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http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/027/1802723.pdf
Mehrere Millionen Menschen in Deutschland leiden an sogenannten
Volkskrankheiten. Diese seien auch vor dem Hintergrund des
demografischen Wandels von besonderer gesundheitspolitischer Bedeutung,
schreibt die Regierung in ihrer Antwort (18/2723) auf eine Kleine Anfrage (18/2557) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema nichtübertragbare Krankheiten (Non-Communicable Diseases NCD).
So
erkrankten in Deutschland jedes Jahr rund 477.000 Menschen an Krebs,
und mehr als 218.000 Krebspatienten stürben an den Folgen der
Tumorerkrankung. Von der reinen Zahlenseite noch dramatischer ist die
Lage bei der Zuckerkrankheit. Experten schätzen die Zahl der Menschen
hierzulande, die an der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus leiden,
auf rund 6,7 Millionen. Hinzu kommen zahlreiche Fälle von starkem
Übergewicht (Adipositas), Lungenleiden und Herz-Kreislauf-Schwäche.
Oftmals
träten die Volkskrankheiten bei Patienten nicht einzeln auf, sondern in
einer Kombination (Multimorbidität) und basierten zudem auf gemeinsamen
Risikofaktoren, schreibt die Regierung. Die vier bedeutendsten
Risikofaktoren sind demnach ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel,
Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum.
Um den lebensstilbedingten
Krankheiten entgegenzuwirken, liege ein Schwerpunkt auf der
Gesundheitsförderung und der Vorbeugung. So werde derzeit ein
Präventionsgesetz erarbeitet, um die Risikofaktoren für die Entstehung
nichtübertragbarer, oft chronischer Krankheiten zu reduzieren. Das
Gesetz zielt auf Institutionen wie Kitas, Schulen, Betriebe und
Pflegeheime.
In den vergangenen Jahren habe es auch schon Erfolge
im Kampf gegen Volkskrankheiten gegeben. So sei die Sterblichkeit an
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückgegangen, und die Überlebensaussichten
bei Krebserkrankungen hätten sich verbessert. Erfolge in der
Früherkennung von Krankheiten, Fortschritte in der Therapie,
medizinischer Fortschritt und verbesserte Versorgungsstrukturen hätten
zu dieser Entwicklung beigetragen.