Über CRHIM
Das Center for Research in Healthcare Innovation Management (CRHIM)
unterstützt seit über 30 Jahren bei der Integration von modernen
Managementstrukturen in Krankenhäusern und beschäftigt sich mit Themen
wie Gesundheitssystemen, Patientenmobilität, Risikomanagement,
Patientensicherheit und Qualitätsmanagement, Betriebsführung und
Optimierung der Wertschöpfungsketten im Gesundheitswesen. Das CRHIM
realisierte Projekte und Studien für und mit der Bill und Melinda
Gates-Stiftung sowie der Weltbank, der Innovative Medicine Initiative
(IMI), FP6 Europe for Patients (e4p), Health Research for Europe (HR4E),
der Brookings Institution, der Healthcare Information and Management
Systems Society (HIMSS), der Grameen Foundation sowie verschiedenen
Universitäten und Regierungsinstitutionen.
Mehr Info unter
http://www.iese.edu/en/faculty-research/research-centers/crhim
Über IESE
Die IESE Business School gehört mit Standorten in Barcelona, Madrid,
München, New York City und São Paulo zu den führenden Business Schools
der Welt. Vor mehr als 50 Jahren brachte sie als Vorreiterin in der
Ausbildung von Führungskräften „Executive Education“ nach Europa. IESE
unterscheidet sich von anderen Bildungsinstitutionen durch ihren
ganzheitlichen Managementansatz, ihre ausgesprochen internationale
Ausrichtung sowie einen unmittelbaren Praxisbezug. Mehr als 110
Vollzeit-Professoren lehren heute in IESE-Programmen auf fünf
Kontinenten. In Deutschland bietet die Business School seit zehn Jahren
Programme für die oberste Führungsebene an (AMP Munich), seit drei
Jahren für die zweite Führungsebene (PMD Munich). Im Sommer 2015 hat die
IESE einen Campus in München eröffnet.
Mehr Info unter
http://www.iese.edu
Im „Executive Education Ranking der Financial Times 2016“ steht die IESE
Business School in diesem Jahr erneut weltweit an erster Stelle.
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Dorothee von Canstein
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